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Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89

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Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89

Aktiv 1. Oktober 1867 bis Februar 1919
Staat Mecklenburg
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Regiment
Standort Siehe Standorte
Ehemalige Standorte Ludwigslust, Neustrelitz, Wismar, Schwerin
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte

1701–1901 Jubiläum der Errichtung des Strelitzer-Bataillons

Das im Jahr 1701 gestiftete „Strelitzsche-Bataillon“ aus dem das II. Bataillon dieses Regiment hervorgegangen ist, hatte bereits im Spanischen Erbfolgekriege Anfang des 18. Jahrhunderts gekämpft. In Folge des 1788 abgeschlossenen Subsidientraktates zwischen Herzog Friedrich Franz zu Mecklenburg und dem niederländischen Erbstatthalter Prinz Wilhelm von Oranien, dienten die mecklenburgischen Truppen im holländischen Sold, dieser Einsatz sollte bis zum Januar 1796 andauern. Nach einigen Jahren der Ruhe kommt es im November 1806 zur Besetzung von Mecklenburg-Schwerin durch das französische 8. Armeekorps, das Land verliert daraufhin seine Selbständigkeit. Daraufhin werden die mecklenburgischen Truppen entlassen, diese hatten ihre Waffen abzugeben, wobei man den Offizieren ihre Degen sowie den Unteroffizieren ihre Säbel beließ. Mit der Wiedereinsetzung des Herzoges erhält am 27. Mai 1807 Mecklenburg-Schwerin seine Eigenständigkeit zurück.[1] Im darauffolgenden Jahr trat Mecklenburg-Schwerin zum 22. März 1808 dem Rheinbund bei. Es formierte sich daraufhin die „Mecklenburgische Brigade“ zu 4 Bataillonen mit je 6 Kompanien, diese Struktur entsprach dem französischen Vorbild. Am 25. Februar 1809 erlässt Friedrich Franz I. die „Patentverordnung wegen der Rekrutenaushebung“. In dessen Folge die Militärstruktur und das Militärrecht nach französischen Vorbild verändert wird. Das Jahr 1809 bringt weitere Änderungen mit sich, so wird am 11. März die „Infanterie-Kontingent-Brigade“ formiert. Diese wird im Jahr 1812 während des Russland-Feldzuges fast vollständig vernichtet. Im März 1813 erfolgt der Austritt von Mecklenburg-Schwerin aus dem Rheinbund, Mecklenburg-Strelitz folgt am 30. März 1813 mit seiner Austrittserklärung.

Die Einsatzgeschichte des Regiments umfasst in der Frühzeit neben den bereits genannten auch die Teilnahme an den Befreiungskriegen, am Deutsch-Dänischen Krieg 1848 sowie den Einsatz gegen die Aufständischen in Baden 1849. Nachfolgend die Teilnahme am Deutschen Krieg 1866 und dem Deutsch-Französischen Krieg 1870–71.

Von 1815 bis 1866 gehörten die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz dem Deutschen Bund an. Mit Bildung des Norddeutschen Bundes gehen 1867 grundlegende militärische Umstrukturierungen einher. In diesem Zusammenhang treten die mecklenburgischen Verbände im selben Jahr dem IX. preußischen Armeekorps bei. Mecklenburg-Schwerin schloss am 24. Juli 1968 mit Preußen eine Militärkonvention, die den Übertritt der Offiziere in die preußische Armee regelte.[2] Mecklenburg-Strelitz schließt seinerseits am 9. November eine Militärkonvention mit Preußen.[2] Am 11. September 1868 fand in Groß Rogahn eine Parade der 17. Division vor König Wilhelm I. statt, diese besiegelte symbolisch den Beitritt zur preußischen Armee.[2] Auf Grundlage der am 19. und 23. Dezember 1872 geschlossenen Militärkonvention treten die mecklenburgischen Truppenverbände nun vollständig in den Etat der preußischen Armee. Besoldung und Versorgung der Soldaten gingen in die Verantwortung der preußischen Armee über, wie auch sämtliche Ausrüstung der Truppenverbände, die Großherzöge gaben ihre Befehlsgewalt ab. Eigentumsrechte an den Militärbauten und Liegenschaften blieben von der Konvention unberührt. Das Regiment wird in die preußische Armee eingegliedert. Den mecklenburgischen Regimentern wurde der Namenszusatz „Großherzoglich Mecklenburgisch“ zugestanden, ebenso zeigte der Helmbeschlag das mecklenburgische Landeswappen und die Kokarde weiterhin die Landesfarben.

Am 3. Juni 1882 feierte das Regiment seinen 100. Geburtstag, in Erinnerung an die wechselvolle Geschichte der vergangenen Jahrzehnte. Ende des 19. Jahrhunderts wird auch die Werdertor-Kaserne in Schwerin erbaut, die alten Quartiershäuser gehörten der Vergangenheit an. Auf dem neuen großen Exerzierplatz an der Kaserne, dem Übungsgelände Monumentenberg und im Bucholzer Wald erhielten die Schweriner Grenadiere ihre Ausbildung. 1901 begeht das II. (Strelitzer-)Bataillon das 200. Jubiläum seiner Stiftung.

Nach den Jahrzehnten der Ruhe folgt der im August 1914 beginnende 1. Weltkrieg, eine für die Völker Europas bis dahin nicht gekannte Katastrophe prägt die nächsten Jahre des Krieges. Das Regiment nahm am Kampfgeschehen der Westfront teil, schwere Verluste waren die Folge. Erst Ende des Jahres 1918 kommt es zum Waffenstillstand an der Westfront, das Regiment begibt sich nach weiteren Einsätzen auf Reichsgebiet wieder in die Garnison Schwerin und Neustrelitz zur Demobilisierung. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrag von Versailles endet am 28. Juni 1919 der erste globale Konflikt des 20. Jahrhunderts.

Stamm und Formierung

Stamm Mecklenburg-Schwerin

Mit Order vom 3. April 1782 bzw. auf Initiative des Erbprinz Friedrich Franz von Mecklenburg beginnt die Neuordnung der mecklenburgischen Truppen, zuvor war dieser von Herzog Friedrich von Mecklenburg mit dieser Aufgabe betraut worden. Die neue Struktur sollte sich an den Verbänden Friedrichs des Großen orientieren. Neben der „Leibgarde zu Pferde“ formierten sich drei Infanterieregimenter, gegliedert in jeweils fünf Kompanien. Im Verlauf der Reorganisation wird das Infanterie-Regiment „von Both“ aufgestellt, der Stamm aus dem später das III. Bataillon des „Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Nr. 89“ hervorgeht. Das 1810 gestiftete „Grenadier-Garde-Bataillon“ bildet den Stamm des I. Bataillons. Nicht nur die preußische Militärstruktur wurde übernommen, auch die Ausbildung der Soldaten erfolgte nach preußischen Reglement. Nach dem Tod seines Onkels Herzog Friedrich von Mecklenburg im Jahr 1785 übernahm Herzog Friedrich Franz I. die Führung über die militärischen Verbände. Regimentskommandeur von Both wird daraufhin vom Herzog zum Generalleutnant befördert, sein Regiment erhielt die Bezeichnung „Grenadier-Regiment von Both“. Im Folgenden die Chronologie der Aufstellungen und Umstrukturierungen der Stammeinheiten des „Grenadier-Regiments Nr. 89“.

  • 1785 --- Infanterie-Regiment „von Both“ wird 1785 zum Grenadier-Regiment erhoben.
  • 1805 --- Regiment „von Hobe“ wird mit dem „Leib- Grenadier-Regiment“ vereinigt, jeweils zum II. und I. Bataillon formiert.
  • 1806 --- Mecklenburg verliert seine Selbständigkeit, die Truppen werden entlassen.
  • 1808 --- Die „Mecklenburgische Brigade“ wird aufgestellt, zu vier Bataillonen.
  • 1809 --- Das I. Bataillon wird aufgelöst, II und III. Bataillon werden als I. und II. Bataillon in das „Infanterie-Kontingent-Regiment“ eingegliedert.
  • 1810 --- In Ludwigslust wird das „Grenadier-Garde-Bataillon“ aus dem Mannschaftsbestand der „Leibgarde zu Pferde“ errichtet. Das Bataillon wird in drei Kompanien gegliedert.
  • 1813 --- Das „Grenadier-Garde-Bataillon“ wird auf vier Kompanien gebracht, im selben Jahr wird das „Infanterie-Regiment“ mit seinen zwei Bataillonen wiederrichtet.
  • 1821 --- Der Regimentsverband wird aufgelöst, Formierung zum I. und II. Musketier-Bataillon.
  • 1850 --- Die Mecklenburger Truppen bilden die „Großherzog Mecklenburgische Division“. Hier eingegliedert, das „Grenadier-Garde-Bataillon“ und das I. Bataillon.
  • 1857 --- Aus dem I. Bataillon wird das II. Bataillon, das „Grenadier-Garde-Bataillon“ trägt zusätzlich ab diesem Zeitpunkt die Zusatzbezeichnung des I. Bataillons.
  • 1863 --- Aus dem „Grenadier-Garde (I.)-Bataillon“ und dem II. Bataillon wird das „1. Infanterie-Regiment“ errichtet.
  • 1867 --- Das „Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89“ wird errichtet. Aus dem „Grenadier-Garde (I.)-Bataillon“ des „1. Infanterie-Regiments“ geht das I. Bataillon hervor. Das II. Bataillon bildet den Stamm für das III. Bataillon.

Stamm Mecklenburg-Strelitz

Das II. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ hatte seinen Stamm in der „Leibgarde zu Fuß“, welche am 23. März 1701 von Herzog Adolf Friedrich II. zu Mecklenburg-Strelitz gestiftet wurde. 1821 hat Mecklenburg Strelitz ein Bataillon unter Waffen, dieses Bataillon hatte eine Gesamtstärke von 720 Mann.[3] Aus diesem „Mecklenburg-Strelitzschen Infanterie-Bataillon“ formierte sich 1867 das II. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“.[4] Nachfolgend die chronologische Übersicht von Aufstellungen und Umstrukturierungen der Strelitzer Stammeinheiten des „Grenadier-Regiments Nr. 89“.

  • 1701 --- Errichtung der „Leibgarde zu Fuß“.
  • 1703 --- Vermehrung der „Leibgarde zu Fuß“ auf ein Regiment, gegliedert in sieben Kompanien.
  • 1705 --- Auflösung des Regiments, die Leibkompanie bleibt bestehen.
  • 1755 --- Die „Leibgarde“ wird um eine Grenadier-Kompanie vermehrt.
  • 1766 --- In die „Leibgarde“ werden zwei Füsilier-Kompanien eingliedert.
  • 1772 --- Verminderung der „Leibgarde“ auf eine Kompanie.
  • 1806 --- Aufstellung eines Bataillons zu vier Kompanien, die „Leibgarde“ wird in die 1. Kompanie eingegliedert.
  • 1812 --- Das Bataillon wird in das „127. französischen Linien-Regiment“ eingegliedert, dieses Regiment wird in der Folge fast vollständig aufgerieben.
  • 1813 --- Aus den Resten des Mannschaftsbestandes wird ein Infanterie-Bataillon zu zwei Kompanien errichtet.
  • 1821 --- Das Infanterie-Bataillon wird um zwei Kompanien vermehrt.
  • 1867 --- Eingliederung in das „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“.

Schloß-Garde

Eine Schloßwache stand dem Großherzog bereits im frühen 19. Jahrhundert in Ludwigslust zur Verfügung, in Schwerin dann ab 1837. Die erste Kompanie des 1810 gestifteten „Grenadier Garde-Bataillons” stellte die Grenadiere für den Dienst in der Schloßwache. Das „Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89“ stellte für die herzoglichen Anwesen in Schwerin ab 1867 die Schloßwache. Diese war in der herzoglichen Schloß-Garde-Kompanie formiert, die wiederum aus dem Bestand der 1. Kompanie gestellt wurde. Ab dem 4. Juni 1882 wird sie auch als „Leibkompanie“ bezeichnet. Die „Leibkompanie“ war um die Jahrhundertwende wie folgt gegliedert, ein Offizier, ein Unteroffizier, ein Pfeifer, ein Trommler sowie 26 Grenadiere. Die Leibkompanie war vorwiegend im Wachdienst eingesetzt, bei Hoffestlichkeiten auch als Galawache.

Formierungen ab 1867

  • 17. Februar 1916 --- Das II. Bataillon bei Miraumont aufgerieben, Mannschaftsbestand wird in einer Kompanie formiert.
  • 17. Oktober 1918 --- Reste des I. Bataillons werden mit dem III. Bataillon vereinigt.
  • 02. November 1918 --- Reste des Regiments in einem Bataillon formiert, gegliedert in eine Grenadier-Kompanie und eine MG-Kompanie.
  • 06. November 1918 --- Das am 2. November formierte Bataillon, wird auf vier Grenadier-Kompanien und eine MG-Kompanie verstärkt.
  • 31. Dezember 1918 --- Aus der 1.(Leib-)Kompanie und der 2. Kompanie des I. und III. Bataillons sowie aus der 3. und 4. Kompanie des II. Bataillons, wird ein Heimatschutz-Bataillon formiert, welches dem Befehl von Major von Brockhausen unterstand.[5]

Abtretungen und Aufstellungen

Abtretungen

Aufstellungen

  • Als Folge der Einführung der zweijährigen Dienstzeit für Mannschaften kam es ab 1893 zu einer deutlichen Erhöhung des Personalstandes. Per A.K.O. vom 11. August 1893 wird die Formierung von IV. (Halb-) Bataillonen bei jedem Infanterie-Regiment befohlen, dieses hatte bis zum 2. Oktober zu erfolgen. Auf diesem Befehl hin wird auch im Regiment ein IV. (Halb-) Bataillon formiert.
  • 1908 --- Aufstellung einer schweren Maschinengewehr-Kompanie.
  • August 1914 --- Aufstellung des I. und II. Ersatz-Bataillons in Schwerin und Neustrelitz nach der Mobilmachung.
  • März 1915 --- Aufstellung einer 13. und 14. Kompanie.
  • 15. Juni 1916 --- Die 2. MG-Kompanie wird aus dem Bestand des Feld-MG-Zuges Nr. 102 neu aufgestellt.
  • 24. September 1916 --- Die 3. MG-Kompanie wird aus Abgaben der zwei anderen MG-Kompanien aufgestellt.
  • 24. Februar 1917 --- Das II. Bataillon wird neu aufgestellt, nachdem es beim Gefecht bei Miraumont (Verteidigungslinie an der Ancre) aufgrund der Verluste nur noch aus einer Kompanie bestand.
  • 28. August 1918 --- Aufstellung einer Minenwerfer-Kompanie, gebildet aus Abgaben der 17. Minenwerfer-Kompanie.

Standorte

Stammeinheiten

Grenadier-Garde-Bataillon
  • 1810–1821 Schwerin und Ludwigslust
  • 1821–1837 Ludwigslust
  • 1837–1863 Schwerin
Infanterie-Bataillone
  • 1808–1863 Wismar
  • 1863–1867 Schwerin und Wismar

Grenadier-Regiment Nr. 89

I. u. III. Bataillon
  • 1867–1918 Schwerin
II. Bataillon
  • 1813–1918 Neustrelitz

Garnison Schwerin

Ehemalige Kaserne des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ in der Werderstraße.

Mitte der 1860er Jahre begann man mit der Planung und dem Bau von drei Quartiershäusern, aufgrund der stetigen Erhöhung der Truppenstärke in der Stadt reichten die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr aus. Als Bataillonsquartiere sollten sie je vier Kompanien mit einer Mannstärke von jeweils 125 Mann beherbergen. Quartierhaus I. entstand in der Grenadier-(Friedens-)Straße, 1871 bezog das I. Bataillon dies Quartier. Das Quartierhaus II. wurde in der Karl-(Kleine Wasser-)Straße erbaut, hier war das III. Bataillon einquartiert. Im Quartierhaus III. in der Werderstraße war ab 1872 das „Jäger-Bataillon Nr. 14“ untergebracht.

Zwischen 1901 und 1904 wird schließlich die Infanterie-Kaserne in der Werderstraße erbaut, hierzu wurde der Baukörper des Quartierhauses III. mit in den Neubau einbezogen. Die neue Kaserne wird zukünftig das „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ beheimaten, das alte Quartierhaus II. wurde aufgegeben. Am 29. März 1904 um 11.00 Uhr übergab der Schweriner Magistrat die Kaserne an das Kommando des „Grenadier-Regiments Nr. 89“, vorausgegangenen war der feierliche Einzug des Regiments. Der 16. April sollte ein besonderer Tag werden, Großherzog Friedrich Franz IV. besichtigte an diesem Tag die Kaserne. Bei dieser Gelegenheit signierte er die in den Revieren der Kompanien vorhandenen großherzoglichen Porträts.

1908 wird schließlich das Exerzierhaus auf dem kleinen „Exerzierplatz Reiferbahn“ ausgebaut, die im selben Jahr aufgestellte bespannte „schwere Maschinengewehr-Kompanie“ findet hier ihr neues Quartier. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Garnison Schwerin war der große Exerzierplatz am Monumentenberg, heute im „Wohngebiet Großer Dreesch“ gelegen.

Die Infanterie-Kaserne Werderstraße wird auf Weisung des Reichswehrministeriums vom 24. April 1925 in „Grenadier-Kaserne“ umbenannt. Größere Veränderungen bzw. Erweiterungen erfuhr der Kasernenkomplex nach 1933, die Aufrüstung der Wehrmacht und die daraus folgende Aufstockung des Mannschaftsbestandes machten dieses notwendig.

Die Offiziersmesse

Für die Betreuung des Grenadier-Offizierskorps waren gesonderte Räumlichkeiten geschaffen worden. Zutritt hatten nur die Offiziere des Regiments und standesgemäße Gäste mit einer besonderen Dienststellung, die einfachen Garnisoniere erhielten keinen Zugang. Das Offizierskasino des „Grenadier-Regiments Nr 89“ befand sich in der Straße „Großer Moor“, unweit der Kaserne gelegen. Das Haus „Großer Moor“ Nr. 30 war von 1863 bis 1867 Wohnstätte eines Divisionskommandeurs, somit bereits in „militärischen Händen“. Nach der Errichtung des Grenadier-Regiments im Jahr 1867 wird das Gebäude dem Grenadier-Offizierskorps zur Nutzung als Offiziersmesse bzw. Offizierskasino übergeben.[6] Der Künstler und Bildhauer Hugo Berwald schuf 1889 eine Büste von Kaiser Wilhelm II., diese fand ihren Platz in den Räumlichkeiten der Offiziersmesse „Großer Moor“.[7] Bis 1919 wird das Gebäude von den Offizieren des „Grenadier-Regiments Nr 89“ genutzt.

In Schwerin gab es zwei weitere Offiziersmessen, die des Großherzoglich Mecklenburgischen Feldartillerie-Regiments Nr. 60 in der Johannes-Stelling-Straße und die des „Großherzoglich Mecklenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 14“ in der Amtstraße.

Garnison Neustrelitz

Ehemalige Kaserne des II. Bataillons in Neustrelitz.

Das „Mecklenburg Strelitzsche Infanterie-Bataillon“ lag in seiner Frühzeit in Alt- und Neustrelitz in Garnison, und war anfänglich in privaten Quartieren innerhalb der Stadt untergebracht.[8]Der Strelitzer Großherzog beauftragte Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel eine Infanteriekaserne zu errichten, 1846 war die dreigeschossige Kaserne fertiggestellt, 1861 wird der Kasernenbau noch erweitert.

Das II. Bataillon des „Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Nr. 89“ hatte bis 1919 seine Unterkunft in den Räumlichkeiten der Kaserne in der Strelitzer Straße.

Die Offiziersmesse

Die Offiziersmesse des II. Bataillons war im Neustrelitzer Kasernement eingebunden, das aus Backstein errichtete Haus befindet sich in der Augustastraße Nr. 8. Die Räumlichkeiten wurden im Jahr 1900 an das Neustrelitzer Offizierskorps übergeben. Diese Räumlichkeiten umfassten den großen Speisesaal, Aufenthaltsräume und die Bibliothek, eine kleine überdachte Terrasse war eine weitere Annehmlichkeit für die Offiziere des II. Bataillons. Das Gebäude ist heute noch erhalten und steht unter Denkmalschutz.

Einsatzgeschichte

In Diensten der Niederlande

Im Januar 1788 hatten preußischen Truppen nach Bekämpfung der Patrioten-Unruhen die Niederlande verlassen. So musste der wiedereingesetzte Erbstatthalter Prinz Wilhelm von Oranien die Dienste anderer fremder Truppen in Anspruch nehmen. Diese sollten den möglichen Aufruhr im Land unterbinden. Der Herzog Friedrich Franz zu Mecklenburg schloss daher ein Subsidientraktat mit dem wiedereingesetzten Erbstatthalter über drei Jahre, welches mehrfach verlängert wurde. Für diese Expedition wurden aus Mecklenburg 1000 Mann entsandt.[9][10] Darunter eines der Stämme des „Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89“, das Grenadier-Regiment „von Both“. In Schwerin formierte sich das Subsidien-Corps, aus dem Musketier-Regiment unter Befehl von Generalmajor Dietrich von Gluer mit seinen zwei Bataillonen zu jeweils vier Kompanien und dem Grenadier-Regiment „von Both“ unter Kommando von Obrist Winter.[10] Chef des „Subsidien-Corps“ wird Generalmajor Dietrich von Gluer. Am 29. Juli marschierte das Corps Richtung Boizenburg. In Boizenburg erfolgte am 31. Juli die Einschiffung der Truppen auf Elbkähne, die dann Richtung Hamburg ablegten und am 4. August dort ankamen. Ab Hamburg sorgte die holländische Flotte für den Weitertransport der Truppen nach Herzogenbusch an der Maas, wo es am 31. August anlangte. Am 10. Dezember 1790 übernimmt der Obrist von Pressentin das Kommando über das mecklenburgische Corps, nachdem Generalmajor von Gluer nach Mecklenburg zurückberufen wurde.[10] Bis 1792 kam es zu keinen Kampfhandlungen. 1793 trat Holland dem Zusammenschluss der europäischen Mächte gegen Frankreich bei. Frankreich erklärte Holland daraufhin am 1. Februar 1793 den Krieg. 1793 schloss sich das mecklenburgische Corps vorübergehend dem preußischen Armeekorps an und beteiligte sich an der mehrwöchigen Belagerung von Breda. Ende Mai 1793 verlegt die Truppe nach Bergen op Zoom um die Forts am Scheldeufer zu besetzen. Von hier aus verlegte das Bataillon im September wieder nach Breda, der Einsatz an der Festung Breda dauerte bis Dezember an. Bis zum März folgte ein Aufenthalt in Bergen op Zoom, als die Verbündeten Truppen zur Vorwärtsbewegung ansetzten, verließen auch die Mecklenburger die Stadt. Im März 1794 wird das Corps der Mecklenburger zusammen mit holländischen und österreichischen Truppen in die Festung Maastricht verlegt, um diese vor dem Feind zu verteidigen.[10] Die Belagerung der Festung begann im September. Die Umstände und das schwere wochenlange Bombardement durch die französischen Truppen zwangen die Besatzung dazu am 4. November zu kapitulieren. Der Besatzung wurde der ehrenvolle Abzug gewährt. Das mecklenburgische Corps legte vor den Toren von Maastricht die Waffen nieder. Es folgte die Verlegung nach Utrecht, hier nahm das Corps an der Niederschlagung eines Volksaufstandes teil. Was zur Feindseligkeiten seitens der Bevölkerung führte. 1796 gelang es Herzog Friedrich Franz zu Mecklenburg seine Truppen aus den holländischen Diensten freizubekommen.[11] Am 2. Januar rückte das Subsidien-Corps aus der Festung Naarden ab. In Boizenburg trafen die ersten Offiziere am 16. Januar ein, mit der Zeit sammelte sich das Regiment. Die Einheiten begaben sich von hier aus wieder zu ihren jeweiligen Standorten.

Koalitionskriege und Befreiungskriege

Als Mecklenburg zur Zeit Napoleons im Rheinbund war, kämpften seine Truppen 1809 gegen Ferdinand von Schill und zogen 1812 mit der Großen Armee gegen Russland zu Felde.[12] Die Mecklenburgischen Stammtruppen kämpften u. a. am 4. April 1814 in der Belagerung und dem Gefechte bei Jülich und kehrten aus den Befreiungskriegen gegen Frankreich zurück.

Kontinentalsperre

Napoleon verfügte eine wirtschaftliche Blockade Englands, die sogenannte Kontinentalsperre. Diese wurde bereits ab dem 6. Dezember 1806 für das besetzte Mecklenburg verbindlich. Die Verantwortung für den Küstenschutz und die Durchsetzung der Sperre lag ab dem 23. Mai 1808 beim Mecklenburger Militär, das französische Militär zog sich nach Übergabe der Verantwortlichkeiten von der Aufgabe zurück. Die Küstenabschnitte wurden auf vier Kommandobereiche aufgeteilt. Über 1100 Mecklenburger Soldaten versahen an den Küsten ihren Wachdienst. Zu diesen Truppen gehörte auch die Bataillone der „Mecklenburger Brigade“.

Kommandoabschnitte:

  1. Wendorfer Befestigungsanlage, Küstenabschnitt Wismar bis Elmenhorst.
  2. Fährdorfer Schanze, Insel Poel.
  3. Küstenabschnitt West, Rostock bis Warnemünde, Befestigung Warnemünde und bei Meeschendorf.
  4. Küstenabschnitt Ost, von Rostock bis Wustrow.

Im August 1810 werden die mecklenburgischen Truppen durch französische Regimenter unter Befehl von General d’Alton verstärkt, auch mit dem Hintergrund das man an der Loyalität der Mecklenburger gegenüber Frankreich zweifelte. Trotz weiterer Verstärkung des Truppenkontingents in den nächsten Jahren konnte die Sperre nie im vollen Umfang durchgesetzt werden.

Besetzung Schwedisch-Pommern

Zwischen Schweden und Frankreich herrschte im Jahr 1809 Kriegszustand. Dem Mecklenburger Truppenkontingent wurde befohlen Schwedisch-Pommern zu besetzen, dieser Befehl erreichte die Truppen am 3. März. Aus dem II. und III. Bataillon formierte sich ein eigenständiges Regiment. Die Mannschaften des I. und IV. Bataillons (sofern dienstfähig) wurden in die beiden anderen Bataillone eingegliedert. Insgesamt 600 Mann konnten so bereitgestellt werden. Am 16. März erfolgte der Abmarsch, in ihrem Einsatzgebiet in und um Stralsund traf das Regiment am 18. März ein. Der Dienst im Besatzungsgebiet bestand im Mehrstündigen Exerzieren in der Kaserne und der Ausbildung von Rekruten für den eigenen Mannschaftsbestand.

Schills Einmarsch

Das Gefechtgelände bei Damgarten, Gefecht mit dem Schill’schen Korps am 24. Mai 1809

Der eintönige Kasernendienst in Stralsund endete erst mit der Nachricht vom näherkommenden Schill’sche Korps . Ferdinand von Schill besaß unter den Mannschaften des Regiments zahlreiche Sympathisanten. Allerdings kam es zwischen den Mecklenburger Kompanien – die unter Befehl der französischen Generalität standen – und den Schill-Jägern am 24. Mai bei Damgarten zum Gefecht, um deren Weitermarsch auf Stralsund zu verhindern. Aus diesem mussten sich die Mecklenburger nach dem Verbrauch der letzten Munition zurückziehen, die Schill-Husaren setzen ihnen nach. Ein Teil der Mecklenburger flüchtete nach Nordosten. Schill konnte die Besatzung Stralsunds überrumpeln, allerdings konnten er und seine Truppen die Stadt nicht lange halten.[13] Er fiel am 31. Mai 1809 im Straßenkampf, die Besatzung der Stadt übernahm der französische General Gratien. Nach Greifswald marschierten daraufhin die Reste des II. Bataillons um sich neu zu formieren. Nachdem diesen erledigt war rückte das Bataillon wieder in Stralsund ein, wo auch das I. Bataillon des Kontingent-Regiments wieder eingetroffen war. In Folge des Friedensschlusses zwischen Schweden und Frankreich, kehrte das Kontingent-Regiment unter Befehl von General von Fallois im März 1810 nach Mecklenburg zurück.[14] Hier wartete auf die Offiziere und Mannschaften wieder der Dienst im Küstenschutz zur Durchsetzung der Kontinentalsperre.

Koalitionskriege 1800–1814

Feldzug gegen Russland 1812

Mecklenburger im Russland-Feldzug 1812
Datei:Battle of Berezina map.jpg
Kampf und Übergang an der Beresina
Schweriner Kontingent

Am 5. Februar 1812 erhielt die herzogliche Regierung die Order ihr Rheinbundkontingent in der Größe eines Infanterie-Regiments zum 15. Februar marschbereit zu halten. Durch die Kürze der Zeit war die Sollstärke jedoch nicht zu erreichen, sodass sich der Ausmarsch bis Anfang März verzögerte. Auch die Schüler der Rostocker Militärschule wurden in das Regiment eingegliedert. Beim Abmarsch blieben außerdem noch 180 Kranke am Standort zurück. Erschwerend kam hinzu dass die Ausrüstung des Regiments mangelhaft war, das zeigte sich in aller Deutlichkeit in den Mängeln an der Bekleidung der Soldaten. Das Regiment zog nun unter Befehl des Generalmajors Joseph von Fallois in Richtung Stettin. Hier stellte General Defaix bei einer Inspektion die mangelhafte Ausrüstung der Mecklenburger fest. Das Regiment wurde auf seinen Befehl hin nach Danzig in Marsch gesetzt, um die Ausrüstung zu vervollständigen. In Stettin erfolgte die Trennung des Mecklenburg-Strelitzer Kontingents vom Schweriner Kontingent, die Strelitzer wurden dem „127. französischen Linienregiment“ zugeteilt. Nachdem dieses erfolgt war ging es für das Schweriner-Kontingent Richtung Königsberg. Auf dem Vormarsch wurde das Schweriner Regiment lediglich zur Transportbegleitung und zum Wachdienst eingesetzt.[15] Bei der ersten Aufgabe für das Regiment handelte es sich um eine Eskorte für eine große Mehlladung die nach Wilna transportiert werden sollte. Das Regiment überschritt am 25. Juni 1812 die russische Grenze. Die desolaten Umstände und die große Hitze führten beim Regiment zu zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen, in Wilna angekommen waren bereits 300 Tote aus den Reihen des Regiments zu beklagen. Beim Verlassen von Wilna Richtung Smolensk am 21. September fehlten weitere 500 Soldaten, diese waren entweder nicht mehr marschfähig oder durch Krankheiten verstorben. Smolensk wurde am 9. Oktober erreicht, die mecklenburgischen Truppen fanden eine niedergebrannte Stadt vor. Die Zerstörungen waren das Resultat der Schlacht vom 17. August. Am 13. Oktober wurde das Regiment als Eskorte für eine Kriegskasse eingesetzt, diese sollte von Smolensk nach Dorogorbusch transportiert werden. Am 18. Oktober gelangt die Kriegskasse an ihren Zielort. Generalmajor Joseph von Fallois verließ am 23. Oktober das Regiment unter dem Vorwand der schlechten Ausrüstung und der schlechten Mannschaften, was einer Desertation gleichkam.[12] Das Kommando übernahm Major von Moltke, welcher im weiteren Verlauf des Feldzuges an den widrigen Umständen und den daraus folgenden Strapazen verstarb.[12] Ein Detachement von 150 Soldaten unter Befehl von Hauptmann von Berg ging aus einem Gefecht in der Nähe von Jelnia gegen russische Truppen am 25. Oktober siegreich hervor. Eine von Hauptmann von Spitznaß befehligte Abteilung begleitete einen Verwundeten-Transport, als diese Abteilung die Beresina erreichte herrschten bereits – 18 Grad Kälte. Diese Abteilung hatte hier Feindberührung, das Gefecht führte zu hohen Verlusten auf Seiten der Mecklenburger. Die Kälte forderte auch von dieser Abteilung ihren Tribut, als die Abteilung wieder in Wilna angelangte waren von ehemals 180 Mann nur noch 2 Leutnants und 8 Soldaten am Leben. Das Regiment bzw. dessen Hauptteil in Dorogobusch hatte am 4. November nur noch eine Gesamtstärke von 300 Mann. Es folgte der Rückzug, mangelhafte Kleidung und Ernährung forderten in der eisigen Kälte weitere Opfer. Im Zusammenwirken mit der polnischen Legion Dombrowski konnte am 21. November der russische Brückenkopf bei Borisow erstürmt werden.[16] Am 27. und 29. November wurde die vereiste Beresina überquert, die chaotischen Zustände und das Winterwetter sorgten für weitere Verluste in den Reihen des Regiments. Am 16. Dezember gelangten 35 Mann nach Königsberg, die Verluste an Menschenleben waren verheerend. Ende Januar 1813 gelangten die Überlebenden wieder nach Mecklenburg.

Strelitzer Kontingent

Das Strelitzer Kontingent – ein Bataillon gegliedert in vier Kompanien – unterstand dem Befehl des Obersts von Bonin, es wurde nach der Trennung vom Mecklenburg Schweriner Kontingent in Stettin dem „127. französischen Linienregiment“ unterstellt, welches wiederum der „3. Division“ unterstellt war.[17] Diese Divison stand unter dem Kommando von General Gudin. Im Verband des von Marshall Davout befehligten „1. Armeekorps“ nahm diese Division am gesamten Feldzug des Jahres 1812 in Russland teil. Hier beteiligte sich das Strelitzer Kontingent an den verlustreichsten Schlachten des Feldzuges. Auf dem Rückzug wird das 1. Armeekorps bei Wiäsma in den Kämpfen mit russischen Kosaken teilweise abgeschnitten. Das Kontingent der Strelitzer wird im Verlauf des Rückzuges fast völlig aufgerieben.

Einsätze Strelitzer-Kontingent 1812

(Quelle: Die Mecklenburger 1812 im russischen Feldzuge.)

August
September
Einsätze Schweriner-Kontingent 1812

(Quelle: Die Mecklenburger 1812 im russischen Feldzuge.)

Juni
  • 14. Juni --- Ankunft Königsberg
  • 16. Juni --- Begleitung Mehltransport nach Kowno
  • 20. Juni --- das II. Bataillon Ankunft Gumbinnen
  • 24. Juni --- Übergang des I. Bataillons und des Regimentsstabes über den Niemen
  • 25. Juni --- Ankunft II. Bataillon in Kowno
  • 26. Juni --- II. Bataillon Begleitung Mehltransport nach Wilna
Juli
  • 04. Juli --- II. Bataillon Ankunft in Wilna
  • 13. Juli --- Ankunft des I. Bataillons in Wilna
  • 26. Juli --- Teilnahme an Parade in Wilna
August
September
  • 03. September --- das Regiment wird dem 9. Armeekorps unter Marshall Victor unterstellt
  • 07. September --- Schlacht bei Borodino
  • 21. September --- das Regiment bricht Richtung Minsk auf
  • 27. September --- Aufbruch von Minsk Richtung Borisow
  • 29. September --- Übergang über die Beresina und Ankunft in Borisow
Oktober
  • 04. Oktober --- das Regiment passiert den Dnjepr
  • 09. Oktober --- Ankunft in Smolensk
  • 18. Oktober --- Ankunft in Dorogobusch
  • 24. Oktober ---- „Detachements des Hauptmanns von Berg“, Eskorte für General Baraguay d’Hilliers nach Jelnia
  • 25. Oktober ---- „Abteilung von Berg“ Ankunft in Jelnia
  • 26. Oktober --- Nachtgefecht der „Abteilung von Berg“
  • 28. Oktober --- Rückkehr des „Detachements von Berg“ nach Dorogobusch
  • 31. Oktober --- Hauptmann von Spitznaß, Begleitung Verwundetentransport nach Smolensk
November
  • 04. November --- Regiment erhält Befehl zur Nachhut unter Marshall Ney zu treten
  • 07. November --- die Mecklenburger erhalten Befehl eine Brücke über den Dnjepr zu halten
  • 09. November --- Gefechte mit russischen Truppen, Leutnant von Suckow gerät dabei in Gefangenschaft
  • 14. November --- das Regiment rückt in Smolensk ein
  • 16. u. 17. November --- Nachtüberfall der Russen auf das Biwak der Mecklenburger
  • 17. November --- Einsatz der Mecklenburger zur Deckung der Artillerie im Gefecht bei Krasnoi
  • 20. November --- Eskorte für die Bagage des Prinzen zu Eckmühl, Abwehr von Angriffen der Russen
  • 23. November --- Gefecht bei Borisow, „Abteilung von Spitznaß“ beteiligt sich an dem Gefecht
  • 25. November --- „Detachement von Spitznaß“, Stellung der Ehrenwache für Napoleon
  • 26. November --- „Abteilung von Spitznaß“ in Begleitung der Gefangenenkolonne die von Smolensk aus zu begleiten war. Beginn des Brückenschlags über die Beresina. Marsch Richtung Wilna.
  • 27. November --- Übergang über die Beresina, Angriff russischer Truppen an beiden Ufern
Dezember
  • 05. Dezember --- Ankunft in Wilna
  • 10. Dezember --- Das Regiment verlässt Wilna, Regimentstärke bei nur noch 90 Mann
  • 12. Dezember --- Übertritt über den Niemen, erreichen der Ostgrenze
Verluste
  • Offiziere: 25 Tote
  • Mannschaften: 1563 Tote

Austritt aus dem Rheinbund

Am 14. März rückte der russische Oberst von Tettenborn mit seinem Korps in Ludwigslust ein, er übergab Herzog Friedrich Franz I. im Namen des Zaren Alexander I. die Aufforderung sich dem Kampf gegen die Franzosen anzuschließen. Herzog Friedrich Franz I. sagte sich als erster Rheinbundfürst am 25. März von Napoleon los und trat an die Seite Russlands und Preußens. Am selben Tag erließ er einen Aufruf zur Aufstellung freiwilliger Jägerkorps, welche ihre Basis auf freiwillige Spenden von Material und Geld gründen sollten.[18] Güstrow wurde zum Zentrum der Aufstellung dieser Freiwilligenverbände.

Befreiungskriege 1813–1815

1813–1814
1813, Rückzugsraum der französischen und dänischen Truppen um Ratzeburg

Die regulären Truppen und die Freiwilligenverbände aus Mecklenburg-Schwerin nahmen vorrangig an militärischen Operationen in Norddeutschland teil. Während das von Herzog Carl zu Mecklenburg-Strelitz errichtete freiwillige Husarenregiment (C-Husaren) auch an den Feldzügen in Schlesien und in Sachsen beteiligt war.

Das „Grenadier-Garde-Bataillon“ wurde im März 1813 in die mecklenburgische Brigade eingegliedert, diese stand unter dem Befehl des russischen Generals von Wallmoden. Seine Truppen hatten die Aufgabe gegen die Franzosen an der Unterelbe vorzugehen. Das „Grenadier Garde-Bataillon“ war in vier Kompanien gegliedert, die 1. als Leibwache des Herzogs in Ludwigslust, die 2. und 3. in Schwerin, die 4. Kompanie – die „Garde Voltigeur-Kompanie“ – wurde zu diesem Zeitpunkt in Grabow neu gebildet. Die Kompanien hatten jeweils eine Stärke von 80 Mann, diese standen unter dem Kommando von Major von Both.[19] Das „Grenadier-Garde-Bataillon“ mit seinen drei Kompanien, setzte sich von Ludwigslust aus am Morgen des 27. März zu Wagen in Richtung Hamburg in Bewegung.[20] Der Marsch führte über Boizenburg, wo die Grenadiere scharfe Munition erhielten. Von Boizenburg aus ging es Richtung Lauenburg, hier vereinigten sich die Kompanien mit der neu errichteten vierten „Garde Voltigeur-Kompanie“. Am 28. März um 9.00 Uhr morgens trafen die Kompanien in Bergedorf ein, von hier aus ging es weiter bis zum Stadtrand von Hamburg. Der Adjutant des Generals von Tettenborn Leutnant Schelikow erwartete die Mecklenburger bereits, und geleitetet diese in die Stadt. Dort angelangt unterstellten sich die Grenadiere dem Befehl von General Tettenborn. Am Folgetag hielt das „Grenadier Garde-Bataillon“ auf dem Hamburger Gänsemarkt eine Parade ab, General von Tettenborn zeigte sich vom Auftreten der Mecklenburger beeindruckt. Die restliche mecklenburgische Brigade stieß Anfang Mai 1813 zu den Alliierten Verbänden ins Boizenburger Umland.[21] Bei Boizenburg bezogen diese mecklenburgischen Truppen ihre erste Stellung. Aus dieser Position rückten sie in Richtung Hamburg vor.

Am 7. April kam der Befehl das „Grenadier Garde-Bataillon“ nach Bergedorf zu verlegen, hier wurden sie dem Befehl des Oberstleutnants von Benkendorf unterstellt. Als Verstärkung erhielt das Bataillon dort 50 weitere Rekruten. Bereits am 10. April kehrten die Kompanien nach Hamburg zurück, wo diese jetzt Besatzungsaufgaben in der Stadt ausübten. Am 21. April nimmt das Bataillon an einer Parade auf dem Heiligengeistfeld zu Ehren des englischen Generals Charles Stuart teil. Am folgenden Tag trafen nochmals 50 Rekruten unter Führung des Majors von Bülow aus Mecklenburg ein.

In der Gegend um Harburg sammelten französische Truppen ihre aus den umliegenden Ortschaften hergeholten Fuhrwerke, welche auch seitens der Verbündeten dringend benötigt wurden. Der Besatzung der Insel Wilhelmsburg waren die französischen Aktivitäten nicht entgangen. Zu dieser Besatzung gehörte auch das „Grenadier Garde-Bataillon“. In der Nacht auf den 5. Mai setzte eine Kompanie der mecklenburgischen Grenadier-Garde mit Hilfe von sechs Kähnen an das gegenüberliegende Ufer über.[22] Dort angelangt ging sie gegen die französischen Truppen vor, und konnte 21 Fahrzeuge erbeuten. Diese Fahrzeuge wurden daraufhin in den Hamburger Hafen verbracht. Eine Grundlage für den Erfolg war der Umstand das die mecklenburgische Uniform der Grenadiere der französischen Uniform ähnelte.[22] Bei dieser Unternehmung war lediglich ein Verwundeter auf Seiten der Mecklenburger zu verzeichnen.[22]

Nachfolgend beteiligte sich das „Grenadier Garde-Bataillon“ an den Gefechten auf der Insel Wilhelmsburg am 9. Mai. Hier kam es zu einem vergeblichen Versuch des Marschalls Davout und seiner Verbände auf die Insel Wilhelmsburg vorzudringen.[23] Bemerkenswert ist der Einsatz zweier Kompanien des „Grenadier Garde-Bataillons“, diese beiden Kompanien wurden als Reserve vorgehalten. Aufgrund der prekären Lage im südwestlichen Teil der Insel Wilhelmsburg kamen diese Kompanien hier zum Einsatz. Ihr energischer Gegenstoß überraschte die Franzosen, so dass sie sich aus diesem Bereich wieder zurückzogen.[24] Der Kampf des 9. Mai endete mit einem Verlust der Franzosen von 200 Mann, auch auf Seiten der Verbündeten waren Verluste von 150 Mann zu verzeichnen. Am 12. Mai stehen die Kompanien des „Grenadier Garde Bataillons“ wiederum im Gefecht auf der Insel Wilhelmsburg. Ein Gegenangriff unter Befehl des Generals Tettenborn blieb erfolglos, die französischen Truppen konnten ihre Stellungen auf der Insel Wilhelmsburg behaupten und ausbauen.

Am 27. Mai verlegte das II. Bataillon nach Allermöhe bei Bollwerder in der Nähe von Hamburg. Tettenborn musste am 28. Mai Hamburg räumen, der französische Marschall Davout besetzte daraufhin mit seinen und dänischen Truppen die Stadt. Die französischen Truppen wollten dem abziehenden „Tettenbornschen Korps“ nachsetzen. An der Elbe bei Ochsenwerder, kam es zwischen Teilen der mecklenburgischen Brigade, Dessauer Jägern und den französischen Truppen zum Gefecht an der Nettelnburger Schleuse. Der mecklenburgische Verband und die Jäger konnten den strategisch wichtigen Punkt behaupten und die Franzosen an einem Übergang hindern. Die Verluste bezifferten sich auf 30 Mann, auch der Kommandeur des II. Bataillons Oberst Kamptz hatte Verwundungen davongetragen.

Am 5. Juni trat ein ausgehandelter Waffenstillstand in Kraft, das Regiment kehrte daraufhin vorläufig nach Mecklenburg zurück. Kronprinz Bernadotte von Schweden erhielt den Oberbefehl über die Alliierten Truppen der Nordarmee übertragen.

Die mecklenburgischen Truppen wurden der Division des Generals Eberhard von Vegesack unterstellt. Der Kronprinz veranlasste das die Mecklenburger Brigade um 650 Mann verstärkt wurde. Den Kompanien teilte man jeweils 30 Mann als Verstärkung zu. Die Division des Generals von Vegesack bestand aus 3 Mecklenburger Bataillonen, 1 Jäger-Bataillon, 4 Eskadronen Jäger zu Pferde und 2 Eskadronen Frei-Husaren von Schill.[25] Zusammen standen 5395 Mann unter Waffen, dazu kamen zwölf Geschütze. Nach Beendigung des Waffenstillstandes am 17. August kam es erneut zu Kämpfen. In der Folge wurde Schwerin von den Franzosen besetzt. Von der Mecklenburger Brigade waren in dieser Zeit nur die Jäger am Kampfgeschehen beteiligt.

Am 28. August 1813 kommt es zum Gefecht bei Rentschow, unter Befehl von General Vegesack beteiligte sich auch die mecklenburgische Brigade an den Kämpfen.[26] Die französischen und dänischen Truppen unter Befehl von General Toison konnten zurückgedrängt werden, sie waren gezwungen sich über Wismar zurückzuziehen. Auf diesem Rückzug steckten sie die Stadttore in Brand.[27]

Im Verlauf des Septembers zogen sich die Franzosen und Dänen in das Umland von Ratzeburg zurück. In diesem Zeitraum kam es zu mehrfachen Frontverschiebungen und Scharmützeln an der Mecklenburger Westgrenze.

Als Folge der Schlacht von Leipzig räumten Franzosen und Dänen weite Teile Norddeutschlands. Die Alliierten setzen ihnen nach, es kam zu kleineren Gefechten. Am 15. Dezember wurde Waffenstillstand geschlossen, die „Mecklenburger Brigade“ rückten unmittelbar nach dessen Abschluss in Lübeck ein. Hier blieben die Mecklenburger bis zum 2. Februar 1814. Dann wurde der Marsch Richtung Frankreich befohlen, zu diesem Zeitpunkt übernahm der Erbprinz Friedrich Ludwig den Oberbefehl über die mecklenburgische Brigade. Es folgte der Abmarsch Richtung Jülich, die Brigade überschritt den Rhein am 6. März. In Jülich löste die „Mecklenburger Brigade“ das Lützowsche Korps in der Belagerung der Stadt ab. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt von Schweizern und Franzosen besetzt. Die Belagerten wagten einen Ausbruchsversuch, welcher nach einem kurzem aber heftigen Gefecht unterbunden wurde. Am 28. April wurde die „Mecklenburger Brigade“ abgelöst. Vom Quartier in Breviers aus begann am 7. Juni der Rückmarsch nach Mecklenburg. Am 11. Juli 1814 hielt die Mecklenburger Brigade feierlichen Einzug in Schwerin.

1815

Nachdem Napoleon wieder in Frankreich an die Macht gelangte befahl der Herzog am 2. April 1815 die Mobilmachung der Linientruppen und die Errichtung von Landwehr-Bataillonen. Am 6. Juni rückte das I. Bataillon aus Rostock ab um sich in Bützow mit seiner 4. Kompanie zu vereinigen. Oberst von Both kommandierte das Regiment, während der Erbgroßherzog das Kommando über die Brigade übernahm. Mit dem II. Bataillon zusammen hatte die Brigade eine Stärke von 3122 Mann und 113 Offizieren. Die Marschrichtung war Köln, hier wurden die Mecklenburger in die Division Hessen-Homburg eingegliedert. Hauptaufgabe des Verbandes war die Belagerung von Festungen, zunächst erfolgte der Einschluss der Festung Montmedy. Kurz darauf wird die Brigade geteilt, die eine Hälfte unter Befehl des Erbgroßherzoges wurde als 1. Division bezeichnet. Diese nahm Beobachtungsstellung bei den Festungen Metz und Thionville ein. Die andere Hälfte der Brigade – jetzt als 2. Division bezeichnet – stieß zum Belagerungskorps Longwy. Acht Tage nach dem Eintreffen des mecklenburgischen Verbandes kapitulierte die Festung Longwy. In der Schlacht von Waterloo wurde Napoleons Macht endgültig gebrochen. Die kriegerischen Handlungen wurden eingestellt. Am 3. November kam der Befehl zum Rückmarsch, bei Lenzen überquerte die Brigade bei schwierigen Eisverhältnissen die Elbe. Der Großherzog ließ am 12. Dezember in Ludwigslust eine Parade abhalten.

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848–1851

Grenadier-Garde-Bataillon

Während des Krieges gegen Dänemark kam auch das „Grenadier Garde-Bataillon“ zum Einsatz.[28]. Nach der Mobilmachung erfolgte der Transport ins Einsatzgebiet. Der erste Einsatz führt das Bataillon nach Flensburg, hier stellte es vom 25. April bis zum 16. Mai 1848 die Besatzung. Nachfolgend wird das „Grenadier Garde-Bataillon“ der „Brigade Ranzow“ unterstellt, welche unter Befehl des oldenburgischen Oberst Graf Ranzow stand. Von Flensburg ausgehend wird das Bataillon ins Sundewitt bei Düppel verlegt, hier kommt es ab dem 17. Mai im Vorpostendienst zum Einsatz.[29] Im weiteren Verlauf des Feldzuges nimmt das Bataillon an den Gefechten bei Düppel am 28./29. Mai und am 1. Juni teil. Im Gefecht von Düppel fielen 6 mecklenburgische Soldaten, 20 wurden verletzt und 18 Soldaten galten als vermisst.

Strelitzsches-Bataillon

Das „Strelitzsche-Bataillon” nimmt gleichfalls am Feldzug teil. Das Bataillon stand unter dem Befehl von Major von Krüger, nach Ankunft in Rendsburg am 29. Juni werden die Strelitzer dem Befehl von Generalmajor von Rettberg unterstellt.[30] In Rendsburg kommt das Bataillon als Besatzung zum Einsatz. Das Bataillon hatte eine Gesamtstärke von 596 Mann, davon 19 Offiziere, 40 Unteroffiziere, 15 Spielleute und 527 Soldaten.[30] Bis zum 10. August verblieb der Strelitzer Verband in Rendsburg, dem Befehl vom 6. August folgend marschierte das Bataillon an diesem Tag Richtung Flensburg. Hier sollte das Bataillon die „Mecklenburger-Brigade” verstärken, in Erwartung eines Angriffs der gegnerischen Verbände. Der von Norden erwartete Angriff fand allerdings nicht statt.

Am 2. September 1848 kam der Befehl zum Rückmarsch, die „Mecklenburger-Brigade” folgte dem befohlenen Rückmarschweg. Hiermit endete auch der Einsatz des mecklenburgischen Verbandes in diesem Feldzug.

Badische Revolution 1849

In den Jahren 1848/1849 wird Deutschland von revolutionären Unruhen erfasst, so auch das Großherzogtum Baden. Um diese militärisch zu beenden kommen die Bundestruppen unter preußischer Führung zum Einsatz. Hierunter befand sich auch das Schweriner „Grenadier Garde-Bataillon“ mit seinen vier Kompanien.

Im Jahr 1849 kommen das „Grenadier Garde-Bataillon“ und das „I. Musketier-Bataillon“ unter dem Befehl des Obersts von Witzleben bei der blutigen Niederschlagung der revolutionären Unruhen zum Einsatz. Diese mecklenburgischen Einheiten standen u. a. im Gefecht bei Waldmichelsbach, Ladenburg und Groß-Sachsen.[31] In diesem Feldzug waren die beteiligten mecklenburgischen Verbände der „1. mobilen Division der Reichstruppen“ unterstellt, während des Gefechts bei Ladenburg wurden die mecklenburgischen Bataillone der „1. Neckar-Division“ unterstellt. Im letzteren Gefecht am 15. Juni 1849 fallen ein Offizier, ein Unteroffizier und elf Soldaten aus den Reihen der mecklenburgischen Bataillone.[32]

Einsatzverlauf 1849

(Quelle: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Schwerin 1895.)

  • Ende Mai Beförderung des mobilen Kontingents per Bahn und Dampfschiff nach Mainz.
  • Einnahme der Position an der badisch-hessischen Grenze.
  • 13. Juni --- Gefecht bei Waldmichelsbach und Käferthal
  • 15.–19. Juni --- Unternehmungen des Neckarkorps
    • 15. Juni --- Gefechte bei Ladenburg
    • 16. Juni --- Gefechte bei Groß-Sachsen
  • Quartier in Karlsruhe
  • 29. Juni --- Gefecht bei Gernsbach (südöstlich Rastatt)
  • Quartier in Donaueschingen
  • 12. September --- Beginn Rückmarsch der Bataillone nach Mecklenburg.

Deutscher Krieg 1866

Nachdem sich Mecklenburg auf die Seite Preußens gestellt hatte, erließ Großherzog Friedrich Franz II. am 21. Juni den Befehl zur Mobilmachung. Mecklenburg hatte per Vertrag mit Preußen die Besoldung und Ausrüstung zu tragen bzw. bereitzustellen, Preußen seinerseits trug die Verpflegung, Einquartierung und den Transport der Truppen. Die mecklenburgischen Truppen wurden in das „II. Reserve-Armeekorps“ eingegliedert. Das Regiment verlegte daraufhin per Eisenbahn nach Leipzig, hier übernahm der Großherzog den Oberbefehl über das „II. Reserve-Armeekorps“. Das mecklenburgische „1. Infanterie-Regiment“ mit seinem „Grenadier Garde-Bataillon“ und dem II. Bataillon nimmt am folgenden Feldzug in Bayern teil. Wegen der verspäteten Mobilmachung beteiligte sich das „Strelitzsche-Bataillon“ nicht am Feldzug.[4]

Dem „(I.)Grenadier Garde-Bataillon“ des „1. Infanterie-Regiments“ wurde die Ehre zuteil am Siegeseinmarsch vom 20. September 1866 in Berlin teilzunehmen.

Deutsch-Französischer Krieg

Die Mobilmachung erfolgte am 16. Juli 1870. Der 17. Division bekam zunächst die Aufgabe den Küstenschutz zu gewährleisten, die Division erhielt Befehl sich in und um Hamburg zu konzentrieren. Das „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ wurde mit weiteren Einheiten von Hamburg aus am 29. und 30. Juli in Richtung Kiel verlegt, da man seitens der Truppenführung die Gefahr von Landungsversuchen durch französische Truppen vermutete. Hauptaufgabe war es einer evtl. Landung bei Eckernförde entgegenzutreten.

Schlacht bei Loigny

Am 2. Dezember 1870 kommt es bei Loigny zu verlustreichen Begegnungsgefechten.

Gefecht bei Lumeau/Loigny am 2. Dezember 1870

Das I. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ wurde für das Vorgehen auf Orléans der Avantgarde zugeteilt, am 2. Dezember 1870 bezog das Regiment seine Position an der Straße Chantres-Orléans.[33] Das II. und III. Bataillon waren unter Befehl des Generals von Rauch als Detachement in La-Ferté-Bernard zurückgelassen worden. Um 9.00 Uhr des Tages kam der Befehl vor dem Dorf Lumeau gegen 11.00 Uhr Position einzunehmen. Bei Erreichen der Position dicht vor Lumeau begannen das I. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ und die 10. und 11. Kompanie des Regiments Nr. 90 mit der Verfolgung der zurückweichenden französischen Truppen.[33] Bei den folgenden Gefechten wird der Kommandeur des Regiments Nr. 90 verletzt, Major von Koppelow vom I. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ übernimmt daraufhin das Kommando über diese Einheiten der Avantgarde. In der Folge besetzte die 4. Kompanie unter heftiger Gegenwehr der Franzosen das niedrige Gehölz südlich von Loigny. Zur Unterstützung wird dieser die 3. Kompanie und das mecklenburgische „Jäger-Bataillon Nr. 14“ nachgesandt, kurz nach deren Eintreffen kommt es allerdings zum Gegenstoß der französischen Verbände. Daraufhin müssen die 3. Kompanie und das „Jäger-Bataillon Nr. 14“ zurückgehen. Aufgrund dieser kritischen Lage werden die zwei Bataillone des hanseatischen „Infanterie-Regiments Nr. 75“ zum Einsatz gebracht, das Dorf Loigny wurde in den Abendstunden nach längeren Häuserkampf eingenommen.[33]

Am 3. Dezember konnten sich aufgrund der Verluste des Vortages nur noch 2. Kompanien des I. Bataillons formieren. Diese Kompanien werden am selben Tage hinter der Ferme Chameul positioniert, während sich das mecklenburgische Jäger-Bataillon in der Ferme Chameul auf Befehl von Oberst von Manteuffel zur Verteidigung einzurichten hatte.

Im weiteren Verlauf des Krieges nahm das Regiment unter Führung des Großherzoges Friedrich Franz II. an weiteren Schlachten und Gefechten teil, und kehrten im Juni 1871 in die Garnisonen zurück. Der feierliche Einzug in Schwerin fand am 14. Juni 1871 statt, die mecklenburgischen Verbände wurden von einer begeisterten Menschenmenge begrüßt.[34] Am 26. November des selben Jahres finden in den Garnisonskirchen des Landes auf Befehl des Kaiser Wilhelms I. Gedenkgottesdienste statt, in Erinnerung an die Gefallenen des Feldzuges.

Gefechtskalender

Einsatz der 17. Division, Gefecht bei Meung rechtes Loire Ufer
Die Schlacht von Orléans 1870
  1. (Quelle: Gefechtskalender des deutsch-französischen Krieges. Großer Generalstab (Hrsg.).)
  2. (Quelle: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Schwerin 1895.)
1870
  • 29. Juli bis 24. August --- Küstenschutz bei Eckernförde
  • 09. September --- Gefecht bei Bellecroix (3. Kompanie)
  • 12. bis 22. September --- Belagerung von Toul
  • 10. Oktober bis09. November --- Belagerung von Paris
  • 17. November --- Gefecht bei Dreux
  • 02. Dezember --- Schlacht bei Loigny-Poupry
  • 03. Dezember --- Schlacht bei Orléans
  • 07. Dezember --- Gefecht bei Meung (ohne 2. und 3. Kompanie)
  • 08. bis 10. Dezember --- Schlacht bei Beaugency-Cravant (ohne 2. Kompanie)
  • 13. Dezember --- Scharmützel von Oucques (II. und III. Bataillon)
  • 14. und 15. Dezember --- Fréteval und Morée (ohne 2. und 3. Kompanie)
1871
  • 09. Januar --- Gefechte bei Connerre und Thoringe (I. und II. Bataillon)
  • 10. bis 12. Januar --- Schlacht bei Le Mans
    • 11. Januar --- Nachtgefecht von Pont de Gesnes
    • 12. Januar --- Gefecht bei St. Corneille

Verlustzahlen 1870–71

  • Gefallene: 112 Tote
  • Krankheit (verstorben): 90 Tote
  • Verwundete: 234
  • Vermisste: 2

Erster Weltkrieg

Einsatzverlauf 1914–1916

Das „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ machte ab dem 2. August 1914 mit seinen Bataillonen sowie der MG-Kompanie mobil. Die ersten Reservisten treffen am selben Tag in Schwerin ein, diese werden unter Führung eines Unteroffiziers zur Werdertor-Kaserne geführt. Regimentskommandeur Oberst von Busse übergibt an diesem Tag das Kommando über das mobile Regiment an Oberstleutnant von Wangenheim, Oberst von Busse übernimmt daraufhin das Kommando der „34. Infanterie-Brigade“. Am 3. August verließen die Transportzüge mit 37 Offizieren und 1631 Soldaten Schwerin, mit dem Ziel Aachen. Hier folgt die Bereitstellung und Vorbereitung zur Erstürmung der Festung Lüttich. Der 4. August bringt den Befehl zum Vormarsch auf Lüttich, gegen 12.00 Uhr überschritt das „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ die Grenze zu Belgien.

Kampf um die Festung Lüttich, Lagekarte vom 6. August 1914

Im Verband der „34. Infanterie-Brigade“ war das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ maßgeblich an den Gefechten um die Festung Lüttich im August 1914 beteiligt. Die Wegnahme der Festung Lüttich galt als eine der Voraussetzungen für die operative Umsetzung des Schlieffenplans. Die Aufgabe der „34. Infanterie-Brigade“ bestand darin von Norden den Stoß Richtung Lüttich auszuführen. Am 5. August begann der Übergang über die Maas, um 22.30 Uhr des Abends befanden sich das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ und das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ auf dem Westufer der Maas. Jedoch musste die „34. Infanterie-Brigade“ auf das Nachkommen der leichten Feldhaubitzen-Abteilung verzichten. Dieses war den vorhergehenden Schwierigkeiten beim Übersetzen der Truppen geschuldet. Die übergesetzten Einheiten der „34. Infanterie-Brigade“ nahmen im Anschluss ihre Ausgangsstellungen ein. Der Vormarsch begann am 6. August um 2.30 Uhr von Hermèe her, unmittelbar darauf werden die Einheiten durch das Geschützfeuer der Außenwerke empfangen. Drei Kompanien des „Füsilier-Regiments Nr. 90“ wenden sich in südöstliche Richtung um die aus dieser Richtung feuernde Artillerie wegzunehmen.[35] Es stellte sich heraus das die Batterie in einem Forts steht und die Kompanien keine Möglichkeit des Eindringens hatten. Das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ drang weiter am linken Flügel des Angriffsverbandes vorwärts. Hier entwickelten sich insbesondere in Bois de Pontisse schwere Gefechte. Aufgrund der Dunkelheit und der Witterungsbedingungen geriet der Großteil der „34. Infanterie-Brigade“ zu weit nach Osten.[35] Bei Morgengrauen stellte man fest das man nicht vor Lüttich, sondern vor Herstal lag. Hier drang das III. Bataillon des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ im Zusammenwirken mit dem „Füsilier-Regiment Nr. 90“ mit in Herstal ein, es entwickelte sich ein blutiger Häuserkampf.[35] Aus den Häusern wurde geschossen und die Zugangswege waren verbarrikadiert. Herstal musste schließlich wieder geräumt werden, der Großteil des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ und die Füsiliere des „Füsilier-Regiments Nr. 90“ kämpften sich anschließend bis in die Höhe von Prealle vor. Die Jäger-Bataillone 7 und 9 konnten ungeachtet des Flankenfeuers von Forts de Pontisse und Forts de Liers das Dorf Haute-Prealle einnehmen. Im Morgengrauen war die Brigade zum Großteil verstreut auf den Höhen nordwestlich von Herstal verteilt, diese Einheiten erhielten schweres Rückenfeuer der Geschütze des Forts de Pontisse und Forts de Liers. Ein weiteres Vorgehen gegen Lüttich oder Herstal war angesichts der Lage nicht durchführbar.[35] Es drohte die Vernichtung des Verbandes, Generalmajor von Kraewel befahl daher seiner „34. Infanterie-Brigade“ um 10.15 den Rückzug, dieser erfolgte dann in den nächsten Stunden.[36] Die Einheiten mussten den Weg zwischen den feuernden Forts nehmen, was zu weiteren Verlusten führte. Über eine Behelfsbrücke erreichten die Reste der Einheiten das rechte Maasufer. Das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ hatte insgesamt 50 Mann in den Kampfhandlungen des 6. August verloren, darunter der Führer des III. Bataillons Major von Arnim, der bei den schweren Gefechten in Herstal tödlich verwundet wurde.[37] Die Gesamtverluste der „34. Infanterie-Brigade“ an diesem Tage betrug 30 Offiziere und ca. 1150 Mann. Generalleutnant von der Marwitz lässt am 8. August die 34. Infanterie-Brigade in der Gegend von Berneau Aufstellung nehmen. Der Großteil der „17. Infanterie-Division“ war bis zum 11. August in der Gegend Mouland und südöstlich zusammengezogen worden. Am 12. August Abends wird das Feuer aus den 42 cm Mörsern auf das Forts de Fleron eröffnet, um 18.45 Uhr beginnt der Angriff auf das Forts de Pontisse. In den folgenden Tagen kam es zu weiteren Kämpfen, diese führten dann zur erfolgreichen Wegnahme der Festung Lüttich. Bei der Erstürmung von Lüttich erlitt das Regiment weitere Verluste.[38]

Das IX. Armeekorps war am 15. August der 1. Armee beigetreten. Nachfolgend schloss sich das Korps am 17. August dem Vormarsch Richtung des noch von belgischen Verbänden besetzten Gette-Abschnitts an. Am 21. August führt der Vormarsch die Grenadiere nach Waterloo, hier legen sie eine kurze Rast ein. Das Regiment hatte in dieser Zeit eine Verpflegungsstärke von 68 Offizieren, 2796 Unteroffizieren und Grenadieren. Im Verlauf des weiteren Vormarsches kommt es beim Übergang über dem Canal de Centre und bei Mons zu Gefechten. Der Vormarsch führte weiter bis zum Somme-Oise-Kanal, dieser wurde bei Jussy überschritten. In Pertheuis vereinigte sich der Regimentsverband wieder, der Marsch wird Richtung Morsains fortgesetzt. Bei Leuze kommt es zum Gefecht, an dem sich die Maschinengewehrkompanie des III. Bataillons beteiligt. In Morsains kommen die Grenadiere am 5. September an, der folgende Tag sollte zur Ruhe genutzt werden. Dieser „Ruhetag“ am 6. September wurde allerdings je beendet, an diesem Tag sollten die Grenadiere und die Mecklenburger Füsiliere bei Esternay zum Einsatz kommen.

Gefecht am 6. September 1914 in und um Esternay während des Marne-Feldzuges

Im Raum Esternay standen das Infanterie-Regiment Nr. 75 und das Infanterie-Regiment Nr. 76 im Verlauf des Marne-Feldzuges am 6. September 1914 im schweren Gefecht mit gegnerischen Verbänden.

Von Champguyon kommend war das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ entfaltet Richtung Vivier vorgegangen.[39] Das II. Bataillon links, das I. Bataillon rechts, bewegten sich die Grenadiere auf dem gleichen Wege wie vormals das „Infanterie-Regiment Nr. 75“ vorwärts. Die Grenadiere wurden durch die feindliche Artillerie entdeckt und unter Beschuss genommen, durch optimale Geländeausnutzung gelang es den Grenadieren Vivier dennoch ohne Verluste zu erreichen.[39] Von Vivier ausgehend bezogen sie am Bahndamm nordwestlich bzw. westlich Position. Das III. Bataillon folgte zwischenzeitlich auf gleichem Wege links gestaffelt. Hinter den Grenadieren folgte das I. Bataillon des „Feldartillerie-Regiments Nr. 60“, welches die feindlichen Artillerie-Stellungen entdeckte und das Feuer auf diese eröffnete. Nach dem Zusammentreffen des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ mit Teilen der Regimenter Nr. 75 und Nr. 76 beim Château d’Esternay, fand Regimentskommandeur von Wangenheim eine völlig unklare Lage vor.[39] Die Verbindung mit der „34. Infanterie-Brigade“ war abgerissen, die Lage des Gefechtsstandes der „33. Infanterie-Brigade“ unbekannt.[39] Die Regimenter der letzteren waren ineinander geschoben, einheitliches Handeln war nicht mehr erkennbar. Es war nur bekannt dass das II. Bataillon des „Infanterie-Regiments Nr. 76“ und Teile des I. Bataillons vom „Infanterie-Regiment Nr. 75“ bei Châtillon im Gefecht standen, diese allerdings stark vom Feind bedrängt wurden.[39] Oberstleutnant von Wangenheim schob das II. Bataillon bis zur Hauptstraße nach Esternay vor, um diese unbedingt zu halten bzw. zu sichern. Dem Bataillon gelang es trotzt schweren Artilleriebeschusses entlang des Bahndammes die Position zu erreichen, das Bataillon verblieb in der Position, da es keinen Angriffsbefehl erhielt.[39] An den Nordrand des Schlosswaldes bezog das I. Bataillon Position, von hier konnte dieses sowohl nach Süden als auch zur linken Flanke eingesetzt werden. Dem III. Bataillon erteilte Oberstleutnant von Wangenheim den Befehl sich hinter dem linken Flügel des Regiments zu positionieren. Das I. und III. Bataillon stehen in den nächsten Stunden im schweren Gefecht mit gegnerischen Verbänden. In Châtillon kam es zum aufreibenden Häuserkampf, welcher erst mit einbrechender Dunkelheit beendet war, ohne das es eine Entscheidung gab.[39] Die dortigen Teile der Regimenter Nr. 75, Nr. 76 und Nr. 89 sammelten sich im Umfeld des umkämpften Dorfes um die Verwundeten zu versorgen. Dem I. und III. Bataillon gelang es im Bereich des Schlossgartens des Château d’Esternay nur unter erheblichen Anstrengungen und Verlusten ihre Positionen zu behaupten, trotz der massiven Angriffe feindlicher Verbände. Ein Zurückweichen hätte das Ende der in bzw. bei Châtillon kämpfenden Einheiten bedeutet. Auch bestand die Gefahr dass die ganze Front südlich von Esternay fallen würde, was aber letztlich verhindert wurde.[39]

In den Gefechten in und um Esternay erlitten das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ sowie die hanseatischen Infanterie-Regimenter Nr. 75 u. 76 schwere Verluste. Insgesamt hatte das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ an diesem Tag den Verlust von ca. 300 Mann zu verzeichnen, die entweder tot oder verwundet waren.

Es folgten zwischen dem 6. und 14. September die Rückzugsbewegungen in das Gebiet der Aisne. Bis zum 27. September 1914 kommt es in diesem Gebiet zu schweren Kämpfen, ohne das sich der Erfolg für die deutsche Seite einstellte. Mit dem Erstarren der Front beginnt der zermürbende Stellungskrieg, die Kämpfe an der Aisne sollten für das Regiment bis Mitte Oktober 1915 andauern.

Grenadier-Regiment Nr. 89 (II. Bataillon) in den Vogesen im Frühjahr 1915

Zum 3. Januar 1915 scheidet das II. Bataillon vorläufig aus dem Regimentsverband aus.[40] Es folgt für dieses Bataillon der Einsatz bei der Schlacht um den Hartmannsweiler Kopf im Elsaß. Bataillonskommandeur Hauptmann Eugen von Wartenberg wird bereits am 21. Januar bei den Kämpfen verletzt, Oberleutnant von Düring übernimmt daraufhin vorläufig das Kommando über das Bataillon.[41] Major Eugen von Wartenberg erhält am 27. Januar für die Leistungen im Abwehrkampf um Carlepont in den Weihnachtstagen des Vorjahres das eiserne Kreuz I. Klasse, außerdem erhält er das Mecklenburg-Strelitzsche Verdienstkreuz I. Klasse.[41] Das Strelitzer Bataillon steht in den nächsten Monaten im schweren Kampf, mit ihnen kommt auch das mecklenburgische „Jäger-Bataillon Nr. 14“ am Hartmannsweiler Kopf zum Einsatz. Das I. und III. Bataillon stehen zu diesem Zeitpunkt im Stellungskrieg an der Aisne. Am 9. April tritt das II. Bataillon wieder in den Regimentsverband ein.

In der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober wurde das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ vom „Infanterie-Regiment „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94“ aus dem Frontabschnitt an der Aisne herausgelöst.[40] Am folgenden Tag wird das Regiment in Appilly verladen. Die Fahrt führte über Laon nach Attigny und Vrizy wo das Regiment ausgeladen wird. Im neuen Frontabschnitt wird umgehend mit dem Ausbau der dortigen Stellungen begonnen, die bei Ankunft lediglich ein Schützengraben umfasste. Es folgt der mehrmonatige Stellungskrieg in der Champagne, dieser sollte bis Juni 1916 andauern.

Einsatzverlauf 1916–1918

Im Februar 1916 begannen die Planungen für den Angriff auf Verdun. Der 22. Februar war als Angriffstag vorgesehen, nun kam es darauf an in weiteren Frontabschnitten der Westfront starke feindliche Kräfte zu binden. Teile des Grenadier-Regiments werden am 16. und 17. Februar 1916 aus ihrem Frontabschnitt herausgelöst. Es folgte eine Übung im „Lager Semide“, hier konnte der Sturm auf die Navarin-Ferme eingeübt werden.[40] Am 27. Februar 1916 war es soweit, nach dem Wirkungsschießen der Minenwerfer und der Artillerie setzten die Grenadiere zum Angriff an, gefolgt von den Hindernisbaukompanien. Der minutiös vorbereitete Angriffsplan kam zur Ausführung, dieser sah auch den Einsatz von Flammenwerfern vor. Die Wucht des Vorgehens sorgte dafür, das innerhalb kurzer Zeit der erste, zweite und dritte Graben der französischen Stellung eingenommen wurde. Den zurückweichenden französischen Verbänden wurde nachgesetzt. Das eigene Sperrfeuer – welches die Zuführung von Reserven des Feindes verhinderte – setzte der Verfolgung vor Souain ein Ende. Das militärische Vorgehen des Tages war ein Erfolg. Die Verluste im Kampfgeschehen waren allerdings erheblich, 3 Offiziere und 68 Grenadiere sterben an diesem Tag. Die 263 verwundeten Grenadiere werden je nach Schweregrad der Verletzung ins rückwärtige Gebiet verbracht. Im Gefechtsstand des Generalkommandos hatten der Großherzog Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg-Schwerin und Großherzog Adolf Friedrich V. zu Mecklenburg-Strelitz das Vorgehen der Grenadiere an diesem Tag verfolgt.

Somme-Schlacht, die Lage am 28. August 1916.

Am 13. und 14. Juni 1916 wird das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ durch das „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 98“ aus ihrem Frontabschnitt abgelöst, es folgt die Ruhe- und Ausbildungszeit in Mézières.[40] Einigen Mecklenburgern wird in dieser Zeit Heimaturlaub bewilligt, der allerdings am 2. Juli schlagartig endete. An der Somme begann zu dieser Zeit die französische Offensive, die französischen Verbände starteten ihre Angriffe im nördlichen und südlichen Bereich der Somme. Per Eisenbahntransport verlegte das Regiment am 3. und 4. Juli nach Saint Quentin. Hier eingetroffen löst das Regiment am 7. und 8. Juli im Frontabschnitt südlich von Barleux, jeweils bei Dunkelheit, das „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 65“ aus dem Frontabschnitt heraus. Bereits am Folgetag steht das Regiment im schweren Kampf, die Kämpfe steigerten sich allerdings noch in ihrer Intensität und sollten bis zum 19. Juli andauern. Der gegenseitige Artilleriebeschuss hielt tagelang an, wobei auch in den Nächten der Beschuss unvermindert anhielt. Der Kampf in diesem Frontabschitt wurde die nächsten Wochen fortgeführt, nur einzelne Einheiten konnten in dieser Zeit der Somme-Schlacht tageweise zur Auffrischung nach Mons-en-Chaussée verbracht werden. Am 7. September flaute die Gefechtstätigkeit endlich ab, der Durchbruchsversuch der französischen Verbände war gescheitert. Am 11. September wird das Regiment durch das „Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ (8. Königlich Sächsisches) Nr. 107“ der „58. Infanterie-Divison“ abgelöst. Der Regimentskommandeur Curt von Wangenheim erhält aufgrund der gezeigten Leistungen in der Somme-Schlacht den Kronenorden II. Klasse mit Schwertern verliehen. Nach diesen schweren Kämpfen tritt das „Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89“ zur Reserve der „Armeegruppe von Quast“.

Das Grenadier-Regiment und die anderen Verbände der „17. Infanterie-Division“ werden ins Artois transportiert. Hier übernahmen die mecklenburgischen Grenadiere eine Frontabschnitt gegenüberliegend von Arras, von Roulincourt bis westlich von Tilloy, der verhältnismäßig wenig Gefechtstätigkeit aufwies.[40] In diesem Abschnitt waren lediglich Patrouillen und kleinere Unternehmungen durchzuführen. Nach den Wochen der Somme-Schlacht kam dieses einer Erholung gleich. Am 5. Januar 1917 kommt der Befehl zur Verlegung in das Gebiet des Ancre-Baches.

Das Regiment sollte im Ancre-Gebiet das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“ (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118 von der „56. Infanterie-Division“ aus ihrem Frontabschnitt herauslösen.[40] Am 6. Januar begann der Transport Richtung des Ancre-Gebietes.[40] In den winterlichen Verhältnissen kommt es in den nächsten Wochen zu Stellungskämpfen, teilweise befand sich der Frontabschnitt im Sumpfgebiet der Ancre. Mitte des Monats Februar verlegt das Regiment mit seiner Ausrüstung zurück in die neu errichtete Siegfriedstellung. An diese wird zum 22. Februar die gesamte Front zurückverlegt. Während der Kämpfe bei Miraumont schrumpft die Kampfstärke des II. Bataillons aufgrund schwerer Verluste auf eine Kompanie, das Bataillon wird am 28. Februar neu aufgestellt. Von der Siegfriedstellung ausgehend, werden die Mecklenburger Grenadiere am 20. März in die Ruhequartiere bei Cambrai verlegt, hier bleiben sie bis Anfang April.

Die Schlacht bei Arras, Die Lage am 9. April 1917.

Am 9. April 1917 starten die englischen Verbände bei Arras ihre Offensive, der Auftakt zur Frühjahrsschlacht von Arras. Das IX. Armeekorps hatte seine Position südlich von Scarpe. Auf einer Länge von 28 km gelang es den Engländern die deutschen Verbände ca. 8 km tief zurückzudrängen. Strategisch wichtige Punkte wie die Vimy-Höhe und der rechtsseitige Flügel der Siegfriedstellung fielen in die Hände der englischen Verbände. Ihr Primärziel, den Durchbruch bei Cambrai und Douai, konnten diese allerdings nicht erreichen. Der hartnäckige Widerstand der deutschen Truppen verhinderte das weitere Vordringen der gegnerischen Truppen. In der Frühphase der Schlacht, sollten das I. und II. Bataillon im Frontabschnitt der „1. bayerischen Reserve-Division“ zur Stützung der bedrohten südlichen Flanke bei Bailleul zum Einsatz kommen[42] Beim Anmarsch dorthin mussten die Bataillone abbiegen, weil durch den Rückzug von Teilen der 14. bayerischen Infanterie-Division in der Südflanke der „Gruppe Vimy“ eine Lücke entstand.[42] An dieser Stelle sollten die mecklenburgischen Grenadiere die Lücke durch einen Riegel schließen. Dort angelangt begannen die Grenadiere umgehend mit den Schanzarbeiten, welche sich schwierig gestalteten aufgrund der Wetterverhältnisse. Der rechte Flügel des Grenadier-Regiments nahm am Friedhof von Bailleul Anschluss an die „1. bayerische Reserve-Division“, der linke Flügel nahm bei Gavrelle Anschluss an die „14. bayerische Infanterie-Division“.[42]Das III. Bataillon wird in der Nacht zum 10. April von Oppy herangezogen. Durch seinen Einsatz hatte das „Grenadier-Regiments Nr. 89“ zur Festigung des Abschnittes beigetragen. Unter starker Artillerieunterstützung setzten die englischen Verbände am 10. April zum Angriff an, es bestand die Gefahr das diese Verbände dem westlich von Bailleul kämpfenden „Königlich bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2“ in den Rücken fallen.[43] Der bayerische Verband weicht dem Umgehungsversuch der Engländer auf den dort gelegenen Bahndamm aus, zu diesem Zeitpunkt geht die 9. Kompanie der mecklenburgischen Grenadiere zur Entlastung des bayerischen Verbandes in den Gegenangriff über. Das Vorhaben gelingt, der Angriff der Engländer gerät in Unordnung, dann ins stocken. Jetzt konnte sich das „Königlich bayerische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2“ geordnet hinter die Bahnlinie zurückziehen.[43] In den nächsten Nächten wird die Front zurückgenommen, in der Folge wird das Regiment am 16. April als Korpsreserve nach Vitry und Brebières verlegt. Das II. Bataillon hat in Vitry durch feindlichen Artilleriebeschuss Verluste zu verzeichnen, daher wird es nach Brebières verlegt, das III. Bataillon verlegt nach Corbehem.[43] Bemerkenswert sind die deutschen Gegenangriffe am 23. und 24. April zur Wiedereroberung von Gavrelle, die Bataillone des „Grenadier-Regiment Nr. 89“ kamen auch hier zum Einsatz.[44] Vor Gavrelle, aus Richtung der Straße Gavrelle-Roux, schlägt den Grenadieren schweres MG-Abwehrfeuer der englischen Verbände entgegen, dieses führt zu schwersten Verlusten. Im Verlauf dieses Gefechts fällt auch der Kommandeur des Strelitzer Bataillons Hauptmann von Alt-Stutterheim.[44] In Anerkennung der Leistungen bei der Schlacht von Arras wird dem Regimentskommandeur Curt von Wangenheim später der Orden Pour le Mérite verliehen. Zum 27. April werden die Grenadiere durch das „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 65“ abgelöst, es folgt der Transport nach Sin le Noble. Von dort aus an den Frontabschnitt bei Cambrai, ein Abschnitt mit wenig Gefechtstätigkeit.[40] Hier wurde der aus Mecklenburg herangeführte Ersatz ausgebildet. In dieser Zeit übergab Regimentskommandeur Oberst Curt von Wangenheim die Regimentsführung an seinen Nachfolger Major Röder von Diersburg, Oberst von Wangenheim übernahm am 29. April die Führung der 34.(Großherzoglich-Mecklenburgischen) Infanterie-Brigade. Beginnend ab dem 27. Mai, wird das Regiment vom „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 60“ der „221. Infanterie-Division“ aus dem Frontabschnitt abgelöst. Das nächtliche herauslösen der Einheiten aus der Front war am 29. Mai beendet, begleitet wurde diese letzte Phase von einem Gasangriff. Am 6. Juni beginnt der Abtransport vom Bahnhof Cambrai-Aneexe mit dem Ziel Bellwarde in Flandern.

In Flandern kommt das Regiment am 7. Juni 1917 an, Einsatzort ist diesmal Bellwarde östlich von Ypern gelegen.[40] Die Grenadiere hatten den Auftrag das Kampfgelände in der vordersten Frontlinie bis zur Wilhelmstellung für den bevorstehenden Abwehrkampf vorzubereiten, wiederum standen sie englischen Verbänden gegenüber. Zahlreiche Gasangriffe führten zu Verlusten, hinzu kam das schlechte Wetter, welches das Trichterfeld der Front in eine Schlammwüste verwandelte. Es mangelte an Nachschub und Verpflegung, so nahm die Erschöpfung der Truppe zusehends bedrohliche Ausmaße an. Ihre Stellung konnten das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ trotz des Trommelfeuers und der Angriffe des Gegners behaupten. Der 30. Juli bringt die erhoffte Ablösung durch das „6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95“ der „38. Infanterie-Division“.[40] Am 30. und 31. Juli wird das Regiment in die Gegend von Cambrai verlegt, hier angelangt bezogen die Grenadiere ihr vorläufiges Ruhequartier. In den Tagen des 7. und 8. August lösen die Einheiten der Mecklenburger das „Infanterie Regiment Nr. 60“ aus ihrem Frontabschnitt heraus. Die neue Stellung befand sich südlich der Straße Cambrai-Baupame, Tage des Stellungskrieges mit geringer Kampftätigkeit folgten. Zum 22. September wird das Regiment aus diesem Abschnitt durch Verbände der „204. Infanterie-Division“ abgelöst.

Kampfgebiet Polygon-Wald, Einsatzgebiet der 89er im Oktober 1917

Der nächste Stellungswechsel erfolgt zwischen dem 22. und 24. September, von Cambrai aus wird der Regimentsverband nach Harlebeke in Flandern verlegt. Bereits am 26. September steht das Regiment mitten im Kampfgeschehen der Abwehrschlacht in Flandern, die Grenadiere hatten die Aufgabe im Polygonwald zum Gegenstoß gegen die eingedrungenen englischen Verbände anzusetzen. Diese waren tief im Frontabschnitt der „50. Reserve-Division“ vorgedrungen. Es kommt in diesem Abschnitt zu schweren Gefechten und andauernden Artilleriefeuergefechten. Am 29. September wird das Regiment aus dem Frontabschnitt herausgelöst und marschierte im Anschluss Richtung Halluin. In Halluin hielt sich die 17. Infanterie-Division als „Eingreif-Division“ bereit, hier hatten die Grenadiere eine Ruhezeit bis zum 3. Oktober.

Am 4. Oktober leitet massives Trommelfeuer den Angriff der englischen Verbände nördlich der Straße Menin-Ypern ein. Die „17. Infanterie-Division“ kommt hier als „Eingreif-Division“ zum Einsatz, ihre Verbände sollten die verlorenen Stellungen wieder in Besitz nehmen.[45] Regimentskommandeur Major von Quednow instruiert die Bataillonsführer in seinem Befehlstand, dieser war in einem zerschossenen Haus untergebracht. Um 12.00 Uhr des Tages tritt das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ am Frontabschnitt des Schlossparkes Polderhoek zum Angriff an. Daraufhin gehen die Grenadiere im ca. 500 bis 600 Meter breiten Schlosswald gegen die englischen Verbände vor, diese ziehen sich zurück. Es kommt zu Verfolgungsgefechten, diese setzten sich bis zur Polderhoek-Anhöhe fort. Hier halten die gegnerischen Soldaten noch einige Zeit stand, werden aber kurz darauf im Handgranatenkampf zum Rückzug gezwungen. Bis zum 5. bzw. 6. Oktober blieben die Grenadiere in den eroberten Stellungen, werden dann abgelöst und gehen bis Halluin zurück. Am 9. Oktober endet der Einsatz in dieser Abwehrschlacht, die Verluste waren erheblich. Die gesamte „17. Infanterie-Division“ wurde aus dem Kampf herausgezogen, da die Gefechtsstärke so gering war.[45] Den Soldaten des Regiments wurde für ihren Einsatz höchste Anerkennung zuteil, Regimentskommandeur Major von Quednow wird später das Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen.[45] Am 10. Oktober wird das Regiment in die Ruhequartiere nach Mouscron verlegt. Hier erfolgte die Auffrischung mit Ersatz, der allerdings mit der Dauer des Krieges stetig an Kampfwert abnahm. Nachfolgend tritt die „17. Infanterie-Division“ zur 6. Armee über.[45]

Nach zweitägiger Ruhephase, wird das Regiment zusammen mit dem Füsilier-Regiment Nr. 90 und den hanseatischen Infanterie-Regimentern Nr. 75 und Nr. 76 südlich von Lens verlegt. Die dortigen Stellungen waren kaum ausgebaut, somit hatten vorerst die Schanzarbeiten Priorität. Zu dieser Zeit hatten die Kompanien des Regiments nur noch eine Gefechtsstärke von jeweils 80 Mann. Zunächst war die Gefechtstätigkeit der feindlichen Verbände in diesem Gebiet gering, die Lage machte es allerdings notwendig die Regimentsgrenzen auszudehnen. Mit dieser Maßnahme wurde die Versorgung bzw. die Zuführung neuer Verbände für die 4. Armee abgesichert.[45] Die Einheiten des Regiments wurden die nächste Zeit mit Patrouillen im Frontabschnitt betraut. Bis Ende November 1917 waren die Stellungen Winterfest ausgebaut. Im neuen Jahr lebt die Gefechtstätigkeit wieder auf, sie hat ihren Höhepunkt am 12. Februar 1918. Am 15. Februar starten die deutschen Verbände einen Gasangriff in diesem Bereich der Front, die Werfer deckten den gegnerischen Frontbereich mit Phosgen- und Blaukreuz-Granaten ein.[45] Der Gaskrieg, schrecklicher Alltag für die Soldaten der am Krieg beteiligten Nationen. In den Tagen vom 16. bis 18. Februar wird das Regiment schrittweise aus dem Frontabschnitt abgelöst, den Frontabschnitt übernimmt das „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 23“. Das Regiment wird vorläufig von der Front zurückgezogen, ab diesem Zeitpunkt wird es als „Eingreif-Regiment“ im rückwärtigen Gebiet positioniert. In der Folgezeit konnten die Kompanien durch den zugeführten Ersatz wieder auf die Gefechtsstärke von jeweils 200 Mann gebracht werden. Am 17. März begann die Bereitstellung für die „große Schlacht in Frankreich“. Die Ausgangsstellung für den Angriff auf die englischen Verbände erreichte das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ am Abend des 20. März.[45]

Am 21. März um 5.00 Uhr beginnt die Frühjahrsoffensive, diese wird durch massiven Artilleriebeschuss eingeleitet, der Vorstoß beiderseitig von St. Quentin sollte den Südflügel der englischen Verbände durchbrechen und die gesamte dortige Front aufrollen.[45] Um 9.40 Uhr setzen die mecklenburgischen Grenadiere in ihren Abschnitt zum Angriff an, kurz darauf erreichen sie die englischen Stellungen. Die vordersten Gräben wurden daraufhin von ihnen eingenommen. Das Kampfgeschehen dauerte tagelang an, mit schnell wechselnden Lagen. Dennoch konnten die Grenadiere während der fünf Gefechtstage 32 Feldgeschütze, dutzende Maschinengewehre und anderes kriegswichtiges Material von den englischen Verbänden erbeuten. Aus eigenem Entschluss heraus, erfolgte die Einnahme des Dorfes Sapignies. Dem Erfolg gegenüber standen die erheblichen Verluste auf Seiten der Grenadiere. In dieser Zeit starb auch der Kompanieführer der 89er Leibkompanie Emmich Ernst, Erbprinz zu Leiningen. Innerhalb von zwei Gefechtstagen brachen die deutschen Divisionen 25 km tief in gegnerisches Gebiet ein. Der französische Oberbefehlshaber General Foch brachte bei Amiens alle verfügbaren Reserven zum Einsatz, die deutsche Angriffsbewegung kommt daraufhin am 27. und 28. März zum Stillstand. Der Gegner konnte sich erfolgreich festsetzen und dem deutschen Angriff widerstehen. Dennoch konnten die deutschen Verbände auf einer Länge von 75 km und einer Tiefe von 60 km ins gegnerische Stellungssystem eindringen. Das Primärziel des Durchbruchs wurde allerdings nicht erfüllt. Aus dem Bewegungskrieg wurde nach den zwei Wochen des Kampfes wieder ein Stellungskrieg. Das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ verlegt nach den Kämpfen ins Ruhequartier bei Abscon, hier verbleiben die Grenadiere vom 10. April bis zum 24. Mai.[45] Die Zeit wird auch genutzt um Ersatz heranzuführen und diesen auszubilden.

Diese Ruhezeit wird je unterbrochen, die mecklenburgischen Grenadiere lösen das „Infanterie-Regiment Nr. 452“ im Frontabschnitt Moyennville-Ayette ab, der Einsatz dauerte vom 24. Mai bis zum 22. Juni.[45] Das Regiment musste die schlecht ausgebaute Stellung herrichten, es folgten Wochen des Stellungskrieges. Die Kampftätigkeit in diesen Abschnitt bestand vorwiegend aus Patrouillenunternehmen. Nach der Ablösung aus diesem Anschnitt kehrt das Regiment ins Ruhequartier nach Abscon zurück, diesmal dauert die Ruhezeit vom 23. Juni bis zum 17. Juli. Zu diesem Zeitpunkt tritt das Grenadier-Regiment im Divisionsverband dem „X. Reservekorps“ bei, welches der 4. Armee unterstand. Das Regiment wird daraufhin in die vorgesehenen Bereitstellungsräume für den Angriff auf die englischen Verbände am Kemmelberg verlegt. Am 24. Juli erhält das Regiment den Befehl die Einsatzvorbereitungen abzubrechen, und sich für den umgehenden Abtransport in die Gegend von Soissons-Reims bereitzuhalten.[45] Der Frontbogen Soissons-Reims ließ sich nicht halten, heftige gegnerische Angriffe – wobei auch Tanks zum Einsatz kamen – und die Tiefe des Frontbogens waren ursächlich für die schwierige Lage in diesem Abschnitt der Front. Daher sollte sich die 17. Infanterie-Division nach ihrem Eintreffen im südlichen Vesle-Abschnitt als Aufnahmedivision bereitstellen, so der Befehl der Obersten Heeresleitung.

Die Grenadiere hatten ihre Position bei Aulnois-sous-Laon erreicht, von hier aus marschierten sie am 29. Juli 1918 Richtung Bourg et Comin.[45] Das II. und III. Bataillon besetzten im Dôle-Wald nordwestlich von Chéry ihre Aufnahmestellung, das I. Bataillon besetzte die Artillerieschutzstellung bei Mont Notre Dame.[45] Das Regiment richtete seine Verteidigung in Widerstandsgruppen und Maschinengewehrstellungen ein, die beweglich operieren sollten. Gegen Mitternacht erreichen die ersten zurückströmenden Verbände der „45. Reserve-Division“ die Aufnahmestellungen, das Loslösen vom Gegner bereitete vorläufig keine Probleme. Die Mecklenburger stehen in den nächsten Wochen an der Vesle und am Damenweg im schweren Abwehrkampf, insbesondere ist der Kampf um Bazoches am 27. August anzumerken. Der Gegner war das amerikanische „Infanterieregiment 306“, die Grenadiere unter Befehl von Oberleutnant Boelke konnten sich im Kampf um Bazoches behaupten und diesen für sich entscheiden.[46] Nach dem mehrwöchigen Kampf wird das Regiment Mitte September vom „Infanterie-Regiment Nr. 417“ aus ihrem Abschnitt bei Laon abgelöst, die Ruhezeit sollte allerdings nur kurz sein.

Westfront, Gefechtsfeld Damenweg
Stellungsverlauf, Chemin des Dames (Damenweg) Höhenweg zwischen Ailette und Aisne

Kaum aus dem Frontabschnitt herausgelöst, wird das Regiment mit Lastwagen nach Laval verlegt. Hier kommen die Mecklenburger im Bois de Vean bei Pargny zum Einsatz, die Aufgabe bestand darin für die „5. Infanterie-Division“ den Rückhalt zu bilden.[46] Es folgten schwere Kämpfe, die Verteidigung strategisch wichtiger Punkte wie das Gebiet um den Damenweg und die Nahkämpfe mit dem Gegner forderten viele Opfer unter den mecklenburgischen Grenadieren. Die Kompaniestärke sank zur dieser Zeit aufgrund der Verluste auf unter 50 Mann je Kompanie, diese schwierige Situation ließ kaum Spielraum für den weiteren operativen Einsatz. Am 21. und 22. September wird das Regiment von Einheiten des „Reserve Infanterie-Regiments Nr. 37“ im Kampfraum abgelöst, es folgt die Verlegung ins rückwärtige Gebiet nach Filian.[46] Wiederum folgt nur eine kurze Ruhezeit, die Mecklenburger Grenadiere übernehmen in der Nacht zum 24. September ihre neuen Stellungen bei Aizy. Einige Tage des Stellungskrieges folgten, in der Nacht zum 28. September wird die Front in die "Eckehart-Stellung" hinter der Ailette zurückgenommen.[46] Der Rückzug des Divisonsverbandes erfolgte ohne nennenswerte weitere Schwierigkeiten. Bereits am 26. September begann die Großoffensive der alliierten Verbände an der Westfront. Daher wurde die „17. Infanterie-Division“ nach ihrem Herausziehen von der Aisne-Linie am 28. September zur Eingreif-Divison bestimmt, sie bezog am Schnittpunkt der „Gruppe Lüttwitz“ und der „Gruppe Wichura“ Position. Am 2. Oktober nehmen die Gerandiere ihre Position nördlich des Berges Mont St. Martin ein, am nächsten Tag kommt der Befehl zum Gegenangriff bei der Gruppe Py.[46] Erstmalig stehen die Grenadiere im direkten Kampf mit den Tanks der Alliierten, es folgten Tage des schweren Kampfes, dieser Einsatz im Gebiet der Champagne endet erst am Abend des 16. Oktobers. An diesem Abend wird das Regiment durch das Infanterie-Regiment Nr. 368 abgelöst, die mecklenburgischen Grenadiere wurden nach Tourteron zurückgezogen, von hier aus begann der Marsch nach Marcquigny und Louvergny. Regimentskommandeur Major de Rainville erhielt später für seine gezeigten Leistungen an wichtigen Frontabschnitten den Orden Pour le Mérite.[46]

Das Regiment hatte in dieser Zeit nur noch eine Stärke von 1600 Mann, ausgerüstet mit 13 schweren und 74 leichten Maschinengewehren, und einigen 7,58 cm Minenwerfern. Die Überforderung und Erschöpfung aufgrund der Kämpfe der letzten Wochen machte sich deutlich bemerkbar. Waffenrock und Stiefel der Grenadiere waren im teils sehr schlechten Zustand, hinzu kam der Läusebefall aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse.

Über Harricourt und Antrecourt erreichten die Grenadiere ihr Ruhequartier in Mouzon, hier sollten sie zwischen dem 23. und 25. Oktober kurzzeitig Ruhe finden. Die Zeit wurde auch genutzt um die Ausrüstung und Bekleidung notdürftig zu ergänzen bzw. zu reparieren, auch konnte endlich die Entlausung durchgeführt werden. Das „A.O.K. 5“ teilte am Abend des 25. September mit, das die „17. Infanterie-Division“ am 26. Oktober zur „1. Armee“ abtransportiert werden musste.[46] Zu diesem Zeitpunkt gliederte sich das Regiment aus nur noch sechs schwach besetzten Kompanien, diese mit einigen Maschinengewehren ausgestattet. Der Marschweg führte über Sedan nach Rozoy, bei Seraincourt wird das Regiment als „Eingreif-Regiment“ bereitgestellt. Kurze Zeit später wird das Regiment zum Signalberg vorgezogen, an dieser Stelle lösen die Grenadiere das „Infanterie-Regiment Nr. 230“ ab.[46] Es folgten schwere Abwehrkämpfe, die Leistungen der Grenadiere wurden im Heeresbericht vom 1. November 1918 anerkennend erwähnt. In der Nacht zum 1. November wird das Regiment, nach der Ablösung durch das „Infanterie-Regiment Nr. 237“, nach St. Fergux zurückgenommen. Am 4. November wird die Front hinter die Maas verlegt, das Regiment rückt Richtung Chaumont-Porcien ab, dort sollte es eine Aufnahmestellung übernehmen. Bereits am nächsten Tag ging es Richtung Liart, dort wird aus den vorhandenen Kompanien ein Bataillon neu formiert, unter Befehl von Hauptmann Galle. Der Rückmarsch wird in den nächsten Tagen fortgesetzt, nur vereinzelnd kommt es zum Kontakt mit feindlichen Spähtrupps. Am Abend des 10. November wird der Marsch Richtung Revin begonnen, wo das neu formierte Bataillon am 11. November anlangt. An diesem Tag erfahren die Mecklenburger vom Waffenstillstand, das gegenseitige Töten an den Fronten des Krieges findet ein Ende. Das „Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89“ erleidet schwere Verluste, viele Tote, viele Verwundete, die Soldaten sind für den Rest ihres Lebens körperlich und seelisch durch das Erlebte gezeichnet. Am 14. November wird im Bereich der „1. Armee“ auf der gesamten Frontbreite der Rückmarsch angetreten. Die „17. Infanterie-Division“ bildet die „Marschgruppe I.“ der „Gruppe Lindequist“.[46] Am 22. November überschreiten die Verbände die Grenze zum Deutschen Reich, das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ bzw. das neu formierte Bataillon scheidet am 29. November vorläufig aus dem Verband der „17. Infanterie-Division“. Auf das mecklenburgische Grenadier-Bataillon warten Aufgaben in Gießen, unter den dortigen einquartierten Soldaten kam es zu dieser Zeit zu Unruhen, die Mecklenburger sollten die Ruhe und Ordnung wiederherstellen.[46]

Gefechtskalender 1914–1918

Zerstörte Barrikaden und Drahtverhaue vor dem Panzer-Fort Loncin nach der Wegnahme der Festung Lüttich
In den Schützengräben von Flandern
„Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ (III. Bat./MG-Kompanie) im Gefecht bei Leuze am 5. September 1914.

(Quelle: I. Amtliche Zusammenstellung der Schlachten und Gefechte / Zusammenstellung 17. Infanterie-Divison)

1914
1915
  • 05. Januar bis 8. April --- Schlacht am Hartmannsweilerkopf (II. Bataillon)
  • 08. bis 14. Januar --- Schlacht bei Soissons
  • 06. bis 20. Juni --- Kämpfe bei Moulin sous Touvent
    • 06. bis 16. Juni --- Kämpfe bei Quennevières-Ferme
  • 16. Oktober bis 3. November --- Herbstschlacht in der Champagne
  • ab 4. November --- Stellungskämpfe in der Champagne
    • 17. Dezember --- Erstürmung der Arbre-Höhe (Höhe 193)
1916
  • 27. Februar --- Einnahme der Navarine-Stellung
  • 27. Mai --- Patrouillen westlich von Navarine-Ferme
  • bis 15. Juni --- Stellungskämpfe in der Champagne
  • 15. Juni bis 2. Juli --- O.H.L. Reserve bei Mézières
  • 05. Juli bis 11. September --- Schlacht an der Somme
  • ab 12. September ---- Patrouillen bei Roulincourt
1917
1918
Die Rückszugsbewegungen und Abwehrstellungen des deutschen Heeres 1918
  • bis 18. Februar --- Stellungskämpfe im Artois
  • 18. Februar bis 18. März --- O.H.L Reserve der 6. Armee
  • 19. bis 20. März --- Vorbereitung zur großen Schlacht in Frankreich
  • 21. März bis 06. April --- Große Schlacht in Frankreich
  • 21. bis 22. März --- Durchbruchsschlacht Monchy-Cambrai
  • 24. bis 25. März --- Schlacht bei Bapaume
  • 05. April --- Gefecht bei Bucquoy
  • 07. April bis 21. Juni --- Kämpfe zwischen Arras und Albert
  • 17. bis 25. Juli --- Stellungskrieg in Flandern
  • 30. Juli bis 3. August --- Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle
  • 04. August bis 3. September --- Stellungskämpfe an der Vesle
  • 03. bis 18. September --- Kämpfe vor der Siegfriedlinie
  • 19. bis 27. September --- Kämpfe in der Siegfriedstellung
  • 28. bis 30. September --- Stellungskämpfe nördlich der Ailette
  • 01. bis 9. Oktober --- Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
  • 10. bis 12. Oktober --- Kämpfe vor der Hunding- und Brunhildfront
  • 13. bis 17. Oktober --- Kämpfe an der Aisne und Aire
  • 17. bis 25. Oktober --- Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
  • 25. Oktober bis 1. November --- Abwehrschlacht in der Hundingstellung
  • 02. bis 4. November --- Stellungskämpfe an der Aisne
  • 05. bis 11. November --- Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
  • ab 12. November --- Räumung des besetzten Gebietes, Demobilisierung

Verlustzahlen 1914–1918

(Quelle: Freiherr v. Wangenheim: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 1914–18, Verlustlisten Stand: 1922)

  • Tote: 2177
  • Vermisste: 1323
  • Verwundete: 8048
  • Gesamt: 11548

Einsatzverlauf 1918–1920

Am 29. November 1918 scheidet das Regiment vorläufig aus dem Verband der „17. Infanterie-Division“ aus. Kurz darauf übernimmt das Regiment Sicherungsaufgaben in Gießen, dieser Einsatz dauerte bis zum 15. Dezember.[5] Es folgt zum Jahreswechsel der Transport Richtung Berlin. Ab dem 15. Januar 1919 kommt das Regiment in Berlin im Zusammenhang mit dem militärischen Vorgehen gegen den Spartakusaufstand und der blutigen Niederschlagung desselben zum Einsatz. Der Befehl lautete, die Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar abzusichern, von Seiten der militärischen Führung wurden die Einheiten der mecklenburgischen 17. Infanterie-Division als "zuverlässig" eingeschätzt.[47] Im Berliner Stadtteil Neukölln wird das Rathaus, Amtsgericht, Schule und die dortige Brauerei von den Kompanien des „Grenadier-Regiments Nr. 89“ besetzt. Dieser Einsatz dauerte bis zum 23. Januar 1919.[5]

Am 25. Januar hält das Regiment Einzug in Schwerin. Nach einem Feldgottesdienst auf dem großen Exerzierplatz, folgte der Marsch durch die Stadt. Den Abschluss bildete der Vorbeimarsch an dem Divisions-Kommandeur der „17. Infanterie-Division“ Generalleutnant Siegfried von Held. Nach der Rückkehr in die Kaserne verlegt einige Tage später das II. Bataillon nach Neustrelitz.[5]

Mit der folgenden Demobilisierung endet die Einsatzgeschichte des „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“.

Das aus Teilen des alten Regiments entstandene „Reichswehr-Infanterie-Regiment 17“ wird bereits im Juni 1919 nach Hamburg befohlen, um die dortigen Unruhen zu unterbinden. Dieser Einsatz dauerte bis September an, die in Hamburg eingesetzten Teile des Regiments kehrten im Anschluss nach Schwerin zurück.

Im März 1920 kommt es in Schwerin zu blutigen Auseinandersetzungen infolge des Kapp-Putsches, das I. Bataillon des „Reichswehr-Infanterie-Regiments 17“ wird im Schweriner Stadtgebiet eingesetzt. Der am Putsch beteiligte Kommandeur der „Reichswehrbrigade 9“ Generalmajor von Lettow-Vorbeck lies die legitime Mecklenburger Regierung verhaften und im Arsenal festsetzen.[48] Auf seinen Befehl hin wird in Schwerin auf Teilnehmer des Generalstreiks geschossen, im Verlauf des Putsches kommen 400 Menschen in Mecklenburg durch Gewaltanwendung ums Leben.

Verbleib u. Folgezeit

Auch Schwerin blieb nicht unberührt von den Umbrüchen des Novembers 1918. Es kam zu Unruhen und Auflösungserscheinungen in den Ersatzbataillonen des Regiments Nr. 89. Aus Hamburg und Kiel zugereiste Soldatenräte suchten in Schwerin Gleichgesinnte und Sympathisanten.[49] Allerdings fanden sie nicht die erhoffte Unterstützung, es kam zu Übergriffen, bei denen diese zu "Schwimmübungen" im Pfaffenteich gezwungen wurden.[49]

Nach dem Waffenstillstand räumte das Regiment das besetzte Gebiet und bezog Anfang Dezember 1918 Quartier in Gießen. Nachfolgend verlegte es in den Raum Fulda in sein vorläufiges Quartier, zum 2. Januar 1919 nach Treuenbrietzen in Brandenburg. Am 23. Januar war der Einsatz in Berlin abgeschlossen, die Bataillone treffen am 25. Januar 1919 in der Garnison Schwerin ein. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Demobilisierung des Regiments.

Aus Teilen des Regiments wurden in der Folgezeit verschiedene Freiwilligenformationen aufgestellt. Am 16. Februar 1919 begann im Zuge der militärischen Umstrukturierungen die Aufstellung des „Freiwilligen-Grenadier-Regiments 89“ sowie im März 1919 mit der „Freiwilligen-Kompanie Neustrelitz“. Im Februar wird zudem die „Freiwilligen-Kompanie Schwerin“ gebildet, die zum „Freiwilligen-Jäger-Bataillon Schneider“ des „Freikorps Diebitsch“ übertrat.Das „Freiwilligen-Grenadier-Regiment 89“ wurde am 5. Mai 1919 als I. Bataillon in das „Reichswehr-Infanterie-Regiment 17“ übernommen.

Im August 1919 erließ Reichswehrminister Noske den Befehl, die „vorläufige Reichswehr“ zum 1. Oktober in das „Übergangsheer“ umzugliedern. Die Verringerung der Stärke führte zur Auflösung der Garnisonen Neustrelitz und Wismar.

Die Tradition des „Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89“ wurde in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 der 1. (Grenadier-)Kompanie des 6. Infanterie-Regiments in Schwerin zugewiesen. In der Wehrmacht führte das II. Bataillon des „Infanterieregiments 48“ in Neustrelitz die Tradition des Regiments fort.

Kriegervereine

Seit 1871 werden in Mecklenburg zahlreiche Kriegervereine gegründet, sie sollten die Tradition bewahren, die Kameradschaft aufrechterhalten und den Kontakt zu aktiven Truppenverbänden pflegen. In Waren wurde der erste Kriegerverein am 1. September 1971 gegründet, es folgten 1872 Teterow, Neubrandenburg, Schwaan, Boizenburg, Gnoien und Grevesmühlen. Auch die Schweriner und Strelitzer Grenadiere waren zahlreich in diesen Vereinen nach ihrem aktiven Dienst organisiert. So fand 1925 das Bundestreffen der „Mecklenburger Grenadiere“ in Hagenow statt, hier kamen zahlreiche ehemalige 89er Grenadiere zusammen. Auch der im November 1918 abgedankte Großherzog Friedrich Franz IV. fühlte sich der Tradition verpflichtet, daher nahm er am Treffen in Hagenow teil. In den 1920er Jahren hatte dieser die Schirmherrschaft über den „Mecklenburgischen Landeskrieger-Verband“ inne. Historische Aufnahmen zeigen ihn in Hagenow bei der Verleihung eines Fahnennagel.

Organisation

Unterstellung

Aufstellung X. Bundeskorps im Feldzug 1848
Aufstellung Korps des Großherzogs von Mecklenburg im Feldzug 1870/71
Unterstellung und Kriegsgliederung des IX. Armeekorps 1914
Armeekorps IX. mit dem Grenadier-Regiment Nr. 89 für den 30. August der 2. Armee unterstellt. Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August.

Russland-Feldzug 1812

März
  • I. Armeekorps
    • 4. französische Division unter Befehl des Generals Defaix
      • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
Juli
  • III. Armeekorps unter Befehl von Marschall Victor
    • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
November

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

  • X. Bundes-Armeekorps
    • 2. Infanterie-Brigade (Oldenburg)
      • 1. Halbbrigade (Mecklenburg)
        • (I.) Grenadier Garde-Bataillon
        • II. Musketier-Bataillon
        • Meckl. (Halb)-Batterie

Deutscher Krieg 1866

  • II. Reserve-Korps
    • 1. (mecklenburgische) Division
      • 1. Infanterie-Regiment
        • (I.) Grenadier Garde-Bataillon
        • II. Bataillon
      • 2. Infanterie-Regiment
        • III. Bataillon
        • IV. Bataillon
      • Dragoner-Regiment
      • Jäger-Bataillon
      • Füsilier-Bataillon des 4. Garde-Regiment

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

  • Korps des Großherzogs von Mecklenburg (später XIII. Armeekorps)
    • 17. Division
      • 34. Infanterie-Brigade
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment Nr. 90
        • Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14
  • Feld-Telegraphenabteilung Nr. 7[50]

Erster Weltkrieg

1914

(Stand: August 1914)

1918

(Stand: November 1918)

  • 1. Armee
    • IX. Armeekorps
      • 17. Infanterie-Division
        • 34. Infanterie-Brigade
          • Infanterie-Regiment „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75
          • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
          • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90
          • Maschinengewehr Scharfschützen-Abteilung 75
          • 4. Eskadron Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16

Gliederung

Russland-Feldzug 1812

  • Kontingent-Regiment (Mecklenburg-Schwerin)
    • I. Bataillon (Major von Moltke)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann von Hobe)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän von Pogwisch)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Lützow)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Wickede)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Grävenitz)
      • Voltigeur-Kompanie (Hauptmann von Schade)
  • Kontingent-Regiment (Mecklenburg-Schwerin)
    • II. Bataillon (Major von Pressentin)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann von Spitznaß)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän von Bilguer)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Elderhorst)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Kamptz)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Berg)
      • Voltigeur-Kompanie (Stabskapitän von Storch)

Befreiungskriege 1813–1814

  • Grenadier-Garde Bataillon
    • 1. Kompanie
    • 2. Kompanie
    • 3. Kompanie
    • 4. (Voltigeur-)Kompanie

Gliederung 1900

  • „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“
    • I. Bataillon
      • 1.– 4. Kompanie
    • II. Bataillon
      • 5.– 8. Kompanie
    • III. Bataillon
      • 9.– 12. Kompanie

Erster Weltkrieg

1. – 12. Kompanie

Die Kompanie hatte eine Kriegsstärke von jeweils 250 Mann. Bei Notwendigkeit erfolgte die Bildung einer 13. und 14. Kompanie, diese wurden als Bataillons-Reserve vorgehalten. Die Führung der jeweiligen Kompanie erfolgte durch einen Hauptmann, weiter zugehörig ein Oberleutnant, zwei Leutnants, ein etatmäßiger Feldwebel, ein Vizefeldwebel und acht Unteroffiziere und Sergeanten.

Bataillone I. – III.

Ein Bataillon bildete sich aus vier Kompanien und hatte eine Kriegsstärke von ca. 1000 Mann. Als Bataillons-Kommandeur mit der Führung beauftragt wurde jeweils ein Major.

Regiment

Aus den drei Bataillonen bildete sich wiederum das Regiment mit einer Kriegsstärke von ca. 3000 Mann. Mit der Führung beauftragt ein Oberst, als Stellvertreter ein Oberstleutnant.

Maschinengewehr-Kompanien

Anfang des Krieges war dem Regiment eine Maschinengewehr-Kompanie zugewiesen. Im Verlauf des Krieges und aus der Notwendigkeit heraus bildeten sich weitere MG-Kompanien, die jeweils in die Bataillone I. – III. eingegliedert wurden.

Minenwerfer-Abteilungen

Mitte des Kriegsjahres 1917 wurden in den Regimentern Minenwerfer-Abteilungen aufgestellt, diese sind dann jeweils in die Bataillone I.– III. eingegliedert worden.

Uniform und Ausrüstung

Uniform

Rheinbundzeit

  • Waffenrock: Uniformen des Kontingent-Regiments orientierten sich am Erscheinungsbild der preußischen Uniform und der des französischen Militärs. Das blaue Kollet und das graue Beinkleid waren von der preußischen Form abgeleitet. Bei den Grenadieren der Grenadier-Garde waren die Abzeichen in Form der roten Tschakobehänge und Fransenepauletten von der französischen Uniform abgeleitet.[51]

Befreiungskriege

Das „Grenadier-Garde-Bataillon“ hatte hinsichtlich der Uniform und Ausstattung einige Besonderheiten aufzuweisen.

  • Waffenrock der Gardegrenadiere: Jacke in weiß, mit blauen Kragen dieser rot eingefasst, rote Achselklappen bzw. Fransenepauletten und Ärmelaufschläge. Weißes Riemenzeug, über der Brust gekreuzt. Die Abzeichen der Offiziere, bestanden aus verschiedenartig gestalteten mit Litzen versehenen Kragen und Aufschlägen. Die 4. Garde Voltigeur-Kompanie hatte blauen Achselklappen und grüne Epaulettes.
  • Kopfbedeckung: Die 1. Kompanie war ausgestattet mit Bärenfellmützen, diese mit seitlich angebrachten rotem Stutz und roten Fangschnüren versehen. Die 2., 3. und 4. Kompanie trugen Tschakos, die 2. und 3. Kompanie mit rotem Stutz und roten Fangschnüren. Die Tschakos der 4. Garde-Voltigeur-Kompanie waren mit grünem Stutz und grünen Fangschnüren versehen. Die Tschakos der Offiziere waren mit goldenen Behängen ausgestattet, linksseitig ein roter Stutz befestigt.[51]
  • Beinkleid: aus weißem Tuch, weiße Gamaschen.

Waffenrock ab 1867

  • 1864 erfolgt die Einführung des „Käppi“ nach österreichischen Muster in blauer Farbe mit rotem Bräm im Austausch für die Pickelhauben.[51] Ausgestattet mit schwarzem Haarbusch in russischer Form, das „Käppi“ des Strelitzschen-Bataillons war mit weißen Haarbusch versehen. Die Ausstattung mit dem „Käppi“ wurde 1868 wieder rückgängig gemacht, es folgte die Wiedereinführung der Feldmütze und der Pickelhaube nach preußischen Modell mit Landeswappen-Beschlag.
I. und III. Bataillon
  • Waffenrock: Per Brigade Befehl vom 15. Dezember 1844 werden die Kolletts abgeschafft, zum 1. Mai 1845 folgte die Einführung des dunkelblauen Waffenrockes nach preußischen Muster. Dieser mit pouceauroten Kragen und Aufschlägen versehen, ausgestattet mit silbernen Knöpfen, weißen Litzen und Achselklappen, diese mit in rot gestickter Krone und der Chiffre des Großherzogs Friedrich Franz IV.[52] Ärmelpatten in rot mit rotem Vorstoß. Für Offiziere, Schärpe und Portepee in den mecklenburgischen Landesfarben. Der Waffenrock der Offiziere wurde durch russische Silberstickereien verziert. Einjährig-Freiwillige trugen eine in den Landesfarben (blau-gelb-rot) gedrehte Schnur um den Außenrand der Achselklappen.[53]
  • Beinkleid: schwarz/grau meliertes Beinkleid, bei Paraden weißes Beinkleid.
  • Feldmütze: dunkelblaues Tuch, Besatz und Vorstoß pouceaurote Farbe, vorne auf dem Besatz die mecklenburgische Kokarde unten, ab 1897 die „schwarz-weiß-rot“ Kokarde oben.[54] Zu Beginn der Befreiungskriege am 26. März und am 3. April 1813 vereinigten sich Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zu einer gemeinsamen Kokarde.[55]
  • Helm: 1845 werden die Tschakos durch Helme nach preußischen Muster abgelöst, zu dieser Zeit noch in hoher schwerer Ausführung mit dem eckigen Vorderschirm. Spätere Modelle bestehend aus schwarz lackiertem Leder mit Vorder- und Hinterschirm, Aufsatzspitze, Beschlag aus Messing, flache Schuppenkette aus Messing. Ab 1887 entfällt bei Helmen für Mannschaften die Schuppenkette, diese wird durch einen Lederriemen mit Hakenhalterung ersetzt. 1895 werden zur Gewichtsminderung die Beschläge aus Aluminiumbronze statt aus Messing gefertigt. Der Beschlag zeigt eine Sonne mit dem Landeswappen, umschlossen vom Lorbeerkranz, rechts am Helm die Landeskokarde (blau-rot-gelb), ab 1897 links angebracht.[4] Zu Paraden wird ein Helmbusch getragen, dieser gefertigt aus schwarzem Büffelhaar.[4] Die Helme des „Grenadier-Garde-Bataillon“ trugen anfänglich noch unter dem mecklenburgischen Wappen ein silbernes Band, mit der Inschrift "Grenadier-Garde"
  • Handschuhe: für Unteroffiziere aus weißem Wasch-Wildleder, für Mannschaften graumelierter Stoff weiß gefüttert.[54]
  • Stiefel: lederner Schaftstiefel mit 11 bis 12 Zoll hohen Schaft und Absatzeisen.[54]
II. Bataillon

Der Waffenrock des durch Mecklenburg-Strelitz gestellten Bataillons unterscheidet sich von dem des I. und III. Bataillons. Wie beim I. und III. Bataillon wird 1845 der Waffenrock nach preußischen Vorbild eingeführt, ungefähr zur selben Zeit auch der Helm nach preußischem Vorbild in einer frühen Ausführung.

  • Waffenrock: dunkelblauer Waffenrock, pouceauroter Kragen und Aufschläge, mit goldgelben Knöpfen und gelben Litzen, rote Achselklappen mit in gelb gestickter Krone und der Chiffre des Großherzogs Friedrich Wilhelm. Ärmelpatten pouceaurot mit rotem Vorstoß, bei Offizieren waren die Ärmelpatten dreispitzig geformt.[56] Der Waffenrock der Offiziere wurde durch goldene Stickereien verziert. Für Offiziere, Schärpe und Portepee in den mecklenburgischen Landesfarben. Einjährig-Freiwillige trugen eine in den Landesfarben „blau-gelb-rot“ gedrehte Schnur um den Außenrand der roten Achselklappen.[57]
  • Beinkleid: schwarz/grau meliertes Beinkleid, bei Paraden weißes Beinkleid.
  • Feldmütze: wie I. und III. Bataillon.
  • Helm: schwarz lackiertes Leder mit Vorder- und Hinterschirm, gereifelte Aufsatzspitze, Beschlag aus Messing, flache Schuppenkette aus Messing. Ab 1887 entfällt bei Helmen für Mannschaften die Schuppenkette, diese wird durch einen Lederriemen mit Hakenhalterung ersetzt. 1895 werden zur Gewichtsminderung die Beschläge aus Aluminiumbronze statt aus Messing gefertigt. Der gelbe Beschlag zeigt das Landeswappen, rechts am Helm die Landeskokarde „blau-rot-gelb“, ab 1897 links angebracht. Zu Paraden wurde ein weißer Helmbusch getragen, gefertigt aus Rosshaar.
  • Handschuhe: für Unteroffiziere aus weißem Wasch-Wildleder, für Mannschaften graumelierter Stoff weiß gefüttert.[54]
  • Stiefel: lederner Schaftstiefel mit 11 bis 12 Zoll hohen Schaft und Absatzeisen.[54]

Schloß-Garde

  • Waffenrock: dunkelblauer Waffenrock, roter Kragen und Aufschläge, weiße Knöpfe, Litzen und weiße Achselklappen mit Namenszug, darüber die Krone, Ärmelpatten in weiß mit rotem Vorstoß.[58] Weißes ledernes Riemenzeug, Offiziere als Standeszeichen eine gelbe Feldbinde, in diese landesfarbene rot-blaue Fäden gestickt.
  • Beinkleid: schwarz/grau meliertes bzw. weißes Beinkleid, bei den Offizieren an den Seiten rot paspeliert.
  • Kopfbedeckung: Bärenfellmütze mit weißen Fangschnüren und Schuppenkette aus Messing, roter Stutz bei Offizieren, Unteroffizieren und Grenadieren, bei den Unteroffizieren hatte dieser rote Stutz eine schwarze Spitze. Die Spieleute trugen einen gelben Stutz. Auf der Rückseite der Bärenfellmützen ein rotes Stoffemblem, mit der in weiß gestickten Darstellung einer platzenden Granate. Helm mit aufgesetzten Helmbusch, Gardestern als Beschlag.

Waffenrock Feldgrau

  • Uniform: 1909/10 stufenweise Einführung der feldgrauen Uniform, Ersetzung des bunten Uniformrocks durch die feldgraue Uniform (Feldrock Model 1907/10). Schulterklappen der Mannschaften trugen das Monogramm. Die Stiefel, in naturfarbenem Zustand bei Mobilmachung im Aug. 1914 ausgegeben. Nach den per A.K.O. vom 21. September 1915 erlassenen Bestimmungen mussten diese geschwärzt werden. Die Einführung der Feldbluse M15 erfolgte ebenfalls im Zuge der Bestimmungen vom 21. September 1915.[59] Lederkoppel aus naturbraunen oder schwarzem Leder mit Koppelschloss, dieses aus Messing oder Nickel gefertigt, mit Besatz (Mecklenburger Wappen). Auf Grundlage der Bestimmungen vom 21. September 1915 folgten am 18. Mai 1916 die Großherzoglich-Schweriner Bestimmungen für Änderungen an den Uniformen der Offiziere und Mannschaften, diese beinhalteten evtl. notwendige Anpassungen.[60]
  • Helm: 1915 Einführung des Modells M15, graue Beschläge (lackiertes Zinkblech) mit entfernbarer Spitze, welche mit Bajonettverschluss ausgestattet war. Ab Februar 1916 Ausrüstung der Truppen vor Verdun mit dem Stahlschutzhelm Modell 1916. 1917 erfolgt die Einführung des Schneeüberzuges für den Stahlhelm. Ab 1918 Einführung eines Tarnanstriches in Ockerfarben aus Sichtschutzgründen.

Bekleidungsvorschrift 1919

Am 19. Januar 1919 werden vorläufige Bestimmungen über die Bekleidung des Heeres in Friedenszeit erlassen.[61] Hintergrund war die gewollte Abkehr von den alten Dienstgradabzeichen.

  • Kopfbedeckung: An den Mützen war nur noch eine Kokarde auf dem Besatzstreifen zu tragen, in den Landesfarben. Ab sofort war es allen Angehörigen des Heeres erlaubt Schirmmützen zu tragen.
  • Waffenrock: An den Uniformen waren keine Änderungen vorgesehen.
  • Dienstgradabzeichen: Die bis zum Erlass getragenen Dienstgradabzeichen entfielen, es wurden behelfsmäßige Abzeichen eingeführt. Diese aus dunkelblauen Tuch in Streifenform gefertigt, in der Breite von unterschiedlicher Ausprägung, zwischen diesen jeweils ein Zentimeter Abstand. Je nach Dienstgrad wurden die Streifen am Oberarm oder Unterarm des Waffenrockes, des Mantels oder der Bluse getragen. Auf dem breitesten Streifen, war bei Offizieren die Nummer des Truppenteils aufgebracht.
  • Seitenwaffe: Das kurze Infanterie-Seitengewehr Modell 98/05 wurde zur Standardseitenwaffe bestimmt. Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten hatten das Seitengewehr übergeschnallt am Koppel zu tragen.

Diese Bestimmungen waren bis zum 05. Mai 1919 in Kraft, für die „vorläufige Reichswehr“ folgten andere Bestimmungen.

Galerie Uniformen

Ausrüstung

Befreiungskriege

  • schwarze Patronentasche mit Wappenstern, aus Messing gefertigt
  • Tornister aus Kalbsfell gefertigt, auf diesem wurde der aufgerollte Mantel befestigt.

1900

  • Tornister M/87 mit Tragegerüst und Tornisterbeutel oder Tornister M/95 mit Tragriemen und Zeltzubehörbeutel für Fusstruppen[62]
  • tragbare Zeltausrüstung
  • Patronentasche
  • Brotbeutel mit geölter schwarzer Klappe
  • Bandolier mit Kartusche für Revolermunition (Train)
  • Kartusche für Karabinermunition
  • Feldflasche M87 oder neues Modell aus Aluminium
  • Schanzzeug
    • Spaten für Infanterie
    • Beilpicke für Infanterie
    • Feldbeil für Infanterie

Fahnen und Auszeichnungen

Fahnen

Die Bataillonsfahnen des „Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89“ wurden zu Friedenszeiten im Waffensaal des Großherzoglichen Arsenals in Schwerin aufbewahrt bzw. zur Schau gestellt.

Am 12. Juli 1915 veranlasst Kaiser Wilhelm II. die Rückführung der Fahnen und Standarten zu den stellvertretenden Generalkommandos. Bis zu diesem Zeitpunkt kam es bereits zu zahlreichen Schäden an den Fahnen bzw. zum temporären Verlust der Fahnentücher. Auch die mecklenburgischen Regimenter waren betroffen, in den Kampfhandlungen von Lüttich musste das Fahnentuch vom I. Bataillon des Füsilier-Regiments Nr. 90 von der Fahnenstange getrennt und vergraben werden. Das III. Bataillon des Grenadier-Regiments war ebenfalls betroffen, die Fahne ging in Lüttich kurzzeitig verloren, das Fahnentuch fand man erst später bei einem der toten Grenadiere.

I. Bataillon

Fahne des „Grenadier Garde-Bataillons“, verliehen am 18. Juli 1810. Am 22. August 1904 erhält das I. Bataillon in Schwerin eine neue Fahne. Die Nagelung der Fahne wurde in der Waffenhalle des Schweriner Schlosses vorgenommen, nachfolgend wird die Weihung der Fahnen am Friedrich-Franz II. Denkmal vollzogen. Die Fahne aus weißer Seide gefertigt, in den Ecken das herzogliche Monogramm, umschlossen vom Lorbeerzweig und Palmzweig, bekrönt durch die herzogliche Krone. In der Mitte das herzogliche Wappen, der offene Visierhelm mit herzoglicher Krone und Helmzier. Im Wappen die Devise "per aspera ad astra". Eingefasst wird das Wappen von der Ordenskette des Hausordens der Wendischen Krone, welcher 1864 gestiftet wurde.

II. Bataillon

Fahne mit Fahnenbändern des „Strelitzschen-Bataillons“, verliehen von der Großherzogin Marie von Mecklenburg-Strelitz am 10. Mai 1830.[4]

III. Bataillon

Die Bataillonsfahnen 1915. Fahnenträger des Regiments, Schwenn (Mitte), Bremer (rechts). Beide fielen im Kriegsjahr 1918.

Fahne des Grenadier-Regiments „Winter”, verliehen am 26. März 1796 von Herzog zu Mecklenburg Friedrich Franz an das Regiment „Winter” unter Befehl von Obrist Winter. Der Fahne war bei Übersendung ein eigenhändiges Schreiben des Herzoges an den Obristen Winter beigefügt, der sich zu diesem Zeitpunkt in Güstrow aufhielt.[63] Die Fahne ist 1,17 Meter breit und 1,44 Meter lang, zusammengesetzt aus doppelten seidenen weißen Längsstreifen, diese auf jeder Seite mit 78 Pinnen befestigt.[63] Den Rand umgibt eine goldene Girlande, diese aus Lorbeer- und Palmzweigen bestehend. In den Ecken findet sich der Namenszug des Herzogs, welcher durch die herzogliche Krone bekrönt wird, flankiert von je einem Lorbeer- und einem Palmzweig. Das ovale mecklenburgische Wappen in der Mitte des Fahnentuches, ruht auf einem grünen, mit Kriegs-Symbolik verzierten Erdboden. Umschlossen wird das goldene Wappen von Lorbeer- und Palmzweigen, und ist wiederum bekrönt durch die herzogliche Krone. Stier und Greif flankieren dieses Wappen, zwischen den Emblemen findet sich die Signatur ,,J. H. Suhrland, Ludwigslust 1795".[63] Der herzogliche Hofmaler Johann Heinrich Suhrlandt war für die Gestaltung der Symbolik verantwortlich. Diese Fahne war an einer 3.04 Meter langen weißen Fahnenstange befestigt, die Spitze aus Bronze und mit dem Monogramm des Herzoges Friedrich Franz versehen.[63]

Die Fahne ist heute Bestandteil der Sammlung des Deutschen Historischen Museums.[64]

Am 22. August 1904 erhält das III. Bataillon in Schwerin eine neue Fahne. Die Nagelung der Fahne wurde in der Waffenhalle des Schweriner Schlosses vorgenommen, nachfolgend wird die Weihung der Fahnen am Friedrich-Franz II. Denkmal vollzogen.

IV. Bataillon

Dem 1893 aufgestellten IV. Bataillon, wird am 16. Juli 1894 eine neue Fahne verliehen. Das IV. Bataillon wird am 1. April 1897 abgegeben.[65] Die Fahne wurde an das I. Bataillon übergeben.[66]

Auszeichnungen

  • 0I. Bataillon: Am 11. Juli 1868 Verleihung eines Fahnenbandes in blau, mit in Gold gestickten Jahreszahlen der Feldzüge.[4] Bänder des von Preußen gestifteten Erinnerungskreuzes für 1866 ohne Schwerter. Eisernes Kreuz und mecklenburgisches Militärverdienstkreuz. Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtspangen und das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee.[65]
  • II. Bataillon: Ein Fahnenband blau, mit Stiftungsdatum 1701 in Gold gestickt. Ein Fahnenband in den mecklenburgischen Landesfarben und eines in hessischen Landesfarben. Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtspangen.[65] Das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee.[65]
  • III. Bataillon: Verleihung eines Fahnenbandes in blau, mit in Gold gestickten Jahreszahlen der Feldzüge am 11. September 1858. Bänder des von Preußen gestifteten Erinnerungskreuzes für 1866 ohne Schwerter.[4] Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtspangen und ein Jubiläumsband.[65] Das 1900 Erinnerungszeichen, verliehen an alle Fahnen und Standarten der deutschen Armee. Eisernes Kreuz und Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz.[65]

Galerie Regiment

Bewaffnung

Das Dreyse Zündnadelgewehr wurde 1860 in die mecklenburgischen Truppenverbände eingeführt. 1862 folgte die Einführung des Standard-Seitengewehrs.[67] Mit dem Eintritt in den Norddeutschen Bund im Jahr 1867 übernahm das Mecklenburger Militär teilweise auch die preußische Ausrüstung. Die Schießausbildung des 19. Jahrhunderts richtete sich nach den Vorschriften für die Schießausbildung die in der Schießinstruktion aufgestellt wurden, welche bis 1887 zahlreiche Abänderungen erfuhr aufgrund der fortschreitenden Entwicklung in der Waffentechnik des damaligen Zeitabschnittes. Die 1887 eingeführte „Schießvorschrift für die Infanterie“ stellte erstmals eine umfassende Grundlage für die kriegsnahe Ausbildung dar. Welches sich auch im Regiment positiv auf den Ausbildungsstand auswirkte. Im Herbst 1905 wird in den mecklenburgischen Verbänden die Umbewaffnung auf das Gewehr 98 vollzogen.[68]

Schießübungen am Standort wurden im Waldbereich von Schelfwerder auf dem dortigen Schießstand durchgeführt, die weitere Schießausbildung und Gefechtsausbildung fand bei Bedarf auf dem Ausbildungsgelände des „IX. Armee-Korps“ Lockstedter Lager in Holstein statt.

Ab 1914 kommt es im Verlauf des Krieges zu grundlegenden Anpassungen in der Ausrüstung des Infanterie-Regiments. Im Jahr 1917 waren die Schützen-Kompanien mit je fünf leichten Maschinen-Gewehren und zwei Granatwerfern ausgerüstet. Die Maschinengewehr-Kompanien waren mit jeweils zwölf schweren Maschinengewehren ausgestattet. Hinzu kamen ab 1917 die Minenwerfer, diese Minenwerfer-Züge wurden mit je vier Werfern ausgerüstet.

Handwaffen u. Blankwaffen

Datei:Rifle Mauser M1871.jpg
„Reichsgewehr“ Modell 1871
Datei:German GEW 88.jpg
„Komissionsgewehr” Modell 1888
Modell Mauser 98

1872–1895

1895–1918

  • „Komissionsgewehr” Modell 1888
    • Seitengewehr SG 71/84
  • Mehrlade-Karabiner Modell Mauser 98
    • Infanterie-Seitengewehr SG 98, Seitengewehr SG 98/05, Dolchbajonett Demag 1916
  • Selbsladepistole Modell 1896, Modell 1896/1912

Explosionswaffen

1914–1918

  • Kugelhandgranate Einführung 1913, Modifikation 1915
  • Stielhandgranate mit „Brennzünder 15“ (Messingbrennzünder)
  • Eihandgranate (ab 1917 mit Zinkbrennzünder)
Maschinengewehr-Abteilung in Abwehrstellung

Maschinengewehr-Kompanien

1908 wird die erste schwere Maschinengewehr-Kompanie ausgestellt. Es handelte sich allerdings nicht um die erste Aufstellung einer derartig bewaffneten Kompanie, bereits 1901 wurde im mecklenburgischen „Jäger-Bataillon Nr. 14“ in Colmar eine Maschinengewehr-Kompanie aufgestellt.

1908–1918

Leichter Minenwerfer 7,58 cm

Minenwerfer-Abteilungen

In den Infanterieregimentern kam vorwiegend der leichte lafettierte 7,58 cm Minenwerfer zum Einsatz, seine Beweglichkeit und der dadurch mögliche schnelle Stellungswechsel waren von besonderer Bedeutung. Die leichten Minenwerfer wurden zur Übernahme von Sperrfeuerabschnitten, dem Abriegeln von Zugangsgräben und dem Niederhalten der Reserven des Feindes eingesetzt.

1917

Regimentschefs und Kommandeure

Regimentschef Friedrich Franz III. zu Mecklenburg-Schwerin
Regimentschef Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg-Schwerin
Regimentschef Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz

Regimentschefs

I. und III. Bataillon

Dienstgrad Name Datum[71]
Generaloberst Friedrich Franz II. 08. März 1842 bis 15. April 1883
General der Kavallerie Friedrich Franz III. 15. April 1883 bis 10. April 1897
General der Kavallerie Friedrich Franz IV. 10. April 1897 bis Auflösung

II. Bataillon (Strelitz)

Dienstgrad Name Datum[72]
General der Kavallerie Adolf Friedrich V. von Mecklenburg-Strelitz 27. Januar 1897 bis 14. November 1914

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[71]
Oberstleutnant Otto von Lützow 01. Oktober 1867 bis 22. Dezember 1867[73]
Oberstleutnant/Oberst Ewald Christian Leopold von Kleist 22. Januar 1868 bis01. September 1873
Oberst Wilhelm von der Osten-Sacken 02. September 1873 bis 31. Mai 1875
Oberst Walther Bronsart von Schellendorff 01. Juni 1875 bis 12. Mai 1879
Oberstleutnant/Oberst Hermann von Giese 13. Mai 1879 bis 15. September 1885
Oberstleutnant/Oberst Alfred von Callas 16. September 1885 bis 5. September 1887
Oberst Fedor von Byern 06. September 1887 bis 14. Oktober 1888
Oberstleutnant Otto von Grone[74] 15. Oktober 1888 bis 21. März 1889
Oberst Otto von Grone 22. März 1889 bis 26. Januar 1892
Oberst Ernst von Scholten 27. Januar 1892 bis06. Februar 1894
Oberst Oskar von der Marwitz 07. Februar 1894 bis 14. Februar 1896
Oberst Friedrich von Bock und Polach 15. Februar 1896 bis 27. April 1897
Oberst Georg von Reibnitz 28. April 1897 bis 30. Mai 1901
Oberst Rudolf von Bünau 31. Mai 1901 bis 13. Februar 1905
Oberst Karl von Oertzen 14. Februar 1905 bis 13. April 1907
Oberst Heinrich von Vietinghoff gen. Scheel 14. April 1907 bis 21. März 1911
Oberst Alfred von Böckmann 22. März 1911 bis 18. November 1912
Oberst Johannes von Busse 19. November 1912 bis01. August 1914
Oberstleutnant/Oberst Curt von Wangenheim 02. August 1914 bis 25. April 1917
Major Maximilian Roeder von Diersburg 26. April bis 25. Juli 1917
Oberstleutnant Kurt von Quednow 26. Juli 1917 bis02. März 1918
Major Franz de Rainville 02. März 1918 bis 04. Februar 1919
Major von Brockhusen[74] 05. Februar 1919 bis 20. Februar 1919
Oberst Hans von Werder 21. Februar bis 22. November 1919

À la suite

Dienstgrad[75] Name[72][76]
General der Infanterie Walther Bronsart von Schellendorff
Leutnant Adolf Friedrich V. Erbgroßherzog von Mecklenburg
General der Infanterie Max von Bock und Polach

Denkmale

1899, Einweihung des Neustrelitzer Landes-Krieger-Denkmals für die Gefallenen des Krieges 1870–1871. Ehrenformation des II. Bataillons präsentiert das Gewehr.
Grenadierdenkmal Schwerin
Kriegerdenkmal Schlosspark Neustrelitz

Ehrenmal der Feldzüge 1848/1849

Am 5. Juni 1853 fand die feierliche Enthüllung und Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen der Feldzüge 1848 und 1849 auf der Anhöhe – als „Monumentenberg“ bekannt – am Exerzierplatz Haselholze statt. Das Denkmal bestand aus einem 10 Fuss (drei Meter) hohen Granitwürfel, auf diesem der überlebensgroße behelmte Kopf des Kriegsgottes Mars.[77] Der Granitsockel war von großen Feldsteinen umgeben, eingefasst war das Ehrenmal von einem hüfthohen schmiedeeisernden Zaun. An den Längsseiten befanden sich Gedenktafeln mit der Inschrift „Den in Schleswig und Baden während der Feldzüge 1848 und 1849 gefallenen mecklenburgischen Kriegern ihre Kameraden“, die zweite Tafel mit der Inschrift „Es starben den Heldentod“ dann folgend die namentliche Aufstellung der 47 Toten. Die Einweihung fand in Anwesenheit des Großherzoges Friedrich Franz I. und den Großherzoginnen Auguste zu Mecklenburg und Alexandrine zu Mecklenburg statt. Die Reste des Ehrenmals werden in den Jahren 1971–73 im Zuge der ersten Baumaßnahmen im „Wohngebiet Großer Dreesch“ zerstört.

Landes-Krieger-Denkmal 1870–1871

Das Landes-Krieger-Denkmal für die Gefallenen des Regiments im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde in Neustrelitz, wo das II. Bataillon kaserniert war, errichtet und am 15. Oktober 1899 feierlich enthüllt. Die Enthüllung findet in Anwesenheit einer Ehrenformation des II. Bataillons vom „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“ statt. Die in Bronze gegossene überlebensgroße Figurengruppe zeigte einen gefallenen Grenadier, den die Siegesgöttin Viktoria emporhebt, in der linken Hand einen Palmwedel haltend, diesen über den Oberkörper des Grenadiers ablegend, die Siegesgöttin den Blick auffordernd gen Himmel gerichtet. Das Symbol des Palmwedels steht für das ewige Leben und die Auferstehung. Das Denkmal wurde vom Berliner Bildhauer Martin Wolff geschaffen, sein eingereichter Entwurf wird im Oktober 1895 nach vorhergehender Ausschreibung ausgewählt. [78] Die Bronzegruppe wird 1943 demontiert und für die Rüstung eingeschmolzen, der Sockel des Denkmals wurde 1946/47 entfernt.

Gedächtnistafeln in den Garnisonskirchen

Auf Erlass des Großherzoges Friedrich Franz II. vom 18. Juni 1871 werden in den Garnisonkirchen des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin Gedächtnistafeln angebracht, in Erinnerung und Gedenken an die Toten des Feldzuges 1870/71.

Grenadierdenkmal 1914–1918

Ein Grenadierdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde am 6. Mai 1923 nach einem Entwurf von Wilhelm Wandschneider am Rande des Schlossparks in Schwerin enthüllt. Es galt als eines der künstlerisch wertvollstes Denkmäler der Stadt. Repliken der figürlichen Darstellung des heimkehrenden Grenadiers wurden ab 1926 in Bronze und Zink gegossen. Im Dritten Reich konnte das Denkmal dem Einschmelzen entgehen, dieses war dem Rostocker Professor Karl-Heinz Clasen zu verdanken. Seine Einstufung als „künstlerisch wertvoll” sorgte für die vorläufige Rückstellung des Denkmals von den Einschmelzaktionen für die Kriegsindustrie. Die Kriegsjahre übersteht das Denkmal unbeschadet. 1946 überprüft eine Landeskommission zur Entmilitarisierung welche militaristischen Denkmäler erhalten bleiben sollen. Diese Kommission kommt zu dem Schluss, dass das Denkmal „künstlerisch wertvoll” ist und erhalten bleiben soll. Erst die persönliche Intervention des damaligen mecklenburgischen KPD Innenminister Johannes (Hans) Warnke im Jahr 1948 sorgt dafür, dass das Grenadier-Denkmal 1949 entfernt wird.

Kriegerdenkmal 1914–1918

Für das Neustrelitzer Bataillon wurde ebendort am 6. Juni 1923 im dortigen Schlosspark ein Denkmal enthüllt. Die Figur zeigt die idealisierte Darstellung eines knienden Kriegers, den Blick gesenkt, der Kopf bedeckt mit dem Stahlhelm, in der rechten Hand das gesenkte Schwert haltend. Diese figürliche Darstellung ruht auf einem aus Sandsteinquadern gefertigten pyramidalen Sockel. Der Sockel ist auf der Vorderseite mit einer Inschriftentafel versehen, mit der Inschrift „Unseren gefallenen Kameraden im Weltkriege 1914–1918 zum unauslöschlichen Andenken“. Das Denkmal entstand nach einem Entwurf des Bildhauers Hans Dammann, der zahlreiche derartige Denkmäler schuf. Dieses Denkmal im Schlosspark Neustrelitz ist bis heute erhalten.

Gefallenendenkmal Herstal

Für die bei der Eroberung von Lüttich getöteten Mecklenburger wurde auf dem Friedhof Herstal in Belgien ein Denkmal errichtet, die Gefallenen sind an dieser Stelle bestattet. Der auf einem Sockel ruhende Sandsteinquader ist mit profilierten Flächen versehen, auf der vorderen und hinteren Sichtfläche mittig ein Kranz aus Eichenlaub, in diesem das eiserne Kreuz. Darunter die Devise „Per aspera ad astra“ hierunter die Widmung „Dem Andenken der beim Sturm auf Lüttich 6-8-1914 gefallenen Mecklenburger“. Auf den beiden flankierenden Seiten, die namentliche Aufstellung der 95 Gefallenen, rechtsseitig die Namen der toten Füsiliere des „Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90“, linksseitig die Namen der toten Grenadiere des „Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89“. Das Denkmal ist bis heute erhalten, der Soldatenfriedhof Herstal wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut.

Literatur und Quellen

Literatur

  • Freiherr von Langermann und Erlenkamp: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Stiller’sche Hofbuchhandlung (J. Ritter), Schwerin 1895.
  • Paul von Bärenfels-Warnow: Kurze Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr 89. Freise, Parchim 1904.
  • Kurt Freiherr von Wangenheim: Großherzoglich Mecklenburg. Grenadier-Regiment Nr. 89. (Erinnerungsblätter deutscher Regt. Inf-Heft 13), Oldenburg/Berlin 1922. Verlag Gerhard Stalling.
  • Ernst Zipfel: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89. Druck und Verlag der Bärensprungschen Hofbuchdruckerei. Schwerin 1932.
  • Karl von Clausewitz: Der Feldzug 1812 in Russland und die Befreiungskriege von 1813–15. Verlagsbuchhandlung Ferdinand Dümmler, Berlin 1906.
  • Otto Vitense: Mecklenburg und die Mecklenburger in der großen Zeit der deutschen Befreiungskriege 1813–1815. Druck O. Nahmmacher, Neubrandenburg 1913.
  • Erich Ludendorff: Meine Kriegserinnerungen 1914–1918. Band I. u. II., E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1919.
  • (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. bis XIV., (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1925–1944.
  • Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, ISBN 978-3-356-01220-0.
  • Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1772-0.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4. S. 159–160.

gedruckte Quellen

  • Mecklenburg-Magazin (MM), Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 1-39, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlag- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1997.
  • Mecklenburg-Magazin (MM), Mecklenburger Militär, Regionalbeilage der SVZ, Landesverlag- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1999.

ungedruckte Quellen

  • Bundesarchiv
    • Bestand: (RH 61/199), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, 2 Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.1 1914, 2.1.1.2 Westfront, 2.1.1.2.3 Vormarsch durch Belgien, Eroberung der Festung Lüttich (Materialsammlung): Laufzeit 1920–1932
    • Bestand: (PH 8-I/164, PH 8-I/165), Infanteriedivisionen, 17. Infanterie-Division, Abschriften aus Kriegstagebüchern und Abschriften von Anlagen, Stab/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 30. Juli – 8. Aug. 1918, Laufzeit: 1918
    • Bestand: (PH 8-I/172), Infanteriedivisionen, 17. Infanterie-Division, Abschriften aus Kriegstagebüchern und Abschriften von Anlagen, Stab/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 18. Aug. – 18. Sept. 1918, I. – III. Bataillon/Grenadier Regiment 89: Kriegstagebuch, 17. Aug.-18. Sept. 1918, Laufzeit: 1918
  • Landeshauptarchiv Schwerin
    • Bestand:(2.21-1/5813), Geheimes Staatsministerium und Regierung, Antrag auf Formierung einer besonderen beim Stab stehenden Grenadierkompanie statt der bei allen Kompanien stehenden Grenadiere nach Art des Alt - Zülowschen Regiment, Laufzeit: 1763
    • Bestand: (2.21-1/5321), Geheimes Staatsministerium und Regierung, Anstellung von Auditeuren beim von Both - Winter - Hobeschen Grenadierregiment, Laufzeit: 1796–1807
    • Bestand: (2.21-1/5377), Geheimes Staatsministerium und Regierung, Gesuch des Notars Johann Friedrich Gottlieb Meyer aus Wismar um Entlassung aus dem Regiment von Both mit Angabe des Urgrundes der starken Desertionen der Soldaten aus Schwerin, Laufzeit: 1785
  • Stadtarchiv Schwerin
    • Bestand: (7095 u. 11258), Aktengruppe 14.02.04.03. - Einquartierung verschiedener mecklenburgischer Einheiten, Ankündigung der bevorstehenden Einquartierung des „Prinz-Friedrich-Grenadierregiments“, Laufzeit: 1784
  • Landeskirchliches Archiv Schwerin
    • Bestand: Oberkirchenrat Neustrelitz, Generalia und Varia, (V048), Aktengruppe 02.02.06. - Beerdigung und Totengedenken, Die im II. Bataillon des Mecklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89 während des Feldzuges 1870/71 vorgekommenen Sterbefälle. Jubelfeier des II. Bataillons 1895. Landeskriegerdenkmal 1899. Laufzeit: 1871–1900
Commons: Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 33.
  2. a b c K. U. Keubke: Eingereiht nach Rang angetreten, Der Übertritt der mecklenburgischen Offiziere in die preußische Armee 1868, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft, Schwerin 1995, Nr. 21, S. 6.
  3. Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 279f.
  4. a b c d e f g Das Königlich Preußische stehende Heer; Geschichte der Infanterie-Regimenter und der Jäger Bataillone, (Hrsg.) Simon Schropp Hof-Landkarten-Sammlung Berlin 1869, 321ff.
  5. a b c d Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 19f.
  6. Gisela Pekrul, Manfred Krieck: Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884. Die Altstadt, Großer Moor, EDITION digital, ISBN 978-3-931646-34-9.
  7. Gisela Pekrul, Manfred Krieck: Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884. Kurzbiographie Hugo Berwald, EDITION digital.
  8. Klaus-Ulrich Keubke: Kleine Militärgeschichte Mecklenburgs. Stock & Stein, Schwerin 1995, S. 61.
  9. LHAS Bestand: (2.21-1/5819), Holländische Subsidienkommission und -kasse (1788–1804), Werbungsveranstaltungen für das holländische Truppenkorps, Laufzeit: 1789
  10. a b c d Archiv für Landeskunde im Großherzogtum Mecklenburg. Dreizehnter Jahrgang, Verlag von A. W. Sandmeyer, Schwerin 1863, S. 69–72.
  11. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 7f.
  12. a b c Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61–69.
  13. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 49.
  14. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 109–111.
  15. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61.
  16. Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 99f.
  17. Werner Behm: Die Mecklenburger 1812 im russischen Feldzuge. (Hrsg.) R. Hermes, Hamburg 1912, S. 125–130.
  18. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 73.
  19. Heinrich Francke: Mecklenburgs Noth und Kampf vor und in dem Befreiungskriege. Im Verlage der H.Schmidt & von Cossel Rathsbuchhandlung, Wismar 1835, S. 190f.
  20. C.L.E. Zander: Geschichte des Krieges an der Niederelbe im Jahre 1813. Verlag von Herold und Wahlstab, Lüneburg 1839, S. 103.
  21. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg) G. Reimer, Berlin 1817, S. 6f.
  22. a b c C.L.E. Zander: Geschichte des Krieges an der Niederelbe im Jahre 1813. Verlag von Herold und Wahlstab, Lüneburg 1839, S. 118.
  23. Friedrich Rudolf von Rothenburg: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in dem Jahre 1813. Druck bei A. St. von Hirschfeld, Wien 1835, S. 28.
  24. Geschichte der Kriege in Europa seit 1792 als Folgen der Staatsveränderung in Frankreich unter Ludwig XVI. Zehnter Teil, Band I., Druck und Verlag E.S. Mittler, Berlin 1841, S. 109.
  25. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg) G. Reimer, Berlin 1817, S. 13f.
  26. Freiherr von Langermann und Erlenkamp: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Nr. 89. Stiller'sche Hofbuchhandlung (J. Ritter), Schwerin 1895.
  27. Friedrich Rudolf von Rothenburg: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in dem Jahre 1813. Druck bei A. St. von Hirschfeld, Wien 1835, S. 62.
  28. (Hrsg.) Großer Generalstab: Moltkes Kriegsgeschichtliche Arbeiten, Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1848/49. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1893, S. 158f.
  29. Tagebuch des Zehnten Bundeskorps unter dem Befehle des Generals Halkett während des Feldzuges in Schleswig-Holstein 1848. Hahn'sche Hofbuchhandlung, Hannover 1851, S. 117f.
  30. a b Tagebuch des Zehnten Bundeskorps unter dem Befehle des Generals Halkett während des Feldzuges in Schleswig-Holstein 1848. Hahn'sche Hofbuchhandlung, Hannover 1851, S. 287.
  31. Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1905.
  32. Kersten Krüger, Ernst Münch: Der Festungskurier: Beiträge zur Mecklenburgischen Landes- und Regionalgeschichte vom Tag der Landesgeschichte im Oktober 2014 in Dömitz. Band 15, Books on Demands 2015, S. 22f.
  33. a b c Fischer: Die „17. Division“ im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp., Berlin 1872, S. 74–87.
  34. B. Kasten: Der Einzug der Mecklenburgischen Truppen in Schwerin am 14. Juni 1871 in Bild und Wirklichkeit. Mecklenburgische Jahrbücher, Band 125, Verein für Mecklenburgische Geschichte u. Altertumskunde, Schwerin 2010, S. 251–266.
  35. a b c d Der große Krieg in Einzeldarstellungen. (Hrsg.) Generalstab des Feldheeres. Heft 1, Lüttich-Namur, Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1918, S. 27–31.
  36. Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn Berlin 1925, S. 112f.
  37. Namentliche Auflistung Kriegsgräberstätte Friedhof Herstal, Denkmal für die gefallenen Mecklenburger
  38. Rostocker Zeitung vom 14. Aug 1914, Jahrgang 204, Amtliche Verlustliste vom 6. Aug. 1914.
  39. a b c d e f g h (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band IV. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 53–72.
  40. a b c d e f g h i j Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 10–14.
  41. a b (Hrsg) Moritz Schäfer: Mecklenburgs Söhne im Weltkrieg, Heft 13, Verlag der Carl Boldschen Hofbuchdruckerei, Rostock 1915, S. 313–317.
  42. a b c (Hrsg) Reichsarchiv Potsdam: Schlachten des Weltkrieges, Die Osterschlacht bei Arras, I. Teil Zwischen Lence und Scarpe. Druck und Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1929, S. 90f.
  43. a b c Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 94.
  44. a b Schlachten des Welkrieges, Die Osterschlacht von Arras. Band 29, II. Teil: Zwischen Scarpe und Bullecourt, Druck und Verlag von Gerhard Stalling, Berlin 1929, S. 150–170.
  45. a b c d e f g h i j k l m Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 15–18.
  46. a b c d e f g h i j Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 18–21.
  47. W. Neumann: Vom preußischen Armee-Korps zur pommerschen Infanterie-Division: Mecklenburgische Truppen in der Reichswehr 1919-1934, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft, Schwerin 1992, Nr. 23, S. 4.
  48. Uwe Schulte-Varendorff: Kolonialheld für Kaiser und Führer: General Lettow-Vorbeck – Mythos und Wirklichkeit, Ch. Links Verlag, Berlin 2006, S. 82–94, ISBN 978-3-86153-412-9.
  49. a b Gerhard Donat: Lützows wilde verwegene Schar. Das Mecklenburgische Grenadier Regiment 89 in beiden Weltkriegen. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, S. 21f.
  50. Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870–71. Zweiter Teil, Geschichte des Krieges gegen die Republik, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1881, S. 1443.
  51. a b c Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 146ff.
  52. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  53. Ulrich Herr u. Jens Nguyen: Die deutsche Infanterie von 1871–1914. Uniformierung und Ausrüstung, Band II, Verlag Militaria, S. 557
  54. a b c d e Reglement über die Bekleidung der Truppen im Frieden vom 30. April 1868, Tabelle I., (Hrsg) R. v. Decker, Berlin 1868, S. 36 u. S. 72–85.
  55. H. G. Ströhl: Deutsche Wappenrolle. Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1897 S. 89.
  56. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  57. Ulrich Herr u. Jens Nguyen: Die deutsche Infanterie von 1871–1914. Uniformierung und Ausrüstung, Band II, Verlag Militaria, S. 557
  58. Richard Knötel: Handbuch der Uniformkunde. Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, Leipzig 1896, S. 145–149.
  59. A.K.O. Nr. 735 vom 21. September 1915, betreffend Änderungen an den Uniformen der Offiziere und Mannschaften
  60. Freiherr von den Osten-Sacken: Deutschlands Armee in Kriegs- und Friedens-Uniform. P.M. Weber Verlag, Berlin 1916, S. 5–34.
  61. „Vorläufige Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres“, Armeeverordnungsblatt 1919, Nr. 85.
  62. Vorschrift über den Gebrauch der Infanterieausrüstung M/95, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1899
  63. a b c d E. von Voss (Premierleutnant im Großherzgl. Meckl. Grenadier-Regiment Nr. 89): Beiträge zur Mecklenburgischen Fahnenkunde. Schwerin 1880.
  64. DHM Sammlung: Inventarnr. Fa 59/67 Mecklenburgische Retirierfahne des Grenadier-Regiments „Winter“, später vom „Grenadier-Regiment Nr. 89“/III. Bataillon
  65. a b c d e f Stammliste der königlich Preußischen Armee. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1905, S. 132.
  66. E. Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 38, Nur die Fahne blieb farbig, Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft Schwerin 1997,Nr. 39, S. 24.
  67. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 37.
  68. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 326.
  69. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 67–69.
  70. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 89, S. 117.
  71. a b Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 227–229.
  72. a b Rangliste der königlich preußischen Armee für 1908. S. 246f.
  73. anschließend unbesetzt
  74. a b mit der Führung beauftragt
  75. Dienstgrad zum Zeitpunkt der à la suite Stellung.
  76. Rangliste der königlich preußischen Armee für 1914, S. 246f.
  77. Foto Denkmal Monumentenberg (Repro:MLHA), Mecklenburg Magazin, vom 2. April 1993 Nummer 7, S. 4.
  78. Illustrierte Zeitung, Band 105, Nr. 2729 vom 19. Oktober 1895, Verlag J.J. Weber, Leipzig 1895, S. 496.