Center am Potsdamer Platz

Das Sony Center ist ein Gebäudeensemble am Potsdamer Platz im Berliner Ortsteil Tiergarten des Bezirks Mitte. In einem der futuristischen sieben Gebäude – gegenüber der Philharmonie am Kemperplatz gelegen – befand sich ursprünglich die Europazentrale von Sony. Jetzt hat die deutsche Zweigniederlassung dort ihren Sitz.
Geschichte
Der Architekt Helmut Jahn, Geschäftsführer des Chicagoer Büros Murphy/Jahn, hat mit dem Sony Center einen Komplex mit sieben Gebäuden auf einem etwa 26.000 m² großen Grundstück im Berliner Bezirk Mitte entworfen, die Bauzeit betrug drei Jahre. Bereits am 20. Januar 2000 wurde der Entertainmentbereich des Centers eröffnet, die Eröffnung des gesamten Komplexes fand dann am 14. Juni 2000 statt. Angeordnet in einer charakteristischen dreieckigen Form bietet das Sony Center Platz für eine Kombination aus Arbeiten, Wohnen und Unterhaltung. An der Spitze dieses Dreiecks befindet sich der 103 Meter hohe Bahntower – neben den drei anderen Hochhäusern am Potsdamer Platz ein weithin sichtbares Gebäude.
Die Baukosten des Sony Centers betrugen 600 Millionen Euro. Vom 20. Januar 2000 bis 21. Februar 2001 existierte die Music Box.[1] Am 31. März 2007 wurde das Legoland Discovery Center eröffnet.[2] Am 18. April 2008 wurde das Sony Center kreditfinanziert für diese Summe an eine Investorengruppe aus Deutschland und den USA verkauft[3], es gab also in den zehn Jahren keine absolute Wertsteigerung bzw. Minderung, dafür allerdings eine relative Minderung durch Inflationsverluste. Am 21. Mai 2010 wechselte erneut der Besitzer. Die Investorengruppe um Morgan Stanley verkaufte das Sony Center an den südkoreanischen staatlichen Pensionsfond NPS (National Pension Service) für rund 570 Millionen Euro.[4]
Architektur
Das stahl- und glasdominierte Ensemble beinhaltet das ovale Forum, das sich als Teil des öffentlichen Stadtraumes versteht und daher nicht von den umliegenden Straßen getrennt ist. Die Dachkonstruktion stellt eine spektakuläre Ingenieurleistung dar. Ein aufgefächertes Zeltdach aus Stoffbahnen ist mit Zugankern an einem Stahlring befestigt, der auf den umliegenden Gebäuden aufliegt. Es soll eines der Wahrzeichen Japans, den heiligen Berg Fujisan, symbolisieren. Nach japanischem Glauben wohnen die Kami in den Bergen, da Berlin jedoch in dem Sinne keinen Berg hat, wurde kurzerhand das Sony Center als künstlicher Wohnsitz für die Kami gebaut, damit Sony auch in Europa im Schutz dieser steht. Das Dach wurde vom österreichischen Stahlbauunternehmen Waagner-Biro errichtet.
Den Kern des Sony Centers bilden die erhaltenen Teile des historischen Hotels Esplanade. Der Kaisersaal mit seinen 1300 Tonnen Gewicht wurde in einem komplizierten Verfahren um 70 Meter verschoben, um die Verbreiterung der Potsdamer Straße für das geänderte Verkehrsaufkommen zu ermöglichen. Bei einem weiteren Teil des ehemaligen Hotelgebäudes handelt es sich um den Frühstücksraum, der ebenfalls aufgrund von Auflagen des Denkmalschutzes zu erhalten war. Dieser Raum ist in etwa 500 Teile zerlegt worden und später mit dem verschobenen Kaisersaal an neuer Stelle im Sony-Center wieder aufgebaut worden.
Diese zunächst nicht eingeplanten Leistungen zum Erhalt denkmalgeschützter Bauwerke hatten beträchtliche Kosten zur Folge. So musste für die 20 Meter hohe Glasfassade eine Seilnetz-Konstruktion entwickelt werden, die den Denkmalschutzbereich überdeckt. Eine aufwendige Hochtechnikbrücke wurde über das alte denkmalgeschützte Bauwerk gespannt und führt zur neuen Esplanade Residence, die luxuriösen Wohnraum zur Verfügung stellt.
Größe
Im Sony Center befinden sich auf einer Geschossfläche von etwa 132.500 m² verschiedene Büroflächen von insgesamt etwa 68.000 m², Wohnflächen von insgesamt etwa 26.500 m², ein Filmhaus mit etwa 17.500 m², ein Unterhaltungszentrum mit rund 17.000 m², sowie Flächen für den Einzelhandel und die Gastronomie von etwa 8.100 m².
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Innenansicht Sony Center
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Kuppel des Sony Centers
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Abendaufnahme von Südwesten
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Weihnachtlich geschmückt 2014
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nicht jeder fährt gerne U-Boot. In: Berliner Zeitung, 21. Februar 2001
- ↑ Stein für Stein ins Lego-Paradies. In: Berliner Kurier, 28. März 2007
- ↑ Sony verkauft Sony-Center. In: Manager Magazin, 18. April 2008
- ↑ Südkoreaner kaufen Berliner Sony Center. In: Berliner Morgenpost, 21. Mai 2010
Koordinaten: 52° 30′ 36″ N, 13° 22′ 25″ O