Alcatraz

Die Insel Alcatraz liegt in der Bucht von San Francisco, Kalifornien in den USA. Sie wurde früher als Standort für ein Hochsicherheitsgefängnis genutzt, dient aber inzwischen lediglich als historischer Schauplatz. Alcatraz steht unter der Aufsicht des US National Park Service.
Die 500 Meter lange Sandsteininsel diente nicht nur als Standort für ein Gefängnis. Auf ihr befindet sich auch der älteste Leuchtturm der US-amerikanischen Westküste. Der Name von Alcatraz leitet sich von dem Wort Isla de los Alcatraces „Pelikan-Insel“ ab und stammte von spanischen Entdeckern, welche die Insel im 18. Jahrhundert zu ersten mal betraten. Zur damaligen Zeit nisteten viele Pelikane auf der Insel, und auch heute noch ist Alcatraz ein Vogelschutzgebiet.
Geschichte
Die Insel wurde von 1850 bis 1933 als Fort für die US-Armee benutzt. Am 12. Oktober 1933 begann schließlich der Umbau in eine Strafvollzugsanstalt, und am 1. Januar 1934 wurde Alcatraz zu einem Bundesgefängnis umfunktioniert. In den nächsten 29 Jahren der Nutzung inhaftierte man auf der Insel einige der berühmtesten Kriminellen der USA, wie z.B. Al Capone oder Robert Franklin Stroud. Am 21. März 1963 veranlasste man die Schließung der Anstalt, da die Kosten inzwischen unverhältnismäßig hoch waren. Besonders die alten Gemäuer wurden durch die salzhaltige Luft angegriffen, so dass ständige Instandhaltungsmaßnahmen notwendig waren.
In den 29 Jahren der Nutzung gelang offiziell Niemanden die Flucht. Alle Versuche waren entweder erfolglos oder endeten tragisch, da die Flüchtigen entweder erschossen wurden oder in dem eiskalten Wasser der San Francisco Bucht ertranken. Alle Gefangenen mussten sich zwei mal in der Woche warm duschen, um nicht unempfindlich gegenüber dem kalten Wasser zu werden. Trotzdem verschwanden am 11. Juni 1962 die Insassen Frank Morris und die beiden Brüder John und Clarence Anglin aus ihren Zellen. Die drei Männer gruben sich ihren Weg durch die alten Gemäuer eines Lüftungsschachtes frei. Sie gelangten über den Zellenblock schließlich nach außen und verschwanden dann mit einem Schlauchboot, das sie aus Regenmänteln gefertigt hatten. Ihr Verschwinden wurde erst am nächsten Morgen bemerkt, als die Flüchtigen bereits einen Vorsprung von über 9 Stunden gehabt hätten. Obwohl die Leichen nie gefunden wurden, geht man doch davon aus, dass alle Drei ertrunken sind. Die Geschichte wurde später als Vorlage für den Film Die Flucht von Alcatraz mit Clint Eastwood genutzt.
Im Dezember 1962 fand eine weitere Flucht statt. Der Bankräuber John Paul Scott schwamm über eine Stunde durch das eisige Wasser. Man fand ihn halberfroren am anderen Ufer, wo er dann wiederbelebt werden musste.
Nach der Schließung der Anstalt beanspruchte eine Gruppe von Indianern, vor allem Aktivisten des American Indian Movements, die Insel. Sie beriefen sich auf einen Vertrag aus dem Jahre 1868, der jedem Indianer die Nutzung von ehemaligen Bundesgebiet zusagte, falls dieses nicht mehr gebraucht würde. Nach fast zweijähriger Besetzung mussten sie Alcatraz jedoch räumen.
Die Insel ist auch als „The Rock“ (Der Fels) bekannt.
Filme
In Flucht von Alcatraz aus dem Jahre 1979 versucht Clint Eastwood die (einzig möglicherweise gelungene?) Flucht von der Insel nachzustellen. The Rock ein Film von 1996 benutzt die Gefängnis-Insel als Action-Kulisse. Sean Connery und Nicolas Cage spielen die Hauptrollen.