Bank
Ein Kreditinstitut wird umgangssprachlich meist als Bank oder Bankhaus bezeichnet. Je nach Typus beschäftigt es sich mit der Kreditvergabe, der Verwaltung von Spareinlagen, dem Handel mit Wertpapieren, oder im Falle einer Universalbank mit allem zusammen. Die Gesamtheit aller Kreditinstitute sowie den gesetzlichen Regelungen dazu, bezeichnet man als Bankwesen.
Rechtsgrundlagen
In Deutschland ist das Kreditwesengesetz Rechtsgrundlage für Kreditinstitute. In Österreich, welches nach Ende des Zweiten Weltkrieges vorerst die deutschen Bestimmungen übernahm, galt ab 1979 ein abgewandeltes, österreichspezifisches Kreditwesengesetz, welches 1986 mittels Gesetzesnovelle erneut verändert wurde, und 1994 gänzlich durch das neue Bankwesengesetz ersetzt wurde.
Eine Besonderheit der Schweiz, welche teils auch noch für Österreich zutrifft, ist das Bankgeheimnis.
Arten von Geschäftsbanken
- Universalbanken
- private Geschäftsbanken
- Genossenschaftliche Kreditinstitute
- Genossenschaftsbank (Kreditgenossenschaft)
- Genossenschaftliche Zentralkasse
- Öffentlich-rechtliche Banken
- Spezialbanken
Einteilungsmöglichkeiten privater Geschäftsbanken
- nach Größe: Kleinbank, Großbank
- nach Besitzer: Privatbankier, Auslandsbank (Bank im Besitz eines ausländischen Kreditinstitutes)
- nach Geografie: Regionalbank, landesweit tätige Bank, international tätige Bank
Großbank
Als Großbank werden die privaten Kreditinstitute eines Landes bezeichnet, die ihre Dienstleistungen in Filialen/Zweigstellen nicht nur landesweit anbieten, sondern auch im Auslandsgeschäft tätig sind.
In Deutschland zählen momentan die vier größten privaten Kreditinstitute Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank und Unicredito die auch unter dieser Position in der Bankenstatistik der Deutschen Bundesbank zusammengefasst werden, als Großbanken. Sie stellen das Schwergewicht der Privaten Gruppe dar. Die durchschnittliche Bilanzsumme der Großbanken entsprach im Jahr 2003 etwa 32% der Summe aller Kreditinstitute und belief sich auf 1,5 Billionen Euro. Außerhalb der Bankenstatistik wird auch des öfteren die Deutsche Postbank zu den Großbanken gerechnet.
In Österreich werden zur der Gruppe der privaten Großbanken die Bank Austria Creditanstalt, die Erste Bank und die Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG) gezählt.
In der Schweiz gelten die UBS und die Credit Suisse als private Großbanken.
Geschichte
Die frühesten Vorläufer des modernen Bankenwesens vermutet man in Mesopotamien. Dort kannte man vermutlich schon ab dem zweiten Jahrhundert v. Chr. die buchmäßige Verrechnung von Forderungen, die Kontenführung für Einlagen sowie Anleihen, Schecks und Wechsel.
Als eine der ersten Zettelbanken fungierte die Bank von Amsterdam im Jahr 1609.
Banken wurden in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft nötig, da die Leistungen der Wirtschaftssubjekte unter Zwischenschaltung von Geld ausgetauscht wurde. Die Vermittler dieser Geldströme sind die Kreditinstitute. Weiterhin sorgen sie für den Ausgleich zwischen Geldanlagewünschen und Kreditbedarf.
Kreditinstitute unterliegen aufgrund ihrer besonderen Bedeutung im Wirtschaftskreis im Regelfall einer Reihe von nationalen und internationalen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften (z. B. bei der Besetzung der Geschäftsleitung, bei der Bilanzierung usw.) und unterstehen im Regelfall zudem der Aufsicht einer eigens zuständigen Behörde. Daher gelten für sie auch besondere Anforderungen.
Banken
Übernahmen
Eine wichtige Kennzahl bei der Bewertung des Kaufpreises bei der Übernahme von Banken ist der Buchwertmultiplikator. Dieser gibt an, wie hoch der Kaufpreis im Verhältnis zum Buchwert ist. Grundsätzlich gilt, je mehr Interessenten es bei einer konkreten Bankenübernahme gibt, desto höher ist der Buchwertmultiplikator, da nach dem betriebswirtschaftlichen Grundgesetz von Angebot und Nachfrage große Nachfrage den Preis in die Höhe treibt.
Nationale Bankwesen
Siehe auch
- Landesbank, Staatsbank, Nationalbank
- Sparkasse
- Volksbank
- Raiffeisenbank
- Bankenpleite
- Finanzskandal
- Depotstimmrecht
- Dreisäulensystem (Banken)
Literatur
- Eckhard Wandel: Banken und Versicherungen im 19. und 20. Jahrhundert. Oldenbourg, München 1998
- Alexander Scheike: "Rechtliche Voraussetzungen für die materielle Privatisierung kommunaler Sparkassen. Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft", Lang Frankfurt 2004, ISBN 3631524706
Weblinks
- The Mystery of Banking - (engl.) Kritischer Überblick über Geschichte und Probleme des Banksystems
- Linkkatalog zum Thema Banken bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Die 25 größten Banken der Welt per 31.12.2003
- Die 100 größten deutschen Banken 1998 - 2004