Zum Inhalt springen

Kanton Landstuhl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2015 um 23:03 Uhr durch Update (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Kanton Landstuhl (franz.: Canton de Landstuhl) war eine von acht Verwaltungseinheiten, in die sich das Arrondissement Zweibrücken (franz.: Arrondissement de Deux-Pont) im Departement Donnersberg (franz.: Département du Mont-Tonnerre) gliederte. Der Kanton war in den Jahren 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (1798–1804) und des Ersten Napoleonischen Kaiserreichs (1804–1814). Hauptort (Chef-lieu) war die heutige Stadt Landstuhl.

Nachdem die Pfalz 1816 zum Königreich Bayern kam, wurden die Kantone zunächst beibehalten und waren Teile der Verwaltungsstruktur bis 1852.

Das Verwaltungsgebiet lag hauptsächlich im heutigen Landkreis Kaiserslautern, zum Teil in den Landkreisen Kusel und Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz.

Gemeinden und Mairien

Nach amtlichen Tabellen aus den Jahren 1798 und 1811 gehörten zum Kanton Landstuhl folgende Gemeinden, die verwaltungsmäßig Mairien zugeteilt waren (Ortsnamen in aktueller Schreibweise);[1][2] die Einwohnerzahlen (Spalte „EW 1815“) sind einer Statistik von 1815 entnommen;[3] die Spalte „vor 1779 zugehörig“ nennt die landesherrliche Zugehörigkeit vor 1779.[4]

Gemeinde Mairie EW 1815 vor 1779 zugehörig Anmerkungen
Bann Landstuhl 415 Herrschaft Sickingen
Bettenhausen Obermohr 158 Kurpfalz
Bruchmühlbach Bruchmühlbach 180 Pfalz-Zweibrücken
Diezweiler Obermohr Kurpfalz 198 (zusammen mit Nanzweiler)
Fockenberg Reichenbach Kurpfalz 220 (zusammen mit Limbach)
Gerhardsbrunn Gerhardsbrunn 189 Herrschaft Sickingen
Gimsbach Reichenbach 152 Kurpfalz
Hauptstuhl Bruchmühlbach 140 Herrschaft Sickingen
Hütschenhausen Hütschenhausen 800 Kurpfalz
Katzenbach Hütschenhausen 280 Kurpfalz
Kindsbach Landstuhl 275 Herrschaft Sickingen
Kirchenarnbach Gerhardsbrunn Herrschaft Sickingen 180 (zusammen mit Mittelbrunn)
Kottweiler Obermohr Kurpfalz 288 (zusammen mit Schwanden)
Landstuhl Landstuhl 950 Herrschaft Sickingen
Limbach Reichenbach Kurpfalz 220 (zusammen mit Fockenberg)
Linden Queidersbach 198 Herrschaft Sickingen
Mackenbach Ramstein 380 Kurpfalz
Matzenbach Reichenbach 155 Kurpfalz
Miesenbach Ramstein 400 Kurpfalz
Mittelbrunn Gerhardsbrunn Herrschaft Sickingen 180 (zusammen mit Kirchenarnbach)
Mühlbach Bruchmühlbach 200 Herrschaft Sickingen
Nanzweiler Obermohr Kurpfalz 198 (zusammen mit Diezweiler)
Niedermohr Obermohr 317 Kurpfalz
Oberarnbach Gerhardsbrunn 115 Herrschaft Sickingen
Obermohr Obermohr 292 Kurpfalz
Obernheim Gerhardsbrunn 428 Herrschaft Sickingen
Queidersbach Queidersbach 318 Herrschaft Sickingen
Ramstein Ramstein 680 Kurpfalz
Reichenbach Reichenbach 290 Kurpfalz
Reuschbach Obermohr 189 Kurpfalz
Schrollbach Obermohr 213 Kurpfalz
Schwanden Obermohr Kurpfalz 288 (zusammen mit Kottweiler)
Schwedelbach Reichenbach 350 Kurpfalz
Spesbach Hütschenhausen 220 Kurpfalz
Steegen Reichenbach 450 Kurpfalz
Steinwenden Obermohr 323 Kurpfalz
Vogelbach Bruchmühlbach 250 Pfalz-Zweibrücken
Weltersbach Obermohr 184 Kurpfalz

Einzelnachweise

  1. Vollständige Sammlung der Verordnungen und Beschlüsse des Bürger Regierungs-Kommissärs und der Central-Verwaltungen der vier neuen Departemente auf dem linken Rheinufer, Band 1, Ausgabe 2, Wirth, 1798, S. 62, S. 70. (Google Books)
  2. Statistisches Jahrbuch für das Departement von Donnersberg, 1811, S. 292 f. (Google Books)
  3. Statistisches Jahrbuch für die deutschen Länder zwischen dem Rhein, der Mosel und der französischen Grenze: auf das Jahr 1815, Kupferberg, 1815, S. 158 f. (Google Books)
  4. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts, Band 9, Sauerländer, Frankfurt 1832, S. 190, 292, 317, 388 ff. (Google Books)