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Aung San Suu Kyi

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Vorlage:Themengruppe Friedensnobelpreisträger

Aung San Suu Kyi (* 19. Juni 1945 in Rangun, Friedensnobelpreis 1991) ist Politikerin in Birma.

Sie entstammt der 6. Ehe ihres Vaters Aung San, Kommandeur der Unabhängigen Armee Birmas, mit Ma Khin Kyi.

Zwei Jahre später wird ihr Vater ermordet. Ihre Mutter wird unter dem Namen Daw Khin Kyi eine bekannte Figur des politischen Lebens in Birma, wo sie vor allem in der Sozialpolitik tätig ist.

Ab 1960 vertritt die Mutter ihr Land als Botschafterin in Indien, wo Suu Kyi aufwächst. Nach dem Highschool-Abschluss in Neu-Delhi geht sie nach England und studiert an der Universität Oxford. Dort schließt sie ihr Studium 1967 mit dem B.A. in Philosophie, Politik und Wirtschaft ab.

Von 1969 bis 1971 arbeitet sie im UN-Sekretariat in New York (Verwaltungs- und Finanzabteilung). In ihrer Freizeit ist sie gemeinnützig in einem Krankenhaus tätig.

1972 heiratet sie Michael Aris und lebt nun mit ihm in seiner Heimat Bhutan im Himalaya.

Ab 1974 leben sie in Oxford, wo Michael Aris eine Anstellung an der Universität hat. Suu Kyi beginnt zu schreiben und recherchiert bzgl. des Lebens ihres Vaters, über den sie 1984 ein Buch veröffentlicht. Außerdem ist sie inzwischen Mutter zweier Söhne.

Von 1985 bis 1986 hat sie ein Stipendium in Kyoto, Japan, und recherchiert weiter über den Aufenthalt ihres Vaters in demselben Land. Weitere Veröffentlichungen über Birma folgen.

1988 kehrt sie wegen einer Krankheit ihrer Mutter in ihre Heimat Birma zurück. Dadurch erlebt sie den Sturz des Militärdiktators Ne Win und die folgenden blutigen Aufstände mit.

Am 26.8.desselben Jahres hält sie ihre erste Rede, in der sie sich für eine demokratische Entwicklung in Birma einsetzt. Drei Wochen später folgt die nächste Militärregierung, die jegliche demokratischen Bestrebungen verbietet. Am 24.9. wird die National League for Democracy (NLD) mit Suu Kyi als Parteivorsitzender gegründet. Die politischen Ziele sind Absage an die Gewalt und ziviler Ungehorsam. Trotz aller Drohungen und Gewalt gegen ihre Anhänger setzt sie ihren Wahlkampf fort. Ihre Aufstellung zu den Wahlen wird im Februar 1989 verboten und sie selbst ab 20. Juli zum ersten Mal unter Hausarrest gestellt. Studenten, die bei ihr waren, werden verhaftet, worauf sie solange in einen Hungerstreik geht, bis ihr deren gute Behandlung zugesichert wird. 1990 gewinnt ihre Partei die Wahlen, das Ergebnis wird aber von den Militärs nicht anerkannt.

1991 erhält sie für ihren tapferen Einsatz für die Demokratie in ihrem Land den Friedensnobelpreis. Ihre Söhne nehmen ihn in ihrem Namen an, weil sie das Land nicht verlassen will, da sie sonst im Exil bleiben müsste. Erst 1995, nach 6 Jahren, wird sie aus dem Hausarrest entlassen.

Ihr Bewegungsspielraum blieb für mindestens weitere vier Jahre sehr eingeschränkt und man war immer wieder besorgt um ihr Überleben trotz oder gerade wegen ihrer Popularität im Lande. Andererseits wurde es Journalisten und UN-Mitgliedern mehrfach erlaubt, sie zu besuchen. Nicht so allerdings ihrem Mann, der sie von 1995 bis zu seinem frühen Tode 1999 nicht mehr wiedersah.

Am 31. Mai 2003 nahm die Militärführung Aung San Suu Kyi nach einem der Regierung zugeschriebenen Überfall auf ihre Wagenkolonne in Zentralbirma erneut fest. Nachdem sie eine Zeitlang im Gefängnis war und im September operiert wurde, steht sie derzeit wieder unter Hausarrest in Rangun.

Für viele Bewohner Birmas ist Aung San Suu Kyi das Symbol der Hoffnung inmitten der brutalen, willkürlichen Diktatur.

Weblinks:

http://www.nobel.se/peace/laureates/1991/index.html