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Goranen

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Die Goranen (auch Goraner, Selbstbezeichnung Goranci; von serbisch Gora für Gebirge) sind Südslawen islamischen Glaubensbekenntnisses, die vornehmlich in der Gebirgsregion des südwestlichen Kosovo an der Grenze zur Republik Mazedonien beheimatet sind.

Die Goranen sprechen einen Übergangsdialekt zwischen den torlakischen Dialekten des Serbischen und den nördlichen Dialekten des Mazedonischen, der viele türkische Lehnwörter enthält. Als Schriftsprache bedienen sie sich auch unter dem langjährigen Einfluss der staatlichen Behörden gewöhnlich des Serbischen, beherrschen aber oft auch das Mazedonische.

Die Goranen betrachten sich heute meist als eigenständige Volksgruppe. Von Seiten der Serben werden sie gewöhnlich als islamisierte Slawen serbischen Ursprungs, heutzutage von Seiten mancher Mazedonier hingegen als mazedonischen Ursprunges betrachtet. Unter den Goranen existieren unterschiedliche Einstellungen zu dieser Frage.

Im Kosovo haben die Goranen den Status einer anerkannten Minderheit. Allerdings ging nach dem Ende des Kosovo-Krieges - OSZE-Angaben zufolge - in ihrem Hauptsiedlungsgebiet die Zahl von 17.000 auf rund 10.000 zurück. Viele von ihnen stehen einer möglichen Vorherrschaft der Albaner als größter Volksgruppe der Provinz kritisch gegenüber. Daher gelten sie bei manchen als Serbien gegenüber freundlich eingestellt.

In Norserbien werden die Goranen als eigene Volksgruppe gezählt.