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MG (britische Automarke)

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MG ist ein traditioneller britischer Automobilhersteller.

Die Firma MG wurde Anfang der 1920er Jahre in Oxford (England) als "Morris Garages" gegründet, erster Geschäftsführer war Cecil Kimber. Ende der 1920er erfolgte dann der Umzug nach Abingdon in Oxfordshire, wo bis 1980 einige der seinerzeit erfolgreichsten Sportwagen der Welt (u.a. MG TC, MGA und insbesondere MGB mit über 500.000 Exemplaren) produziert wurden. Vor allem in den USA war nach dem Zweiten Weltkrieg der MG TC-Roadster der Inbegriff des Sportwagens schlechthin.

Auch heute noch erfreuen sich klassische MG-Sportwagen großer Beliebtheit, vor allem wegen ihres unkomplizierten Aufbaus, der starken Unterstützung durch Markenclubs und der hervorragenden Ersatzteilversorgung.

Nach wechselhafter Geschichte gehören die Markenrechte heute der Firma MG Rover Group, die aber im April 2005 in Konkurs gegangen ist und kurz danach die Produktion einstellte. Im Juli 2005 erhielt die chinesische Nanjing Automotive vom Insolvenzverwalters Price Waterhouse den Zuschlag zu Kauf von MG Rover. Es bleibt zu hoffen, daß die Fertigung unter neuen Eigentümern in England bald wieder aufgenommen werden kann.

Fahrzeugtypen

MG TA/TB

MG TA

Auf Basis der erfolgreichen P-Serie (ca. 2500 gebaute Autos der Seria PA und PB) entwickelte MG den TA. Ein Leiterrahmen mit einem auf 1200 cm³ vergrößerten Motor bildet die Basis des agilen Zweisitzers. Über 3000 Stück wurden vom TA zwischen 1936 und 1939 gebaut. Der nachfolgende TB unterschied sich hauptsächlich in einem vollkommen neu entwickelten Motor, dem sogenannten XPAG-Motor. Allerdings verhinderte der Ausbruch des 2. Weltkrieges den Bau einer größeren Stückzahl des TB (insgesamt nur 379 Stück).


MG TC

MG TC

Nach dem Krieg wurde die Produktion mit dem TC wieder aufgenommen, wobei er nahezu unverändert die Komponenten des TB enthielt. Vor allem der XPAG-Motor fand in dem TC seinen Durchbruch (der Motor wurde fast ohne Veränderung bis 1955 gebaut). Der TC sorgte vor allem als "Mitbringsel" junger US-Soldaten auf dem amerikanischen Automarkt für Aufsehen und begründete dort das Segment des kleinen, wendigen Sportwagens. Insgesamt wurden über 10.000 Stück des Wagens gebaut.

MG TD/TF

Im Laufe der Jahre wurde das Design und die Ausstattung des (vor allem in den USA beliebten) Wagens angepasst. Auf den TC folgte der TD (Bauzeit von 1949-1953 mit ca. 30.000 Stück), anschließend der TF (ca. 6.200 Stück TF Midget und 3.400 Stück TF 1500 in den Jahren von 1953 bis 1955). Technisch blieb der Wagen auf dem Niveau der dreißiger Jahre, verfügte aber bereits u.a. über die Zahnstangenlenkung und die Vorderachse seines Nachfolgers MG A. Der TF verkaufte sich nicht mehr so gut wie seine Vorgänger, da zu seiner Zeit bereits beachtliche Konkurrenz entstanden war, die dem TF sowohl technisch als auch äußerlich in den Schatten stellten.

MGA

MGA 1600 Mk II Baujahr 1960

Als Konsequenz der sinkenden Absatzzahlen der T-Serie entwickelte MG einen neuen sportlichen Zweisitzer von Grundauf. Der MGA, mit seiner neuartige, stromlinienförmige Karosserieform, wurde zwischen 1955 und 1961 über 100.000 mal gebaut. Die Urversion kam mit einem 70 PS starken 1500 cm³ Vierzylindermotor auf den Markt. 1958 folgte die technisch leicht verbesserte Variante MGA 1600 (1600 cm³, 80 PS, Scheibenbremsen vorne), gefolgt von einer weiteren Entwicklungsstufe MGA 1600 Mk II Mitte 1960 (1622 cmm, 93 PS). Insgesamt liefen von 1955 bis 1961 über 100.000 MGA als Roadster und Coupe vom Band. Daneben wurde in einer kleinen Serie von 2.000 ein MGA mit einem speziellen Doppelnockenwellenmotor und 108 PS produziert, der so genannte MGA Twin Cam.

MGB

MGB GT 1971

Der Sportwagen schlechthin - von 1962 bis 1981 mit über 500.000 produzierten Exemplaren als Roadster MGB und Coupe MGB GT (ab 1965) bis zum Auftritt des Mazda MX 5 meistverkaufter Sportwagen der Welt. Der MGB hatte einen 1800 cm³ -Vierzylindermotor mit 95 PS. Er erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h. Neben der Vierzylinderversion wurde in geringen Stückzahlen (8.999 Stk.) in den Jahren 1967 bis 1969 auch eine Dreiliter-Sechszylindervariante gebaut. Dieses MGC genannte Fahrzeug gab es als Coupe und Roadster. Ausschließlich für den britischen Markt gab es in den Jahren 1973 bis 1976 eine Variante mit V8-Motor. Der MGB GT V8 war nur als Coupe erhältlich, es wurden 2591 Stk. produziert. Vereinzelte Cabrios mit V8-Motor sind Umbauten.

MG Midget

MG Midget

Außer dem MGB wurde von 1961 bis 1979 der MG Midget gebaut. Positioniert als kleiner und preiswerter Sportwagen, wurde er zusammen mit dem baugleichen Austin Healey Sprite 305.177 mal verkauft. Grundlage des Verkaufserfolges bildeten das einfache Konzept und niedrige Betriebskosten. Als Antrieb diente ein Reihenvierzylinder Otto-Motor, zunächst mit 950 cm³, später mit 1100 cm³ und schließlich mit 1300 cm³. Dieser brachte eine Leistung von 47 kW (64 PS), 1974 wurde er durch den 1500 cm³ Motor vom direkten Konkurrenten Triumph Spitfire ersetzt.

MG M-Serie

In den Jahren 1982-1989 entstanden auf Basis der AustinRover-Modelle Metro, Maestro und Montego sportliche MG-Varianten. Mit reichlich roten Akzenten und Kunststoffanbauteilen verziert, entsprachen diese Modelle dem GTi-Idom der Zeit. Wohl erfolgreichstes Modell war der MG Metro, welcher an die sportliche Tradition des Mini Cooper anknüpfen sollte. Auch im internationalen Rallyesport der Gruppe B mischte MG mit dem Metro6R4 kräftig mit, bis nach kurzer Zeit das Aus für diese Rennserie kam.

MG Z-Serie

Nach dem Verkauf der Rover Group von BMW an die Phoenix Venture Holdings (PVH) im Jahr 2000 wurde durch die neuen Eigentümer der MG Rover Group die zum Konzern gehörende Sportwagen-Marke MG, die zu diesem Zeitpunkt nur noch den Roadster MG F in der Modellpalette hatte, im Jahr 2001 um drei neue Modelle erweitert. Diese basieren alle auf den bereits vorhandenen Rover-Modellen und sind sozusagen deren sportliche Zwillingsbrüder. Zur Z-Serie gehören die nachstend aufgeführten MG ZR, MG ZS und MG ZT(-T).

MG ZR

Auf Basis des Kompaktwagens Rover 25 wurde mit dem ZR ein so genannter "Hot-Hatch", ein Kompaktwagen mit sportlicher Optik und Technik und starker Motorisierung eingeführt. Die in Deutschland zunächst einzig erhätliche Variante war die Top-Version ZR 160. Diese verfügt über einen 1.8 Liter VVC Motor mit 160 PS sowie unter anderem serienmäßige Seitenschweller, 17-Zoll-Sporträder, Sportfahrwerk und einen großen Dachspoiler. Später folgte in Deutschland auch noch der ZR 105, der neben dem kleineren Triebwerk mit 105 PS gegenüber dem Topmodell auch an einigen anderen Stellen abgespeckt wurde. So verfügt der ZR 105 serienmäßig z.B. nur über 16-Zoll-Räder und Trommelbremsen an der Hinterachse.

MG ZS

Für den MG ZS stand der Rover 45, ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse, Pate. Die Motorisierung des zuerst angebotenen ZS 180 basiert auf dem 2.5 Liter V6 Motor mit 177 PS, der aus dem Rover 75 entnommen wurde. Zur Serienausstattung der ZS gehören elektr. Fensterheber, Klimaanlange, Teilledersitze, 4 Airbags, 17" Alufelgen, Servolenkung, ABS und Nebelscheiwerfer. Bei dem Fahrwerk, wurde auf die Rennversion des MG zurückgegriffen. So bekam der ZS ein nahezu perfekt abgestimmtes Fahrwerk. Auf Grund dieser Konfiguration, muss auf die Option einer elektr. Fahrhilfe verzichtet werden. Der MG ZS ist eine gelungene Konstellation aus Alltagsauto und Sportwagen. Der Fahrkomfort und Fahrspaß sind auf sehr hohem Niveau. Das sehr gute Fahrwerk und die Sportsitze erlauben auch höhere Kurvengeschwindigkeiten. Abgerundet wird der ZS durch die kurzen Schaltwege, wodurch eine zügige Beschleunigung möglich ist. Der Motor reagiert gut und ist gleichzeitig sehr gutmütig. Als Mängle kann man lediglich den hackeligen Rückwärtsgang bemängeln. Im ganzen ist der MG ZS ein gelungenes Auto, was sehr viel Fahrspaß verspricht.

MG ZT

Mit dem Rover 75 verwandt, wird dieses Modell seit 2001 als Limousine (ZT) und Kombi (ZT-T, das "T" steht für "Tourer") angeboten. Je nach Land sind eine große Auswahl Motoren verfügbar, wobei das sportliche Design und das Fahrwerk nach leistungsfähigen Treibsätzen schreien. Überall erhältlich sind die Versionen mit dem 2.5 Liter V6 Motor (190 PS beim Schaltgetriebe, 177 PS beim Automatikgetriebe), vor allem in England sind aber auch Vierzylinder oder eine Diesel-Version lieferbar. Der Stärkste im Bund ist der im Jahr 2004 vorgestellte 260 PS V8 Motor von Ford/Visteon, der die Hinterräder antreibt und das Autofahren wieder zu einem Erlebnis ohne viel elektronische Heinzelmännchen macht.

MGF/TF

MG TF

Im Jahr 1995 wurde der Roadster MGF, eine komplette Neuentwicklung, auf den Markt gebracht. Er setzte die MG-Tradition sportlicher Roadster fort und verkaufte sich mit offiziell 77.269 Fahrzeugen sehr gut. Im Jahr 2001 folgte ein kleines Facelift und zusätzlich eine 160 PS Motorvariante. Im Jahr 2002 wurde die MGF Produktion mit der Hydragas Federung eingestellt. Mit Facelift und Ersatz durch Standard Stahlfederung begann die Auslieferung des MG TF, in Anlehnung an den klassischen MG-Roadster aus den 1950er Jahren. Der MGF/TF war in den fast 11 Produktionsjahren das erfolgreichste und bekannteste MG-Modell in England. Vermutlich wegen der WEE und RoHS Gesetzgebung wurde der MG TF systematisch in den Jahren 2002 bis 2004 auf Konformität in den einzelnen Details geändert. Äusserlich markant erkennbar am Ersatz der PVC Heckscheibe durch eine beheizbare Glasheckscheibe für eine geringe Anzahl von MG TF, Ende 2005. Mit der Insolvenz von MG Rover wurde die Produktion nach etwa 41.000 MG TF im April 2005 zunächst eingestellt. Die Designrechte wurden bereits Ende 2004 an die Chinesische SAIC übertragen, jedoch nicht die Markenrechte für MG. Den Zuschlag zur Übernahme erhielt jedoch letztendlich im Juli 2005 gegen den Mitbieter Shanghai Automotive SAIC die chinesische Nanjing Automobile Group. Während die Produktionslinien diverser Rover demontiert und nach China verschifft wurden, verblieb u.a. die Line für den MG TF in Longbridge. Am 21. Februar 2006 wurde ein Leasingvertrag für das südliche Werksgelände in Longbridge unterzeichnet. Dort befinden sich die Lackiererei, zwei Fahrzeugfertigungslinien und Büros. Dies läßt hoffen, dass die Gerüchte um die Wiederaufnahme der Produktion eines Facelifts des MG TF im Frühjahr 2007 zumindest für den englischen Markt wieder aufgenommen werden könnte und für ca. 1.000 MA für die Produktion von bis zu 10.000 MG TF pro Jahr neue Jobs zur Verfügung stehen.

MG SVR

MG SV-R

2003 hat MG Rover, nach anfänglichen Gesprächen über eine Zusammenarbeit, die Qvale Automotive in Modena übernommen. Neben einer modernen und auf Kleinserien ausgerichteten Automobilproduktionsstätte erwarb MG Rover auch die Technologie des Qvale Mangusta. Auf dieser Basis entwickelten die Engländer innerhalb weniger Monate ein eigenes Sportcoupé, den MG SVR (im Verkauf seit Ende 2004). Mit diesem Imageträger plant MG Rover vor allem auch in Asien den Markennamen MG wieder zu beleben und ihm ein sportliches Image zu verpassen. Obwohl wesentlich teurer als ein Porsche 911, bietet der Engländer nicht die Perfektion des deutschen Sportwagens, sondern möchte mit Charakter und Exklusivität punkten: Die Karosserie wird aus rund 5000 Einzelteilen aus Karbon zusammengebacken und kann daher auch ohne Farblackierung geordert werden. Der Motor kommt von Ford/Visteon (V8, 5.0 Liter, 385 PS), wie er für die Sportversion des Qvale Mangusta vorgesehen war. Die ursprünglich geplante Variante SV mit dem 4.6 Liter-V8 und 320 PS, wie ihn der Qvale hatte, wurde aus Konkurrenzgründen (zu geringe Leistung bei hohem Verkaufspreis, bevorstehender Konkurs von MG Rover) nicht realisiert.

MG Prototypen

MG EX 181 (1957)
MG Projekt EXF