Wadim Gennadjewitsch Jeremejew
Wadim Gennadjewitsch Jeremejew (russisch Вадим Геннадьевич Еремеев, wiss. Transliteration Vadim Eremeev; * 1938 in Novosibirsk) ist ein russischer Architekt.
Leben
Er studierte an der Ural Polytechnikum in Sverdlovsk (1961). Der Chefarchitekt des Projekts am Institut "Orenburgproekt" (1961-1963), Architekt, Chefarchitekt des Projekts, der Leiter des Studio-Masterplan des Instituts "Kaliningradgrazhdanproekt" (1963-1988), Leiter der "Kreativwerkstatt des Architekten Eremeeva" (1988). Der Chef des Kaliningrader Filiale der Union of Architects (1965 bis 1979). Die aktive Veranstalter und Teilnehmer des öffentlichen Kampf gegen die Zerstörung des Königsschloss in der Zweijahreszeitraum 1964-1969. Geehrt Architect von Russland.
Werkverzeichnis


Schloss
Jeremejew war 1961 Vorsitzender der KOSA (Kaliningrader Sektion der Union der Architekten der UdSSR)[1] geworden. Als solcher kritisierte er die Tendenz nach dem Ende der Stalin-Ära Potemkinsche Städte zu errichten. Er erklärte gegenüber der Kaliningradskaja Pravda, dass man künftig besser klarstellen sollte, welche Projekte nur geplant und welche tatsächlich realisiert würden. Er wollte die Schlossruine zu retten und versuchte die öffentliche Meinung zu mobilisieren. So wurde am 30. Oktober 1965 in der Literaturnaja Gazeta unter der Überschrift Erhalten wir es für die Geschichte ein offener Brief veröffentlicht. Dieser trug die Unterschriften von Jeremejew (dem Vorsitzenden der KOSA), L.Soskin (dem Chefarchitekten von Kaliningradgrazdahnproekt) , V. Erasov (dem Vorsitzenden der Kaliningrader Sektion des sowjetischen Schriftstellerverbands) . Sie wiesen auf die Resolution vom März 1964 hin und unterstrichen noch einmal den Wert des Schlosses für die russische Geschichte. In einem Interview den Kampf um die Rettung des Königsberger Schlosses erklärte Jeremejew:
„Eine gewisse Zeit, wissen Sie, haben wir einen großen Kampf um die Erhaltung des Schlosses geführt. Uns ist es nicht gelungen, es erfolgreich zu verteidigen, weil der politische Einfluss in der Gesellschaft sehr stark war. Die Kommunistische Partei war damals einfach rasend, wenn man das so sagen kann. Alles Deutsche reizte sie.[2]“
Trotzdem ordnete Breschnew die unverzügliche Sprengung des Schlosses an. Nachdem das Schloss 1965 gesprengt, erklärte Jeremejew am 12. Dezember 1965 auf der Versammlung der Architektenunion seine tiefe Resignation und sein Entsetzten und betonte, dass die Konflikte mit der örtlichen Führung um den Erhalt des Schlosses, deren „fehlendes Verständnis in Fragen der Architektur“[3] offenbar hätten.[4] Dazu mehr bei Hoppe:
„Entsprechend gedrückt war die Stimmung auf der Versammlung der KOSA am 12. Dezember [Jeremejew] betonte in seinem Rechenschaftsbericht, daß die ‚Scherereien‘ mit der örtlichen Führung um den Erhalt des Schlosses ‚deren fehlendes Verständnis‘ in Fragen der Architektur offenbart hätten. Ursprünglich sollte darauf der Satz folgen: ‚Aber trotzdem hat die Führung unsere Stadt bei diesem Beispiel verstanden, daß es falsch ist nicht auf die Architekten und die Öffentlichkeit Rücksicht zu nehmen.‘ Angesichts des Ausganges des Konfliktes strich er dies Bemerkung jedoch wieder aus seinem Manuskript [5]“
Haus der Gewerkschaften
Das Haus der Gewerkschaften (russisch «Дом Профсоюзов», Калининград) wurde in den späten 1977/er Jahren nach dem Vorbild des RGW-Gebäude in Moskau unter der Leitung von Jeremejew im Stil Le Corbusiers erbaut.[6] Die sich nach außen schwingenden Gebäudeecken wurden vom Moskauer RGW-Gebäude übernommen. Das Gebäude ruhte auf Pfeilern, die auf einer leicht erhöhten Plattform standen. Die Fassaden der oberen Geschosse waren als breite Bänder erbaut, die sich an ihren Enden nach außen bogen. Die Stützen auf denen das Gebäude stand, waren mit Naturstein verkleidet. Im Inneren bestanden die Wandverkleidungen aus Travertin, der aus Armenien stammte und aus Muschelkalkstein. Im Foyer bestanden die Böden aus Marmor, die aus Murmansk und dem Ural stammten. [7] [8]
Stadthalle
Von 1981 bis 1986 wurde die Stadthalle (Königsberg) von Wadim Jeremejew äußerlich wiederhergestellt und im Innern als Museum eingerichtet.[9]
Andere Gebäude
Andere Gebäude, die Jeremejew baute, war das 14-stöckige Hochhaus auf dem Vasilevsky Platz. Dazu das Gebäude der Kunstgalerie in Kaliningrad, sowie das Restaurant "Surf" in Selenogradsk unddie Bebauunspläne der meisten Städte in der Region.
Arbeiten aus seinem Architekturbüro
Jeremejew eröffnete 1998 „das erste private Architekturbüro der Stadt“ [10]Kaliningrad. 1998 gehörte das Haus der Räte 70 % der Kommune und 30 % gehörten Privaten. Ein Wettbewerb war erfolgt, und Jeremejew hatte den ersten Preis gewonnen.[11] Das Haus der Räte, das nach dem Vorbild des World Trade Centers von Schwarzbreim entworfen wurde, sollte zum Büro- und Geschäftsgebäude umgebaut werden. Jeremejew erklärte in der Kaliningradskaja Pravda vom 23. März 1998 seine Umbaupläne. Unter Putin wurden die Entwürfe von Jeremejew umgesetzt und das Gebäude wurde von Grund auf restauriert. Im Jubiläumsjahr gab es ein Bauboom an Einkaufszentren in Kaliningrad. Jeremejew erklärte dazu in einem Artikel der Kaliningradskaja Pravda vom 20. Mai 2004:
„Superbüros, Megamärkte und andere Einkaufszentren […] warum neue Zentren bauen, wenn man das nicht zu Ende gebaute Haus der Räte benutzen könnte ?[12]“
- Einkaufszentrum "Kaliningrad Passage" ist ein Internationaler Einkaufs- und Hotelkomplex .[13]
- Einkaufszentrum "Vester" auf Moskovsky Prospekt
- Einkaufszentrum "Blumenmarkt" auf Mira Prospekt
- Kinder Rechenzentrum auf Moskovsky Prospect
- Gebäudesanierung "Kaliningradmelioratsiya"
- Gebäudesanierung "Stroyvestbank" in Kaliningrad
- Gebäudesanierung Viertel Wohngebäude in der Stadt Kaliningrad,
Weblinks
Literatur
- Markus Podehl: Architektura Kaliningrada : wie aus Königsberg Kaliningrad wurde. Materialien zur Kunst, Kultur und Geschichte Ostmitteleuropas, 1. Herder-Institut, Marburg 2012, OCLC 816472756.
- Bert Hoppe:Auf den Trümmern von Königsberg. Kaliningrad 1946- 1970, München 2000, [Zu Eremeev] S. 106, 140, 143.
Einzelnachweise
- ↑ Hoppe, S. 106, Abkürzungsverzeichnis
- ↑ Podehl, S. 248.
- ↑ Hoppe, S. 143.
- ↑ Podehl, S. 253.
- ↑ Hoppe, S. 143.
- ↑ Podehl, S. 322, 328.
- ↑ Podehl, S. 322-328
- ↑ Haus der Gewerkschaften (Дом Профсоюзов) in Kaliningrad
- ↑ Köster, S. 114: „1981-86 in der äußeren Form wiederhergestellt […] Architekt des Umbaus: Wadim Jeremejew.“
- ↑ Podehl, S. 366.
- ↑ vgl. Podehl, S. 367.
- ↑ Podehl, S. 368.
- ↑ vgl. Podehl, S. 372.
Personendaten | |
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NAME | Jeremejew, Wadim Gennadjewitsch (russisch Вадим Геннадьевич Еремеев, |
ALTERNATIVNAMEN | Eremeev, Vadim |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Architekt, Baubeamter und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1911 |