Bad Hersfeld
Wappen | Karte |
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Amtliches Wappen von Bad Hersfeld |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg |
Fläche: | 73,82 km² |
Einwohner: | 30.490 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 413 Einwohner/km² |
Höhe: | 212 m ü. NN (Stadtmitte) |
Postleitzahlen: | 36251 |
Vorwahl: | 06621 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | HEF |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 002 |
Stadtgliederung: | 11 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Weinstraße 16 36251 Bad Hersfeld |
Offizielle Website: | www.bad-hersfeld.de |
E-Mail-Adresse: | info@bad-hersfeld.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hartmut H. Boehmer (parteilos) |
Die Stadt und Staatsbad Bad Hersfeld liegt im Nordosten von Hessen (Deutschland). Bad Hersfeld ist die Kreisstadt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Überregional ist Bad Hersfeld vor allem durch die seit 1951 alljährlich stattfindenden Bad Hersfelder Festspiele bekannt, die in der Stiftsruine abgehalten werden. Die Stiftsruine gilt als die größte romanische Kirchenruine Europas. Die Geschichte der Stadt Bad Hersfeld ist in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Geografie
Geografische Lage

Die Stadt liegt in der Hersfelder Senke, die hier durch den Zusammenfluss der Fulda und der Haune gebildet wird. Im Südwesten liegt das Vogelsberggebiet, im Nordwesten das Knüllgebirge (auf dem Foto im Hintergrund zu sehen) und im Nordosten der Seulingswald.
Der tiefste Punkt liegt mit 195 m ü. NN im Mündungsbereich der Solz in die Fulda. Der höchste Punkt in der Stadgemarkung ist der 408 m ü. NN hohe Laxberg (Knüllgebirge)
Die nächsten größeren Städte sind Kassel 52 km nördlich, Gießen 79 km südwestlich, Fulda 36 km südlich und Eisenach 45 km östlich von Bad Hersfeld. Durch Bad Hersfeld führt die Deutsche Fachwerkstraße.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt besteht Bad Hersfeld aus den Stadtteilen Allmershausen, Asbach, Beiershausen, Eichhof, Heenes, Hohe Luft, Johannesberg, Kathus, Kohlhausen, Petersberg und Sorga.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden sind das Ludwigsau, Friedewald, Schenklengsfeld, Hauneck, Niederaula, Kirchheim und Neuenstein.
Klima
Die geschützte Lage im Fuldatal, mit den umliegenden hessischen und thüringischen Mittelgebirgen führt in Bad Hersfeld zu einer verhältnismäßig hohen Jahresmitteltemperatur von 8,7 °C und einem ziemlich trockenen Klima mit nur 718,1 mm durchschnittlichem Niederschlag im Jahr. Die mittlere Jahressonnenscheindauer liegt daher auch bei relativ hohen 1385,4 Stunden. Im langjährigen Mittel hat Bad Hersfeld 34 Sommertage, 86 Frosttage und 22 Eistage pro Jahr.
Geschichte

Siehe auch: Geschichte der Stadt Bad Hersfeld und Geschichte der Hersfelder Abtei.
Die mündlich und schriftlich überlieferte Geschichte von Bad Hersfeld beginnt mit dem Mönch Sturmius, der 736 in Haerulfisfelt eine mönchische Einsiedelei errichtete und mit Lullus, der 769 am selben Ort das Benediktinerkloster Hersfeld gründete. Beide waren Schüler des Missionsbischofs Bonifatius.
Der heutige Stadtbereich lässt aufgrund von Ausgrabungen jedoch auf eine wesentlich längere Siedlungsgeschichte schließen, so gibt es neolithische Siedlungsspuren um 2000 v. Chr., ein bronzezeitliches Grab um 1200 v. Chr. und Funde aus der La-Tène-Zeit um 400 v. Chr..

Hersfeld wird 1142 erstmals als Marktort und 1170 als Stadt erwähnt. In diese Zeit fällt auch der Höhepunkt der reichspolitischen Bedeutung der Abtei Hersfeld. In den folgenden Jahrhunderten schwindet die Macht der Abtei, die sich seit dem Interregnum nicht mehr auf die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stützen konnte. Ab dem Jahr 1373 erhielt die Landgrafschaft Hessen, durch Schutzbündnisse, Einfluss auf die Stadt. In der Vitalisnacht 1378 erreichte der Machtkampf zwischen Abtei und Stadt seinen Höhepunkt. Durch den Deutschen Bauernkrieg 1525 fielen große Teile der Stadt und der Abtei an Hessen. 1606 stirbt der letzte Abt und im Westfälischen Frieden 1648 wird die gefürstete Reichsabtei Hersfeld der Landgrafschaft Hessen-Kassel zugesprochen. Hersfeld, nun ein weltliches Fürstentum, gehört seitdem zur Hessen-Kassel.
Im Jahre 1439 wurden große Teile der Stadt durch einen Brand zerstört. Das älteste Fachwerkhaus in der Stadt ist das Küsterhaus von 1452. Abt Ludwig V. (1571 - 1588) löste für viele Jahrhunderte die letzte Baublüte in der Stadt aus, in dem er die Gebäude der Abtei im Renaissancestil aus und umbauen ließ. Dies sind heute noch in der ganzen Altstadt zu sehen, z.B. die ehemalige Münze oder das Schloss Eichhof.
Im Siebenjährigen Krieg 1761 brennen die Stiftskirche und die Klostergebäude nieder und 1807 entkommt die Stadt knapp der völligen Vernichtung durch napoleonische Besatzungstruppen, da der badische Oberstleutnant Lingg die Befehle Napoléons nur "wörtlich" ausführte. Er sollte die Stadt an allen vier Seiten anzünden, dies tat er auch, in dem er vier einzeln stehende Gebäude anzünden lies.
Im Jahre 1821 wird Hersfeld Kreisstadt in Kurhessen. Im gleichen Jahrhundert 1866 ist Hersfeld an das Eisenbahnnetz angeschlossen und ab 1938 hat die Stadt Hersfeld einen Autobahnanschluss (heute die A7 von Kirchheim nach Kassel).
Die Entwicklung zum Kurbad beginnt mit der Erschließung des Lullusbrunnens im Jahre 1904. 1945 wurde Hersfeld zum zweiten Mal vor der Zerstörung gerettet. Der Hauptmann Karl Günzel garantierte den anrückenden Amerikanern eine friedliche Übergabe der Stadt und rette somit die Stadt vor Fernwaffenbeschuss. Ab 1949 heißt die Stadt Bad Hersfeld und seit 1963 ist Bad Hersfeld ein Hessisches Staatsbad.
Eingemeindungen
1918 wurde Kalkobes eingemeindet. Im Jahre 1972 wurden die unter dem Kapitel Stadtgliederung genannten Orte eingemeindet. Weiterhin wurden die Kreise Hersfeld und Rotenburg zusammengelegt. Bad Hersfeld wurde Kreisstadt des neu entstandenen Kreises Hersfeld-Rotenburg.
Einwohnerentwicklung und Stadtteile
Einwohnerentwicklung der Stadt Bad Hersfeld und der Stadtteile. Die Daten von 1930 bis 1970 kommen aus Volkszählungsergebnissen. Für 1997 stammen die Daten vom Einwohnermeldeamt.
Jahr | 1823* | 1840 | 1867 | 1895 | 1930 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1997 |
Allmershausen | 124 | 144 | 126 | 163 | 176 | 181 | 237 | 197 | 183 | 224 |
Asbach | - | 628 | 671 | 615 | 845 | 918 | 1.272 | 1.127 | 1.185 | 1.438 |
Beiershausen | - | 155 | 137 | 119 | 138 | 171 | 268 | 218 | 278 | 314 |
Heenes | 217 | 253 | 268 | 271 | 368 | 394 | 464 | 476 | 591 | 978 |
Hersfeld | 5.667 | 6.553 | 5.959 | 7.413 | 12.318 | 14.608 | 21.285 | 23.004 | 23.628 | 26.650 |
Kalkobes | 180 | 229 | 250 | 349 | - | - | - | - | - | - |
Kathus | - | 370 | 462 | 410 | 600 | 633 | 853 | 847 | 870 | 1.003 |
Kohlhausen | - | 149 | 167 | 160 | 190 | 207 | 290 | 259 | 275 | 346 |
Petersberg | - | 133 | 174 | 147 | 250 | 270 | 358 | 366 | 844 | 725 |
Sorga | - | 602 | 718 | 663 | 850 | 984 | 1.310 | 1.150 | 1.279 | 1.579 |
* Dazu kamen 1823 das Stift mit 66 Einwohnern, der Hof Wehneberg mit 48 Einwohnern, der Hof Hehlgans mit 14 Einwohnern und der Hof Meisebach mit 11 Einwohnern.
Politik

Die Stadtverordnetenversammlung Bad Hersfeld zählt 45 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 18. März 2001 wie folgt dar:
SPD | : 24 Sitze |
CDU | : 16 Sitze |
FWG | : 3 Sitze |
BfH | : 1 Sitz |
Unabhängige | : 1 Sitz |
Der Magistrat besteht aus 8 Stadträten und dem Bürgermeister. Davon entfallen 4 Sitze auf die SPD, 3 Sitze auf die CDU und ein Sitz auf die FWG.
Der Bürgermeister Hartmut Henning Boehmer (parteilos) wurde am 2. Dezember 2001 mit einem Stimmenanteil von 66,7 % gewählt.
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist gespalten. Vorne in Blau ein linksgewendeter, golden gekrönter und golden bewehrter, neun Mal von Silber und Rot geteilter Löwe (Löwe von Hessen). Hinten in Silber ein rotes Doppelkreuz mit Fußspitze. Das Kreuz ist auch bekannt unter dem Namen Hersfelder Doppelkreuz (Wappen von Bad Hersfeld). Die Stadtfarben sind weiß-rot.
Bedeutung: Das heutige Wappen setzte sich seit 1559 in der städtischen Heraldik durch. Das Doppelkeuz stammt von der Benediktinerabtei Hersfeld. Der Löwe von Hessen kam nach der Eroberung im Deutschen Bauernkrieg von Landgraf Philipp I. 1525 in das Wappen.
Es gibt folgenden überlieferten Wappenspruch: |
Hersfeld der Stadt/ein Kreuz im Schild |
Darneben steht ein Löwen wild; |
In Kreuz und leid hab' Löwenmuth |
Und trau auff Gott/ es wird wol guot. |
Ältere Wappen: Das älteste bekannte Stadtsiegel, ab 1256, zeigte den Schutzheiligen Wigbert. Das kleinere Siegel aus dem 14. Jahrhundert zeigt die Patrone Simon der Zelot und Judas Thaddäus der Benediktinerabtei Hersfeld mit dem Mainzer Rad und dem Doppelkreuz. Das Doppelkeuz steht im spätgotischen Stadtsiegel allein. Es wurde nach der Eroberung der Stadt durch den Landgrafen Philipp von Hessen 1525 von dem hessischen Löwen verdrängt.
Städtepartnerschaften
Die Stadt Bad Hersfeld unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
L'Haÿ-les-Roses (Departement Val-de-Marne in Frankreich, seit 1979)
Šumperk (Tschechien, seit 1994)
Bad Salzungen (Deutschland, seit 1990)
Eine Patenschaft besteht zum Schnellboot der Deutschen Marine S 75 Zobel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Jeden Sommer finden hier die Bad Hersfelder Festspiele statt, außerhalb der Festspielsaison werden Theatervorführungen in der Stadthalle gegeben.
Musik
Jedes Jahr nach den Festspielen finden in der Stiftsruine die Bad Hersfelder Opernfestspiele statt. Bereits während der Festspielzeit veranstaltet der Arbeitskreis für Musik e.V. seit dem Jahr 1961 die Bad Hersfelder Festspielkonzerte in der Stiftsruine, der Stadthalle und im Johann-Sebastian-Bach-Haus. Des weiteren finden in der Stadthalle und im Johann-Sebastian-Bach-Haus das ganze Jahr über Saisonkonzerte statt. Dazu gehören z. B. die Internationalen Bachtage in Hessen und Thüringen, in der jedes Jahr in der Karwoche und zu Ostern große Chorwerke und kammermusikalische Kostbarkeiten aufgeführt werden.
Museen
- Stadtmuseum Bad Hersfeld, im Kapitelsaal des alten Klosters
- Konrad-Duden-Museum neben der Konrad-Duden-Schule (ehemalige Alte Klosterschule, Konrad Duden war hier Direktor von 1876 bis 1905)
- Haus Mährisch Schönberg
Bauwerke
- Die Ruine der Stiftskirche ist die größte romanische Kirchenruine Europas. Sie wird heute als Spielstätte der Bad Hersfelder Festspiele genutzt. Im Katharinenturm hängt Deutschlands älteste datierte Glocke.
- Die gotische Stadtkirche Bad Hersfeld, ihr Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert ist das Wahrzeichen Bad Hersfelds. Hier hängt Deutschlands viertälteste Glocke.
- Das Rathaus wurde um 1371 in gotischem Stil erbaut und 1607 bis 1612 umgebaut. Es erhielt die Renaissancegiebel.
- Zahlreiche Fachwerkhäuser, drei davon sind das Küsterhaus (ältestes Fachwerkhaus der Stadt aus dem Jahre 1452), das Zimmermannshaus und die Linggklause (sie war damals Unterkunft des Oberstleutnants Lingg). Auf dem Marktplatz zeugen die Patrizierhäuser aus gotischer Zeit mit ihren Renaissancegiebeln sowie die gegenüberliegenden Fachwerkhäuser von der letzten Baublüte des Hersfelder Klosters.
- Das Linggdenkmal erinnert an den badischen Oberstleutnant, der 1807 die Stadt vor dem Niederbrennen durch napoleonische Truppen rettete.
- Das Südtor, der Klausturm (ein Wachturm in der Stadtmauer) und zwei Teiche im Innenstadtbereich sind Reste der früheren Stadtbefestigung.
- Das Vitaliskreuz von 1378 markiert die Stelle, an der die Bürger in der Vitalisnacht den Angriff des Sternerbundes abwehren konnten.
- Weiterhin der Kurpark und etwas außerhalb der Stadt das Schloss Eichhof und das Bruderhaus auf dem Johannesberg
Parks
- Kurpark mit Kurhaus und Wandelhalle
- Leonardt-Müller-Anlage entlang der Stadtmauer und im Stiftsbezirk, mit den zwei Nordschulteichen (Reste es ehemaligen Stadtgrabens)
- Fuldapark
Sport
- Neben den Fußballvereinen in jedem Stadtteil gibt es den Verein SVA Bad Hersfeld, der mit seiner 1. Mannschaft in der Saison 2005/2006 in der Landesliga Hessen Nord spielt. Die 2. Mannschaft spielt in der Bezirksoberliga Fulda und die A-Junioren gehören bereits im dritten Jahr der Hyundai Oberliga Hessen an.
- Die drei Ruder- und Kanuvereine Hersfelder Kanu-Club 1924 e.V., der Kanu-Wanderer Hersfeld 1986 e.V. und der Hersfelder Ruderverein 1977 e.V. entfalten ihre Tätigkeit im Sommer hauptsächlich auf der Fulda. Der letzt genannte Verein betreibt auch wettkampfmäßigen Rudersport.
- Neben den Schützenvereinen in fast jedem Stadtteil gibt es die Hersfelder Schützengilde 1252 e.V.
- Der Luftsportverein Bad Hersfeld e.V. hat sein Segelfluggelände auf dem Langenberg bei Hattenbach (Ortsteil von Niederaula).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Bad Hersfelder Festspiele (von Mitte Juni bis Mitte August)
- Oper in der Stiftsruine (nach Ende der Festspiele)
- Lullusfest,das älteste Volksfest Deutschlands, (jedes Jahr in der Woche, in der der 16. Oktober liegt)
- Sauer.Lollslauf (Marathonlauf zum Lullusfest)
- Live-Jazz-Festival (am 1. Juni-Wochenende jedes Jahr)
- Internationale Bad Hersfelder DMV-Grasbahnrennen (jeden Sommer veranstaltet vom Motorsportclub Bad Hersfeld e.V. auf einer 500 m langen Bahn)
- Internationale Bad Hersfelder Bach Tage (zu Ostern)
- Tagebergfest der Freiwilligen Feuerwehr ( Waldfest in freier Natur )
- Schützenfest der Schützengilde im Jägersgraben
- Cross Music Metalfest im Alten Güterbahnhof
In der Stadt finden regelmäßig folgende Märkte statt.
- Wochenmarkt auf dem Linggplatz (Dienstags und Freitags von 7:00 bis 13:30 Uhr)
- Weihnachtsmarkt der 100.000 Lichter auf dem Linggplatz (in der Adventszeit von 12:00 bis 19:30 Uhr))
- Floh- und Trödelmarkt auf dem Linggplatz (vom April bis Oktober, jeden ersten Samstag des Monats)
- Ostermarkt auf dem Linggplatz und den Marktplatz (am Mittwoch vor den Osterfeiertagen)
- Pfingstmarkt auf dem Linggplatz und den Marktplatz (am Mittwoch vor den Pfingstfeiertagen)
- Großer Lulluskrammarkt auf dem Marktplatz, Linggplatz, Johannesstraße und Kirchplatz (am Mittwoch in der Lullusfestwoche)
- Herbstmarkt auf dem Linggplatz und den Marktplatz (am Buß- und Bettag)
Wirtschaft und Infrastruktur
Seit der Wiedervereinigung liegt Bad Hersfeld in der Mitte Deutschlands, verkehrsgünstig gelegen an der A 4 und der A 7. Dadurch entwickelte sich die Region zu einem Schwerpunkt für Logistikfirmen.
Die Stadt hat die Funktion eines Mittelzentrums mit Teilfunktion eines Oberzentrums
Verkehr
Die Straßen für die Nord-Süd Richtung:
- A 5 Bad Hersfeld nach Frankfurt am Main und Basel
- A 7 Hamburg über Bad Hersfeld nach Würzburg und Lindau
- B 27 Braunlage, Harz über Göttingen und Bad Hersfeld nach Fulda, Würzburg, Stuttgart zum Bodensee
Die Straßen für die West-Ost Richtung:
- A 4 Bad Hersfeld nach Eisenach und Leipzig/Dresden
- B 62 Marburg nach Alsfeld und Bad Hersfeld nach Bad Salzungen
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Die Bahnlinie von Frankfurt am Main über Fulda, Bad Hersfeld nach Kassel und Göttingen. Weiterhin besteht eine 2-stündige ICE-Verbindung auf der Strecke Frankfurt am Main über Fulda, Bad Hersfeld, Eisenach Erfurt, Weimar nach Leipzig, Berlin bzw. Dresden
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Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Nordhessischen Verkehrs Verbund (NVV) gewährleistet. Die neun Stadtbuslinien werden von der Kraftverkehr Kinzigtal GmbH (KVK, Tochterunternehmen der Hanauer Straßenbahn AG) betrieben.
Die von der Hersfelder Eisenbahngesellschaft betriebene Hersfelder Kreisbahn von Bad Hersfeld nach Philipsthal wurde 1993 eingestellt und der Abschnitt bis Schenklengsfeld ist zu einem Radweg umgebaut worden.
Der Flugplatz Johannesberg als Sonderlandeplatz
Ansässige Unternehmen
Aus der ältesten Branche in Bad Hersfeld, der Textilherstellung, ist die Firma Invista (ehemaliges Hoechst Werk), die in der Polyesterherstellung arbeitet, zuzuordnen. Weitere alteingesessene Familienunternehmen sind: der Mineralölhändler und Betreiber der LOMO-Tankstellen Lorenz Mohr GmbH & Co. KG und die Hoch- und Tiefbaufirma Kirchner Holding GmbH. Im Bereich der Elektrotechnik und der EDV arbeitet die Thales e-Transactions GmbH (vormals Zuse KG, später Siemens AG) und aus dem Bereich des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik sind die Firmen Grenzebach BSH GmbH, Linde Kältetechnik GmbH & Co. KG und TLT Turbo GmbH zu nennen. Die Logistikbranche siedelte sich hier im wesentlichen erst nach der Wiedervereinigung an. Nach Amazon.de und die im Zwischenbuchhandel tätige Firma Libri haben sich mittlerweile auch die Logistikfirmen RS Components und GPL Gesellschaft für Privatkundenlogistik mit ihren Europa-Hubs angesiedelt.
Medien
Hier erscheint die Tageszeitung Hersfelder Zeitung (gegründet 1763) und die wöchentlich zweimal erscheinende Gratis-Zeitung "Kreisanzeiger" (erscheint seit 1980).
Geplant: Radio Lolls
Öffentliche Einrichtungen
Neben den üblichen Einrichtungen einer Kreisstadt und den bereits im Kapitel "Kultur und Sehenswürdigkeiten" erwähnten Einrichtungen, gibt es die Konrad-Duden-Stadtbibliothek, die Stadthalle, das Kino und das Buchcafé (Träger: Verein für Kultur und Kommunikation e.V).
Im Bereich Sport gibt es zwei Bäder, das "Aqua Fit" (Sport- und Familienbad) und die "Kurbad Therme" (Wellnessbad) im Kurpark. Weiterhin gibt es das beheizte Freischwimmbad Geistalbad. Viele weitere Sportarten kann man im Jahn Park (Freizeit- und Sportzentrum), im Nordic Walking Park und auf den Sport- und Tennisplätzen in Bad Hersfeld betreiben.
Kurbetrieb:

In Bad Hersfeld gibt es zwei Heilbrunnen. Die Lullusquelle wurde 1904 neu erbohrt. Sie ist seit 1518 urkundlich bekannt, wurde aber bei einem Hochwasser im 17. Jahrhundert verschüttet. Der Vitalisbrunnen wurde 1949 erbohrt. Das Wasser ist stark glaubersalzhaltig. Ein Mineralwasser wird unter dem Namen "Naturquellen Bad Hersfeld" auch in Flaschen abgefüllt und ist im Getränkehandel erhältlich.
Der Kurbetrieb findet daher primär durch Trinkkuren und Badekuren statt. Das betrifft daher folgenden Anwendungen bei Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheitenm bei psychosomatischen Erkrankungen, bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates und bei Krankheiten des rheumatischen Formenkreises. Nach dem im Jahr 2005 die Privatisierung des Kurbetriebs gescheitert ist, hat die Stadt die Verwaltung wieder übernommen.
In der Stadt gibt es folgende Krankenhäuser und Kliniken. Das Klinikum Bad Hersfeld (Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Gießen) und das Sankt-Elisabeth-Krankenhaus sind vorwiegend im allgemeinmedizinischen Bereich tätig. Weiterhin gibt es die Kurkliniken, Klinik im Kurpark (Klinik für Psychosomatik und Orthopädie), Fachklinik Wigbertshöhe (Klinik für soziopsychosomatische Krankheiten), Klinik am Hainberg (Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie), Vitalisklinik (Klinik für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen)und die Orthopädische Akutklinik.
Bildung
In Bad Hersfeld gibt es drei Gesamtschulen. Dies sind die Gesamtschule Geistal, die Gesamtschule Obersberg und die Konrad-Duden-Schule. Die zuletzt genannte Schule wurde im Jahre 1570 vom Hersfelder Abt Michael, als Klosterschule gegründet. Von 1876 bis 1905 war Konrad Duden am damaligen Königlichen Gymnasium zu Hersfeld Direktor. Zu Ehren von Konrad Duden wurde die Schule 1980 nach ihm umbenannt.
Die Modellschule Obersberg bietet eine gymnasiale Oberstufe.
Des Weiteren gibt es sechs Grundschulen. Dies sind die Ernst-von-Harnack-Schule, die Grundschule An der Sommerseite, die Grundschule Sorga, die Kolibri-Grundschule, die Linggschule und die Wilhelm-Neuhaus-Schule. Außerdem eine Sonderschule, die Friedrich-Fröbel-Schule.
Weiterhin die drei Berufsschulen, Berufliche Schulen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg (Europaschule), Berufsbildungszentrum Metall und Bildungszentrum für Handel und Dienstleistung.
Weitere Aus- und Weiterbildungseinrungen sind die Studienakademie für Logistik (Teilbereich der Berufsakademie Nordhessen GmbH in Bad Wildungen), die Abendschulen für Erwachsene, das Bildungszentrum und Tagungshotel des BUK (Bundesverband der Unfallkassen), die Deutsche Angestellten Akademie, die Evangelische Jugendbildungsstätte Frauenberg (in Trägerschaft der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), die Volkshochschule des Landkreises und die Musikschule des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Leonhard Müller (*1799; † 1878), Kurfürstlich-Hessischer Land- u. Straßenbaumeister, er unternahm erste Maßnahmen zur Erhaltung der Stiftsruine und gestaltete die Parkanlage im Klosterbezirk und entlang der Stadtmauer.
- Wilhelm Neuhaus (*25. Dezember 1873; † 16. Dezember 1956), Heimatforscher
Söhne und Töchter der Stadt
Diese Übersicht enthält sowohl bedeutende, in Bad Hersfeld geborene Persönlichkeiten als auch Personen die in Bad Hersfeld wirkten, jedoch nicht hier geboren sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

- Lullus (* um 710 in Wessex; † 16. Oktober 786 in Hersfeld), erster regulärer Erzbischof von Mainz und erster Abt des Klosters Hersfeld
- Lampert von Hersfeld (* vor 1028 vermutlich in Franken; † vor 1085 vermutlich in Bad Hersfeld), Geschichtsschreiber und Abt
- Heinrich Gutberleth (* 1572 in Bad Hersfeld, † 24. März 1635 in Deventer), Pädagoge
- Johann Baptist Lingg von Linggenfeld (* 24. April 1765 in Meersburg, † 21. Januar 1842 in Karlsruhe, Generalleutnant
- Konrad Duden (* 3. Januar 1829 auf dem Gut Bossigt in Lackhausen, Ortsteil von Wesel; † 1. August 1911 bei Wiesbaden-Sonnenberg), von 1876 bis 1905 Direktor des königlichen Hersfelder Gymnasiums.
- Karl Franz Wilhelm Schimmelpfeng (* 9. November 1841 in Bad Hersfeld, † 21. Juni 1913 in Königstein), Begründer der Auskunftei Schimmelpfeng
- Max Becker (* 25. Mai 1888 in Kassel, † 29. Juli 1960) war ein deutscher Politiker und einer der Initiatoren der Bad Hersfelder Festspiele
- Manfred Gruber (* 24. Januar 1951 in Erkshausen) ist ein bekannter Künstler (Maler, Grafiker und Bühnenbildner) und war von 1978 bis 1987/1988 Ausstattungsleiter und Chefbühnenbildner bei den Bad Hersfelder Festspielen
- Konrad Zuse (* 22. Juni 1910 in Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld) verlegte seinen Fimensitz 1957 nach Bad Hersfeld.
- Uwe Bein (* 26. September 1960 in Heringen), Profifußballspieler, Fußballweltmeister 1990, heute tätig in seiner Fußballschule und beim SVA Bad Hersfeld, seit 2005 Manager bei Kickers Offenbach.
Literatur
- Wilhelm Neuhaus, Aus 12 Jahrhunderten, Ott-Verlag Bad Hersfeld 1984, ISBN 3-9806842-2-9
- Norbert Landeck / Michael Würz, AugenBlicke - Bilder und Geschichten, Ott-Verlag Bad Hersfeld 2001, ISBN 3-9806842-2-9
- Arno Bingel, Hersfeld im Wandel der Zeiten, Sutton Verlag 2002, ISBN 3-89702-410-1
- Hersfeld, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-89, Bd. 8, S. 446.
Sonstige Bilder
-
Blick über Bad Hersfeld in Richtung Süden
Weblinks
- Bad Hersfelder Festspiele
- Oper in der Stiftsruine Bad Hersfeld
- Linkkatalog zum Thema Bad Hersfeld bei curlie.org (ehemals DMOZ)