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Sage

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Im Wortsinn ist Sage zunächst - ähnlich wie Spruch und Rede - etwas Gesprochenes (Sprache). Derart unspezifisch findet es nur als Bestandteil -sage verschiedener Komposita Verwendung: in Absage, Ansage, Aussage, Durchsage, Vorhersage, Zusage.

Im spezifischen Wortgebrauch ist Sage (von althochdeutsch saga Gesagtes; Prägung durch die Brüder Grimm) ein Sammelbegriff für mündlich überlieferte Erzählungen für wahr gehaltener oder auf einem wahren Kern beruhenden Begebenheiten, deren Realitätsanspruch über dem des Märchens steht. Sie wurde im Lauf der Zeit ausgeschmückt und ständig umgestaltet.

Grundsätzlich kann man zwischen der Volkssage und dem Epos unterscheiden.

Stoff oder Motiv einer Volkssage können von anderen Völkern und Kulturen übernommen sein (Wandersagen), werden aber gewöhnlich mit landschaftlichen und zeitbedingten Eigentümlichkeiten und Anspielungen vermischt.

Bei Epischen Sagen handelt es sich eher um eine archaische Form der "Geschichtsschreibung" aus Zeiten vorwiegend mündlicher Überlieferungen, die irgendwann in meist höchst kunstvoll dichterischer Form niedergeschrieben wurden. Dazu gehört die nordische Saga, die Heldensagen und die Artussage ebenso wie das griechische Epos.

Sagen sind - anders als Märchen - eng verbunden mit einer Lokalisation (Ortssagen) oder einer Datierung, sowie mit einer strengen Scheidung zwischen dies- und jenseitigem Bereich.

Bei der Entstehung von Sagen greifen subjektive Wahrnehmung und objektives Geschehen so ineinander, dass ein übernatürliches Erlebnis und nicht glaubhaften Elemente Wesenskerne der Sage werden.

Volkssagen können nach folgenden Kriterien unterschieden werden:
Inhaltlich:

Funktional:

Formal:

Von der Volkssage zu trennen sind die nordischen Sagas, die hochliterarisch geformten Göttersagen und Heldensagen und andere Formen der epischen Sage. Sie schmücken meist die Abenteuer eines großen Helden aus; sie schließen sich oft zu Sagenkreisen zusammen (z. B. um Dietrich von Bern), die in einem historischen Kontext stehen.

Die Volkssage ist sprachlich und stilistisch eher anspruchslos, ein-episodisch und mundartlich gefasst. Sie ist einerseits durch Elemente der Magie, des Numinosen oder Dämonischen gekennzeichnet. Die Natursagen erklären auf ihre Art seltsame Naturerscheinungen oder -ereignisse. Die Geschlechtersagen behandeln die Entstehung und Geschichte eines bekannten Geschlechts. Andererseits gibt es die historische Sage, die ein bestimmtes Ereignis oder eine Persönlichkeit zum Gegenstand hat.

Siehe auch

Literatur