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Werner Herzog

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Werner Herzog, eigentlich Werner H. Stipetic (* 5. September 1942 in München) ist ein deutscher Filmregisseur, Opernregisseur, Schauspieler und Autor. Werner Herzog ist neben Volker Schlöndorff, Alexander Kluge, Rainer Werner Fassbinder und Hark Bohm ein bedeutender Vertreter des "Neuen deutschen Films" bzw. des Autorenfilms.

Seine Jugend

Werner Herzog wuchs wohlbehütet auf einem Bauernhof in der bayerischen Naturgegend Sachrang, unweit der Grenze zu Österreich, auf. Mit 12 Jahren, nach der Scheidung seiner Eltern, zog er mit seiner Mutter, einer gebürtigen Jugoslawin, nach München. Er behauptet von sich, dass er mit 17 das erste mal telefonierte und seinen ersten Film sah. Er teilte sich in München eine Wohnung mit Klaus Kinski, der bereits zu dieser Zeit ein Exzentriker war. In München machte er sein Abitur und studierte Geschichte, Literatur- und Theaterwissenschaften, kurzzeitig Film und Fernsehen in Pittsburgh, USA. Er besuchte keine Filmschule und brachte sich das Filmen autodidaktisch bei. Seinen ersten Film Lebenszeichen drehte er mit 19 Jahren. Für diesen Film erhielt er finanzielle Unterstützung vom Kuratorium Junger Deutscher Film. Herzog wurde für den Film der Bundesfilmpreis in der Kategorie "Bester erster Film" verliehen. Er veröffentlichte den Film 1968. Der erste Film, den er veröffentlichte, war 1962 der Kurzfilm (12 Minuten) Herakles.

Herzog gründete 1963 seine eigene Produkionsfirma, Werner Herzog Filmproduktion in München.

1967 heiratete Herzog Martje Grohmann. Ihr Sohn Rudolph Amos Achmed wurde 1973 geboren. Tochter Hanna Mattes (Mutter Eva Mattes) wurde 1980 geboren. 1987 heiratete Herzog Christine Maria Ebenberger. Ihr Sohn Simon David Alexander Herzog wurde 1989 geboren. Herzog ist derzeit (2006) mit Lena Herzog verheiratet.

Seine Filme

Viele seiner Filme drehte er auf englisch. In fünf seiner bekanntesten Filme besetzte er die Hauptrolle mit Klaus Kinski. Über die oftmals schwierige Beziehung der beiden drehte er 1999 den Dokumentarfilm Mein liebster Feind.

Werner Herzogs Werk beinhaltet neben seinen Spielfilmen auch zahlreiche dokumentarische Arbeiten von besonderem Reiz. Nach Cobra Verde drehte er nur zwei Spielfilme (Stand:Juni 2004), dafür aber zahlreiche Dokumentationen für Fernsehen und Kino. Auch in früheren Jahren hat er regelmäßig Dokumentarfilme gedreht, der vielleicht bemerkenswerteste davon Gasherbrum, über eine Doppel-8000er-Besteigung von Reinhold Messner, in dem Herzogs Verständnis vom Dokumentarfilm vollkommenen Ausdruck findet: Er verweigert sich dem Cinema verité und der Einschätzung, dass Kameras Authentizität reproduzieren könnten. Vielmehr geht es in den dokumentarischen Arbeiten auch immer um die eigene Perspektive auf den Gegenstand, um Herzog selbst also. Dies geht soweit, dass er manchen dokumentierten Personen gar Wörter und Aussprüche in den Mund legt und die Arbeiten zudem stark ästhetisiert.

Der Kurzfilm Werner Herzog eats his Shoe dokumentiert Herzogs Einlösen einer verlorenen Wette (siehe Titel). Herzog wettete mit Errol Morris das dieser seinen ersten Film Gates of Heaven nicht fertig stellen würde. Herzog kochte seine Schuhe und aß einen bis auf die Sole auf. Regie führte Les Blank, der auch später eine vielgerühmte Dokumentation über die beschwerlichen Dreharbeiten von Fitzcarraldo drehte (Burden of Dreams).

Mitte der achtziger Jahre wandte er sich der Oper zu und debütierte mit der Inszenierung von Ferruccio Busonis Doktor Faustus. Bekannt wurde er durch seine Aufführungen von Wagner. Momentan (2004) führt er Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg auf.

Filmografie

Filme über Werner Herzog

  • 1978 - Christian Weisenborn und Erwin Keuch - Was ich bin sind meine Filme
  • 1980 - Les Blank - Werner Herzog eats his Shoe
  • 1982 - Les Blank - Burden of Dreams
  • 1988 - Peter Buchka - Bis ans Ende...und dann noch weiter. Die ekstatische Welt des Filmemachers Werner Herzog