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Soteriologie

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Soteriologie bezeichnet die Lehre von der Erlösung aller Menschen durch den stellvertretenden Sühnetod Jesu Christi am Kreuz.[1] Sie ist ein eigenständiger Teil der christlichen Dogmatik. Der Ausdruck kommt von griechisch σωτηρία sotēría „Rettung, Erlösung, Heil“ und λόγος lógos „Wort, Lehre“.

Begriffsgeschichte

Christliches Symbol: Ein Fisch mit dem griechischen Wort

Bereits im Urchristentum war die Kennzeichnung Jesu Christi als Σωτήρ, „Retter, Erlöser“, in einem Symbol bekannt: Das griechische Wort für Fisch ΙΧΘΥΣ (ichthýs) enthält als Akronym ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis: Die Anfangsbuchstaben von Ιησούς Χριστός Θεού Υιός Σωτήρ (Iēsous Christós Theoú Hyiós Sōtér, „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“) ergeben das Wort IChThYS, „Fisch“, und wurden als Symbolzeichnung weitergegeben.

Augustinus von Hippo (354–430) zufolge vermittelt die Taufe ein Heil, das anderweitig, etwa durch theoretisches Nachdenken und gute Lebensführung, nicht gleichermaßen erreichbar ist, da die menschliche Natur korrumpiert sei – ein mit dem theologischen Begriff der Erbsünde interpretierter Zustand.

Nach Anselm von Canterburys Satisfaktionstheorie besteht ein Makel aufseiten des Menschen, der nur dadurch behebbar war, dass Gott selbst Mensch wurde und in Jesus Christus, seinem Sohn, einen Opfertod stirbt, der die menschliche Schuld sühnt. Anselm spricht von einer äußeren Ehre Gottes (gloria dei externa) und nicht von seiner persönlichen Ehre: Gottes eigene Ehre kann durch nichts, insbesondere nicht durch menschlichen Makel, angetastet werden. Anselm entwickelt seine Auffassung am ausführlichsten in Cur deus homo („Warum wurde Gott Mensch?“).

Karl Barths neuzeitlicher Offenbarungstheorie zufolge hat sich Gott durch den Tod Jesu Christi offenbart und damit den Menschen von der Erbsünde erlöst.

Lehrinhalte

Der Sache nach sind sämtliche Themenkreise der christlichen Theologie von der Erlösung betroffen. Dabei wird die objektive Erlösungstat Christi von ihrer subjektiven Annahme durch die Gläubigen unterschieden, jedoch ist eine strenge Trennung nicht möglich. Die Annahme der Gläubigen behandelt die Gnadenlehre.[1]

Im Neuen Testament stellt Jesus jenes Verhältnis der Menschen zu Gott wieder her, das die Sünde zerstört hatte: Als Sündenloser nimmt er die Sünde durch den Kreuzestod auf sich – sie wird mit ihm begraben und mit seiner Auferstehung überwunden (Röm 8,3 EU; Röm 4,25 EU).[1]

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Soteriologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c Gerhard Ludwig Müller: Soteriologie. In: Wolfgang Beinert (Hrsg.): Lexikon der katholischen Dogmatik. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, S. 469.