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Katrin McClean

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Katrin McClean (geborene Dorn, * 3. August 1963 in Gotha) ist eine deutsche Schriftstellerin und Theaterpädagogin.

Leben

Katrin Dorn wuchs in Thüringen auf und lebte von 1984 bis 1995 in Leipzig. Sie studierte Psychologie und arbeitete für verschiedene Theaterprojekte und literarische Veranstaltungsreihen. 1993 gründete sie die Literaturzeitschrift EDIT, deren Chefredakteurin sie bis Ende 1995 war. 1996 zog Katrin Dorn nach Berlin, wo sie ihre ersten Bücher veröffentlichte.[1]

Seit 2001 lebt sie in Hamburg und heißt seit der Heirat mit dem Sänger Frank McClean im Jahr 2007 McClean.[2] Unter dem neuen Namen veröffentlichte sie mehrere Hamburg-Krimis und schreibt neue Folgen für die Kinderhörspielserie Fünf Freunde.

Sie ist zudem als Tutorin für kreatives Schreiben tätig und gibt dazu seit 2009 Kurse im Rahmen der Hamburger Schreibwerkstatt für Jugendliche „Fantastische Teens“.[3]

Werk und Rezeption

McCleans Debütroman Der Hunger der Kellnerin bezeichnete Anke Westphal in der Berliner Zeitung als „ein schwieriges und manchmal holpriges Buch, aber auch eins, das viel verspricht“. Die Darstellung der autobiografisch geprägten Hauptfigur Marta leide unter „Introspektion bis an den Rand des Kryptischen und Theatersätze[n]“, wenn die Autorin jedoch „eine Geschichte für eine andere Figur häkeln muß, die ihr nicht so nahe ist, wird ihre Erzählung überzeugend, rund und stark“.[4][2]

Die Neue Zürcher Zeitung war zwar beeindruckt vom „leisen, unerbittlichen Ton“, mit dem Dorn in Lügen und Schweigen das als kleinbürgerlich geschilderte Milieu einer dem SED-Regime gegenüber kritischen Familie und die Leere in den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern darstellte, war aber enttäuscht von der Einbettung dieses Handlungsstranges in eine fehlschlagende Liebesgeschichte, die zu wortreich um das Thema Sprachlosigkeit kreise. Claus-Ulrich Bielefeld störte sich in der Süddeutschen Zeitung daran, dass Dorns Helden etwas Abziehbildhaftes hätten und über den „Status von Demonstrationsfiguren“ nicht hinauskämen.[5]

Annette Zerpner befand in der FAZ die Lektüre der Tangogeschichten anstrengend und fühlte sich von einigen Passagen gelangweilt. „Bilder und Formulierungen [kollidieren] immer wieder heftig und ironiefrei mit dem Kitsch“, auch wenn „vereinzelte Bilder“ neu und gelungen seien.[6]

Heike Henderson bezeichnete McCleans viertes Buch Milonga auf Literaturkritik.de als „wunderschöne Liebesgeschichte, voller Zärtlichkeit, Sehnsucht, Leidenschaft und Schmerz“ mit „packendem und unaufgeregtem Erzählstil“. Ihr gelinge es, „den Tango in Worte zu fassen und ohne pädagogische Untertöne eine Geschichte der kulturellen Unterschiede, des Zusammenkommens und sich fremd Bleibens zu erzählen“.[7]

Politisches Engagement

Im Rahmen der umstrittenen Montagsmahnwachen organisierte McClean im Juli 2014 eine Protestkundgebung gegen das Magazin Der Spiegel, dem sie bezüglich der Berichterstattung zur Ukraine-KriseLüge“ und „Kriegspropaganda“ vorwarf.[8] Nachdem sie sich im Februar 2015 gegen eine Abgrenzung der Mahnwachen nach rechts gewandt hatte, knüpfte DFG-Geschäftsführer Monty Schädel seine Teilnahme an der Aktionskonferenz des Friedenswinters in Frankfurt am Main an die Bedingung, dass McClean dort nicht, wie zunächst geplant, einen Workshop moderieren dürfe. Dieser wurde daraufhin abgesagt.[9]

Auszeichnungen

Werke

Einzelnachweise

  1. Anke Westphal: Eine Frau von dreißig Jahren, Berliner Zeitung vom 20. März 1997
  2. a b Speicherstadtmuseum Katrin McClean tanzt den Tango und schreibt über den Tod , Hamburger Abendblatt, 12. August 2011
  3. Doris Banuscher: Fantastische Geschichten, Welt am Sonntag vom 16. März 2014, Seite 14
  4. Anke Westphal: Eine Frau von dreißig Jahren, Berliner Zeitung vom 20. März 1997
  5. Rezensionszusammenfassungen zu Lügen und Schweigen auf Perlentaucher.de
  6. Rezensionszusammenfassung zu Tangogeschichten auf Perlentaucher.de
  7. Heike Henderson: Tango tanzend durch Berlin und Buenos Aires Literaturkritik.de vom 2. Juni 2005
  8. Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann: „Flaggschiff des US-Imperialismus im Visier“ Neue Rheinische Zeitung Online vom 20. August 2014
  9. Christian Jakob: Neurechte Friedensbewegung - Tausend Mal berührt In: taz vom 13. März 2015, S. 4.
  10. Deutsche Schillerstiftung von 1859: Förderpreis. Alle Preisträger chronologisch bis 1995, abgerufen am 31. Juli 2015.
  11. Literaturpreise Hamburg: Preisträger 2003, www.literaturpreise-hamburg.de, abgerufen am 31. Juli 2015.