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American Life

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Vorlage:Musikalbum

American Life Confessions on a Dance Floor ist Madonnas neuntes Studioalbum und ihre 15. veröffentlichte CD (einschließlich Soundtracks und Compilations).

Hintergrund

American Life ist eine konsequente Fortführung des letzten Studioalbums "Music", das weltweit zu ihren größten Erfolgen zählt. Der Stil ist geprägt von progressivem Underground des Hauptproduzenten Mirwais und zeigt auch deutliche Einflüsse seiner französischen Landesgenossen Daft Punk und Air. Im Vordergrund stehen allerdings Madonnas (mit Vocoder verfremdete) Stimme und akustische Gitarren, die Madonna zum Teil selbst spielte.

Die Texte befassen sich vor allem mit Madonnas persönlichen Erkenntnissen in Bezug auf ihr Leben als Superstar und ihre religiösen Ansichten, geprägt durch die Kabbalah - was nicht nur Fans und Kritiker sehr kritisch aufnahmen und ihr Missionierung vorwarfen.

Anfang 2003 sollte das Video zu der ersten Single "American Life" veröffentlicht werden. Zu diesem Zeitpunkt des dritten Irak-Krieges herrschte eine massive Anti-Kriegs-Stimmung weltweit - mit Ausnahme der USA. Madonna (die mit ihrer Familie mittlerweile in England lebte) produzierte als Musikvideo ein massives Statement gegen den Krieg: Irakische Kinder auf einem Laufsteg, im Hintergrund amerikanische Bomber und Explosionen - zum Schluss ein George W. Bush-Double, der sich mit einer Handgranate die Zigarre anzündet. Das Video lief weltweit erfolgreich weltweit an (alleine in Deutschland sendete es MTV zweimal jede Stunde) - wurde jedoch einen Tag später zurückgezogen und durch ein unverfängliches ersetzt "um nicht die Gefühle der im Irak kämpfenden amerikanischen Soldaten zu verletzen".

Allerdings war der Schaden angerichtet: Amerika entrüstete sich und bezeichnet Madonna seitdem als "unamerikanisch". Nach mehreren Drohungen verlegte sie ihren Hauptwohnsitz nach Endland. Alben, wie Singles wurden fortan von den US-amerikanischen Radiostationen boykottiert - was sich dort bis heute an ihren Chartplatzierungen bemerkbar macht.

Insgesamt gilt das Album als Madonnas größter Flop - es verkaufte sich nur fünf Millionen mal - das Vorgängeralbum brachte es auf 15 Millionen. Insgesamt galt es als zu unspektakulär und die Promotion als vollkommen missglückt (Che Guevara-Look des Covers, die erste Single "American Life" wenig radiotauglich, das zweite Video machte eher Schlagzeilen als Samuel Bourdin-Plagiat, zur ditten Single "Nothing Fails" wurde überhaupt kein Video gedreht und für das Video zu "Love Profusion" wurde die Vorlage eines Estée Lauder Werbeclips verwendet.

Erfolgreich liefen lediglich die Remixe in den Clubs: Sieben Singles schafften es in die Billboard "Hot Dance Music/Club Play Charts". Doch auch das schnell nachgeschobene Remixalbum "Remixed & Revisited" blieb weitgehend unbeachtet.

Trackliste

  1. "American Life" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:58
  2. "Hollywood" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:24
  3. "I'm So Stupid" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:09
  4. "Love Profusion" (Ahmadzaï, Madonna)- 3:38
  5. "Nobody Knows Me" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:39
  6. "Nothing Fails" (Jem Singers, Madonna, Sigsworth)- 4:49
  7. "Intervention" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:54
  8. "X-Static Process" (Madonna, Price)- 3:50
  9. "Mother And Father" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:33
  10. "Die Another Day" (Ahmadzaï, Madonna)- 4:38
  11. "Easy Ride" (Madonna, Pittman)- 5:07

Kritik

Der kalkulierte Skandal, den Madonna sonst so perfekt inszeniert, ging dieses Mal in die Hose. Das Video zum Titeltrack "American Life" zog sie einen Tag vor der geplanten Veröffentlichung zurück. Aus Rücksicht vor den kämpfenden US-Truppen. Denn in Kriegszeiten, in denen sich das amerikanische Volk (auch wenn es denn in London lebt) um seinen Führer schart, wollte sich selbst die Mutter der gezielten Provokation derart deutliche Kritik an George Bush nicht erlauben. Richtig deutlich wurde anhand der vorgeschobenen Patriotismus-Debatte aber vor allem eines: Auch Madonna ist geradezu versessen nach den süßen Früchten des Erfolgs. Somit macht auch die neuerliche Zusammenarbeit mit dem französischen Top-Produzenten Mirwais Sinn, der schon "Music" zum Erfolg trimmte. Eine sichere Nummer. Und er enttäuschte sie nicht. Das neue Album ist eine gelungene Fortsetzung des 2000er Vorgängers, insgesamt klingt er vielleicht noch stimmiger. Die Single "American Life" ist kennzeichnend für den kühlen Club-Sound des neuen Albums. (... ) Fiepende, teilweise schon knarzende Elektronik gepaart mit Akustikgitarren sind also auch im Jahr 2003 die Groove-Komponenten, aus denen Beat-Bastler Mirwais sein Madonna-Bild zeichnet. Mit "Music" und "American Life" scheint es nun vollendet zu sein. Nur schwer will der Gedanke einleuchten, durch eine dritte Zusammenarbeit könne noch Unentdecktes, Ungehörtes an die Oberfläche gebracht werden. Madonna weiß das bestimmt. Jetzt, wo sie ihre Grenzen so zielsicher zu stecken vermag. laut.de


Chartpositonen (Album)

Jahr Titel Chart-Positionen Anmerkung
 DE    CH    AT    FR    CA    AU    GB    US  
2003 American Life 1 1 1 1 1 2 1 1 Erstveröffentlichung: 22, April 2003
Verkäufe weltweit: 4,2 Mill.

Chartpositonen (Singles)

Jahr Titel Chart-Positionen Verkäufe
weltweit
Anmerkung
 DE    CH    AT    FR    IT    SW    SP    GB    CA    AU    JP   US
<sup>Hot100
US
Sales
US
Dance
2002 Die Another Day
„American Life“
4 4 2 15 1 4 1 3 1 5 6 8 1 1 1,7 Mill. Erstveröffentl. 19. Oktober 2002
Video: Traktor
2003 American Life
„American Life“
10 1 7 10 1 3 2 2 1 7 1 37 1 2 1 0,75 Mill. Erstveröffentl. 5. April 2003
Video: Jonas Åkerlund
2003 Hollywood
„American Life“
21 15 34 22 3 19 2 2 5 16 31 / 1 4 1 0,39 Mill. Erstveröffentl. 5. März 2003
Video: Jean-Baptiste Mondino
2003 Love Profusion (Lokale Veröffentl. 1)
„American Life“
n.v. 31 n.v. n.v. 5 n.v. 1 11 5 25 n.v. n.v. n.v. n.v. 2 Erstveröffentl. 21. November 2003
Video: Luc Besson
2003 Nothing Fails
„American Life“
36 41 51 34 6 n.v. 1 n.v. 7 n.v. n.v. / 1 1 1 2 Erstveröffentl. 27. Dezember 2003
Kein Video
2004 Love Profusion (Lokale Veröffentl. 2)
„American Life“
n.v. n.v. n.v. / n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. / 4 1 Erstveröffentl. 5. Februar 2004
Video: Luc Besson

1 Wegen des Boykotts US-amerikanischer Radiostationen konnten sich die Singles nicht oder nur schlecht in den Billboard Charts platzieren.
2 Geringe Verkaufszahlen.

Siehe auch