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Sankt Andreasberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen Deutschlandkarte, Position von Sankt Andreasberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Goslar
Fläche: 9,85 km²
Einwohner: 2.047 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km²
Höhe: 626 m ü. NN
Postleitzahlen: 37444
Vorwahl: 05582
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: GS
Gemeindeschlüssel: 03 1 53 010
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dr.-Willi-Bergmann-Str. 23
37444 Sankt Andreasberg
Offizielle Website: www.sankt-andreasberg.de
E-Mail-Adresse: bergstadt@sankt-andreasberg.de
Politik
Bürgermeister: Hans-Günter Schärf (SPD)

Sankt Andreasberg ist eine ehemals freie Bergstadt im Oberharz. Heute ist sie die kleinste selbstständige Stadt im Bundesland Niedersachsen. Sankt Andreasberg gehört zum Landkreis Goslar. Aufgrund ihrer topografischen Lage am oberern Ende eines langen Tales besteht Annerschbarrich, so der einheimische Name, aus der Unterstadt (Altstadt, Punkt der Stadtgründung) und der Oberstadt. Zu Sankt Andreasberg gehören die etwas entfernt liegenden Ortsteile Sonnenberg, Oderhaus, Oderbrück und Silberhütte.

Sankt Andreasberg liegt mitten im Nationalpark Harz und ist offizielle Nationalparkgemeinde.

Im Sommer steht den Besuchern eine Sommerrodelbahn zur Verfügung. Sankt Andreasberg ist heilklimatischer Kurort (u.a. Rehbergklinik und individuelle Anbieter für Heilfasten und Fastenwandern). Der Kurbetrieb und der Fremdenverkehr spielen eine gewichtige wirtschaftliche Rolle. Nordic Walking, Wandern, Mountain-Biking und Trecking sind beliebte Sommersportarten in der ruhigen Umgebung der Bergstadt Sankt Andreasberg.

Aufgrund der Höhenlage sind Sankt Andreasberg (560 - 650 m) und Sonnenberg (800 - 850 m) meistens schneesicher. Sie gelten daher als Magnet für den Wintersport. Sankt Andreasberg ist das alpine Skizentrum des Harzes, mit 3 Schleppliften und 2 Doppelsesselbahnen am Skizentrum "Matthias-Schmidt-Berg" und drei weiteren Schleppliften am Sonnenberg. Die Bergrettung im Sommer, wie im Winter, wird von der im Ort ansässigen Bergwacht sichergestellt.

Die Wälder rund um Sankt Andreasberg sind bei Kräuterexperten für Bärlauch und Heilkräuter bekannt.

Von Torfhaus und Oderteich kommend, durchläuft die Brocken-Umgehungs-Route des knapp 100 km langen Harzer Hexenstieges den Ort und führt über Braunlage weiter nach Thale.

Siehe auch: St. Andreasberger Kleinbahn


Geschichte

Gründung

Die erste bisher aufgefundene urkundliche Erwähnung in einer Schrift des Grafen Heinrich zu Stolberg stammt ungefähr aus dem Jahr 1487. Die Ortsgründung erfolgte in dieser Zeit rund um den 'Markt'. Die vermutlich erste Zeche (Silberbergbau) war die Grube St. Andreaskreuz am Fuße des Beerbergs. 1521 wurde durch die Grafen Heinrich und Ernst von Hohnstein die Bergfreiheit erlassen, die aber erst ca. 1527 durch weitere Privilegien viele Bergleute aus dem Erzgebirge in die junge Stadt lockte.

Tiefstes Bergwerk wurde der Samsoner Gang mit 42 Strecken (Etagen) und einer Gesamttiefe von „190 m unter dem Spiegel der Ostsee“, also ca. 840 m.

Stadtbrand

Ein Großfeuer durch Blitzschlag in der Herrenstaße 1 zerstörte am 8. Oktober 1796 249 Gebäude. Darunter waren das Amtshaus, die Kirche und die Schulen. Der Glockenturm wurde daraufhin getrennt von der Kirche auf dem Glockenberg hoch über der Stadt aufgebaut, und stellt seitdem das Wahrzeichen der Bergstadt dar. Die Kirche der evangelischen Martini-Gemeinde wurde als einfache Holzkirche wieder aufgebaut.Vorlage:Ref

Einwohnerentwicklung

Im Jahre 1885 hatte die Bergstadt „3241 meist evangelische Einwohner“.Vorlage:Ref

Religionen

Die Bevölkerung Sankt Andreasbergs ist seit jeher überwiegend evangelisch.

Politik

Städtepartnerschaften

Es besteht eine Städtepartnerschaft mit Touques/Frankreich.

Zwischen den Bürgern der Bergstadt Sankt Andreasberg und dem Ort Andreasberg im Hochsauerland bestehen enge freundschaftliche Kontakte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Mehrere Musikgruppen sorgen regelmäßig für Stimmung und für die Wahrung der Traditionen

  • Waldarbeiter Instrumental Musikverein (e.V.)
  • Bergmusikanten Sankt Andreasberg (e.V.)
  • Markus und seine Musikanten (e.V.)
  • Singgemeinschaft
  • Heimatbund Ewerharz, Barkamt Annerschbarrich (e.V.)

Sport / Vereine

Das Terrain um Sankt Andreasberg eignet sich ganz besonders gut für Sport und Fitness-Programme. Fernab vom Lärm und Dreck des Autoverkehrs und der Industrie ist Sankt Andreasberg eine Oase, nicht nur für die Lungen, sondern auch für die Ohren.

  • Harzhirt, die Tourguides im Oberharz
  • Ski-Club Sankt Andreasberg von 1896 e.V.
  • Bergwacht Sankt Andreasberg im DRK OV Sankt Andreasberg e.V.
  • Turn und Sport Club, TSC 1861 e.V.
  • Schützengesellschaft von 1522 e.V.

Bauwerke

  • Glockenturm, Wahrzeichen der Bergstadt
  • Oderteich, lädt im Sommer nach einer Radtour über den Rehberger Grabenweg oder den Rehberger Planweg zum Baden ein
  • Rehberger Graben, Ingenieurskunst ohne Laser und GPS

Sehenswürdigkeiten

Parks

  • Matthias-Schmidt-Berg mit großer Sommerrodelbahn (Riesenrutsche)
  • Mountain-Bike-Park
  • Nordic-Walking-Park
  • Ski-Langlauf-Park
  • Nationalpark Harz
  • Hochseilgarten - Kletterpark

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Nordic-Walking Weekend (einmal monatlich in den Sommermonaten)
  • Großes Osterfeuer auf dem Glockenberg
  • Schützenfest
  • Johanni
  • Wiesenblütenfest (Kuhauftrieb)
  • Bergfest an der Grube Roter Bär (immer am ersten Samstag im Juli)
  • Europäisches Gespannfahrertreffen (August)
  • Großes Winterfest, seit 1896

Kulinarische Spezialitäten

  • Harte Harzer
  • Harzer Schmorwurst
  • Rammelse Wurscht
  • Bähscheim
  • Schwenkkartoffeln

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sankt Andreasberg ist über vier Strecken erreichbar:

wobei die Strecken (1) und (2) bei Winterwetter die Unterstadt oder die Oberstadt anbinden, die beiden anderen oft zeitweise gesperrt werden müssen.

Unterstadt und Oberstadt werden durch eine sehr steile innerstädtische Straße (> 19% Steigung) verbunden.

Öffentlicher Personennahverkehr:

  • im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen: Linie 450
  • im Verbundtarif Region Braunschweig: Linien 840, 850, 861

Beherbergungsbetriebe

  • Hotel Glockenberg
  • Hotel Rehberg
  • viele gemütliche Pensionen

Ansässige Unternehmen

  • Eckold Biegetechnik
  • Eckold Umformtechnik
  • Bergsport-Arena
  • Tischlerei Koch
  • Foto Stille
  • Fleischerei Lambertz
  • Fleischerei Schulze
  • Holzwerk Egon Raschke

Medien

  • Martinibote (Quartalszeitschrift der evangelsichen Martini-Gemeinde)
  • Bergpost Annerschbarrich (Wochenzeitschrift für die Bergstadt)

Öffentliche Einrichtungen

  • Rathaus
  • Stadtwerke Sankt Andreasberg
  • Außenstelle der Agentur für Arbeit, Braunlage
  • Touristinformation
  • Kurhaus (Stadthalle)
  • Panorama-Hallen-Schwimmbad

Bildung

  • Oberharz Akademie Sankt Andreasberg
  • Internationales Haus Sonnenberg
  • bitworks Bildungsurlaub
  • Ausbildungszentrum des Dachdeckerhandwerkes

Literatur

  • Kurt Schmidt (Zusammenstellung), Bergstadt Sankt Andreasberg (Hrsg.): 500 Jahre Sankt Andreasberg. 1487-1987. Kohlmann, Bad Lauterberg 1987, ISBN 3-922141-06-4
  • Georg Gebhard: Harzer Bergbau und Minerale St. Andreasberg. Verlag Christel Gebhard-Giesen, Reichshof 1988, ISBN 3-925322-01-6

Quellen

Webcams

Information

Bildergalerie

Berg-Panorama (1.47 MB), von links: Rehberg, Achtermann, Brocken, Wurmberg