Jägerbataillon 291
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Jägerbataillon 291 | |
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Internes Verbandsabzeichen | |
| Aufstellung | 2010 |
| Staat | |
| Streitkräfte | Bundeswehr |
| Teilstreitkraft | |
| Typ | Jägerbataillon |
| Truppenteile | * Bataillonsstab
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| Stärke | 636 (März 2015)[1] |
| Unterstellung | Deutsch-Französische Brigade |
| Stationierungsort | Illkirch-Graffenstaden (Frankreich) Leclerc-Kaserne |
| Führung | |
| Kommandeur | Oberstlt Marc-Ulrich Cropp[2] |
Das Jägerbataillon 291 ist ein gemischter Jäger- und Aufklärungsverband des Deutschen Heeres in der Deutsch-Französischen Brigade.
Der Name Jägerbataillon 291 ist mit der Nummer an die beiden anderen deutschen Verbände der Brigade, Jägerbataillon 292 und Artilleriebataillon 295 angeglichen. Beide Bataillone gehörten zu der 1993 aufgelösten Panzerbrigade 29 und behielten nach ihrer Umgliederung und Unterstellung unter die Deutsch-Französische Brigade ihre Nummer.
Der Standort des Bataillons ist Illkirch-Graffenstaden (Elsass) in der Leclerc-Kaserne (Quartier Leclerc), die nach dem französischen General Jacques-Philippe Leclerc benannt ist. Es ist der erste deutsche Infanterieverband, der dauerhaft auf französischem Boden stationiert ist.
Das gemischte Bataillon ist der einzige Verband des deutschen Heeres, in dem die beiden Truppengattungen Jäger- und Heeresaufklärungstruppe vereint sind. Mit nur drei Kampfkompanien (2 Jägerkompanien und 1 Aufklärungskompanie) und insgesamt rund 640 Angehörigen ist es zudem deutlich kleiner als die anderen Jägerbataillone der Bundeswehr, die jeweils vier Kampfkompanien und insgesamt rund 1.000 Soldaten umfassen.
Geschichte
Nachdem der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy angekündigt hatte, französische Truppenteile aus Deutschland abzuziehen, verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Nicolas Sarkozy im Anschluss an die 45. Münchner Sicherheitskonferenz 2009 auf eine Stationierung deutscher Truppenteile der Deutsch-Französischen Brigade in Frankreich.
Unmittelbar danach begannen die Planungen zur Aufstellung. Ab 6. April 2010 war das Vorkommando in Frankreich stationiert. Das Bataillon wurde am 10. Dezember 2010 in Anwesenheit von Bundesminister der Verteidigung Karl-Theodor zu Guttenberg und seinem französischen Amtskollegen Alain Juppé im Rahmen eines Aufstellungsappells im Parc de l’Orangerie in Straßburg feierlich in Dienst gestellt.
Das Bataillon nahm am 14. Juli 2012 an der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag in Paris teil.[3]
Im zweiten Halbjahr 2014 stellte das Bataillon das READY-Bataillon der operative Reserve (ORF) für KFOR.
Organisation
Verbandszugehörigkeit
Das Jägerbataillon 291 gehört zur Deutsch-Französischen Brigade.
Gliederung
Der Bataillonsstab rekrutiert sich aus dem eigenständigen Stabszug. Diesem gehören alle Mannschaftssoldaten und Unteroffiziere des Stabes an.
Die 1. Kompanie als Stabs- und Versorgungskompanie verfügt über die Kompanieführungsgruppe heraus über die zentralen Transport- und Versorgungselemente des Bataillons, wie z.B. Transportgruppe, Versorgungsgruppe, Verpflegungsgruppe, Materialgruppe, Munitionsgruppe. Des Weiteren verfügt sie über einen technischen Zug und einen Instandsetzungszug. Der Fernmeldezug der 1./ Kompanie hält die Funk- und Kabelverbindungen innerhalb des Bataillons und zur übergeordneten Führung und verfügt darüber hinaus über Sicherungs- und Verbindungsgruppen zum Einsatz auf dem Gefechtstand und zu dessen Sicherung.
Die 2. Kompanie ist mit dem GTK BOXER ausgerüstet und gliedert sich jeweils in drei Jägerzüge, einen schweren Jägerzug, die Kompanieführungsgruppe und eine technische Gruppe. Die Jägerzüge bestehen jeweils aus drei Jägergruppen. Der schwere Jägerzug untergliedert sich in eine Scharfschützengruppe und eine Gruppe mit dem Panzerabwehrraketensystem MILAN.
Die 3. Kompanie ist mit dem TPz Fuchs ausgerüstet und gliedert sich ebenfalls in die Kompanieführung, drei Jägerzüge, einen schweren Jägerzug und eine technische Gruppe.
Die 4. Kompanie ist als Aufklärungskompanie der Deutsch-Französischen Brigade als quasi selbstständige Aufklärungskompanie gegliedert. Sie verfügt neben der Kompanieführung über drei Fennek-Spähzüge sowie einen Technischen Aufklärungszug mit der Fähigkeit zur Radaraufklärung. Weiter verfügt die Kompanie über eine Leichte Spähgruppe. Die normalerweise in einer selbstständigen Aufklärungskompanie befindlichen Drohnen- und Feldnachrichten-Züge sind auf Grund der Stationierung im Ausland nicht aufgestellt. Da sie wie eine selbstständige Kompanie aufgestellt wurde verfügt die Kompanie zusätzlich über eigene Versorgungs- und Transportkapazitäten, sowie über eine eigene Gefechtsstandgruppe.
Kommandeure
| Nr. | Dienstgrad | Name | Beginn der Berufung | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|
| 1. | Oberstleutnant | Frank Dieter Lindstedt | 6. April 2010 | davor Kommandeur Jägerbataillon 292 |
| 2. | Oberstleutnant | Fabian Schneider | 9. Oktober 2012 | - |
| 3. | Oberstleutnant | Marc-Ulrich Cropp | 27. März 2015 | zuvor Stabsoffizier beim Leiter Planungsstab des BMVg |
Bewaffnung und Ausrüstung

- Transportpanzer Fuchs Ausführung Gruppentransport und PARA (PAnzeraufklärungsRAdar)
- Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer seit Mitte 2014
- Spähwagen Fennek (in der Aufklärungskompanie)
- Gewehr G 36
- Gewehr G 3
- Scharfschützengewehr G 22
- Maschinenpistole MP 7
- Pistole P8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gliederungs- und Stärkenachweis auf www.deutschesheer.de
- ↑ Vita Kdr JgBtl 291. In: deutschesheer.de. 26. August 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Programm der Militärparade (französisch)
Koordinaten: 48° 32′ 7,9″ N, 7° 44′ 10,9″ O
