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Simonetta Sommaruga

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Offizielles Porträt von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (2011)
Simonetta Sommaruga (vorne rechts) auf dem offiziellen Bundesratsfoto 2015

Simonetta Myriam Sommaruga (* 14. Mai 1960 in Zug, heimatberechtigt in Lugano und Eggiwil) ist eine Schweizer Politikerin (SP) und seit dem 1. Januar 2015 für ein Jahr Bundespräsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Seit November 2010 ist sie Bundesrätin und Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD). Am 4. Dezember 2013 wurde Sommaruga mit 180 von 205 gültigen Stimmen zur Vizepräsidentin 2014[1] und schliesslich am 3. Dezember 2014 mit 181 von 246 Stimmen zur Bundespräsidentin für das Jahr 2015 gewählt.[2]

Leben

Simonetta Sommaruga beim Forum des 100 (2012)

Sommaruga wuchs mit zwei Brüdern und einer Schwester in Sins, Kanton Aargau, auf. Sie besuchte das Gymnasium in Immensee, Kanton Schwyz, und schloss mit der Matura ab. Anschliessend bildete sie sich in Luzern, Kalifornien und Rom zur Pianistin aus. Von 1988 bis 1991 studierte sie Anglistik und Romanistik an der Universität Freiburg (Schweiz), jedoch ohne Abschluss.[3]

Ausgangspunkt ihrer politischen Karriere war ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, die sie von 1993 bis 1999 ausübte und die sie in der Deutschschweiz öffentlich bekannt machte. Sie war Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz und der Entwicklungshilfeorganisation Swissaid.

Von 1998 bis 2005 gehörte Sommaruga dem Gemeinderat (Exekutive) von Köniz an und war dort Vorsteherin für Feuerwehr und Zivilschutz. Von den Wahlen 1999 bis 2003 war sie Nationalrätin. Ab den Wahlen 2003 gehörte sie dem Ständerat an.

Am 22. September 2010 wurde sie anlässlich der Ersatzwahl für Moritz Leuenberger mit 159 Stimmen im vierten Wahlgang in den Bundesrat gewählt. Mit ihrer Wahl waren erstmals vier Frauen gleichzeitig im Schweizer Bundesrat vertreten. Am 14. Dezember 2011 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.[4]

Nach dem Massaker in Norwegen setzte sich die Vorsteherin des EJPDs dafür ein, dass der Internetverkehr von verdächtigen Personen auf Antrag in Echtzeit von den zuständigen Ermittlungsbehörden präventiv überwacht werden kann.[5]

Sommeruga ist Patenkind von Othmar Keel und Tochter seiner Schwester Marie-Therese. Von Haus aus ist sie katholisch, jedoch aus der Kirche ausgetreten.[6]

Sommaruga ist mit dem Schriftsteller Lukas Hartmann (Pseudonym für Hans-Rudolf Lehmann) verheiratet und wohnt in Spiegel bei Bern.

Auslandbesuche als Bundespräsidentin

2015
Datum Ort Hauptgrund
11. Januar Paris (Frankreich Frankreich)

Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlages auf Charlie Hebdo

27. Januar Oświęcim (Polen Polen)

Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des KZ Auschwitz

29. Januar Riga (Lettland Lettland)

Teilnahme an einem Treffen der EU-Justizminister zu den Themen Terrorismus und Datenschutz

2. Februar Brüssel (Belgien Belgien)

Treffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz

26. Februar Luxemburg (Luxemburg Luxemburg)

Treffen mit Premierminister Xavier Bettel und Grossherzog Henri

12. März Brüssel (Belgien Belgien)

Teilnahme am Treffen der EU-Innenminister

6. Mai Wien (Osterreich Österreich)

Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann

14. Mai Aachen (Deutschland Deutschland) Treffen zur Karlspreisverleihung mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlamentes und sieben weiteren Staatsoberhäuptern
(König Abdullah II., König Felipe VI., Joachim Gauck, Dalia Grybauskaitė, François Hollande, Sauli Niinistö und Petro Poroschenko)
18. Mai Mailand und Rom (Italien Italien)
6. Juni Paris (Frankreich Frankreich)

Besuch des French Open-Finalspiels zwischen Stan Wawrinka und Novak Đoković

17. Juni Luxemburg (Luxemburg Luxemburg)

Teilnahme an einem Treffen der EU-Innenminister zur Flüchtlingsproblematik in Europa

6. und 7. Juli Madrid (Spanien Spanien)

Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy und König Felipe VI.

8. Juli Warschau (Polen Polen)

Treffen mit der polnischen Ministerpräsidentin Ewa Kopacz und dem polnischen Präsidenten Bronisław Komorowski

9. Juli Luxemburg (Luxemburg Luxemburg)

Teilnahme an einem Treffen der Justiz- und Innenminister der EU

12. Juli London (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)

Besuch des Wimbledon-Finalspiels zwischen Roger Federer und Novak Đoković

Veröffentlichungen

  • Gurtenmanifest für eine neue und fortschrittliche SP-Politik (mit Henri Huber, Tobias Kästli, Wolf Linder). Gurten, 10. Mai 2001; Dokument online (PDF, 236 kB)
  • Für eine moderne Schweiz. Ein praktischer Reformplan (hrsg. mit Rudolf H. Strahm). Nagel & Kimche, München 2005, ISBN 3-312-00356-3

Literatur

Commons: Simonetta Sommaruga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Simonetta Sommaruga wird Vizepräsidentin des Bundesrats. Bundesversammlung. 4. Dezember 2013. Abgerufen am 1. Januar 2014.
  2. Michael Schoenenberger: Bundespräsidium: Sommaruga mit gutem Ergebnis gewählt. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Dezember 2014, abgerufen am 3. Dezember 2014.
  3. Simonetta Sommaruga im Munzinger-Archiv, abgerufen am 19. Juni 2011
  4. Bundesratswahlen 2011, 20 Minuten, abgerufen am 14. Dezember 2011.
  5. David Schaffner: Widerstand gegen Big Sister. Tages-Anzeiger, 28. Juli 2011. Abgerufen am 30. Juli 2011.
  6. Michael Meier: Der Bibeldeuter: Porträt. Der Bund, 17. Februar 2015, S. 27.
VorgängerAmtNachfolger
Moritz LeuenbergerMitglied im Schweizer Bundesrat
2010–