Kleidung
Kleidung ist die Gesamtheit der Kleider. Der Begriff Kleidung ist zu unterscheiden vom Begriff Mode (siehe auch dort).
Kleidung bildet eine Hülle um den (menschlichen) Körper. Sie begrenzt den engsten, intimsten Raum um den Körper. Diesen Raumhüllen-Charakter hat Kleidung mit Architektur gemein. Wenn bei Kleidung oft von der zweiten Haut die Rede ist, dann ist Architektur die dritte Haut um den Menschen. Architektur ist im Unterschied zu Kleidung die Hülle um den Raum, in dem sich der Mensch aufhält, sich bewegt, tätig wird und seine Dinge aufbewahrt. Im Gegensatz zur Architektur trägt der Mensch seine Kleidung mit sich herum.
Kleidung ist eine Maßnahme der Körpergestaltung (neben Schmuck, Make Up, Bodybuilding etc.) und neben Gestik und Mimik – bewusst oder unbewusst – ein Mittel nonverbaler Kommunikation.
Funktionen
Die grundlegende Funktion der Kleidung ist der Schutz des menschlichen Körpers vor unerwünschten Einflüssen der Außenwelt wie Kälte, Nässe, Hitze etc. Weitere Schutzfunktionen: der Schutz vor Blicken, der Schutz vor Gewalt und Verletzung (Helm, Rüstung), der Schutz vor Bakterien (Hygiene), usw. (siehe auch Schutzkleidung).
Neben der Schutzfunktion hat Kleidung häufig auch eine Markierungsfunktion. In diesem Sinne kennzeichnet und spezifiziert Kleidung den Träger der Kleidung. Damit wird Kleidung zum Kommunikationsmittel, zum Zeichen.
Die simpelste Form der Kennzeichnung ist Kennzeichnung als beachtenswertes Objekt. Ein Beispiel dafür sind die orange-farbenen Warnwesten von Straßenarbeitern.
Häufig kennzeichnet Kleidung ihren Träger als Zugehörigen einer Gruppe. Im Sport kennzeichnet Kleidung beispielsweise die Angehörigen einer Mannschaft. Weitere Beispiele für diese Art von Kennzeichnung sind die Präsentation von Berufsrollen, Rangunterschieden oder Standesunterschieden und somit die Abgrenzung bzw. Zugehörigkeit von anderen gesellschaftlichen Gruppen bzw. Individuen.
Weitere Markierungs-Funktionen der Kleidung sind ästhetischer Art: das sich Ausdrücken-Wollen oder das Schmücken des Trägers, des weiteren das ästhetische-ironische Spielen und Experimentieren mit etablierten Formen der Kennzeichnung, usw. der penis ist groß
Darüber hinaus hat Kleidung oft auch noch eine sinnliche Erlebnisfunktion. Darunter fällt der sinnliche Genuss an bestimmten Materialien, Formen und Farben und am Spielen und Experimentieren mit Formen, Farben, Materialien. Beispiele sind das Kuscheln in weichen Materialien und die erotisch-sexuell stimulierende Wirkung bei Materialfetischismen (siehe auch Fetischismus), sowie der Genuss einer anmutigen Erscheinung.
Ähnliche aber nicht synonyme Begriffe
Wenn von Kleidung die Rede ist, werden oft auch andere Begriffe mit nicht identischer Bedeutung verwendet:
- Textilien: Der Begriff geht stärker von der bei Kleidung vorherrschenden aber nicht notwendigen Materialität aus. Nicht alle Textilien sind Kleidungsstücke.
- Wäsche
- Garderobe
- Outfit: Die Gesamtheit der bewussten Gestaltung der äußeren Erscheinung: Kleidung, Schuhe, Schmuck, Frisur etc.
- äußere Erscheinung: Schließt neben Outfit auch das Aussehen des Körpers selbst mit ein.
- Mode
- Bekleidung
Möglichkeiten der Unterteilung
Kleidung lässt sich unterscheiden durch:
- unterschiedliche Materialien (z. B. Leder, Pelz, Webstoff, künstlicher Faserstoff mit unterschiedlichem Design),
- Lage der Kleidung (Oberbekleidung und Unterbekleidung (Unterwäsche)
- unterschiedliche Formen (z. B. Jacke, Hose, Rock, Mantel, Kleid, Bluse, Schuhe etc.)
- unterschiedliches Beiwerk der Kleidung (Accessoires und Schmuck)
- Geschlecht der Träger: Branchenbezeichnung DOB (Damenoberbekleidung) und HAKA (Herren und Knaben)
- unterschiedliche Moden der einzelnen Epochen oder Jahrzehnte
- die gesellschaftlichen Gründe für die Ausprägung: Gesellschaftliche Distinktion
- durch Marken und Labels
Zeichenhaftigkeit
Die Gründe der Abgrenzung durch Kleidung können gruppenspezifisch sein. So kann man anhand der Kleidung unterscheiden:
- den Volksstamm (stammesspezifische Kleidung),
- die Nation (Nationaltracht, z.B. Burnus, Tunika oder Toga)
- die Funktion als Amtsträger (Uniform, Amtstracht, Dienstkleidung)
- die Religion (religionsspezifische Kleidung) Kopftuch, Burka,
- den Beruf (Berufskleidung)
- die Vereinszugehörigkeit, (Tracht) etc., die jeweils bestimmte Gattungen und Ränge markiert.
Kleidung kann geschlechtsspezifisch, altersspezifisch oder auch standes-/klassen-/kastenspezifisch sein. In den westlichen Industriestaaten begründen die verschiedenen Lebensstile die unterschiedlichen Ausprägungen von und Abgrenzungen durch Kleidung. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kleidung erfolgt durch die volkskundliche Kleidungsforschung.
Kennzeichnung von Kleidung
Um die Auswahl und Pflege der Kleidung zu erleichtern werden im oder auf dem konfektionsmäßig hergestellten Kleidungsstück meist einige Angaben gemacht:
Die Marke.
Die Zusammensetzung der Materialien.
Die unterschiedlichen Größen moderner Kleidung, in Konfektionsgrößen gegliedert.
Textilpflegesymbole für die Orientierung, wie Kleidung gereinigt werden soll.
Die Modellbezeichnung des einzelnen Kleidungsstrückes.