David

König David ist eine vor allem durch die Bibel überlieferte historische Gestalt.
Religiöse Bedeutung
David (דוד) war nach der Erzählung im 1. und im 2. Buch Samuel im Alten Testament der zweite König von Israel und Juda nach seinem Vorgänger Saul, etwa 1000 v. Chr.
David ist in der biblischen Darstellung der jüngste der Söhne Isais in Betlehem und wird bereits als Knabe von Samuel zum künftigen König gesalbt. Er kommt an den Hof Sauls, um den depressiven König durch Musik zu ermuntern.
David erschlägt im Kampf den Riesen Goliath (David gegen Goliath) und zieht so die Eifersucht Sauls auf sich, da nun David als der gefeierte Held erscheint. Saul versucht daraufhin, David zu töten, der Versuch schlägt jedoch fehl und David kann fliehen, da ihn seine Frau Michal, eine Tochter Sauls, gewarnt hat. Auch Sauls Sohn Jonatan, mit dem David eng befreundet ist, hilft ihm bei seiner Flucht.
David schlägt sich als Bandenführer durch und verschont schließlich den jagenden Saul, der zufällig alleine in eine Höhle ging, in der David war, um seine Notdurft zu verrichten. Saul lässt daraufhin David fliehen, der sich als Lehnsmann gegen die Judäer bei den Philistern verdient macht. Doch er betrügt die Philister und hilft eigentlich seinem eigenen Volk, indem er gegen Räuberbanden in der Wüste vorgeht. Als die Philister gegen Israel rüsten, beurlauben sie David, da sie ihm nicht mehr vertrauen.
David als König
Saul stirbt im Kampf gegen die Philister und David wird daraufhin in Hebron zum König über den Südstamm Juda gesalbt. Durch politische Schachzüge und die Ausschaltung oder Bindung an sich schaltet David die Nachkommen Sauls aus. Er wird auch zum König über Israel und erobert Jerusalem. Nach der Festigung seiner politischen Macht bringt er die Bundeslade nach Jerusalem, um die Stadt nun auch zum religiösen Zentrum zu machen. David überzieht seine Feinde mit Krieg und festigt so seine Macht. Doch er nimmt sich Batseba, die Frau von Urija, einem seiner Offiziere. Als sie von ihm schwanger wird, versucht er ihren Mann Urija dazu zu bringen, mit seiner Frau zu schlafen, doch dieser will in den Kriegszeiten nicht in seinem Haus schlafen. Daraufhin lässt David Urija an die vorderste Front stellen, damit er fällt. Der Prophet Natan droht David Gottes Strafe an und das Kind Batsebas stirbt. Sie gebiert David noch einen zweiten Sohn, Salomo. Ein anderer Sohn Davids, Abschalom, versucht seinen Vater zu stürzen, was ihm auch beinahe gelingt. Der alte David bestimmt noch vor seinem Tod auf Betreiben Batsebas und Natans Salomo zu seinem Nachfolger und lässt ihn zum König krönen.
Außerreligiöse Bedeutung
Das David-Bild der Samuel-Bücher ist erstaunlich wirklichkeitsnah und psychologisch differenziert. Es zeigt Licht-, aber auch Schattenseiten des Helden - Zögern, Zweifeln, Freundschaft, Liebe, Altersbeschwerden, Zorn, Begehren und schwere Schuld. Das ist bei Königserzählungen jener Zeit unerhört und ohne Beispiel.
Ob David die in der Bibel dargestellte Machtfülle erreicht hat, ist in der neueren Forschung umstritten. Aus ägyptischer und assyrischer Perspektive war er zweifellos nur ein Provinzfürst. Dennoch ist seine und Salomos Regierungszeit der Höhepunkt der staatlichen Bedeutung Israels. Nur während dieser kurzen Periode war ganz Palästina sowie einige Nachbargebiete in einem israelisch geführten Reich vereint.
Im Rückblick späterer Generationen wurde David daher zur Heilsgestalt und zum Hoffnungsbild des kommenden Messias. Dieser musste Nachkomme ("Sohn") Davids sein.
In letzter Zeit wird von einigen Forschern die Existenz von König David in Frage gestellt. Immerhin ist durch eine Inschrift (vermutlich eine Siegesstele des Hasael von Aram-Damaskus) nachgewiesen, dass um 840 v. Chr. die Könige Judas tatsächlich als zum "Haus David" gehörend betrachtet wurden.
Im Buch der Psalmen sind viele Lieder David zugeschrieben, teilweise in Anknüpfung an konkrete Situationen seines Lebens. "David mit der Harfe" wurde zu einem Leitbild der Musik und beliebten Gegenstand der abendländischen Kunst.
Der Stone of Scone der englischen Monarchie wird zum Teil als derselbe Krönungsstein wie der Davids betrachtet.
Davidstern
Um das 14. Jahrhundert verbanden jüdische mystische Texte das Hexagramm (den Davidstern) als Talisman - sowie andere Symbole - mit älteren Darstellungen auf einem Schild, der mit der Macht Gottes verbunden gewesen sein soll und einst König David geschützt haben soll.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Martin Gauger: Davids Aufstieg. Erzählung. München: Beck 1993, ISBN 3-406-37378-X
- Finkelstein, Israel/Silberman, Neil A.: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel, 5. Aufl., München 2003, ISBN 3-406-49321-1
- Gerald Messadié: David, König über Israel (Roman), München: Drömer 2001, ISBN 3-426-19526-7
- Stefan Heym: Der König David Bericht (Erzählung), Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-21508-0
Wirkung in Kunst und Literatur
- David et Jonathas, biblische Oper, Marc-Antoine Charpentier
- König David (Udo Zimmermann) Musical
- König David (Arthur Honegger) Symphonischer Psalm in drei Teilen nach dem Drama von René Morax
- Der König David Bericht, Roman, Stefan Heym
- König David (1984), Spielfilm