Veinticinco de Mayo (Schiff, 1945)
![]() Karel Doorman (R81) | |
Übersicht | |
---|---|
Bauwerft | Cammell, Laird & Company |
Kiellegung | 3. Dezember 1942 |
Stapellauf | 30. Dezember 1943 |
1. Dienstzeit | ![]() |
Indienststellung | 17. Januar 1945 |
Außerdienststellung | April 1947 |
Verbleib | 1948 an die Niederlande |
2. Dienstzeit | ![]() |
Indienststellung | 28. Mai 1948 |
Außerdienststellung | 1968 |
Verbleib | 1969 an Argentinien verkauft |
Technische Daten | |
Verdrängung | 19.900 ts |
Länge | 192 m |
Breite | 24,4 m |
Tiefgang | 7,5 m |
Besatzung | 1300 |
Antrieb | 4 Kessel, Turbinen auf 2 Wellen |
Geschwindigkeit | 24 Knoten |
Bewaffnung | 12 40-mm-Flak |
Der Flugzeugträger Hr. Ms. Karel Doorman war von 1948 bis 1968 im Dienst der niederländischen Marine. Bekannt wurde er durch seine Reise nach Neu-Guinea 1960, als er das niederländische Interesse an Niederländisch-Neuguinea betonen sollte. Die Reise gilt als eines der wenigen Beispiele für niederländische Kanonenbootpolitik. Der ehemals britische Flugzeugträger war zuletzt unter dem Namen ARA Veinticinco de Mayo (V-2) für Argentinien im Falklandkrieg im Einsatz.
Geschichte
Bau und Indienststellung
Der Flugzeugträger wurde am 3. Dezember 1942 als HMS Venerable (R63) bei Cammell, Laird & Company in Birkenhead auf Kiel gelegt und lief am 30. Dezember 1943 vom Stapel. Am 17. Januar 1945 wurde sie bei der Royal Navy in Dienst gestellt[1], 1948 erfolgte dann der Verkauf an die niederländische Marine.
Reise nach Neu-Guinea
Nach dem Indonesischen Unabhängigkeitskrieg, der 1949 mit der Souveränität der Republik Indonesien offiziell endete, verblieb der Kolonialmacht in Asien noch der Westteil der Insel Neuguinea. Allerdings hatte auch Indonesien Ansprüche auf das Gebiet, und als Indonesien gegen Ende der 1950er Jahre aufrüstete, vermutete die niederländische Regierung, dadurch solle die Einverleibung Neuguineas direkt oder indirekt vorangetrieben werden.
Als vlagvertoon (Flaggezeigen) sollte daher 1960 das Prestigeschiff der niederländischen Marine in den Osten entsandt werden, um niederländische Stärke zu demonstrieren, Flugzeuge zu überbringen und allgemein die Bande mit befreundeten Staaten der Region festigen. Aufgrund indonesischen Drucks aber weigerten sich Japan (trotz anfänglicher Zusage), die Philippinen und die Behörden von Hongkong und Singapur die Karel Doorman zu empfangen. Australien konnte sich der niederländischen Bitte zwar nicht entziehen, doch das Schiff wurde nur sehr kühl in Fremantle aufgenommen - unter anderem durch einen Streik der Hafenarbeiter.
Die Reise an sich und die Übergabe der Flugzeuge an das niederländische Militär in Neuguinea verlief ohne Schwierigkeiten, allerdings demonstrierte sie gerade nicht die Stärke der Kolonialmacht, sondern ihre diplomatische Schwäche und war daher kontraproduktiv. Die niederländische Flagge wehte nur noch bis zum 1. Januar 1963, als bereits die UN das Gebiet kontrollierte, und schließlich erhielt Indonesien es.
Dennoch wurde der Flugzeugträger von indonesischen Militärs zum Ziel auserkoren, 1962 wurde im Rahmen der „Operation Trikora“ ein Plan ausgearbeitet, den Träger mit sowjetischen Bombern vom Typ Tupolew Tu-16 und Marschflugkörpern AS-1 Kennel anzugreifen. Aufgrund des Waffenstillstandes und der UN-Verwaltung des Gebietes wurde der Plan aber wieder fallengelassen.
Für Argentinien im Falklandkrieg


Die Karel Doorman wurde 1968 nach einem Brand für 9,5 Millionen Gulden an Argentinien verkauft, wo sie als ARA Veinticinco de Mayo (V-2) (ARA: Armada de la República Argentina, Seestreitkräfte der Republik Argentinien) in Dienst gestellt wurde. Unter diesem Namen nahm das Schiff 1982 am Falklandkrieg teil, wurde jedoch aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse für die Flugeinsätze und der ständigen Bedrohung durch britische U-Boote schon nach wenigen Tagen in den Hafen zurückgezogen. Ihre Flugstaffeln hingegen operierten von Rio Grande auf Feuerland aus und waren an der Versenkung mehrerer britischer Schiffe beteiligt.
Das Schiff wurde 1997 außer Dienst gestellt, im Jahr 2000 nach Indien geschleppt und auf den Abwrackwerften bei Alang abgebrochen.
Flugzeuge
Auf der Karel Doorman waren zunächst Flugzeuge der Typen Fairey Firefly und Hawker Sea Fury sowie zur Seenotrettung ein Flugboot vom Typ Supermarine Sea Otter stationiert. Das Flugboot wurde bald gegen einen Hubschrauber vom Typ Sikorsky S-51 eingetauscht.
Ab 1955 war die Belegung mit Flugzeugen auf U-Boot-Abwehraufgaben ausgerichtet. Dies umfasste 14 Torpedobomber vom Typ Grumman TBF Avenger, 12 düsengetriebene Hawker Sea Hawk-Jagdbomber und zwei Sikorsky S-58-Hubschrauber. 1961 wurden die Avenger durch modernere U-Jagd-Flugzeuge vom Typ Grumman S-2 Tracker ersetzt und die Anzahl der Hubschrauber auf sechs erhöht. Diese Zusammensetzung der Bordflugzeuge blieb bis zur Außerdienststellung des Trägers durch die Königlich Niederländische Marine im Jahr 1968 erhalten.
Literatur
- Duco Hellema: De Karel Doorman naar Nieuw-Guinea. (Nederlands machtsvertoon in de Oost). Boom, Amsterdam 2005, ISBN 90-850618-2-2.
Weblinks
- Commons: HMS Venerable (R63) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: HNLMS Karel Doorman (R81) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: ARA Veinticinco de Mayo (V-2) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- ↑ Beaver, Paul (1987) Encyclopedia of the Fleet Air Arm since 1945, Wellingborough, Northants: Patrick Stephens, ISBN 0-85059-760-9