Klassifikationsgesellschaft
Klassifikationsgesellschaft
Eine Klassifikation ist die Einteilung der Schiffe in Klassen.
Schiffe werden entsprechend der Bauausführung und dem Erhaltungszustand des Schiffskörpers und der Maschinenanlage eingeteilt. Die Klasse ist eine Beurteilung der Seetüchtigkeit und ist Basis bei Schiffs- und Ladungsversicherungen sowie bei Handel von Schiffen. In Deutschland übernimmt der "Germanische Lloyd" die Klassifikation von Schiffen. Weltweit gibt es mehrere Klassifikationsgesellschaften:
American Bureau of Shipping (ABS), USA Bureau Veritas (BV) China Classification Society (CCS), China Det Norske Veritas (DNV), Norwegen Germanischer Lloyd (GL), Deutschland Korean Register of Shipping (KRS), Korea Lloyds Register of Shipping (LRS), England Nippon Kaiji Kyokai (NKK), Japan Polski Rejestr Statkow (PRS), Polen Registro Italiano Navale (RINA), Italien Maritime Register of Shipping (RS), Russland
Alle diese Klassifikationsgesellschaften sind zusammengeschlossen in der IACS, der "International Association of Classification Societies".
Grundsätzlich ist ein Reeder nicht unbedingt verpflichtet, sein Schiff klassifizieren zu lassen, allerdings ist ein nicht klassifiziertes Schiff völlig eingeschränkt, wenn es nicht ausschließlich in Gewässern unterentwickelter Länder fahren soll. Schiffe ohne Klasse werden z.B. nicht in europäischen Gewässern und schon gar nicht in den Häfen geduldet. Von daher kommt ein Reeder in vielen Fällen nicht darum herum, sein Schiff klassifizieren zu lassen. Die Schiffe werden von Technikern der Klassifikationsgesellschaften regelmäßig kontrolliert. Einige Maschinenteile, wie Behälter unter Druck (Dampfkessel, Luftbehälter usw) jährlich, andere zweijährlich. Alle fünf Jahre wird die so genannte „Große Klasse“ durchgeführt, wobei das Schiff im Dock trockengelegt wird. Hier erfolgt eine genaue Untersuchung der Außenbordteile, wie Ruder, Schiffshaut, Propeller, Bugstrahlruder und der innenliegenden Ausgussventile und Seekästen.
Die erste Klassifikationsgesellschaft wurde 1760 gegründet, und zwar die britische Gesellschaft "Lloyds Register of Shipping". Damals existierte in der City von London ein "Coffee House" eines Walisers Edward Lloyd. Dieses "Coffee House" war Treffpunkt der Reeder, Broker und Kaufleute, um sich über den Handel, die Schiffahrt und deren Betreiber zu informieren. Darin lag die Keimzelle der heute ältesten Klassifikationsgesellschaft. Stück für Stück schlossen sich einige Reeder und Werftbesitzer in einer Gesellschaft zusammen, mit dem Ziel, die Verständigung und den Informationsaustausch zwischen den beiden Parteien "Hersteller" und "Käufer" zu verbessern. Außerdem lag den Reedern viel daran, eine Institution zu schaffen, die fachlich in der Lage ist, Schiffe zu bewerten, auf dessen Grundlage dann Policen für die Schiffe dei den Versicherungen erstellt werden können.