Postcon
Postcon Deutschland B.V. & Co. KG
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Rechtsform | B.V. & Co. KG |
Gründung | 2000 |
Sitz | Ratingen |
Leitung | Rüdiger Gottschalk |
Mitarbeiterzahl | rund 5800 |
Branche | Postunternehmen |
Website | www.postcon.de |
Postcon Deutschland ist der größte alternative Briefdienstleister in Deutschland mit einem Volumen von rund einer Milliarde briefkastenfähiger Sendungen pro Jahr. Der Spezialist für Geschäftspost ist eine hundertprozentige Tochter der niederländischen PostNL.
Dienstleistungsangebot
Postcon bietet die Zustellung von nicht inhaltsgleichen Briefen, inhaltsgleichen Werbesendungen und adressierten Katalogen über 50 Gramm an. Zurzeit können weitgehend nur große Unternehmen und Behörden direkt die Dienste von Postcon nutzen.
Über eigene Zustellstrukturen im Ruhrgebiet, Rheinland und in Frankfurt sowie über rund 20 Beteiligungen an regionalen, meist verlagsgebundenen Briefdiensten werden rund 30 Prozent der bundesdeutschen Haushalte direkt erreicht. Um einen flächendeckenden Zustelldienst bieten zu können, arbeitet Postcon mit Mail Alliance und der Deutschen Post zusammen.
Zusammenschluss
Am 19. März 2014 fand die Umfirmierung von TNT Post zu Postcon statt. Die Gesellschaften der TNT Post wurden unter Postcon zusammengefasst und behielten ihre Standorte.
Geschäftsbereiche

Postcon gliedert sich in folgende Sparten:
Großkunden
Für den Massenversand von Geschäfts- und Transaktionspost, adressierten Mailings sowie inhaltsgleicher Werbe- und Katalogpost ist Postcon Experte. Großversender wie Banken und Versicherungen, Energieversorger und Telekommunikationsanbieter sowie Handels- und Versandhäuser für B2B und B2C vertrauen auf die günstigen Preise und zuverlässigen Leistungen des Briefdienstleisters Postcon.
Geschäftskunden
Für den zuverlässigen Versand der täglichen Geschäftspost kleiner und mittelständischer Unternehmen ist Postcon Spezialist. Geschäftskunden überzeugt der Briefdienstleister mit portooptimierten Angeboten und attraktiven Zusatzservices, regional und national, individuell auf den persönlichen Bedarf zugeschnitten.
Druckdienstleister
Gemeinsam profitieren kann so einfach sein: Druckdienstleistern steht Postcon als kompetenter Versandpartner für Werbe- und Transaktionspost zur Seite. Der Briefdienstleister vereinfacht Prozesse, bietet ganzheitliche Lösungen, erweitert das Portfolio von Druckdienstleistern und versendet hohe Volumina bundesweit zu günstigen Preisen.
Öffentlicher Sektor
Ausschreibungen von Versandleistungen kommunaler Ausgangspost gewinnt Postcon mit günstigen Preisen und Zuverlässigkeit bei zugleich fairen Arbeitsbedingungen. Städte, Gemeinde, Landkreise, Landratsämter, Körperschaften des öffentlichen Rechts und kommunale Versorgungsunternehmen sparen täglich Portokosten, auch beim klimaneutralen Versand.
Internationaler Versand
Den internationalen Post-, Paket- und Retourenservice fällt in den Tätigkeitsbereich der Schwestergesellschaft Spring Global Mail.
Situation seit Ende des Briefmonopols
Seit dem 1. Januar 2008 ist formal das letzte Monopol der Deutschen Post AG – das Briefmonopol für Briefe unter 50 Gramm – gefallen. Der Anteil der Privatpostunternehmen am deutschen Postmarkt stagniert seitdem bei 10 %. Schuld an dem nicht funktionierenden Wettbewerb ist u. a. die inzwischen gerichtlich untersagte Gründung des Subunternehmens der Deutschen Post AG First Mail in Düsseldorf. First mail hatte die Aktivitäten des ruhrgebietweiten Privatdienstleisters WAZmail für die Deutsche Post übernommen. Über diesen Umweg werden die meisten Briefe in der Rhein-Ruhr-Region wieder vom Postmonopolisten Deutsche Post AG zugestellt. Aber auch der Eigentümer des Monopolisten, der Bund, hat mit der Postmindestlohnverordnung und der Umsatzsteuer-Bevorzugung der Deutschen Post den Wettbewerb behindert. Die Umsatzsteuer-Bevorzugung der Deutschen Post wurde zum 1. Juli 2010 abgeschafft, so dass für alle Postdienstunternehmen in Deutschland umsatzsteuerrechtlich formal dieselben Vorgaben gelten.
Rückzug aus der Fläche
Im April 2011 wurde die TNT-Post-Niederlassung in Hamburg an die Elbkurier GmbH veräußert, welche im Oktober des gleichen Jahres Insolvenz anmeldete.
In Stuttgart wurde die TNT-Post-Niederlassung Fellbach im Februar 2012 geschlossen, nachdem sich TNT am örtlichen Privatpostdienstleister BWPOST beteiligt hatte.
Post-Mindestlohn
Die TNT Post Regioservice GmbH klagte im Januar 2008 mit anderen Konkurrenten der Deutschen Post AG gegen die deutsche Postmindestlohnverordnung.[1] Mit dieser Verordnung wurde bestimmt, dass der Mindestlohn für Briefdienstleistungen, den der Arbeitgeberverband Postdienste e. V. und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft im Tarifvertrag über Mindestlöhne für die Branche Briefdienstleistungen vom 29. November 2007 vereinbart hatten, auch für alle nicht an den Mindestlohntarifvertrag gebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Branche gelten sollte. Die Kläger waren in allen drei Instanzen erfolgreich. Letztinstanzlich stellte das Bundesverwaltungsgericht am 28. Januar 2010 fest, dass die Postmindestlohnverordnung die Rechte der Kläger verletzten.[2] (Zitat: „Das Verwaltungsgericht hat dem Feststellungsbegehren der Kläger stattgegeben. Die Berufung der Beklagten hatte teilweise Erfolg. Das Berufungsgericht hielt die Klagen der Arbeitgeber für unzulässig. Im Übrigen hat es die Entscheidung des Verwaltungsgerichts bestätigt.“) Damit sind die Mindestlöhne auf dem Postmarkt formal außer Kraft.
Umsatzsteuerprivileg
Seit dem 1. Juli 2010 sind formal auch die Universaldienstleistungen, welche durch Wettbewerber der Deutschen Post AG erbracht werden, von der Umsatzsteuer befreit, die Finanzämter gewähren die Umsatzsteuerbefreiung bisher jedoch nur der Deutschen Post AG mit dem Argument, dass die Privaten nicht flächendeckend präsent seien.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales über zwingende Arbeitsbedingungen für die Branche Briefdienstleistungen vom 28. Dezember 2007 (BAnz. vom 29. Dezember 2007, Nr. 242 Seite 8410)
- ↑ Pressemitteilung des BVerwG vom 28. Januar 2010
- ↑ Post-Steuervorteil wird auf Rivalen ausgeweitet. WELT online, 16. Dezember 2009