Haller (Befestigung)
| Haller | ||
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Haller, von der anderen Talseite aus gesehen  | ||
| Staat | Deutschland | |
| Ort | Monschau | |
| Entstehungszeit | vermutlich 12. Jahrhundert | |
| Burgentyp | Höhenburg | |
| Erhaltungszustand | Ruine | |
| Bauweise | Buckelquader | |
| Geographische Lage | 50° 33′ N, 6° 14′ O | |
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Heute wird der Haller, über der Stadt Monschau, gegenüber der Burg Monschau, als eigenständiges Befestigungsbauwerk angesehen und nicht als abgestellter Wachturm der Monschauer Burg. Eine Zeugenaussage zu einer Befragung der Städtischen Rechte 1612 in Bezug auf Besatzung und Instalthaltung: Der Haller, ein thorn alhie zu monioie aufm berge, ist von unnerdencklichen iahren hero durch Jro Fürstl. Gnaden und deroselben vorfahrenchristseeliges gedachtnuß ime baw vnd verwahr mit anlag und wacht gehalten, ohne dass die burgere inmalß damit beschwert worden[1]. (Der Haller, ein Turm hier in Monschau auf dem Berg, ist seit undenklichen Zeiten durch Seine Fürstlichen Gnaden und seine Vorfahren seligen Angedenkens in Ordentlichem Bauzustand, verwahr und Bewachung gehalten worden, ohne Dass die Bürger damit je Belastet worden wären.)
Vom Typ her gehört er zu früheren Turmburgen dir aus einem mächtigen Wohn- und Verteidigungsturm bestanden, der Turm steht über einem steil abfallenden Felsen, eine auf drei Seiten bestehende dicke Mauer vervollkommnet das Verteidigungskonzept. Die Mauer sind bis zu 2,5 m dick. Es wird vermutet dass der Turmsockel aus dem Felsen herausgearbeitet wurde, da der östliche und nördliche Sockel keine Kanten aufweist. Wie der Turm selbst und die Umgebung ursprünglich ausgesehen hat ist auf Grund der nicht vorhandenen Quellen nicht sicher. Dass Turm und Burg nicht zusammengehören beweist die unterschiedliche Zuständigkeit für Besatzung und Instandhaltung.
Heute wird vermutet, dass der Haller älter ist als die Burg. Der Platz um den Haller bot keine Erweiterungsmöglichkeit, so dass die Limburger sich zu einer Neugründung auf der anderen Seite der Rur entschlossen, der heutigen Burg. Auf eine aquarellierten Zeichnung aus dem 17. Jahrhundert, die auf einen noch älteren Stich zurückgeht. Der Stich zeigt die Eroberung Monschaus im Jahre 1543. Hier ist der Haller noch mit einem Dach zu sehen. Aus einer Rentmeisterrechnung 1570/71 ist zu entnehmen, das Teile des Haller zur Erhöhung des Eselsturm abgetragen wurden, die furdeste (vorderste) Mauer, Dachleien (Schiefer) wurde zur Wiederverwendung aufbewahrt. Daraus ist zu schließen, dass es rund um den Turm noch mehr Bausubstanz gegeben haben muss. Der Haller hat wohl auch ein Notdach gehabt, was eine Bürgermeisterrechnung von 1695/96 erkennen lässt, für Dachreparaturen.
Ab der zweiten Hälfte des 17.Jahrh. diente der Turm als Pulverlager. Auf dem Turm wurde ein Wachhaus eingerichtet
Der endgültige Verfall wird erst im 18. Jahrhundert zu datieren sein, alle Abbildungen aus der Zeit zeigen eine dachlose Ruine etwa in der heutigen Gestalt [2] .
Ein spektaguläres Ereignis rückte den Turm ins Licht der Öffentlichkeit: Christo, ein Künstler, der später Weltrum erlangte verhüllte 1971 den Haller und den Eselsturm der Burg, lange vor der viel spektakulären Verhüllung des Reichstages in Berlin
Literatur
Dr. Elmar Neuß M.A.: Die Burg Monschau 1198-1998, Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes, Verlag=Geschichtsverein des Monschauer Landes e.V. ISSN=0939-0340
Einzelnachweise
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