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Johann Jakob Cella

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Johann Jakob Cella (* 27. Februar 1756 in Bayreuth; † 30. November 1820 in Ansbach) war ein deutscher Jurist.

Leben

Johann Jacob Cella wuchs als jüngstes von acht Kindern Mattheo Cellas und Emilias, geborener Hohlweg, im höfischen Milieu des Markgrafenpaares von Bayreuth auf. Mattheo Cella, laut Kirchenbuch ein gebürtiger Korse, war Kammerdiener und Unterdirektor der französischen Komödie am Hofe der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth und wird erstmals im Hofkalender 1740 als Domestik erwähnt. Nach dem Tod der Markgräfin zog die Familie nach Erlangen, wo der Vater die Stelle des Haushofmeisters bei der zweiten Gemahlin des Bayreuther Markgrafen Fiedrich, Sophie Caroline Marie, einer Schwester Anna Amalias von Weimar bekleidete.[1]

In Erlangen, wo Johann Jacob Cella später promovierte, besuchte er das Gymnasium und begann er sein Studium, das er in Göttingen fortsetzte. Cella machte sich durch zahlreiche juristische und politische Publikationen zu seiner Zeit einen Namen. Auch heute noch finden seine Werke Eingang in Vorlesungen zum Strafrecht, zum Urheberrecht u. a. an deutschen Universitäten. Hervorzuheben sind insbesondere seine „Freymüthigen Aufsätze“ (3 Bände, 1784–1786) und die Monografie „Ueber Verbrechen und Strafe in Unzuchtsfällen“ (1787).

Werdegang

Er studierte von 1771 bis 1775 in Erlangen und Göttingen und arbeitete dann fast zwei Jahre in Wetzlar am Reichskammergericht. Danach ließ er sich als Advokat in Bayreuth nieder. 1771 wurde er Kastner oder Amtmann in Herrieden und Burgthann. 1784 erwarb er die Doktorwürde an der Universität Erlangen. 1788 bis 1796 war er „fürstl. nassauischer Regierungs- und Kanzleidirektor“ in Weilburg und erhielt 1797 die Stelle eines Kreisdirektors in Schwabach. 1808 ging er als Kreisrat nach Ansbach, 1810 als „Localkommisariats- und Oberadministrations-Rath“ nach Nürnberg, 1817 als bayerischer Regierungsrat wieder nach Ansbach, wo er 1820 starb und auch beerdigt wurde.

Cella war von 1781 bis 1792 in erster Ehe mit Helene Buff aus Wetzlar, der jüngeren Schwester von Charlotte Buff (Goethes: „Die Leiden des jungen Werthers“) verheiratet. Er hatte acht Kinder aus erster Ehe und sechs Kinder aus dritter Ehe, von denen jedoch mehrere in jungen Jahren starben.

Werke (Auswahl)

  • Freymüthige Aufsätze (3 Bände, 1784–1786)
  • Antwort auf eines Ungenannten Gedanken über meine Abhandlung von Strafen unehlicher Schwängerungen besonders von denen dießfalls gebräuchlichen Zwangskopulationen. Haueisen, Anspach 1784 (Digitalisat)
  • Von Strafen unehelicher Schwängerungen besonders von denen dißfalls gebräuchlichen Zwangskopulationen : nach Grundsätzen der Billigkeit und des gesunden Menschenverstandes erwogen. Hauseisen, Anspach 1784 (Digitalisat)
  • Über Verbrechen und Strafe in Unzuchtsfällen, Hahn, Zweibrücken und Leipzig 1787. (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Siehe in den Fürstlichen Hofkalendern von Bayreuth und Erlangen.