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Jan Banaś

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jan Banaś
im Jahr 2011
Personalia
Geburtstag 29. März 1943
Geburtsort BerlinDeutsches Reich
Größe 171 cm
Position Mittelfeldspieler

Jan Banaś (* 29. März 1943 in Berlin als Heinz-Dieter Banas) ist ein ehemaliger polnischer Fußballspieler mit deutschen Wurzeln.

Biographie

Banaś wurde als Sohn eines deutschen Vaters unter dem Namen Heinz-Dieter Banas im Jahr 1943 in Berlin geboren. Die Eltern wurden durch den Zweiten Weltkrieg.[1] Der Vater fand seine Frau und Jan Banaś durch das Lesen dessen Namens in der Sportpresse. Im Jahr 1965 hatte sich der damals bei Polonia Bytom spielende Banaś bei einer Partie in Schweden ab und ging in die Bundesrepublik Deutschland. Initiator dieser Aktion war sein im oberfränkischen Hof lebender Vater.[1] Aufgrund der fehlenden Genehmigung wurde er von der FIFA gesperrt; die Sperrlaufzeit betrug zwei Jahre.

Die SpVgg Hof sollte der Klub sein, wo Jan Banas trainierte und als der Klubpräsident der Hofer vermittelte ihn an den 1. FC Köln, da er das Vereinsbudget aufbessern wollte.[1] Zu einer Vertragsunterschrift kam es nicht, da Polonia Bytom die Freigabe verweigerte. So kam es nur zu Trainingseinheiten beim 1. FC Köln; in Trainingsspielen mit der Reservemannschaft gegen die erste Mannschaft trug er zu Siegen der Zweitvertretung bei.[1] Der Vertrag mit dem 1. FC Köln führte zu einem Familienstreit; Jan Banaś' Vater verlangte einen Teil des Monatslohnes für sich. Sowohl wegen dem Familienstreit als auch aufgrund der sportlichen Situation kehrte Jan Banas nach knapp zwei Jahren in die damalige Volksrepublik Polen zurück. In der Presse in Polen wurde dies als Sieg des Sozialismuses gegenüber dem Kapitalismus angesehen.[1]

Banaś spielte wieder für Polonia Bytom und auch wieder für die polnische Nationalmannschaft. In der Qualifikation zur WM-Endrunde 1974 in (West-)Deutschland hatte Polen auch dank eines Tores von Banaś das erste Spiel gegen England in Chorzów mit 2:0 gewonnen.[1] In der Folge lieferten sich beide Mannschaften ein Fernduell um den Gruppensieg; mit einem 1:1-Unentschieden im Wembley-Stadion in London qualifizierte sich die polnische Nationalmannschaft für die Teilnahme an der WM in der Bundesrepublik. Da sowohl der PZPN als auch die Partei befürchteten, dass Banaś erneut sich absetzen könnte, durfte er nicht teilnehmen.[1]

Literatur

  • Thomas Urban: Schwarze Adler, Weißer Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik. Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-775-8.
  • Jan Banaś in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Thomas Urban: Schwarze Adler, Weißer Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik. Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-775-8, S. 121–123.