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Robert Augustus Toombs

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Robert Augustus Toombs (1810-1885)

Robert Augustus Toombs (* 2. Juli 1810 in Washington, Georgia; † 15. Dezember 1885 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker und CS-Brigadegeneral. Er war auch einer der Gründungsväter der Konföderierten Staaten von Amerika.

Herkunft und Werdegang

Er ist der Sohn des Baumwollpflanzer und Offizier der Unabhängigkeitskriege Robert und der Catherine (Huling) Toombs. Seinen zweiten Vornamen gebrauchte er kaum und nannte sich gewöhnlich Bob Toombs. Im Alter von fünf Jahren verstarb sein Vater. Er besuchte eine örtliche Privatschule, Franklin College (die spätere Universität von Georgia) in Athens, und machte 1828 seinen Schulabschluss am Union College, Schenectady, New York. 1829 studierte er an der Universität von Virginia Jura und wurde 1830 in Georgia als Rechtsanwalt zugelassen.

Am 18. Oktober 1830 heiratete er Julia DuBose. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Er wurde ein sehr erfolgreicher Anwalt und Pflanzer im heimatlichen Wilkes County. Seine Arbeit als Anwalt wurde häufig durch das Bekleiden öffentlichen Ämter unterbrochen, wie es auch seinem Freundes Alexander Hamilton Stephens mit der Arbeit in seiner Kanzlei erging. Er wurde nicht nur prominent, sondern auch wohlhabend. Den Gewinn aus seinem Beruf investierte er in Land und Sklaven im Südwesten Georgia.
1836 kommandierte Toombs im Krieg gegen die Creek-Indianer eine Georgia-Freiwilligenkompanie.

Politische Laufbahn

Danach ging er in die Politik. Er wurde 1837 in die Legislative von Georgia gewählt. Von von 1837 bis 1840 und von 1842 bis 1844 war er Abgeordneter und wurde dort ein überzeugter Verteidiger der Interessen des Südens. Er verliess bald die Whig Party, um der Fraktion der Constitutional Union Party beizutreten. Er handelte die Unterstützung von Georgia für den Kompromiss von 1850 aus. 1852 wurde er in der US-Senat gewählt und 1858 wiedergewählt. 1856 wechselte er zu den Demokraten und unterstützte 1860 John Cabell Breckinridge bei der Präsidentenwahl. In der Krise um die Sezession unterstützte er den Crittenden Kompromiss von 1860 - 1861. Als Mitglied des Ausschusses der dreizehn Senatoren für den Kompromiss erkannte er aber, dass die republikanischen Mitglieder des US-Kongresses keinen Kompromiss unterstützen würden, der die Sklaverei weiterhin erlaubte.

Sezessionszeit

Weil Toombs die Sezession Georgias befürwortete, gab er am 4. Februar 1861 sein Amt als US-Senator auf. Als Mitglied der Versammlung zur Sezession von Georgia formulierte er das Manifest, das die Sezession rechtfertigte. Er wurde zu einem Deputierter im provisorischen konföderierten Kongress in Montgomery gewählt. Dort wurde er Vorsitzender des Finanzausschusses, in dem er die Vorstellungen zur Besteuerung von Christopher Gustavus Memminger unterstützte. Es war seine Idee, für konföderierte Anleihen den Exportzoll auf den Verkaufserlös von Baumwolle zu verpfänden. Er war gewillt, der Zentralregierung umfangreiche Befugnisse zur Schaffung einer effektiven Armee einzuräumen. Andererseits sah er aber keinen Grund darin, sich in die persönlichen und die Besitzrechte der Leute einzumischen. Er war für das verfassungsgemässe Verbot von Verwendung von Geldmittel für inländischen Neuerungen verantwortlich. So verweigerte er z. B. alle Gelder für den Eisenbahnbau.
Toombs bemühte sich aktiv um die Präsidentschaft der Konföderierten Staaten. Doch verlor er die Wahl gegen Jefferson Davis und akzeptierte den Posten eines Staatssekretär in der provisorischen konföderierten Regierung. Er half die endgültige Verfassung der Konföderierten zu formulieren und war auch dafür verantwortlich, dass diese Verfassung viele konservative Elemente enthielt. Bald fühlte sich Toombs in seinem Amt überqualifiziert und unausgelastet. Auch wuchs in ihm die Verachtung darüber, wie der CS-Präsident die Kriegsanstrengungen der Konförderierten förderte und unterstützte. Deshalb trat er am 24. Juli 1861 von seinem Amt zurück. Im November 1861 wurde er zu einem CS-Senator gewählt, aber erst im 5. Durchgang. Beleidigt verzichtete er daraufhin auf das Mandat.
Toombs trat der Georgiamiliz bei und bekam als Brigadegeneral das Kommando über eine Brigade in Virginia. Sein kommandierender Offizier wurde General Daniel Harvey Hill. Als dieser Toombs nach der Schlacht von Malvern Hill (Juli 1862) wegen seiner taktischen Unfähigkeit kritisierte, forderte Toombs den General zum Duell. Glücklicherweise fand das Duell nicht statt, weil es dem General als kommandierender Offizier an einer Kriegsfront zeitlich unmöglich war, das Duell auszufechten. Mit anderen Worten: Er hatte in diesem Krieg wichtigeres zu tun als so ein dummes Duell. In der Schlacht von Antietam hielt sich allerdings Toombs gut, doch wurde er an der linken Hand verletzt. Weil man ihm die militärische Beförderung verweigerte, verließ er am 4. März 1863 die Armee wieder. Ein Anwalt sollte ausserhalb des Gerichtsaals keine Schlachten schlagen.
Toombs kehrte nach Georgia zurück und kandidierte 1863 für den CS-Senat, verlor aber die Wahl gegen Herschel Vespasian Johnson im dritten Durchgang. 1864 wurde er Generalinspekteur der Georgiamiliz. Die meiste Zeit verbrachte er mit ständigen Auseinandersetzungen mit den militärischen und politischen Führern. Gegen Ende des Krieges war er zunächst in seinem Heim in Georgia. Doch als er im Mai 1865 erfuhr, das gegen ihn ein Haftbefehl der US-Justiz wegen Verrats vorlag, floh er zuerst nach Kuba, dann nach London. Er kehrte erst wieder 1867 nach Hause zurück, wo man ihn von allen Anklagepunkten frei sprach. Um Amnestie vom Kongress hat er nie gebeten. Deshalb bekam auch nicht als „unverbesserlicher“ Südstaatler seine Staatsbürgerschaft zurück und so übernahm er nie wieder ein öffentliches Amt.

Nachkriegszeit

Datei:Robert Augustus Toombs.jpg
Robert Augustus Toombs - aufgenommen nach dem Ende des Sezessionskrieg

Nun baute Toombs seine Anwaltskanzlei in Washington, Georgia wieder auf und wurde wieder eine einflussreiche Person in der Gesellschaft seines Staates. Als Demokrat war er ein Gegner der Georgiaregierung von Carpetbaggern und unterstützte Rutherford B. Hayes bei seiner Wahl zum US-Präsidenten, weil er sich davon die Befreiung des Südens von der Besetzung durch den Norden versprach. 1879 war er dabei behilflich, die Legislative von Georgia davon zu überzeugen, einen Ausschuss zur Regulierung der Eisenbahnfahrpreise zu schaffen. Seine letzten Lebensjahre wurden durch Alkoholismus (bedingt durch den Tod erst seines langjährigen Freundes Stephens am 4. März 1883 und dann den seiner Frau nach längerer Krankheit nur wenige Wochen danach) und Altersschwäche gekennzeichnet. Auch erblindete er. Toombs starb am 15. Dezember 1885 in Washington, Georgia und wurde dort auf dem Rest Haven Friedhof begraben.

Nachsatz

In Georgia wurde das aus Teilen des Montgomery County, des Emanuel County und des Tattnall County gebildete, am 18. August 1905 neu gegründete County Toombs County genannt.

Quellen

Bücher

  • Jon L. Wakelyn: Biographical Dictionary of the Confederacy Louisiana State University Press, Baton Rouge ISBN 0-8071-0092-7
  • Ezra J. Warner + W. Buck Yearns: Biographical Register of the Confederate Congress Greenwood Press, Westport, CT + London, GBR ISBN 0-8371-6124-X
  • The Civil War Almanac World Almanac Publications, New York, NY ISBN 0-911818-36-7