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Can (Band)

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Can war eine Rockband aus Deutschland und eine der innovativsten und einflussreichsten Bands der Rockgeschichte überhaupt. Sie ist dem Krautrock bzw. Psychedelic Rock zuzusprechen.

Can
Gründung 1968
Genre Krautrock/Psychedelic Rock
Website Offizielle Homepage
Bandmitglieder
Gesang Malcolm Mooney
Damo Suzuki
Gitarre Michael Karoli
Schlagzeug Jaki Liebezeit
Keyboard Irmin Schmidt
Bass Holger Czukay, Rosko Gee (1977-1978)

Werdegang

Can wurde 1968 in Köln gegründetet. Nachdem der Sänger Malcolm Mooney die Band verließ, bildete sich 1970 die klassische Besetzung aus Irmin Schmidt (Tasten), Holger Czukay (Bass und später auch Elektronik), Michael Karoli (Gitarre), Jaki Liebezeit (Schlagzeug) und Damo Suzuki (Gesang). Die Formation bestand mit Veränderungen bis 1978. Das Management übernahm Hildegard Schmidt, Irmin Schmidts Frau.

In den 1980er Jahren kamen die Bandmitglieder nochmals zu Aufnahmen und Konzerten zusammen.

In den 1990er Jahren gab es Live-Veranstaltungen, die mit Can Solo Projects betitelt wurden. Bei diesen Konzerten traten die ehemaligen Mitglieder mit ihren eigenen neuen Projekten auf.

Michael Karoli verstarb am 17. November 2001 infolge einer Krebserkrankung.

2003 bekam Can den deutschen Musikpreis Echo für ihr Lebenswerk.

Einflüsse

Von Anfang an standen Can abseits der Tradition des Rock'n'Roll, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass zwei ihrer Musiker aus der Klassischen Musik kamen und dort mit Karlheinz Stockhausen zusammentrafen. Der einzige, der zur Gründung auf Erfahrung Bereich Rockmusik aufweisen konnte, war der junge schweizer Gitarrist Karoli, der bereits in verschiedenen Beatgruppen gespielt hatte. Zudem hatte der Schlagzeuger Liebezeit sich vorher mit Jazz und eine Zeit lang auch mit Free Jazz beschäftigt und brachte ebenso einen weiteren Kontrast in die musikalische Kommune, die vor allem in den Anfangstagen einen Schwerpunkt auf improvisierte Musik legte.

Ein anderer Einfluss, der alle Mitglieder der Formation prägte, war Weltmusik bzw. internationale Folklore aus allen Teilen der Erde. Teilweise behaupteten sie sogar jegliche Geräusche in ihre Musik aufnehmen zu wollen.

Im Laufe ihres Schaffens kamen ständig neue Einflüsse, wie Diskomusik oder auch technische Neuerungen, hinzu, wodurch sich ihr Klangbild nach und nach veränderte.

Diese ständigen Veränderungen und die eigentümlichen Ansichten zur Zusammenarbeit im Kollektiv führten immer wieder zu Besetzungswechseln, obwohl der Kern stets erhalten blieb.

Ihr entscheidender Beitrag zur Musikgeschichte liegt darin, dass sie wie keine andere Band eine von der klassischen Liedstruktur unabhängige Ästhetik repetitiver Klangkompositionen entwickelten. Damit sind Can richtungsweisend für die Musik der späten 1980er und 1990er Jahre. Insbesondere die elektronische Musik dieser Jahre (Ambient, Drum'n'Bass, Easy Listening) beruht auf den ästhetischen Innovationen von Can. Des Weiteren haben sie auch Musiker im Bereich der Rockmusik (z. B. Sonic Youth und The Fall) auf verschiedenen Ebenen beeinflusst, obwohl sie immer behaupteten keine Rockband zu sein.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der Song "Spoon" als Titelmusik zum Durbridge-Film "Das Messer". Für viele weitere Filme (u.a. auch für eine Tatort-Folge) produzierten sie die Soundtracks.

Diskografie

Alben

Singles

  • "Kama Sutra" (1968)
  • "Soul Desert" (1970)
  • "Turtles Have Short Legs" (1971)
  • "Spoon" (1971, 1973)
  • "Moonshake" (1973)
  • "Dizzy Dizzy" (1974)
  • "I Want More" (1976)
  • "Silent Night" (1976)
  • "Don't Say No" (1977)
  • "Can-Can" (1978)

Bootlegs

  • Mother Sky Berlin, Waldbühne 1971
  • University Of Essex, Colchester, UK 8-5-72
  • Horror Trip in the Paper House Köln 3. Februar 1973
  • Live at Paris Olympia, France 1973
  • Live at Sussex University, Brighton, November 1975
  • Live at Stuttgart 31. Oktober 1975
  • Live at Hannover 4. November 1976
  • London und Grenoble Live 1976

Siehe auch

Portal:Rockmusik, Liste bekannter Rockbands

Literatur

  • Pascal Bussy, Andy Hall: Das Can Buch. Verlag Sonnentanz, 1998. ISBN 3926794070.