Ebow (Rapperin)

Ebow, auch Ebow X, bürgerlich Ebru Düzgün[1] (* 8. Februar 1990 in München), ist eine deutsche Rapperin mit türkischen Wurzeln.
Leben
Ebows Eltern sind kurdisch-zazaischer Abstammung.[2] Sie studiert Architektur an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München.
2010 schrieb und sang sie die Titelmelodie „Ich habe Wanderlust“ zur Filmdokumentation der Regissuerin Uli Bez „Töchter des Aufbruchs“[3], in der die Geschichte von Migrantinnen in Deutschland erzählt wird.[4][5] Der Film wurde im Kino aufgeführt und unter anderem in der CinéMayence im Institut Français gezeigt.[6]
Mit dem selbstproduzierten halbstündigen Video-Mixtape Habibi’s Liebe und Kriege (2012) kreierte Ebow eine von orientalischen Klängen beeinflusste Stilrichtung, gemixt mit Elektro, den sie als „alternativen Hip-Hop“ bezeichnet. Erstmals verpackte sie darin soziale Realität in angriffslustige Texte, die von Geschlechterrollen in der türkischen Gemeinschaft, falschem Patriotismus bis zu den deutschen Waffenexporten reichen. [7][8]Ihr Song „Waffenhymne“ sei laut Taz als Antwort auf M.I.A.s "Paper Planes" zu lesen. [9] Das Musikmagazin Startrampe des BRs stellte Ebow unter den neuen Bands der Staffel 9 vor[10] und produzierte ihr Musikvideo Oriental Dollar.[11] Darin beschreibt sie „das Gefühl, das sie beschleicht, wenn sie den "verschleierten Frauen" aus den Emiraten in München beim Shoppen zusieht“.[12] Ihr Album mit dem Titel Ebow erschien am 22. November 2013 bei dem Indie-Label Disko B.
2014 veröffentlichte sie mit dem Filmemacher und Musiker Mirza Odabaşı die Single Paramide, deren Erlös an Kobane ging.[13] Sie war ebenfalls Teil seines 2015 erschienenen Dokumentarfilms Leiden-schafft, in dem auch andere bekannte Künstler wie Chefket, Marteria und Eko Fresh vertreten sind.[14] In der Musiksendung Heimatsound des Bayerisches Fernsehens trat sie im April 2015 mit den Songs Paradise und Vay auf.[15]
Diskografie
- 2013: Ebow (Album, Disko B)
Weblinks
- Offizielle Website
- Ebow bei Disko B
- Ebow bei Discogs
- Ebow im Interview. Oriental Beats als Crew-Ding. Bayerisches Fernsehen, 17. April 2015 (Mediathek Video)
Einzelnachweise
- ↑ Döner Rap auf Hochdeutsch, Süddeutsche Zeitung Jugendseite, 2011, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ La vita Ebow Porträt, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ Töchter des Aufbruchs, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ "Ich bin auch eine Tochter des Aufbruchs". Website des Bayerischen Instituts für MigrationAbgerufen am 23. August 2015
- ↑ Vanessa Reuter: Aufbruchstimmung. Missy Magazin, 9. April 2013
- ↑ „Töchter des Aufbruchs“ - Geschichte(n) von Migrantinnen in Deutschland. Website der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz
- ↑ Disko B – Ebow, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ Habibi's Liebe und Kriege, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ Stefan Müller: Bang, bang, bang!, TAZ, 12. Mai 2012. Weitere Besprechung in anschläge.at
- ↑ Startrampe Staffel 9 – Das sind die neuen Bands, puls, 18. August 2015.
- ↑ Musikvideo Ebow - Oriental Dollar. Puls, Bayerischer Rundfunk, 18. November 2011
- ↑ Türkische Rapperin stürmt Männerbastion, Welt-Artikel vom 8. März 2015, abgerufen am 23. August 2015
- ↑ Musiknews – Ebow Charity Single Paramide, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ Mirza Odabasi über den Film Leiden schafft, abgerufen am 18. August 2015
- ↑ Heimatsound, Bayerisches Fernsehen, 18. April 2014, abgerufen am 18. August 2015
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Ebow |
| ALTERNATIVNAMEN | Düzgün, Ebru (wirklicher Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Rapperin mit türkischen Wurzeln |
| GEBURTSDATUM | 8. Februar 1990 |
| GEBURTSORT | München |