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If—

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Eine Ausgabe von „If—“ von 1910

If— ist ein Gedicht von Rudyard Kipling. Es wurde 1895 geschrieben und erstmals im Jahr 1910 in der Gedichtsammlung Rewards and Fairies veröffentlicht.

Ähnlich wie William Ernest Henleys Gedicht Invictus stellt es die Gelassenheit dar, die in der viktorianischen Epoche als Tugend angesehen wurde und bis heute als eine typisch britische Eigenschaft gilt.

„If—“ inspirierte viele Parodien und gilt immer noch als eines der bedeutendsten Gedichte in englischer Sprache. 1995 wurde es in einer Umfrage der BBC zum beliebtesten Gedicht gewählt.

Laut Kiplings Autobiografie Something of Myself (veröffentlicht 1937, nach Kiplings Tod) war das Gedicht von einer Militäroperation inspiriert, dem Jameson Raid.[1] Diese Militäroperation verstärkte die Konflikte, die später zum Zweiten Burenkrieg führten. Die britische Presse stellte Jameson jedoch als Held und die Niederlage der Briten als einen Sieg dar.

Inhalt

Der Titel des Gedichtes („If—“) bedeutet „Wenn—“ oder „Falls—“ und leitet jeweils die Beschreibung einer Tugend ein.

So heißt es beispielsweise in der ersten Strophe:

„If you can wait and not be tired by waiting,“
„Wenn du warten kannst und vom Warten nicht ermüdest“

Nach einer Aufzählung von verschiedenen Tugenden, wie Aufrichtigkeit, Demut, dem Blick für das Wesentliche und Selbstdisziplin kommt die Schlussfolgerung:

„Yours is the Earth and everything that’s in it,
And - which is more - you’ll be a Man, my son!“
„Dein ist die Erde [dann] und alles, was auf ihr ist,
und - was noch wichtiger ist - du wirst ein Mann sein, mein Sohn!“

Reaktionen

Kipling selbst schrieb in „Something to Myself“, er sei von der Popularität seines Gedichts überrascht, wie man es in Büroräumen und Schlafzimmern aufhängt und wie es bis zum Überdruss anthologisiert wurde.[2]

T. S. Eliot schrieb in seinen Aufsätzen über Kiplings Werke, das Gedicht sei ein “great verse“ (zu deutsch: ein großartiges Gedicht).

„If—“ in anderen Werken

„If—“ wird unter anderem in englischsprachiger Literatur und Filmen oft zitiert. Als Beispiel seien die folgenden Fälle genannt:

Übersetzungen

„If—“ wurde in verschiedene Sprachen übersetzt. Kipling selbst sprach von 27 Sprachen. Eine Übersetzung stammt von der burmesischen Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die das Gedicht ins Burmesische übertrug. Eine andere Übersetzung wurde von Ivo Andrić, einem Träger des Literaturnobelpreises, angefertigt.

Einzelnachweise

  1. Fordham.edu: Modern History Sourcebook
  2. Rudyard Kipling: Something of Myself, Chapter VII
  3. Helen Fielding: Bridget Jones: The Edge of Reason, Leseprobe
  4. Andrew Gumbel: The protest goes on: They bombed paradise (and I put up a multimedia extravaganza) (reprint), London Independent, 9. Februar 2007. Abgerufen am 21. März 2013