Sputnik (Zeitschrift)
Die Zeitschrift Sputnik (russ.: Begleiter) wurde seit 1967 von der sowjetischen Nachrichtenagentur Nowosti in mehreren Sprachen herausgegeben. Zielgruppe war das sozialistische und westliche Ausland.
Die Zeitschrift war im DIN A5 Format auf Hochglanzpapier gedruckt und broschiert. Da die Zielgruppe auch im Westen lag, bemühte sich die Redaktion schon früh, auf ein Übermaß sozialistischer Rhetorik zu verzichten und - in begrenztem Umfang - auch leicht systemkritische Aspekte einzubringen. Die deutschsprachige Ausgabe wurde sowohl in der DDR als auch in der BRD vertrieben. Besonders beliebt waren die Radio Eriwan-Witze, die häufig Schwächen des Sozialismus aufs Korn nahmen.
Im Zuge der Glasnost- und Perestroika-Politik des KPdSU-Generalsekretärs Michail Gorbatschow nahm die kritische Berichterstattung auch in der Zeitschrift Sputnik zu. Die DDR-Bürger erfuhren über die politischen Umwälzungen in der Sowjetunion und lasen über Verbrechen Stalins, der mit Hitler verglichen wurde. Bislang verfemte Künstler wurden in Sputnik-Artikeln rehabilitiert. Der Sputnik wurde in der DDR immer begehrter. Am 19. November 1988 unterband die Regierung der DDR die Postzustellung der Zeitschrift, was auf ein Verbot hinauslief. Die SED-Zeitung Neues Deutschland schrieb dazu Der Sputnik bringt keinen Beitrag, der der Festigung der deutsch-sowjetischen Freundschaft dient, statt dessen verzerrende Beiträge zur Geschichte. Mit dem Verbot heizte die SED-Führung die Stimmung in der DDR allerdings weiter an. Nach dem Sputnik-Verbot dauerte es kein Jahr mehr, bis die Mauer fiel und das Volk die Weichen in Richtung Demokratie stellte.
Die Zeitschrift Sputnik ist auch heute noch als "Sputnik Nowosti" am europäischen Markt, allerdings nur noch auf Russisch. Zielgruppe sind nun insbesondere Auslandsrussen.