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Decamethylcyclopentasiloxan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Struktur von Decamethylcyclopentasiloxan
Allgemeines
Name Decamethylcyclopentasiloxan
Andere Namen

D5

Summenformel C10H30O5Si5
Kurzbeschreibung

farb- und geruchlose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 541-02-6
PubChem 10913
Wikidata Q414350
Eigenschaften
Molare Masse 370,72 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,96 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

−38 °C [1]

Siedepunkt

210 °C [1]

Dampfdruck

20,4±1,1 Pa (25 °C) [2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (17,03±0,72 ppb bei 23 °C) [3]

Brechungsindex

1,3982 [4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Decamethylcyclopentasiloxan ist eine farb- und geruchlose Flüssigkeit. Es gehört zur Gruppe Organosiliciumverbindungen, d. h. es ist eine organische Verbindungen, bei der die Siliciumatome direkt an Kohlenstoffatome gebunden sind.

Verwendung

Decamethylcyclopentasiloxan wird beispielsweise als Ausgangsstoff für die basisch oder sauer katalysierte Ringöffnungspolymerisation,[5] für Kosmetika und Hygieneartikel, in Reinigungs- und Poliermitteln und als Benzinadditiv verwendet.[6] Der Verbrauch lag in Schweden zwischen 1999 und 2003 bei 10–20 t/Jahr.[7]

Risikobewertung

Decamethylcyclopentasiloxan war basierend auf einer Stoffbeurteilung durch Environment Canada und Health Canada im Jahr 2008 als gefährlich für die aquatische Umwelt bewertet worden und auf die entsprechende Liste gesetzt worden.[8] Die Industrie den Entscheid, dass die Stoffbeurteilung zu Restriktionen führen sollte, angefochten, und verlangte ein "Board of Review". Dieses kam im Oktober 2011 zum Schluß, dass Decamethylcyclopentasiloxan zwar die Grenzwerte bezüglich Persistenz und Bioakkumulation übersteige, der Stoff jedoch nicht biomagnifiziere. Weiter gäbe es keine Hinweise, dass der Stoff bis zur Löslichkeitsgrenze gegenüber von Organismen toxisch wirke. Demnach wurden adverse Effekte für Organismen in Luft, Wasser und Sedimenten ausgeschlossen. Der zuständige Minister akzeptierte die Schlussfolgerungen, so dass Decamethylcyclopentasiloxan aus der Liste genommen wurde.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu Decamethylcyclopentasiloxan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. Ying Duan Lei, Frank Wania, Dan Mathers: Temperature-Dependent Vapor Pressure of Selected Cyclic and Linear Polydimethylsiloxane Oligomers. In: Journal of Chemical & Engineering Data. 55, 2010, S. 5868–5873, doi:10.1021/je100835n.
  3. Sudarsanan Varaprath, Cecil L. Frye, Jerry Hamelink: Aqueous solubility of permethylsiloxanes (silicones). In: Environmental Toxicology and Chemistry. 15, 1996, S. 1263–1265, doi:10.1002/etc.5620150803.
  4. Eugene G. Rochow: Einführung in die Chemie der Silikone. Verlag Chemie GmbH, Weinheim 1952.
  5. ChempaPedia: Silicone.
  6. KemI-stat – schwedisches Produkteregister.
  7. Eva Brorström-Lundén, Lennart Kaj, Jeanette Andersson, Anna Palm Cousins, Mikael Remberger, Martin Schlabach, Norbert Schmidbauer: Screening of New Chemicals in Sweden: The Siloxane Case (PDF; 425 kB). Workshop on Emerging environmental pollutants: Key Issues and Challenges. Stresa, Italien.
  8. Environment Canada and Health Canada. 2008. Screening assessment for the challenge decamethylcyclopentasiloxane (D5) http://ec.gc.ca/ese-ees/default.asp?lang=En&n=13CC261E-1
  9. Risk assessment and regulation of D5 in Canada: Lessons learned http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/etc.2934/full