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Benedikt Weibel

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Benedikt Weibel (* 15. Oktober 1946 in Thun) ist Präsident der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und damit deren CEO. Am 24. Februar hat er seinen Rücktritt nach 14 Amtsjahren auf Ende 2006 angekündigt.

Karriere

Benedikt Weibel wuchs in Solothurn auf, wo er die Matura absolvierte. Danach studierte er Betriebswirtschaft an der Universität Bern. Zwischen 1971 und 1975 war er als Assistenz am Betriebswirtschaftlichen Institut der Uni Bern tätig. 1975 erfolgte sein Wechsel zu den SBB als Sekretär des damaligen Präsidenten der Generaldirektion, Roger Desponds. Mit der Ernennung zum SBB-Generalsekretär 1983 begann sein Aufstieg.

1986 wurde Weibel Direktor des Marketingbereichs Personenverkehr, 1990 Leiter des Departements Verkehr und auf den 1. Januar 1993 ernannte ihn der Bundesrat zum Chef der SBB. Seit der Umwandlung der Staatsbahn in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft des Bundes im Jahre 1999 führte er das Unternehmen als Vorsitzender der Geschäftsleitung.

Neben seiner Tätigkeit als SBB-Chef präsidiert Weibel seit dem 1. Februar 2003 auch die europäische Union Internationale des Chemins de Fer. Seit dem 1. Januar 2003 ist er zudem Mitglied des Verwaltungsrats der französischen Staatsbahn SNCF.

Bilanz des SBB-Chefs

Unter Weibel wurden die SBB "marktfit" getrimmt und neue Leistungsaufträge bestimmt. Gleichzeitig stieg der Kostendruck, auf den die SBB mit Stellenkürzungen und Auslagerungen reagierten. Trotz Kritik von Gewerkschaftsseite wurde Weibels volksnahes Auftreten vom SBB-Personal sehr geschätzt.

Als problematische Relikt aus der Zeit als Staatsbetrieb erwies sich die SBB-Pensionskasse: Ohne Schwankungsreserve vom Bund ausgegliedert, konnte diese bisher noch nicht saniert werden.

In den 14 Jahren der Ära Weibel konnten die SBB das Angebot beträchtlich erweitern, nicht zuletzt auch durch die Einführung der Bahn 2000 am 12. Dezember 2004, als der grösste Fahrplanwechsel der Schweizer Bahngeschichte reibungslos ablief.

Weniger reibungslos verlief hingegen die Strompanne des 22. Juni 2005. In den Abendstunden dieses Sommertags standen in der ganzen Schweiz 2000 Züge still und rund 200'000 Reisende waren blockiert. Bis sich der Bahnverkehr wieder normalisiert hatte, dauerte es Tage und der Schaden für die SBB belief sich auf 5 Mio. Fr. Es sei ihm "unendlich peinlich", sagte Benedikt Weibel nach dem Blackout. Der Vorfall hatte für ihn keine Konsequenzen und auch seine Popularität litt nicht darunter, obwohl ein interner Bericht sowie eine deutsche Consultingfirma den SBB übereinstimmend mangelndes Risikomanagement vorwarfen.

Zur Person

Weibel ist verheiratet, Vater dreier erwachsener Kinder und wohnt in der Nähe von Bern. Er ist begeisterter Hobbysportler (u.a. Bergsteigen, Velofahren, Joggen und Nordic Walking), weshalb er seinen Rücktritt unter anderem damit begründete, dass man als Sportler noch im Vollbesitz seiner Kräfte aufhören sollte. Politisch fühlt er sich der SPS verbunden, die bei der Beschäftigungspolitik der SBB oft nicht die gleiche Position wie Weibel vertrat.

Quelle