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Joh. Schlösser Wachsbleiche und Kerzenfabrik

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Die Joh. Schlösser GmbH Wachsbleiche und Kerzenfabrik ist eine 1764 gegründete Kerzenfabrik in Köln. Damit ist das Unternehmen nach der Eau de Cologne-Fabrik Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz das zweitälteste bei der Kölner Industrie- und Handelskammer noch existierende Familienunternehmen der Stadt. Die Firma beliefert unter anderem das Erzbistum Köln und damit den Kölner Dom mit Altar- und Opferkerzen.

Firmengeschichte

Der Bienenzüchter und Landwirt Nikolaus Hummelsheim gründete aufgrund eines Bürgerbriefs der "Freyen Stadt Cöllen" am 10. März 1764 in der Severinstraße 149 eine Kerzenfabrik. Das Handwerk erlernte Hummelsheim bei seinen Schwiegereltern, die selbst eine Bienenzucht besaßen und ebenfalls Wachsbleiche betrieben. Nach dem Tod Nikolaus Hummelsheims im Jahre 1801 blieb die Fabrik, in der fast ausschließlich Altarkerzen hergestellt wurden, in Familienbesitz. Nach dem Tod des letzten männlichen Erben übernahmen seine Schwestern 1831 das Geschäft. Im Jahr 1835 übernahm der Ehemann einer der Schwestern, der Gärtner Peter Ohrem die Fabrik in der Severinstraße und konnte in den folgenden Jahrzehnten mit Hilfe seines Neffens Johann Schlösser die Firma weiter aufbauen und erweitern.[1] Johann Schlösser erwarb 1866 in unmittelbarer Nachbarschaft in der Severinstraße 179 ein Grundstück, auf dem eine Wachsbleiche eingerichtet wurde, die jedoch aufgrund der zunehmenden Bebauung in ihrer Funktion beeinträchtigt wurde.

Nach dem Tod von Peter Ohrem am 14. Februar 1878, übernahm Johann Schlösser die Kerzenfabrik, der sie mit seinem Sohn Johann Heinrich Schlösser weiterführte. Als Ersatz für die innerstädtische Wachsbleiche verlegte Johann Friedrich Schlösser, der der Geschäfte seit 1890 führte, die Wachsbleiche nach Raderthal und modernisierte die Produktion und verbreiterte die Produktpalette. Ab 1910 wurden einige Artikel maschinell hergestellt. Neben Altarkerzen wurden jetzt auch Dochte für das Ewige Licht und Presslinge für Weihrauchfässer hergestellt.

Aufgrund der Rohstoffverknappung im Ersten Weltkrieg konnte der Betrieb in dieser Zeit nur notdürftig aufrecht erhalten.

Literatur

  • Franz Bender: Deutschlands Städtebau: Köln, Deutscher Architektur- und Industrie-Verlag (DARI), Berlin-Halensee 1925, S. 205
  • Joh. Schlösser K.-G.: 200 Jahre Kerzen aus Köln 1764 bis 1964. (Jubiläumsgabe, Joh. Schlösser K.-G.). Köln 1964, 53 S.
  • Ulrich S. Soénius: Joh. Schlösser GmbH Wachsbleiche und Kerzenfabrik. In: Mario Kramp und Ulrich S. Soénius: Made in Cologne - Kölner Marken für die Welt. J.P. Bachem Verlag, 2. Aufl., Köln 2015, ISBN 978-3-7616-2750-1, S. 170f.

Einzelnachweise

  1. Ulrich S. Soénius: Joh. Schlösser GmbH Wachsbleiche und Kerzenfabrik. In: Mario Kramp und Ulrich S. Soénius: Made in Cologne - Kölner Marken für die Welt. J.P. Bachem Verlag, 2. Aufl., Köln 2015, ISBN 978-3-7616-2750-1, S. 170f.