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Ready Player One (Roman)

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Ready Player One ist der Titel eines dystopischen Science-Fiction-Romans von Ernest Cline aus dem Jahr 2010. Der Debütroman landete sofort auf verschiedenen Bestsellerlisten[1] und brachte für den Autor die literarische Anerkennung. Eine deutsche Übersetzung erschien 2012 von Hannes und Sara Riffel. Das Buch beschreibt die Abenteuer einer Schatzsuche, die ein in ärmlichen Verhältnissen lebender Jugendlicher im Jahr 2044 in einem Computerspiel namens OASIS erlebt. Cline hat die Geschichte bereits so konzipiert, dass eine angemessene Verfilmung möglich ist, und Steven Spielberg plant für 2017 eine Verfilmung des Stoffes.[2]

Struktur und Inhalt

Der Roman ist gegliedert in eine Art Prolog, als 0000 bezeichnet, drei Teilen, als Level 1 bis 3 bezeichnet und insgesamt 39 Kapitel. Zum Schluss folgt eine Danksagung.

Das Buch beschreibt detailliert zwei Szenarien. Einerseits eine reale dystopisch veränderte Welt im Jahr 2044, die durch die völlige Ausbeutung der fossilen Energieträger völlig zerstört wurde, mit der Folge einer globalen Energie- und Wirtschaftkrise, die große Teile der Menschheit hungern lässt, was zu einem massiven Niedergang der Zivilisation führt. In dieser Welt der maximalen sozialen Gegensätze und des hemmungslosen Kapitalismus gibt es aber auch unermesslichen Reichtum in der Hand krimineller Großkonzerne und bei Privatpersonen.

Andererseits existiert eine perfekte virtuelle Welt, eine Simulation, die die triste Realität auf illusionistische Weise ersetzt. Diese virtuelle Welt trägt den Namen OASIS (Ontologically Anthropocentric Sensory Immersive Simulation). Sie enthält Bildung und Wissen für alle, Unterhaltung und Computerspiele, aber auch ein paralleles Währungs- und Wirtschaftsystem, das nahtlos in die reale Welt übertragbar ist. Sie wurde von dem aus einfachen Verhältnissen stammenden Nerd James Halliday, einem Fan der Popkultur der 1980er Jahre, programmiert, der damit ein Milliardenvermögen machte. Betrieben wird die OASIS von Hallidays Großkonzern GSS, der bisher alle feindlichen Übernahmeversuche durch seinen skrupellosen Konkurrenten, dem monopolkapitalistisch ausgerichteten Konzern IOI abwehren konnte.

Zwischen diesen Welten erlebt der 18jährige Ich-Erzähler und Held der Geschichte, Wade Watts, ein spannendes Abenteuer. Ähnlich wie Halliday stammt auch Wade aus prekären Verhältnissen. Er wohnt nach dem Tod seiner Mutter bei seiner Tante in einer Art amerikanischem [8Wohnwagensiedlung|Trailerpark]], einem Stack, das aus zahllosen übereinander gestapelten Mobilheimen besteht und den Charkter eines Slums hat. Nach dem Tod des OASIS-Gründers Halliday beginnt eine virtuelle globale Jagd auf das Milliardenvermögen, denn Halliday hat in seinem Testament festgelegt, dass derjenige Jäger, der sein sogenanntes Easter Egg findet, das gesamte Vermögen, das aus der OASIS und dem Konzern besteht, erbt. Das Ganze ist als gigantisches Videospiel für Millionen Schatzjäger inszeniert. Die Jäger müssen knifflige Aufgaben lösen, um das nächste Level zu erreichen. Dazu müssen sie sich in den kleinsten Details der gesamtem Popkultur der 1980er Jahre, besonders den damaligen Videospielen in Hallidays Jugendzeit, auskennen.

Ernest Clines Roman nutzt für die Entwicklung der Erzählung bewährte handwerkliche Elemente der belletristischen Literatur. Der Roman ist also sowohl ein harter Kriminalthriller, in dem Teil der Geschichte, in dem der kriminelle Großkonzern IOI mit Hilfe des vielfachen Mords, Erpressung und Entführung in der realen Welt versucht, das Milliardenvermögen an sich zu bringen, als auch eine sich zunächst in der virtuellen Realität der OASIS abspielende rührende Liebesgeschichte, zwischen dem Avatar des Helden Wade Watts, der den Namen Parzival trägt und dem Avatar eines Nerdmädchens mit dem Namen Art3mis. Darüberhinaus enthält das Buch eine moralisch begründete Zivilisationskritik, die zwei Lösungen für die Probleme der Menschheit in Erwägung zieht. Einerseits das Verlassen der Erde nach dem Prinzip der Arche Noah mit einem Neuanfang der Menschheit auf einem anderen bewohnbaren Planeten, so wünscht es sich der Held des Romans, oder andererseits der Versuch, das Geld in der bestehenden Welt für die Bekämpfung des Hungers und der gröbsten Umweltsünden zu verwenden, so der Wunsch der Schatzjägerin Art3mis. Ansatzweise beleuchtet Cline in diesem Buch sogar kritisch die Gefahren der Spielesucht, der Realitätsausblendung und die wachsende Gefühlsarmut der Menschen in einer zerstörten Welt.

Ausgaben, Rezeption und Rezension

Die amerikanische Erstausgabe erschien 2010 bei Crown Publishers (Random House), New York, die erste deutsch Ausgabe 2012 beim Penhaligon Verlag (auch Random House) 2012

Cline hat die Geschichte und Chataktere seines Romans bereits so konzipiert, dass eine angemessene Verfilmung möglich ist. Steven Spielberg will für 2017 eine Verfilmung des Stoffes herausbringen.[3]

Das Buch landete auch auf mehreren Bestsellerlisten und hat meist durchwegs gute Kritiken bekommen (Auswahl):

  • Janet Maslin, The New York Times: "The science-fiction writer John Scalzi has aptly referred to Ready Player One as a 'nerdgasm' [and] there can be no better one-word description of this ardent fantasy artifact about fantasy culture. But Mr. Cline is able to incorporate his favorite toys and games into a perfectly accessible narrative."
  • New York Journal of Books: "An action-packed, highly entertaining, nostalgic thrill ride through the past combined with the danger and excitement of a not-too-distant future. It marries the fantastical world of Harry Potter with a touch of Orson Scott Card—where fantasy is reality, geeks are cool, and the possibilities are endless."
  • USA Today: "Enchanting... Willy Wonka meets the Matrix. This novel undoubtedly qualifies Cline as the hottest geek on the planet right now. [But] you don't have to be a geek to get it."
  • Entertainment Weekly: "Triggers memories and emotions embedded in the psyche of a generation...[Cline crafts] a fresh and imaginative world from our old toy box, and finds significance in there among the collectibles."[4]
  • Berliner Morgenpost: „Die Vielfalt der Szenarien, der schier unerschöpfliche Ideenreichtum und viele witzige Anspielungen auf die Popkultur der 80er Jahre machen das Buch zu einem Highlight.“
  • Kölner Stadt-Anzeiger: „Cline versteht es wie kaum ein anderer, virtuelle Welten faszinierend zu schildern.“ ()[5]

Einzelnachweise

  1. Bestsellerliste der Los Angeles Times
  2. Internetseite moviepilot
  3. Internetseite moviepilot
  4. Internetseite von Amazon, englische Rezensionen
  5. Internetseite von Amazon, deutsche Rezensionen