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Shorea laevis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Yellow Balau
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
Rosopsida
Vorlage:Ordo: Malvenartige (Malvales)
Vorlage:Familia: Dipterocarpaceae
Vorlage:Subfamilia: Diperocarpoideae
Vorlage:Genus: Shorea
Vorlage:Species: Yellow Balau
Wissenschaftlicher Name
Shorea laevis
Ridl

Bei Yellow Balau (Shorea laevis) handelt es sich um Bäume, deren Holz zunehmend bei uns Anwendung findet. Einige der Handelsnamen (Herkunftsland) lauten: Sal (Indien), Balau (Sarawak), Bangkirai (Indonesien), Selangan Batu (Sabah), Tang, Teng oder Chan (Thailand), Gisok oder Yakal (Philippinen). Balau und Selangan Batu sind also malayische Begriffe. Nicht zu verwechseln ist er mit dem eigentlichen Sal (S. robusta)

Geographische Verbreitung

Yellow Balau wächst in folgenden asiatischen Ländern: Indien, Pakistan, Sri Lanka, Burma, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Philippinen und Indonesien.

Charakteristika des Holzes

Farbe und Struktur

Kernholz erscheint im frischen Zustand gelblich braun bis grünlich, oft zu olivbraun nachdunkelnd. Der Kern ist nicht immer deutlich abgesetzt vom helleren Splint. Die Farbe variiert jedoch stark. Die Zuwachszonengrenzen sind nicht ausgeprägt, trockenes Holz ist ohne charakteristischen Geruch. Farblich wie strukturell überwiegend homogenes Holz von mittlerer bis grober Textur und hoher Dichte.

Eigenschaften

Das Holz von Yellow Balau ist schwer und sehr gut wetterbeständig; es trochnet nur langsam und neigt dabei zu Oberflächenrissen. Es besitzt hohe Festigkeitswerte, die um 50% höher als bei Eiche liegen; es ist deshalb schwer zu bearbeiten. Das Gewicht liegt 20-40 über dem von Eiche. Beim Hobeln kann es wegen des Wechseldrehwuchses zum Ausreißen kommen. Das Kernholz ist sehr beständig gegen Pilze und Insekten. Balau ist eines der widerstandsfähigsten Hölzer, auch unter tropischen Bedingungen ist es dauerhaft.

Einsatzgebiete

Alle Arten von Bauten besonders im Außenbereich - z. B. Brücken- und Wasserbau - ohne jegliche Imprägnierung. Wichtigste Konstruktionshölzer in den Ursprungsländern: in Indien als Eisenbahnschwellen, in Malaysia als Leitungsmasten, Grubenholz und im Schiffsbau, in Europa und anderswo als Konstruktionsholz für den Dock- und Hafenbau, Kaianlagen sowie Rammpfähle. Neuerdings in Deutschland als Gartenmöbel sowie Terrassenbeläge. Im Terrassenbau wird Bangkirai schon seit einigen Jahren eingesetzt. Sowohl bei den Belagsdielen als auch bem Konstruktionsholz können folgende Eigenschaften auftreten:

Das Farbspiel der Dielen reicht von sehr hell bis dunkelbraun. Dies liegt daran, dass Bangkirai aus einer Vielfalt von bis zu 400 Arten Hölzer besteht. Obwohl weit verbreitet ist es nicht das resistenteste Holz. Es besitzt im Schnitt nur die Resistenzklasse 2. Ein Großteil der Dielen und Konstruktionshölzer jeder Kommision weist regelmäßig kleine 2 mm große Insektenlöcher auf. Diese werden als sogennante Pinholes bezeichnet. Durch lange Überfahrten auf See von bis zu drei Monaten unter Deck weisen Bangkiraihölzer Ansätze von Schimmel und Flecken von Kondensationswasser auf. Harzgallen, Oberflächenrisse und feine Risse an den Kopfseiten der Belagsdielen gelten als normal. Gehobelte Oberflächen weisen Rauhigkeit und Hobelschläge auf. Obwohl sehr gute brasilianische Holzarten wie z.B. Massaranduba, Itauba, Garappa, usw. zur Verfügung stehen, lassen sich viele Interessenten von Hartholz, trotz minderer Qualität und katastrophal bewirtschafteten Wäldern, immernoch zu Bangkirai bewegen.

Nachhaltigkeit

Bangkirai wird seit etwa 2001 in zunehmenden Mengen nach Europa exportiert. Das Erzeugerland Indonesien ist leider nicht fähig den Holzeinschlag auch nur einigermaßen geregelt zu organisieren. Es wird geschätzt, daß insgesamt 60-80 Millionen m³ Holz (alle Holzarten) jährlich geschlagen werden. Davon sind nur etwa 15 Millionen m³ offiziell als Hiebssatz von der Regierung und den Forstbehörden erlaubt. Der Rest ist "illegal". Indonesien stellt damit leider den Negativrekord aller tropischen Holzerzeuger auf. Die Regierung geht halbherzig an das Problem heran. Untergeordnete Behördenleiter werden der Korruption bisweilen überführt. Die wahren Schuldigen entgehen der Justiz, weil einerseits internationale (vor allem asiatische)"Konzerne" hinter dem "Holzdiebstahl" stehen, anderseits die Vorteilsnahme an diesem illegalen Einschlag bis in die Ministerämter reicht. Es wäre zu wünschen angesichts oft falscher Polemik in der Tropenholzdiskussion (90% des Tropenholzhandels weltweit ist notwendig und für die Exportstaaten eminent wichtig) INDONESIEN international unter Druck zu setzen, den Holzeinschlag korrekt abzuwickeln und zu kontrollieren. BANGKIRAI ist leider die Spitze des Eisbergs, die hier in Europa auftaucht. Es stammen sicherlich 80% des in Europa importierten Bangkirais auch aus illegalem Holzeinschlag. Dies ist ein Politikum, welches schwer zu handhaben ist, da Indonesien mit 220 Millionen muslimischen Einwohnern schwer von Europa zu gängeln ist. Der Politik wird hier eine Möglichkeit geopfert, Importbschränkungen auch nur zu diskutieren. Dieser Absatz wurde extra und auch nur bei Bangkirai aufgenommen, weil dieses Holz (2006) derzeit sehr populär ist, aber die Öffentlichkeit zu uninformiert über die Waldprobleme in Indoniesen ist. Der Verbraucher hat die Möglichkeit auf Afrikanische Hölzer auszuweichen, die ökologisch verträglich geerntet werden. Auch Südamerika ist mit der nachhaltigen Forstwirtschaft wesentlich weiter als Indonesien. Die Holzarten Massaranduba, Itauba, Garapa und Cumaru sind nicht nur ein Ersatz für Bangkirai, sondern sind auch qualitativ etwas höher einzustufen als das Bangkirai Holz.