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Wort des Jahres (Sachsen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2015 um 12:13 Uhr durch Fortunatus1986 (Diskussion | Beiträge) (Die sächsische Wörter des Jahres wurde am 3. Oktober 2015 im Schauspielhaus von Dresden bekannt gegeben. http://www.mdr.de/sachsen/woerter_des_jahres_fuenfzehn100_zc-f1f179a7_zs-9f2fcd56.html). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Seit 2008 wird das sächsische Wort des Jahres gekürt. Diese Kategorie wurde von der Ilse-Bähnert-Stiftung ins Leben gerufen, die die Auswahl in Zusammenarbeit mit der germanistischen Fakultät der Technischen Universität Dresden trifft. Zielsetzung dieser Wahl ist laut Stiftung folgende: „Aussterbende sächsische Wörter sollen gerettet werden, die Sprache der Sachsen wird gepflegt und gehegt, ihr Wohlklang in das Bewusstsein gebracht und die Mundart als wichtiger Teil der deutschen Sprache gefördert.“[1] Gekürt wird jedes Jahr in drei Kategorien

  • schönstes,
  • bedrohtestes [sächsisches] Wort des Jahres am Tag der Deutschen Einheit,
  • beliebtestes Wort des Jahres, das durch Online-Abstimmung erwählt wird.
Jahr schönstes Wort des Jahres bedrohtestes Wort des Jahres beliebtestes Wort des Jahres
2008 muddln
‚langsam, nicht zielstrebig arbeiten, sich ein bisschen beschäftigen, belanglose Arbeiten verrichten‘[2]
lawede
(brüchig, instabil)
nu
(kurze Bestätigung, wie genau, v.a. im Raum Dresden üblich)
2009 färdsch
(fertig)
Asch
‚größeres (tönernes) Gefäß, Schüssel‘[2]
fischelant
(vom französischen vigilant = wachsam)
2010 bäbbeln
(etwa: lässig Fußball spielen)
dschidschoriengrien
(für kräftig-strahlende Grüntöne)
Hornzsche
‚ärmliche, verwahrloste Behausung; baufälliges Haus; schlechte Wohnung; altes, schmutziges Bett‘[2]
2011 bomforzionös
(vom französischen bonne force=hervorragend)
Haderlump
(Landstreicher)
katschn
‚laut hörbar und mit Mühe kauen‘[2]
2012 plumbn
(heftig regnen, sich betrinken, mittels einer (Hand-)Pumpe Wasser fördern)
Renfdl
‚Anfangs-, Endstück des Brotes‘[2]
didschn
‚eintauchen (und dadurch aufweichen)‘[2]
2013 forhohnebibeln
(spotten, verhöhnen)
schnorbslich
Geräusch beim Kauen von bissfestem Gemüse, Nüssen etc.
Hitsche
kleine Fußbank
2014 Däschdlmäschdl
(Liebschaft)
forblembern
(vergeuden/verschwenden (von Zeit, Geld bzw. anderen Ressourcen))
Gelumbe
Kram, nutzloses Zeug
2015 Dämmse
((Dämmse bezeichnet drückend Hitze und Schwüle).))
Eiforbibbsch (Eiforbibbsch lässt sich nicht wortwörtlich übersetzen). Blaadsch(Unbeholfener Mensch)

Einzelnachweise

  1. Ilse-Bähnert-Stiftung, abgerufen am 10. Januar 2012
  2. a b c d e f Günter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. Bibliographisches Institut, Leipzig 1989