Rateče (Pass)
Rateče, Ratschacher Sattel, Valico di Fusine | |||
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Himmelsrichtung | West | Ost | |
Passhöhe | 850 m s.l.m. | ||
Kanaltal, Friaul, Italien | Savetal, Gorenjska, Slowenien | ||
Wasserscheide | Rio Vaisonz →Rio Bianco →Slizza/Gailitz →Gail →Drau →Donau (Drau) | Sava Dolinka →Sava →Donau (Save) | |
Talorte | Tarvisio | Kranjska Gora | |
Gebirge | Karawanken / Julische Alpen | ||
Besonderheiten | Talpass | ||
Karte | |||
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Koordinaten | 46° 29′ 50″ N, 13° 42′ 14″ O |
Der Rateče-Sattel, Sattel von Ratece, Ratschacher Sattel, slowenisch Rateče, italienisch Valico di Fusine oder Passo di Radece, Sella di Ratece, ist der Passübergang an der italienisch–slowenischen Grenze zwischen Tarvisio (Tarvis/Trbiž) und Kranjska Gora. Er verbindet das Kanaltal im Friaul und in Kärnten mit dem Save-Tal in der Gorenjska. Der 850 m hohe Pass verbindet die Julischen Alpen in Süden mit den Karawanken nördlich.
Lage und Landschaft
Der Pass liegt 15 Kilometer südwestlich von Villach, 60 Kilometer nordöstlich von Udine und 70 Kilometer nordwestlich von Ljubljana. 6 Kilometer nördlich liegt Arnoldstein im Untergailtal.
Der Rateče ist keine orographische Landmarke, sondern eine weitgezogene Passlandschaft, die sich über gut 5 Kilometer von Fusine in Valromana (Weißenfels/Bela Peč) und den Ort Rateče (Ratschach) bis Podkoren (Wurzen) zieht. Sie ist ein weitestgehend ebenes Trogtal. Tatsächlich mündet der Bach bei Rateče (auf 865 m an Nordhang gelegen), die Trebiza vom Dreiländereck (Monte Forno, Peč) (1508 m ü. A.), in ein abflussloses Moorgebiet (Sattelmoor) im Hochtal. Erst einen Kilometer östlich entspringt am Izvir Save auf 834 m mit der Sava Dolinka (Wurzener Save) der Oberlauf der Save. Westwärts beginnen die Trockenbäche, die das Quellgebiet des Rio Vaisonz am Kucerji, einem Vorgipfel des Ponza-Piccola (1925 m s.l.m.), bilden, schon südlich von Rateče.
Daher hat sich eingebürgert, die Passhöhe einen Kilometer westlich des Ortes Rateče direkt an der Landesgrenze zu verorten, wo sich ein schwacher Talpass abzeichnet. Das Moorgebiet wird hydrographisch dem Savegebiet zugeordnet,[1] die Talwasserscheide liegt also etwas östlich des nominellen Passes. Der Pass bildet nicht die Wasserscheide Mittelmeer–Schwarzes Meer, im Kanaltal liegt diese westlich von Tarvis bei Camporosso (Saifnitzpass), die Slizza/Gailitz geht noch nordwärts zur Drau.
Geschichte und Verkehr
Der Pass bildet einen uralten leichten Übergang von der inneralpinen Beckenlandschaft des Drautals in den Saveraum, und bildet damit – mit dem Kärntner Tor der Drau und den Windischen Büheln bei Spielfeld/Marburg – den natürlichen Zugang Österreichs an den südöstlichen Alpenrand, und – mit oberer Save und dem Kanaltal in die Ebenen des Veneto – zur Oberen Adria. Etwa 4 Kilometer nordöstlich liegt mit dem 1073 m hohen Wurzenpass ein streckenmäßig viel kürzerer Übergang vom Savetal in das Drautal.
Der römische Übergang von der Straße Aquileia–Virunum bei Tarvis über die Festung Nerate/Nareste (Jesenice) nach Emona (Laibach) ist belegt.[2] Heute befindet sich hier die SS54 del Friuli – Regionalstraße Nr. 202 (Landesgrenze − Wurzenpassstraße 201 bei Podkoren).
1870 wurde hier auch die Bahnstrecke Tarvis – Laibach der Rudolfsbahn eröffnet. 1967 wurde der italienische Streckenabschnitt stillgelegt, 1969 dann auch der Abschnitt von der Grenze bis Jesenice. Die Bahntrasse ist als Gemeindestraße/Feldweg noch erhalten.
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Atlas Okolja, gis.arso.gov.si → Layer Water: Groundwater bodies (Online-GIs des slowen. Umweltamtes) .
- ↑ Johannes Freutsmiedl: Römische Straßen der Tabula Peutingeriana in Noricum und Raetien. Verlag Dr. Faustus, 2005, ISBN 978-393347436-0, S. 134 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).