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Carlo Scarpa

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Datei:Carlo Scarpa Banca Popolare di Verona - 1974 1.jpg
Banco Popolare di Verona - 1974
Datei:Carlo Scarpa Banca Popolare di Verona - 1974 2.jpg
Fenster der Banco Popolare di Verona

Carlo Scarpa (* 2. Juni 1906 in Venedig, Dorsoduro; † 28. November 1978 in Sendai, Japan) war ein italienischer Architekt, der zu den wichtigsten Vertretern der Moderne gehört. Durch seine Lehrtätigkeit, aber auch durch seine Entwürfe und Projekte prägte er die Architektur des 20. Jahrhunderts. Scarpa schloß sein Studium an der Kunstakademie in Venedig im Fach Architekturdarstellung ab. Von 1926 an hatte er verschiedene Assistenzstellen an der erst neu gegründeten IUAV in Venedig inne, wo er ab 1933 als Lehrbeauftragter und schließlich als Professor tätig war. Dabei setzte er sich in der Zeit von 1933 bis 1947 intensiv mit der Glaskunst und Entwürfen für die Firma Venini aus Murano auseinander. Ab 1945 setzte er seine Lehrtätigkeit in den Bereichen Kunsthandwerk und Industriedesign fort. Ab etwa 1950 begann er mit der Realisierung größerer Bauaufgaben.

1955 bekam Scarpa den Doktorentitel honoris causa verliehen, sowie auch verschiedene Auszeichnungen und Preise (z.B. den IN-ARCH National Award). Trotzdem war er jahrelang Angriffen ausgesetzt, da er aufgrund seines Abschlusses im Fach Architekturdarstellung kein ausgebildeter Architekt war. Erst im Jahr 1965 legitimierte ein Gerichtsurteil seine Bautätigkeit und den Architektentitel. Im Jahr 1966 nahm er an der Ausstellung "Museumsarchitektur" des Museum of modern Art in New York teil. Daran schloß sich ein längerer Amerika-Aufenthalt an, bis er Direktor der Architekturfakultät in Venedig wurde. Im Alter von 72 Jahren starb Scarpa an den Folgen eines Sturzes.

Scarpa und die Architektur

Scarpas Architekturverständnis stützt sich zum einen auf einen planerisch-konzeptionellen Ansatz sowie andererseits auf ein tiefgreifendes handwerkliches Fachwissen. Handskizzen und Zeichnungen sind im Werk Scarpas besonders wichtig, seine intensiven Bemühungen um Skizzen und Werkpläne führten immer wieder zu Pausen seiner Bautätigkeiten.

Bedeutende Bauwerke

  • Umbau Gallerie dell'Accademia in Venedig - 1944-1949
  • Umbau Palazzo Querini Stampalia in Venedig - 1949-1956
  • Gipsoteca del Canova in Possagno - 1956-1957
  • Museo di Castelvecchio in Verona - 1958-1964
  • Olivetti-Geschäft in Venedig - 1959
  • Negozio Gavina in Bologna - 1961
  • Friedhofserweiterung und Grabmal Brion in San Vito d'Altivole - 1970-1973
  • Banca Popolare di Verona - 1974
  • Casa Ottolenghi in Bardolino - 1974-1978