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Berndorf (Niederösterreich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte

Lage von Berndorf

Basisdaten
Bundesland: Niederösterreich
Bezirk Baden
Fläche: 17,57 km²
Einwohner: 8.659 (2001)
Bevölkerungsdichte: 492 Einwohner/km²
Häuser: 2.264 (1991)
Höhe: 314 m ü. NN
Postleitzahl: 2560
Vorwahl: 02672
Gliederung : 4 Katastralgemeinden
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel.
Kfz-Kennzeichen: BN
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karl-Kislinger-Platz 2-3
2560 Berndorf
Webseite: Berndorf-Stadt.at
Stadtplan
Politik
Bürgermeister: Hermann Kozlik (SPÖ)
Gemeinderat: SPÖ 24, ÖVP 7, FPÖ 2

Die Stadtgemeinde Berndorf liegt am Rande des Wienerwaldes im Triestingtal in Niederösterreich. Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert wird sie auch als Krupp-Stadt bezeichnet.

Bewohner

Förderung der Kultur liegt der Gemeinde sehr am Herzen. So wurde das Gemeinde-eigene Stadttheater durch hohe Förderungen vor kurzem komplett saniert. Die Sommerspiele sind das Highlight der Theatersaison mit einer Laufzeit von knapp einem Monat im Jahr.

Gliederung

Die Stadt besteht aus den Katastralgemeinden:

  • Berndorf-Stadt
  • St.Veit
  • Ödlitz
  • Veitsau/Steinhof

Geschichte

Funde aus den verschiedenen Epochen der Steinzeit belegen, dass bereits in der Gegend Ansiedlungen vorhanden waren.

Erwähnt wurde Perindorf, dass seinen Namen vermutlich von einem Siedler namens Pero, der sich mit einer Gruppe um 1070 hier niederließ, bekam, im Jahre 1133 im Göttweiger Salbuch. Auch in den Annalen der Abtei Kleinmariazell findet man 1136 das Stiftungsgut Perendorf.

Im Laufe der kommenden Jahrhunderten, wurde Berndorf oftmals von den Ungarn und später von den Türken ähnlich wie die anderen Orte im Triestingtal verwüstet.

Bereits im 18. Jahrhundert siedelt sich hier ein metallverarbeitendes Gewerbe an, wie beispielsweise der Neuhirtenberger Kupferhammer, der bereits 1836 die erste Dampfmaschine in Niederösterreich einsetzte. Vorher wurde die Wasserkraft der Triesting ausgenützt. Im 19. Jahrhundert wurde die Metallindustrie weiter ausgebaut und wurde der Haupterwerb der rundum ansässigen Bevölkerung. Es waren um 1844 ungefähr 50 Häuser mit 180 Einwohner, als der Betrieb unter Alexander Schoeller und Friedrich Krupp die Besteckerzeugung mit 50 Arbeitern begann. Diese Firma entwickelte sich später unter Arthur Krupp zu einem Weltkonzern mit 6.000 Mitarbeitern. Die gesamte Entwicklung Berndorfs war eng mit der Geschichte der Kruppfamilie verbunden. So wurde von Arthur Krupp neben den Industriebetrieben eine private Volksschule oder ein öffentliches Bad gebaut. Auch die spätbarocke Margaretenkirche wurde von Krupp errichtet.

1866 wurde Berndorf zur Marktgemeinde und 1900 zur Stadt erhoben. Damals waren an die 4.300 Einwohner in Berndorf. Die Firma Krupp beschäftigte 3.500 Mitarbeiter aus Berndorf und Umgebung. 1923 schlossen sich Berndorf, St. Veit, Ödlitz und Veitsau zusammen.

Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde die Firma Arthur Krupp dem deutschen Kruppkonzern eingegliedert.

Durch die ansässige Industrie war Berndorf auch ein wichtiges Ziel der alliierten Luftangriffe in den späteren Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges. Während der Kriegsjahre machten aber auch die Naturgewalten vor Berndorf nicht halt, wobei zweimal (im Jahr 1939 und 1944) die Triesting die stärksten Hochwasser seiner Geschichte führte und zusätzlich große Schäden anrichtete.

Nach Kriegsende wurde die Metallwarenfabrik von der sowjetischen Armee beschlagnahmt und den USIA-Betrieben eingegliedert. Sie wurde erst 1957 dem österreichischen Staat übergeben und mit den Vereinigten Aluminiumwerke Ranshofen (VAW) zur Vereinigte Metallwerke Ranshofen Berndorf AG (VMW) fusioniert.
Auf Grund von finanziellen Problemen der verstaatlichten Industrie Anfang der 1980er Jahre wurde Berndorf 1984 wieder aus dem VMW-Konzern ausgegliedert und 1988 separat durch Manager-Buy-Out als Berndorf AG privatisiert.

Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs, Geschichte des Wienerwalds

Verkehr

Sie liegt an der Bundesstraße 18, die durch das Triestingtal führt. Die Bahnlinie ist die Leobersdorfer Bahn, die von Leobersdorf nach St. Pölten führt. Die Bahn fährt heute nurnoch bis nach Weissenbach/Triesting.

Stadttheater Berndorf

Theater

Sehenswürdigkeiten

  • das Stadttheater
  • die Kruppschule (berühmte Stilklassen)
  • die Aussichtswarte am Guglzipf
  • die Kapelle an der Lind
  • das Stadtmuseum
  • der eiserne Bär in der Idagasse
  • Statdpfarrkirche St. Margareta
  • die Marienkirche

Wirtschaft

Schon im späten 19. Jahrhundert war hier eine starke Metallindustrie von Krupp angesiedelt. In diesem Industriegebiet war später der verstaatlichte Aluminiumhersteller Berndorf-Ranshofen-AG, später AMAG. Durch den Verkauf der verstaatlichten Betriebe entstanden die heute weltweit agierende Berndorf AG, sowie zahlreiche kleinere KMU, die aber großteils in der selben Sparte tätig sind.

Städtepartnerschaften

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