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Bad Homburg vor der Höhe

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Wappen Karte
Wappen von Bad Homburg vor der Höhe Karte Bad Homburg v.d. Höhe in Deutschland
Wahlspruch: Champagnerluft und Tradition
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Hochtaunuskreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 137 bis 250 m ü.NN
Fläche: 51,17 km²
Einwohner: 52.081 (Stand 30.06.2005)
Bevölkerungsdichte: 1.020 Einwohner/km²
Postleitzahlen: 61348, 61350, 61352
Vorwahlen: 06172
Kfz-Kennzeichen: HG
Gemeindeschlüssel: 06 4 34 001
Stadtgliederung: 6 Stadtteile:
Website: www.bad-homburg.de
Oberbürgermeisterin: Dr. Ursula Jungherr (CDU)

Bad Homburg vor der Höhe ist die Kreisstadt des Hochtaunuskreises in Hessen und eine von sieben Sonderstatusstädten des Landes. Sie liegt in 137 bis 250 m Höhe (ü. NN) (im Mittel 192 m) und hat etwa 52.000 Einwohner. Bad Homburg liegt im Ballungsraum Rhein-Main und grenzt direkt an Frankfurt am Main. Die amtliche Schreibweise ist Bad Homburg v.d.Höhe. Der Zusatz "Bad" wird seit 1912 geführt.

Geografie

Nachbargemeinden und -kreise

Bad Homburg grenzt im Norden an die Gemeinde Wehrheim und die Stadt Friedrichsdorf, im Osten an die Städte Rosbach und Karben (beide Wetteraukreis), sowie die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Süden an die Stadt Oberursel, sowie im Westen an die Gemeinden Schmitten und Neu-Anspach.

Stadtgliederung

Eingemeindungen

Umgebung von Homburg, 1893

Die Eingemeindung der umliegenden Dörfer setzt 1901 mit Kirdorf ein. 1937 folgt Gonzenheim und 1972 Ober-Eschbach, Ober-Erlenbach und Dornholzhausen.

Bereits in mittelalterlicher Zeit kam es zur Übernahme des Dorfes Mittelstedten, wobei hier lediglich die Bevölkerung in die Stadt umgesiedelt und das Dorf aufgegeben wurde.

Neben den Eingemeindungen sind vor allem die in der Zeit der Hugenottenansiedlung von Homburg ausgehende Neugründung Friedrichsdorf (heute selbstständig), sowie die Wiederansiedlung von Menschen auf dem Gebiet der Wüstung Dornholzhausen (heute Stadtteil von Bad Homburg) zu nennen.

Geschichte

Die traditionelle lokale Geschichtsschreibung ging bisher davon aus, dass die dokumentierte Geschichte der Stadt Bad Homburg mit der Erwähnung der Villa Tidenheim im Lorscher Codex, verbunden mit dem Jahr 782, beginnen würde. Diese „Villa Tidenheim“ wurde mit der als „Dietigheim“ bezeichneten Altstadt gleichgesetzt. Auch in Straßennamen kam dies zum Ausdruck. Der Lehrer Rüdiger Kurth, der diese traditionelle Überlieferung auf Grund von Studien der Schriftquellen und der örtlichen Gegebenheiten bezweifelt hatte, initiierte im Jahre 2002 archäologische Ausgrabungen der Universität Frankfurt unter der Leitung von Professor Joachim Henning, die zeigten, dass es dort keine Hinweise auf eine Ansiedlung zwischen der Zeitenwende und dem 13. nachchristlichen Jahrhundert gibt. Insofern ist die Erwähnung des (W)Ortwin von Hohenberch in der Eberbacher Zeugenreihe von etwa 1180 der erste konkrete urkundliche Beleg für die Stadt. Bei erneuten Grabungen der Universität Frankfurt im Homburger Schloss soll im April 2006 versucht werden, Überreste der „ersten“ Homburger Burg zu finden und zu datieren, um die bisherigen Erkenntnisse zu untermauern.

Die Stadt Homburg erlangte um 1330 Marktrechte, wobei die Verleihungsurkunde als verschollen gilt.

Der Name der Stadt Homburg leitet sich von der Burg Hohenberg ab. Der Zusatz vor der Höhe (von Frankfurt aus gesehen vor dem Taunus) wird etwa um 1530 erstmalig verwendet. Mit Aufkommen des Kurbetriebs ab Mitte des 19. Jahrhunderts, der sehr von der Einrichtung einer Spielbank profitierte, wandelte sich die Stadt zu einem international berühmten Bad. Insbesondere vom russischen Adel wurde Bad Homburg als Kurort geschätzt.

Datei:Landgrafenschloss mit Weissem trum.JPG
Landgrafenschloss mit Park und dem Schlossturm ("Weißer Turm"), dem Wahrzeichen Bad Homburgs.
Schlossturm ("Weißer Turm") von Bad Homburg.

Das Landgrafengeschlecht Hessen-Homburg wurde 1622 mit Friedrich I. begründet. Friedrich II. (1680 - 1708) erreichte Berühmtheit als Prinz von Homburg. 1866 wird Homburg in Folge des preußisch-österreichischen Kriegs preußisches Hoheitsgebiet.

Mit der Entdeckung des Elisabethenbrunnens 1834 begann der Kurbetrieb. Das erste Kursaalgebäude und die erste Spielbank in Homburg wurden 1841/42 durch die Gebrüder François Blanc (1806-1877) und Louis Blanc (1806-1852) errichtet (die später auch das Kasino in Monte Carlo (Spielbank von Monte Carlo) übernahmen, weswegen die Bad Homburger Spielbank auch als Mutter von Monte Carlo bekannt ist). 1860 wird die Stadt durch eine Bahnlinie (Homburger Bahn) mit Frankfurt verbunden.

1888 wird Bad Homburg im ganzen Kaiserreich bekannt, weil Wilhelm II. das Bad Homburger Schloss zu seiner Sommerresidenz erklärt. Auch seine Mutter, die Kaiserwitwe Viktoria wohnte mehrere Jahre dort. Ein häufiger Gast war auch König Eduard VII., der den Homburger Hut und die „umschlagfreie Gesellschaftshose“ einführte. Er weilte 32 mal in Bad Homburg zur Fastenkur.

Der im Bad Homburger Stadtteil Dornholzhausen in den Röderweisen gelegene Golfclub "Bad Homburger Golf Club 1899 e.V." ist der älteste Golfclub in Deutschland. 1899 wird auch die Russische Kapelle im Bad Homburger Kurpark durch das russische Zarenpaar geweiht.

Datei:Horex-logo-regina.jpg
HOREX Motorradmarke

Horex war eine bekannte deutsche Motorradmarke der "Horex - Fahrzeugbau AG", die 1923 von Fritz Kleemann in Bad Homburg gegründet wurde.

Während der Kurbetrieb als Folge der beiden Weltkriege jahrelang stark zurückging, nahm die Bedeutung der Stadt als Sitz von Behörden und Verwaltungen zu. Schon im Herbst 1946 ordnete die Militärregierung die Gründung bizonaler Behörden an. Sitz der Verwaltungsstelle für Finanzen wurde Bad Homburg. Hier richtete am 23. Juli 1947 der Wirtschaftsrat der Bizone zur Vorbereitung der Währungsreform die "Sonderstelle Geld und Kredit" ein, deren Leiter Ludwig Erhard wurde. Nach der Gründung der Bundesrepublik mit der Hauptstadt Bonn blieben in Bad Homburg noch die Bundesschuldenverwaltung, das Amt für Wertpapierbereinigung und das Bundesausgleichsamt.

Im 20. Jahrhundert wurde Bad Homburg zu einem bevorzugten Wohnsitz der Frankfurter Oberschicht. Am 30. November 1989 wurde eines ihrer Mitglieder, der hier wohnende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG Alfred Herrhausen von Terroristen der Rote Armee Fraktion ermordet.

Politik

Oberbürgermeisterin ist Dr. Ursula Jungherr (CDU). Seit dem Bruch der schwarz-grünen Koalition im Frühjahr 2005 wechseln die Mehrheiten im Stadtparlament.

Wirtschaft

In Bad Homburg sind unter anderen die Unternehmen Fresenius AG, Altana AG, Viatris, Deutsche Leasing, Amadeus Germany, Basler Securitas, LUK Fahrzeug-Hydraulik, Lilly, PIV-Drives GmbH, Bridgestone Deutschland GmbH, Ringspann GmbH, der Internetdienstleister Syzygy Deutschland GmbH, Fujitsu Siemens Computers und die Quandt-Gruppe beheimatet.

Daneben ist die Stadt Sitz der Bundeswertpapierverwaltung, des Bundesausgleichsamtes, der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs, der Spielbank Bad Homburg und des Fernsehsenders rheinmaintv.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Kurbetrieb, der auf die zahlreich vorhandenen Heilquellen gründet.

Die Private Hochschule für Internationales Management hat ihren Sitz in Bad Homburg.


Verkehr

Ritter von Marx Brücke

Von 1899 bis 1935 gab es hier eine elektrische Straßenbahn Bad Homburg vor der Höhe der EAG vorm. W. Lahmeyer & Co. Dazu gehörte die 1900 eröffnete Saalburgbahn zum Römerkastell Saalburg im Taunus. Von 1910 bis 1962 fuhren elektrische Züge der Frankfurter Lokalbahn AG von Frankfurt kommend entlang der Louisenstraße bis zum Markt, dann nur noch zum Alten Bahnhof (heute Rathaus). Die Strecke wird seit dem 19. Dezember 1971 von der Stadtbahnlinie U2 nur noch bis in die Stadtteile Ober-Eschbach und Gonzenheim befahren. Zu Beginn des Jahres 2005 wird erneut diskutiert, die Stadtbahnlinie U2 bis zum Bad Homburger Bahnhof weiterzuführen. Im Falle einer Umsetzung dieser Pläne, wird mit einer Fertigstellung bis 2010 gerechnet.

Außerdem ist Bad Homburg durch die S-Bahnlinie S5 mit Frankfurt verbunden. Bad Homburg ist weiterhin Endbahnhof der kommunalen Taunusbahn, die die Kreisstadt mit den Orten des Hintertaunus verbindet und in den Hauptverkehrszeiten nach Frankfurt Hauptbahnhof weitergeführt wird. In Bad Homburg existiert ein Stadtbusnetz, welches neun Tages- und sechs Abendlinien umfasst sowie an Wochenenden einen Nachtbus nach Frankfurt am Main. Betreiber der Busse ist die Connex-Tochter Alpina Bad Homburg GmbH im Auftrag der Stadt.

Seit 1995 sind alle Verkehrslinien im RMV zusammengefasst.

Kirchen, Freikirchen und Religionsgemeinschaften

Russische Kapelle im Kurpark Bad Homburg
  • Christuskirche (evangelisch, Berliner Siedlung)
  • Englische Kirche (1868-1914 als Gotteshaus für englische und amerikanische Kurgäste genutzt, heute Kulturzentrum, Stadtmitte)
  • Erlöserkirche (evangelisch, Stadtmitte)
  • Gedächtniskirche (evangelisch, Kirdorf)
  • Herz-Jesu Kirche (katholisch, Gartenfeldsiedlung)
  • Zur Himmelspforte (evangelisch, Ober-Eschbach)
  • St. Elisabeth (katholisch, Ober-Eschbach)
  • St. Marienkirche (römisch-katholisch, Stadtmitte)
  • Allerheiligenkirche Russische Kirche (Russische Kapelle) (russisch-orthodox, Stadtmitte/Kurpark)
  • St. Johanneskirche (katholisch, Kirdorf)
  • St.Martin (römisch-katholisch, Ober Erlenbach)
  • Waldenserkirche (evangelisch, Dornholzhausen)
  • Evangelische Kirche ( evangelisch, Gonzenheim)
  • Jehovas Zeugen (Töpferweg, Stadtmitte)

Freikirchen

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

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Bekannte kulturelle Veranstaltungen

  • "Fugato" - seit 1995, alle zwei Jahre stattfindendes internationales Orgelfestival mit weltbekannten Musikern sowie einem Förderpreis
  • "Blickachsen" - seit 1997, alle zwei Jahre stattfindende Skulpturenausstellung mit renommierten Bildhauern der Gegenwart sowie einem Förderpreis

Bad Homburger Stiftungen

  • Bleib Gesund Stiftung ("Oskar-Kuhn-Preis")
  • BMW Stiftung Herbert Quandt
  • Else Kröner-Fresenius-Stiftung
  • Flersheim Stiftung
  • Fritz-Acker-Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung zum Nutzen der Allgemeinheit
  • Herbert-Quandt-Stiftung der Altana AG
  • Johanna-Quandt-Stiftung
  • Martin-Carl-Adolf-Böckler-Stiftung ("Homburger Gespräche")
  • Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung
  • Rotary-Bad Homburg-Schloss-Stiftung
  • Werner Reimers Stiftung

Bekannte Sportvereine

  • Homburger Golf Club 1899 e.V. (ältester Golfclub in Deutschland)
  • Hockey-Club Bad Homburg (HCH), gegründet am 10. Juli 1921
  • Homburger Turngemeinde gegr. 1846
  • TC Bad Homburg, Tennisclub im Kurpark
  • RSG Fichtenhof Bad Homburg e.V., Reitsport, Sportzentrum Nordwest
  • DLRG Ortsgruppe Bad Homburg

Denkmäler

  • Naturdenkmal "Krausbäumchen" (Süntelbuche) im Forstgarten
  • Naturdenkmal "Felsengruppe Rabenstein" in Kirdorf
  • Herzbergturm, ein 1910/11 errichteter Aussichtsturm auf dem 591,40 m üNN hohen Herzberg

Schulen

Grundschulen

  • Friedrich-Ebert-Schule
  • Hölderlin-Schule
  • Ketteler-Francke-Schule
  • Landgraf-Ludwig-Schule
  • Grundschule Im Eschbachtal
  • Paul-Maar-Schule (Ober-Erlenbach)
  • Grundschule Dornholzhausen

Weiterführende Schulen

  • Gesamtschule am Gluckenstein
  • Humboldtschule (Gymnasium)
  • Kaiserin-Friedrich-Gymnasium
  • Maria-Ward-Schule (Realschule für Mädchen)

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Bekannte Söhne und Töchter

(Folgende Persönlichkeiten sind in Bad Homburg geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Bad Homburg hatten oder nicht ist dabei unerheblich)

Bekannte Bewohner

Lokale Presse

Siehe auch