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Herbert Stahl

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Herbert Stahl auf der Schulbank in seinem Museum

Herbert Stahl (* 23. November 1936 in Bensberg) ist ein deutscher Volkskundler. Er befasst sich insbesondere mit der Volkskunde im Bergischen Land und der Erforschung der dortigen Bergbau- und Regionalgeschichte. Er ist Autor zahlreicher Artikel in den Schriftenreihen Rheinisch-Bergischer Kalender und Heimat zwischen Sülz und Dhünn.[1]

Leben

Herbert Stahl wurde 1936 als Sohn einer Bergmannsfamilie auf der Grube Weiß geboren. Beruflich war er als Arbeitsberater tätig.[2] Seine Interessen und Aktivitäten gruppieren sich um die Begriffe Volkskunde und Bergbau. In den 1970er Jahren begann er mit Aufzeichnungen zum Thema „Leben und Arbeiten im Bergischen Land“. Das führte zu einer umfangreichen Volkskunde-Kartei mit etwa 300 Titeln, deren Überführung in das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte inzwischen vereinbart ist.[3] Eine Sammlung von Dokumenten und Veröffentlichungen ergänzt die vorgenannte Volkskunde-Kartei.

Sammlung

Herbert Stahl hatte zusammen mit seiner Frau Hilla Stahl in den 1970er Jahren damit begonnen, volkskundliche Gegenstände aus Haushaltsauflösungen, Antiquitätengeschäften, Flohmärkten usw. zu sammeln. Daraus entstand im Laufe der Zeit ein großer Bestand an alten Möbeln, Handwerksgeräten und Ausstattungsgegenständen. Als die Eheleute 1991 ein neues Haus mit einer historistischen Schieferfassade am Schlodderdicher Weg bauten, wurde im Dachgeschoss ein heimatkundliches Museum eingerichtet.

Das Museum Stahl[4] zeigt einen Teil der Geschichte und des Brauchtums im Bergischen Land. Anhand von einzelnen Gegenständen erklärt Herbert Stahl zum Beispiel, wie manche Redensarten entstanden sind. Zu besonderen Anlässen wird eine Bergische Kaffeetafel serviert. Schwerpunkt der Sammlung sind das Leben und Arbeiten der Menschen im Bergischen Land, der Bergbau, das häusliche Leben und eine Waffeleisensammlung.[5]

Zum Bestand gehören auch der literarische Nachlass des Heimatdichters August Kierspel sowie eine Urkunde aus dem Jahr 1760 über eine Ordensverleihung an den Besitzer von Haus Blegge. Diese und eine Sammlung von weiteren urkundlichen Belegen zur Geschichte von Bergisch Gladbach und dem Bergbau im Erzrevier Bensberg hat Stahl 2011 an die Stadt Bergisch Gladbach, vertreten durch Bürgermeister Lutz Urbach, vermacht.[6]

Mitgliedschaften

Auszeichnungen

Schriften

  • En Danzschull en de Lierbich, ein volkskundliches Theaterstück in 3 Akten, Bergisch Gladbach 1984[12]
  • August Kierspel, 1884–1967, Sein Leben und Wirken in Wort, Bild und Ton, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-932326-19-9
  • Das Erbe des Erzes, Die Grube Weiß (einschließlich Redaktion; Mitautoren: Gerhard Geurts und Herbert Ommer), Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-00-011243-X.
  • Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg (einschließlich Redaktion; Mitautoren: Gerhard Geurts, Herbert Ommer), Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7.
  • Das Erbe des Erzes, Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde (einschließlich Redaktion; Mitautoren: Gerhard Geurts, Hans Dieter Hilden und Herbert Ommer), Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-932326-49-0.
  • Das Erbe des Erzes, Band 4, Der Lüderich (einschließlich Redaktion; Mitautoren: Gerhard Geurts, Hans Dieter Hilden, Herbert Ommer und Siegfried Raimann), Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-932326-52-0.
  • Das Erbe des Erzes, Band 5, Neue Nachrichten und Geschichten zum Erzrevier Bensberg (einschließlich Herausgeberschaft und Redaktion; Mitautoren: Alois Döring, Gerhard Geurts, Herbert Ommer, Lothar Speer), Bergisch Gladbach 2014, ISBN 978-3-00-044826-3.
  • Gronau (einschließlich Redaktion; Mitautoren: Hans Leonhard Brenner, Gerhard Geurts, Hans Mittler, Franz Ott, Dieter Schnell, Klaus Wetterau), Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-932326-51-6.
  • Moitzfeld, Durch das Leben, durch das Jahr „om Platz“, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 3-932326-56-3.

Einzelnachweise

  1. Heimat zwischen Sülz und Dhünn
  2. Kölner Stadtanzeiger: Traum-Haus für die Liebe zur Heimat.
  3. Ein Schatz hat den Besitzer gewechselt
  4. Museum Stahl abgerufen am 12. September 2015
  5. Privatsammlung Museum Stahl abgerufen am 12. September 2015
  6. Urkunden: Heimatforscher beschenkt Stadt. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 20. September 2011, abgerufen am 5. September 2015. abgerufen am 12. September 2015
  7. Kölner Stadt-Anzeiger vom 10. Dezember 1992
  8. Bergische Landeszeitung vom 8. Dezember 1992
  9. Rheinlandtaler für Stahl, Kölner Stadt-Anzeiger vom 29. Mai 2009
  10. Bergische Landeszeitung vom 5. Januar 2014
  11. Bürgerportal Bergisch Gladbach
  12. Herbert Stahl schrieb Dreiakter „op platt“ abgerufen am 12. September 2015