Maria Beinberg
Koordinaten: 48° 30′ N, 11° 14′ O

Maria Beinberg ist ein oberbayerischer Wallfahrtsort mit Wallfahrtskirche nördlich von Gachenbach im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Maria Beinberg wurde bis September 2014 von den Mariannhiller Missionaren betreut, seither als Diözesanwallfahrt durch die zuständige Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach unter Pfarrer Michael Menzinger. Auf dem im Weilachtal gelegenen 501 m hohen Beinberg, unterhält die Diözesanregion Altbayern ein Tagungshaus.
Wallfahrtskirche
Barockisierte Saalkirche, letztes Viertel des 15. Jahrhunderts, im späten 17. Jh. Turmerhöhung und Anbau einer Kapelle (jetzt Sakristei), 1767 Umgestaltung des Innenraums. Auf dem Weinberg stiftete ursprünglich Ritter Bernhard „der Preisser“ eine Kapelle. Leonhard von Gumppenberg und Eucharius von Ötting bauten die Kapelle zu einer Kirche aus. Weihe am 7. Oktober 1500 zu Ehren der „Unschuldigen Kindlein“, Patrozinium wird an Maria Geburt (8. September) gefeiert. Nach 1520 entwickelt sich die Wallfahrt. Auch Pfalzgraf Ottheinrich pilgerte vor seiner Konversion regelmäßig auf den Weinberg.
Schöpfer des Hochaltars wahrscheinlich der Bildhauer Matthias Müller († 1688). Die Fresken stammen vom Fürstbischöflich-Augsburgsichen Hofmaler Ignaz Baldauf (1725–95).
Ikonographie:
Langhaus - Deckenbild: Kreuzigung - Ecclesia Die Zwickelmedaillons zeigen die vier Evangelisten. Altarraum - Deckenbild: Maria als Zuflucht der Sünder: Unter einer Kuppelöffnung kniet Maria auf einer Wolke, neben ihr steht das Jesuskind als Triumphator und Überwinder des Bösen auf einer Weltkugel. Mit seinem Kreuzstab tötet es den Drachen (Satan), der daraufhin den Apfel der Erbsünde fallen lässt. auf den Stufen im Halbrund sind sieben Figuren gruppiert, die die sieben Todsünden personifizieren. Sie erschienen hier als reuige Sünder im Augenblick der Umkehr und flehen zu Maria als Vermittlerin zwischen ihnen und Jesus um Vergebung: Superbia (Stolz, Eitelkeit), Avaritia (Geiz, Habsucht), Accedia (Faulheit, geistige Trägheit), Gula (Gier, Völlerei), Ira (Zorn), Luxurier (irdische Liebe, Schwelgerei), Invidia (Neid, Missgunst). In Stichkappen sind Darstellungen typologischer Vorbilder Marines angeordnet: Bundeslade, Arche Noah, Brennender Dornbusch und Judith.
Andere Baudenkmäler
- Ehemaliges Benefiziatenhaus, zweigeschossiger Satteldachbau mit Kastenerker, errichtet in Formen des Heimatstils, von Heinrich Neu, 1910.
- Durchgangskapelle, 19. Jahrhundert; mit Ausstattung; unterhalb der Kirche.
Geschichte

Der kegelförmige Berg mit der darüber schwebenden Marienkrone bezieht sich auf die seit dem 16. Jahrhundert viel besuchte und weithin sichtbare Wallfahrtskirche Maria Beinberg, die der Mittelpunkt und das Wahrzeichen der 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Gachenbach, Peutenhausen und Weilach gebildeten Gemeinde Gachenbach ist. Der „gache“ (steile) Berg ergibt in Verbindung mit dem für das Grundwort „-bach“ stehenden Wellenbalken im Schildfuß ein vollständig für den Gemeindenamen Gachenbach redendes Bild. Die Farben Silber und Blau im Wappen erinnern an die über Jahrhunderte prägende Landesherrschaft des Hauses Wittelsbach, das auch als Grundherrschaft (Kastenamt Aichach) von Bedeutung war.
Von 1947 bis 2014 waren Mariannhiller Missionare (CMM) mit dem Dienst des Benefiziaten auf Maria Beinberg betraut. Der Wallfahrts-Kurat Pater Waldemar Regele baute die schlichte Holzhütte neben dem Benefiziatenhaus zur Gaststätte als Ort der Begegnung und leiblichen Stärkung um.[1] Im September wurde Maria Beinberg zur Diözesanwallfahrt des Bistums Augsburg erhoben. Ein Hauptgrund für die Wallfahrt ist vielfach unerfüllter Kinderwunsch. Betreut wird die Wallfahrt von der Pfarreiengemeinschaft Aresing – Weilach. Derzeitiger Leiter der Pfarreiengemeinschaft ist Pfarrer Michael Menzinger. Regelmäßig finden in Maria Beinberg unter der Leitung von Thomas Schwehr die „Beinberger Gespräche“ statt. Gäste waren bisher: Staatssekretär Franz Joseph Pschierer, Boris Reitschuster, Prof. Michaela Hastetter, Gabriela von Habsburg, Claus Hipp, Ingo Langner, Anette Schavan, Kurt Griebl (Oberbürgermeister von Augsburg), Staatsminister a.D. Josef Miller.
Einzelnachweise
- ↑ Deutschland: Maria Beinberg und die Missionare von Mariannhill – (Netzwerk Afrika Deutschland e.V.)
Weblinks
- Maria Beinberg – (Schwabenmedia)
- Bilder zeugen von Nöten und Räubern – (Friedberger Allgemeine, 23. August 2010)
- Tagungshaus-Maria-Beinberg – (Bistum Augsburg)
- Luftbild – (Panoramio)
- Maria Beinberg - (Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach)