Theodor Enslin
Theodor Johann Christian Friedrich Enslin (* 13. November 1787 in Kloster Sulz bei Dombühl; † 22. Mai 1851 in Berlin) war ein deutscher Buchhändler, Bibliograph und Verleger.
Leben
Er war der Sohn des evangelischen Pfarrers Friedrich Enslin und seiner Frau Juliane Dorothea Enslin, geborene Brenhold. Bereits im Alter von sechs Jahren hat er den Verlust seines Vaters zu beklagen. Bei Löflund in Stuttgart macht Enslin zunächst eine Lehre als Buchhändler und arbeitet dann als Gehilfe in Göttingen und Leipzig. Dann gründet er 1817 in Berlin eine Buchhandlung, die sich nach einigen Jahren zu einen Verlag entwickelt. Im Jahre 1824 erweitert er das Geschäft um eine Filiale in Landsberg an der Warthe, das Sortimentgeschäft wird 1827 verkauft.
Die Tochter des Stadtrichters von Gransee, Henriette Emilie Küster, ehelicht Enslin 1818. Mit ihr hat er zwei Töchter und fünf Söhne. Die Stadt Leipzig verleiht ihm 1834 die Ehrenbürgerschaft.
Von 1835 bis 1838 fungiert Enslin als Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, bis zu seinem Tode bleibt er Mitglied im Ausschuss. In dieser Stellung macht er sich auch um den Bau des Buchhändlerbörsengebäudes verdient.
1851 ehrt ihn die Humboldt-Universität zu Berlin anlässlich seines 50-jährigen Buchhändlerjubiläums mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philosophie. Im selben Jahr stirbt Enslin im Alter von 64 Jahren. Sein dritter Sohn Adolf übernimmt daraufhin die Firma.
Werk
Das Verlagsprogramm Enslins war auf Naturwissenschaften, Medizin und Schulbücher spezialisiert. Neben seiner Arbeit als Buchhändler war er auch bibliographisch tätig. Er veröffentlichte umfangreiche Bücherkataloge, die Neuerscheinungen auf den verschiedensten Fachgebieten auflisteten. Eine Auswahl:
- Berlinischer literarischer Anzeiger (monatlich erschienen, 6 Jahrgänge 1817-1822)
- Bibliothek der schönen Wissenschaften (1821)
- Bibliotheca theologica (1823)
- Bibliothek der Forst- und Jagdwissenschaft (1824)
- Bibliothek der Handlungswissenschaften (1824)
- Bibliothek der Kriegswissenschaften (1824)
- Bibliotheca philosophica (1824)
- Bibliotheca architectonica (1825)
- Bibliotheca auctorum classicor, et graecor et latinor (1825)
- Bibliotheca oeconomica (1825)
- Bibliotheca veterinaria (1825)
- Bibliotheca philologica (1826)
Viele dieser Werke erlebten später Neuauflagen, denn beim Publikum stießen sie auf große Resonanz. So war die Bibliothek der schönen Wissenschaften, oder Verzeichniß der vorzüglichsten bis zur Mitte des Jahres 1821 in Deutschland erschienenen Romane, Schauspiele, Gedichte, wie sie mit vollem Namen hieß, von den Kritikern gelobt wurden und in kurzer Zeit vergriffen. Insbesondere Wilhelm Engelmann, der bei Enslin in Berlin den Buchhandel gelernt hatte, führte dieses und andere Werke weiter und betreute den Verlag in Leipzig.
Personendaten | |
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NAME | Enslin, Theodor Johann Christian Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Buchhändler, Bibliograph und Verleger |
GEBURTSDATUM | 13. November 1787 |
GEBURTSORT | Kloster Sulz bei Dombühl |
STERBEDATUM | 22. Mai 1851 |
STERBEORT | Berlin |