VMware
VMware Workstation
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Basisdaten
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Entwickler | VMware Inc. |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Aktuelle Version | 5.5 (24. November 2005) |
Betriebssystem | Windows, Linux, BSD |
Kategorie | Emulation, Virtualisierung |
Lizenz | Lizenzsiert von VMware, Inc. |
deutschsprachig | ja |
VMware-Website |
VMware Inc. sind eine Softwarefirma, die sich auf Emulation und Virtualisierung spezialisiert hat und deren bekanntestes Produkt „VMware Workstation“ ist. Anfang 2004 übernahm die EMC Corporation VMware.
Mit VMware lassen sich mehrere Maschinen mit verschiedenen Betriebssystemen gleichzeitig virtualisieren. Die virtualisierten Betriebssysteme sind in Abhängigkeit vom Speicherausbau etwas langsamer als vergleichbare Installationen auf identischer Hardware.
Produkte
VMware Workstation
Mit „VMware Workstation“ kann unter Linux sowie Microsoft Windows ein kompletter PC virtualisiert werden. Auf diesen virtuellen Systemen können unterschiedliche Betriebssysteme wie Windows, Linux und noch viele weitere installiert werden. Es bestehen aber Restriktionen hinsichtlich der technischen Fähigkeiten des zugrunde liegenden Betriebssystems. Eine mit Windows 2000 eingerichtete virtuelle Maschine, die auf einem Rechner mit dem älteren Windows NT 4 läuft, kann beispielsweise dennoch keinen USB-Zugriff durchführen.
VMware GSX und ESX
Für den Betrieb von Servern gibt es die Produkte VMware GSX, sowie das Flaggschiff ESX-Server. Letzterer basiert auf einem VMware-eigenen Kernel und benötigt daher kein Wirtsbetriebssystem. Diese beiden Versionen richten sich an den Business-Bereich, da man sich hierbei vor allem Kosteneinsparungen durch Konsolidierung von Hardware erhofft. Auf der anderen Seite sollte man allerdings bedenken, dass zur Wartung von virtuellen Servern ein hoher Wissensstand seitens der Administratoren vorausgesetzt wird.
Mittlerweile lassen sich mit VirtualCenter komplette virtuelle Infrastrukturen darstellen. Das bedeutet, dass man z.B. in einem Netzwerk 40 Server sieht, es tatsächlich aber nur 2 physikalische Server gibt. Der Rest sind virtuelle Server.
VMware Server ist ein kostenloser Nachfolger von GSX Server. Er baut auf dem derzeitigen GSX auf und befindet sich im BETA Stadium. Bei Veröffentlichung soll er frei verfügbar sein.
VirtualCenter
Die Software VirtualCenter ermöglicht die zentrale Administration mehrerer GSX und ESX Server und deren virtuellen Maschinen. Es muß sich nicht mehr auf jede Administrationskonsole eines jeden Servers bzw. einer jeden Virtuellen Maschine extra verbunden werden.
- zentrale Administration der ESX/GSX Server und aller virtuellen Maschinen
- Performance Messungen bezüglich der ESX/GSX Server und der VMs
- Voraussetzung für den Einsatz von VMotion
- Überwachung der Server und Alarmierung
Die Software VirtualCenter besteht aus einer Serverkomponenten mit Datenbank ((Access), Oracle, MSSQL Server), einem oder mehreren Clients und den Agenten für die Hosts. Die Kommunikation der Clients mit dem Server erfolgt über Web Services.
VMotion
Die Software VMotion ermöglicht im Zusammenspiel mit dem VirtualCenter den Umzug laufender virtueller Maschinen zwischen ESX-Servern.
Die Verteilung der VMotion Agenten auf den Hosts übernimmt das VirtualCenter. Dabei muss für jeden Host ein dedizierter virtueller Switch mit Anbindung einer physikalischen Netzwerkkarte vorhanden sein. Über das so erschaffene "Management-Netz" werden dann die Daten beim Umzug eines Servers übertragen.
Beim Umzug einer laufenden virtuellen Maschine auf einen anderen ESX Host wird zuerst die Festplatte der virtuellen Maschine auf schreibgeschützt gesetzt. Sämtliche Änderungen ab diesem Zeitpunkt werden in ein Redo-Log geschrieben. Der Inhalt der Festplatte wird daraufhin auf den zweiten ESX Host übertragen. Währenddessen läuft die virtuelle Maschine weiterhin auf dem ersten ESX Host. Ist die Festplatte komplett übertragen beginnt VMotion damit den Inhalt des Redo-Logs vom ersten ESX Host in die kopierte virtuelle Festplatte auf dem zweiten ESX Host zu integrieren. Erst wenn das Redo-Log annähernd komplett übertragen wurde, wird die virtuelle Maschine angehalten. Der Rest des Redo-Logs wird übertragen sowie der Inhalt des Hauptspeichers der virtuellen Maschine. Anschließend wird die virtuelle Maschine auf dem zweiten ESX Host fortgeführt. Somit beträgt der vom Benutzer merkbare Ausfall einer virtuellen Maschine wenige Sekunden (Zeitdauer zum Übertragen des restlichen Redo Logs, sowie des Hauptspeichers).
VMware Player
VMware bietet mit dem VMware Player eine kostenlose Software, mit der man bereits fertig eingerichtete virtuelle Maschinen "abspielen" kann. Im Virtual Machine Center lassen sich zudem komplette VMware-Images herunterladen, welche dann beispielsweise mit dem VMware Player genutzt werden können. So ist es möglich sich ohne Kostenaufwand beispielsweise eine Linuxumgebung unter Windows einzurichten, um damit relativ sicher im Web zu surfen.
VMware P2V Assistant
VMware P2V Assistant ist ein Migrations-Tool, das Images von vorhandenen physischen Systemen in VMware virtuelle Maschinen umwandelt.
VMware Technology Network (VMTN)
"VMTN ist ein Service von VMWare für Entwickler und Tester, der ein leistungsfähiges Paket mit VMware-Produkten, Support und Upgrades in einem bequemen, kostengünstigen Jahresabonnement kombiniert. Das VMTN-Abonnement eignet sich optimal für jeden, der mit Software-Entwicklung und Tests zu tun hat." (c) VMWare
Einsatzgebiete
Im Bereich der Softwareentwicklung erleichtern virtuelle Maschinen den Entwicklungsprozess, da verschiedene Instanzen gleichzeitig parallel laufen können. Damit können verschiedenen Releasestände bequem getestet werden. Durch Snapshots können Wiederanlaufpunkte gesichert werden, zu denen wieder zurückgekehrt werden kann. Die Installationen werden als Imagedateien abgelegt und können damit über eine Netzwerkanbindung verschiedenen Entwicklern mit gleichem Stand zur Verfügung gestellt werden.
Wer einen eigenen Server im Internet mit vollen Administratorrechten betreiben will und dafür nicht einen RootServer mieten, sondern seinen eigenen Home-PC nutzen möchte, dem kann VMware ebenfalls gute Dienste leisten. Um den eigenen Rechner nicht schutzlos dem Internet auszusetzen, aber dennoch Kosten für einen weiteren Server und eine Firewall zu sparen, werden Home-PC, Firewall und Internet-Server als unterschiedliche Rechner in einem virtuellen Netzwerk abgebildet. Ein umfangreicher Artikel zu diesem Thema ist in der vom Heise-Verlag vertriebenen renommierten Computer-Zeitschrift c't (Ausgabe 20/2005) erschienen.
Ein weiterer grosser Vorteil liegt im Desaster Recovery. Da ein virtueller Server ganz einfach wie ein Ordner kopiert werden kann (mitsamt allen Einstellungen), kann man diese zum Beispiel auf externe Festplatten speichern. Im Bedarfsfall können so ganze Serverlandschaften binnen kürzester Zeit auf Ersatzgeräte (auf denen VMWare installiert ist) kopiert und gestartet werden, und das mitsamt allen Einstellungen. Die zeitaufwändige (und vor allen kostspielige) Rekonstruktion der Feineinstellungen entfällt somit komplett.
Konkurrenz
Microsoft bietet mit VirtualPC und Virtual Server ähnliche Software an, die allerdings nicht auf Linux lauffähig ist, dafür aber zumindest VirtualPC auf dem Mac. Weiterhin ist der Emulator SVISTA von der Firma Serenity Systems für die meisten Host-Plattformen verfügbar, auch für OS/2. Freie Alternativen zu VMware sind die Emulatoren Bochs, QEMU Mac on Mac für Macintosh Computer und Mac-on-Linux für PowerPC Rechner sowie Virtualisierungssoftware wie Xen oder User Mode Linux.
Literatur
deutsch
- Dennis Zimmer: VMware und Microsoft Virtual Server. Galileo Press, ISBN 3898427013
englisch
- Ron Oglesby, Scott Herold: VMware Esx Server: Advanced Technical Design Guide. Brianmadden, ISBN 0971151067
Weblinks
- http://www.vmware.com/
- http://www.vmware.com/de/
- http://about-virtualization.com/ - About Virtualization and specializes in VMware
- http://www.vmaschinen.de - deutsche Tipps und HowTos zu VMware
- http://www.vmachine.de - deutsche Webseite zum Thema Virtualisierung
- http://vmware-forum.de - deutsches VMware-Forum
- http://www.smokinggun.de/index.php?p=78 - Howto setup IPCop in a virtual machine