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Leopold Stocker Verlag

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Der Leopold Stocker Verlag ist ein österreichischer Verlag mit Sitz in Graz, der neben landwirtschaftlichen und jagdlichen Fachbüchern, Koch- und Handarbeitsbüchern, Regionalia sowie Wanderführern auch rechtsgerichtete Literatur verlegt.

Vom Ersten Weltkrieg bis 1949

Der Diplom-Landwirt Leopold Stocker (*1886; † 1950)) gründete das Verlagshaus 1917 in der Grazer Salzamtsgasse 7 als „Heimatverlag Leopold Stocker“, nachdem ihm am 13. April desselben Jahres der Stadtrat die Eröffnung einer Verlagsbuchhandlung genehmigt hatte. Die Anregung zu dieser Verlagsgründung ging 1916 vom steirischen Heimatdichter Peter Rosegger aus, mit dem Stocker befreundet war.

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg begann die Verlagsproduktion mit landwirtschaftlicher Fachliteratur und politisierenden Schriften, die sich mit den Kriegsfolgen angesichts des Untergangs der k.u.k-Monarchie Österreich-Ungarn beschäftigten. 1918 veröffentlichte Stocker neben Titeln wie „Die Rindviehzucht Steiermarks und ihre Förderung nach dem Kriege“ Vorlage:Ref auch „Bodenreform heraus!“ Vorlage:Ref und „65000 Millionen Kriegsschulden“ Vorlage:Ref. 1919 folgten „Grundregeln der Saatgutgewinnung“ Vorlage:Ref, „Einträglicher Feldgemüsebau“ Vorlage:Ref sowie „Boden, Pflanze, Düngung “ Vorlage:Ref, von Beginn an aber auch politische Tendenzliteratur wie etwa die „Ziele deutscher Agrarpolitik“ Vorlage:Ref oder „Was nun? Zeitgemäße Betrachtungen über die nächste Zukunft des deutschen Volkes“ Vorlage:Ref.

Ab 1920 betonte Stocker zunehmend das deutschvölkische Verlagsprofil. 1921 gab er Ferdinand Khull-Kholwalds Vornamen-Ratgeber „Gebt den Kindern deutsche Namen!“ Vorlage:Ref heraus und 1924 Otto Jaukers „Deutsche Geschichte“ Vorlage:Ref. Vor allem wurde er jedoch zum Hausverleger des fanatischen Antisemiten Karl Paumgartten, der sich gelegentlich des Pseudonyms Regierungsrat Dr. Karl Huffnagl bediente. Paumgartten publizierte bei Leopold Stocker 1920 das Pamphlet Judentum und Sozialdemokratie Vorlage:Ref, 1921 „Juda. Kritische Betrachtungen über Wesen und Wirken des Judentums“ Vorlage:Ref, 1924 die Hetzschrift „Juden-Fibel“ Vorlage:Ref und im selben Jahr die republikfeindliche Polemik „Repablick“ Vorlage:Ref. In einer Verlagsanzeige vom 30. November 1921 bewirbt Leopold Stocker Paumgarttens rassistisches Werk „Juda“ mit den Worten: „Bestellen Sie reichlich! (...) Sie verdienen dabei und helfen mit, das deutsche Volk von seinem Krebsschaden befreien“ Vorlage:Ref. 1929 gab Stocker die antipazifistische Streitschrift Im Westen nichts Neues und sein wahrer Sinn“ Vorlage:Ref des deutschnationalen Arztes Gottfried Nickl heraus und 1938 den Gedichtband „Deutschland, wir glaubten an dich“ Vorlage:Ref desselben Autors. Leopold Stocker kündigte die Neuerscheinung am 23. Juni 1938 im „Börsenblatt“ an:

„Aus diesen illegalen Gedichten spricht der Ostmark gläubige Sehnsucht und entschlossener Wille zur Einheit im Großdeutschen Reiche, revolutionärer Trutz um deutsche Freiheit, Kampf gegen Volksverrat, unerschütterliche Treue zum deutschen Volke trotz Verbot und Not, Liebe zum Führer, dem Einiger und Befreier der deutschen Nation. Jeder deutsche Buchhändler möge es sich zur Aufgabe machen, dieses einzigartige Buch weitest zu verbreiten, das ein treudeutsches Bekenntnis ist und Grüße der befreiten Ostmark an alle deutsche Volksgenossen vermittelt.“ Vorlage:Ref

Etwa 1930 benannte der Firmengründer sein Unternehmen in „Leopold Stocker Verlag“ um. In den 1930er Jahren verlegte Leopold Stocker die Romantrilogie „Ein Volk steht auf!“ Vorlage:Ref des oberösterreichischen Heimatdichters Karl Itzinger. Der erste Teil („Das Blutgericht am Haushamerfeld“), den Stocker bereits 1925 unter anderem Titel herausgebracht hatte („Der Bauerntod“), war 16 Monate lang unter der austrofaschistischen Regierung Kurt Schuschniggs verboten. Sieben Tage nachdem Adolf Hitler am 15. März 1938 auf dem Wiener Heldenplatz „vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich” Vorlage:Ref meldete, schrieb Stocker im „Börsenblatt“:

„Diese Bücher waren in der Zeit des Kampfes und des Leidensweges in den letzten 5 Jahren in System-Österreich vielen Zehntausenden Partei- und Volksgenossen in Deutsch-Österreich eine Stärkung zum Ausharren im Kampfe gegen die Regierung und im sieghaften Glauben, weil der Dichter Karl Itzinger in diesem Volkskriege leuchtende Vorbilder und Zeugen des opfer- und leidvollen Freiheitskampfes in Oberösterreich, der Heimat des Führers Adolf Hitler, zeigte, wo die klerikale Macht unter dem Habsburger Ferdinand II. mit Feuer und Schwert und Heimatvertreibung das um die Freiheit des Geistes und Leibes ringende Volk verfolgte - damals genau so wie in der Jetztzeit.“ Vorlage:Ref

Neben deutschtümelnden Romanen wie Richard Neudorfers „Ein Rufer in deutscher Not“ Vorlage:Ref (1937) und „Unterm Fronjoch“ Vorlage:Ref (1939) oder Egon Hajeks „Du sollst mein Zeuge sein“ Vorlage:Ref (1938) erschien im Leopold Stocker Verlag auch politische Propagandaliteratur wie Anton Steiningers „Ostmark-Trilogie“ Vorlage:Ref (1938/1939) oder Otto Reich von Rohrwigs „Der Freiheitskampf der Ostmark-Deutschen“ Vorlage:Ref (1942).

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches setzte die Verlagsproduktion nach einer kurzen Unterbrechung 1946 wieder ein. Zunächst wurden unverdächtige belletristische Werke unter neuen Titeln wiederaufgelegt, wie z.B. Rudolf von Schnehens „Mirabella“ Vorlage:Ref, bereits 1925 als „Unter dem Salzburger Krummstab“ erschienen, oder Fritz Stüber-Gunthers Roman „Der stille Freund“ Vorlage:Ref, der schon 1919 in einem Stuttgarter Verlag herausgekommen war. Aber auch politische Schriften gehörten rasch wieder zum Programm, wie etwa „Die Lebensfähigkeit Österreichs“ Vorlage:Ref von Anton Tautscher und Ernst Kübler. Nationalsozialistische Bekenntnisromane wie Neudorfers „Unterm Fronjoch“ wurden schließlich unter harmlos klingenden Titeln („Das neue Wesen“ Vorlage:Ref, 1950) in Neuauflagen produziert. Ab 1919 hatte Leopold Stocker die Zeitschrift „Deutsche Landheimat“ (Untertitel: „Zeitschrift für Landwirtschaft, Volkswohl und Heimat“) herausgegeben, die ab 1921 unter dem Titel „Landheimat“ („Wochenschrift für neuzeitliche Landwirtschaft und Landvolk“) und von 1927 bis 1944 als „Der forschrittliche Landwirt“ erschien (Untertitel: „Fachzeitschrift für die bäuerliche Familie“). Es folgte eine fünfjährige Unterbrechung und seit Oktober 1949 wird das Blatt wieder halbmonatlich hergestellt.

Seit 1950

Nach dem Tod Leopold Stockers im Dezember 1950 führte seine Tochter Ilse Dvorak-Stocker (* 19. Januar 1922) - zunächst gemeinsam mit ihrer Mutter Marianne Stocker - das Verlagshaus. Im April 2002 wurde Ilse Dvorak-Stocker von der in München ansässigen Gesellschaft für freie Publizistik (GFP) die Ulrich von Hutten-Medaille“ verliehen Vorlage:Ref. Der rechtsgerichtete FPÖ-Politiker und Publizist Otto Scrinzi (* 5. Februar 1918) sagte in seiner Laudatio:

„Sehr früh wandte man sich der Zeitgeschichte in bestem revisionistischen Geiste zu. Diese sich ständig ausweitende Sparte des Verlages erfreut sich natürlich des besonderen Zuspruches unseres Gesinnungskreises und sichert ihr unsere große Dankbarkeit. Mit ebenso viel Festigkeit wie Klugheit hat die Jubilarin das Schifflein des Verlages durch die Untiefen und Stürme einer hoffentlich bald endenden Epoche geleitet, in der Sondergesetze, Staatsanwälte und Gerichte über vorgebliche Wahrheiten und über 'gerichtsnotorische Fakten' mit Strafurteilen entscheiden.“ Vorlage:Ref

Laut Landesamt für Verassungsschutz Baden-Württemberg ist die GfP „die mitgliederstärkste rechtsextremistische Kulturvereinigung in Deutschland“ Vorlage:Ref. Auf Beschluß der Landesregierung vom 21. Oktober 1982 wurde Ilse Dvorak-Stocker mit dem „Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark“ und am 1. Juli 2002 mit dem „Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich“ geehrt. Am 12. Dezember 1996 wurde sie zur „Bürgerin der Stadt Graz“ Vorlage:Ref ernannt. Außerdem wurde ihr der „Tiroler Adlerorden in Gold“ und das „Goldene Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz“ verliehen.

Seit 1995 ist ihr Sohn Wolfgang Dvorak-Stocker (* 1966) Geschäftsführer und Inhaber des Verlags. Nachdem er an der Universität Wien Geschichte und Germanistik studiert hatte (Abschluß: Magister), absolvierte er in einem Stuttgarter Verlagshaus eine buchhändlerische Ausbildung. 2001 übernahm Dvorak-Stocker den ebenfalls in Graz ansässigen Verlag für Sammler, der Regional- und Kochbücher herstellte, um „die Stellung am heimischen Markt aus(zu)bauen“ Vorlage:Ref, und Ende 2004 gründete er für sein politisch-historisches Programm den Ares-Verlag. Anfang 2005 nahm er eine Umgründung des Verlagshauses vor, weil es „im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte eine dynamische Entwicklung erfahren“ Vorlage:Ref habe. Der Leopold Stocker Verlag firmiert seitdem als Leopold Stocker Verlag GmbH und der Zeitschriftenbereich wurde als Landwirt Agrarmedien GmbH gesellschaftsrechtlich selbständig. Die Landwirt Agrarmedien GmbH ist außerdem Inhaberin der Grazer Werbeagentur Indesign, die Alexandra Neuhold im Jahr 2000 ins Leben gerufen hatte Vorlage:Ref. Zum Spin-Off des Ares-Verlags erklärte Dvorak-Stocker:

„Was den inhaltlichen Anspruch betrifft, haben wir uns die Latte hochgelegt. Die Themen sind aber in jedem Fall spannend und oft kontrovers. Ein Programm für gepflegte Langeweile wollen wir nicht machen und auch nicht eines, in dem die immer gleichen Meinungen des medialen Mahlstroms wortreich wiedergekaut werden. Die Bücher des ARES Verlages sollen nicht nur wesentliche Informationen, Analysen und harte Fakten liefern, sondern auch Stellung nehmen und damit den Leser herausfordern.“ Vorlage:Ref

Das Profil des nach dem griechischen Kriegsgott benannten Ares-Verlags Vorlage:Ref wurde von Beginn an als stark rechtslastig eingestuft Vorlage:Ref. Er habe „als eines seiner ersten Bücher das Hauptwerk Caspar Schrenck-Notzings verlegt, eines deutschen Rechtsextremisten, dessen Kampf vor allem der 'Umerziehung des deutschen Volkes' gilt“'' Vorlage:Ref

Seit 1959 erscheint im Leopold Stocker Verlag die „Bienenwelt: das Fachblatt für den zeitgemäßen Imker“,seit 1971 das traditionsreiche Vereinsblatt „Alpenländische Bienenzeitung“, seit 1985 das Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter „Fleckviehzucht in Österreich“ (seit 2005 „Fleckvieh Austria“) und seit 1991 die Fachzeitschrift für Schaf- und Ziegenbauern „Schafe aktuell“ (seit 2001 „Schafe und Ziegen aktuell“). Ab Ende 1999 verlegte der Leopold Stocker Verlag (bzw. seit 2005 Ares) die Quartalszeitschrift „Neue Ordnung“, die 1958 von Ernst Graf Strachwitz (* 22. Dezember 1919 in Wöbling bei Graz; † 13. Juli 1998 in Wien) und Franz Frank (24. Februar 1919 in Graz; † 5. September 1999) gegründet wurde. Am 29. April 2005 schrieb der Journalist Karl Pfeifer im jüdischen Internet-Magazin haGalil onLine: „Die vierteljährlich erscheinende Grazer Zeitschrift ‚Neue Ordnung‘ (NO), die sich als Brückenbauer vom Rechtskonservatismus zum Rechtsextremismus betätigte, verstärkt in letzter Zeit durch die Mitarbeit von rechtsextremen Autoren ihre rechtsextreme und antisemitische Tendenz.“ Vorlage:Ref Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) beschrieb die politische Ausrichtung der Zeitschrift:

„So finden sich in der Neuen Ordnung unkritische bzw. positive Aussagen über ideologische Grundlagen des Faschismus (völkischer Nationalismus, Elitedenken, Aufbau eines organischen Staates - vergleichbar mit der Ideologie der 'Volksgemeinschaft') sowie dessen Frontstellung zur Demokratie, zum Individualismus und zum Liberalismus ebenso wie nationalistische bis 'revisionistische' Geschichtsbetrachtungen zu den Themen Auschwitz und Zwangsarbeiter. Einzelne Beiträge beinhalten die Propagierung antisemitischer und rassistischer Ressentiments sowie die Verächtlichmachung von Minderheiten.“ Vorlage:Ref

Wolfgang Dvorak-Stocker tritt als Referent der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik, München, auf Vorlage:Ref. Das Organ der Neuen RechtenJunge Freiheit“ führt ihn in seiner Autorenliste Vorlage:Ref. Er ist Mitgründer und Redakteur der Zeitschrift „SezessionVorlage:Ref des Instituts für Staatspolitik (IfS), über das Patrick Schwarz im Dezember 2003 schrieb:

„Das im Mai 2002 gegründete Institut für Staatspolitik (IfS) widmet sich der politischen Selbstverortung der sogenannten 'Neuen Rechten'. Neben Tagungen und Publikationen hat sich das Institut der aktiven Meinungsbildung innerhalb der extremen Rechten verschrieben. Hauptaufgabe ist der Versuch, Brückenschläge zwischen verschiedenen rechten Strömungen auf einer vermeintlich wissenschaftlichen Ebene vorzunehmen.“ Vorlage:Ref

Am 23. März 2004 beantragten die Grünen im Landtag der Steiermark Vorlage:Ref, dem Leopold Stocker Verlag das 1992 vom damaligen Landeshauptmann Josef Krainer verliehene Recht, das Landeswappen zu führen, abzuerkennen, „da der Verlag in gehäufter Zahl antisemitischen, rassistischen und rechtsextremen Autoren sowie Geschichtsrevisionisten eine Plattform bietet“ Vorlage:Ref. Dieser Entschließungsantrag wurde am 15. März 2005 von allen anderen Landtagsfraktionen abgelehnt Vorlage:Ref, weil „eine Aberkennung gesetzlich gar nicht möglich sei“ ohne zuvor „eine Änderung des Landeswappen-Gesetzes“ Vorlage:Ref durchzuführen. Am 20. Mai 2005 erstatteten die steirischen Grünen Anzeige gegen Wolfgang Dvorak-Stocker „wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das ‚Verbotsgesetz‘“ Vorlage:Ref. Die Anzeige bezog sich auf den Artikel „Thesen und Glossare zum Dritten Reich“ des Autors Hans-Dietrich Sander (in: Neue Ordnung, Nr. 1/2005, S. 24ff.). Die grüne Landtagsabgeordnete Edith Zitz begründete diesen Schritt:

„Auch 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg verfügt der publizistische Leitverlag im Dunstkreis des Rechtsextremismus in der Steiermark über höchste Ehren des Landes (Führung des Landeswappens mit einstimmiger Billigung der Landesregierung von Klasnic bis Flecker) und der Stadt Graz (Bürgerbrief der Stadt Graz, verliehen durch Ex-Bgm. Stingl). Mit diesen Auszeichnungen werden Antisemitismus und Rechtsextremismus indirekt gewürdigt. Das ist eine Schande für das demokratische Österreich. Am Balkon wird die Demokratie groß gefeiert, im stillen Kämmerlein signalisieren ÖVP und SPÖ Solidarität mit rechtsextremen Strömungen“ Vorlage:Ref

Zitate

  • „Gemessen an ihren Verbrechen waren Hitler und Stalin auf gleicher Augenhöhe, nur dass der eine den Krieg gewonnen hat. Das NS-Regime ist nicht an seinen Verbrechen, sondern an seiner Dummheit gescheitert“ (Wolfgang Dvorak-Stocker in einem Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“, 20. Mai 2005) Vorlage:Ref
  • (Frage:) „Bei Ihnen ist häufiger von den guten Seiten des Dritten Reichs die Rede, auf die man sich besinnen müsse. Was war das Gute daran?“ (Antwort:) „Das Dritte Reich hat viele Überlegungen übernommen, die es schon davor gegeben hat. Vieles ist heute dadurch kompromittiert, dass es Teil dieses Systems war, das zu den bekannten Verbrechen geführt hat und als Ganzes abzulehnen ist. Es muss aber legitim sein, darüber nachzudenken, ob es einzelne Elemente gibt, die nichts mit der Kernideologie zu tun haben und die verwertbar sind. Beispiel: Ich meine, dass es in einer Gesellschaft mit einer Gleichberechtigung der Geschlechter einen verpflichtenden Sozialdienst für Frauen und Männer geben sollte. Das wagt aber niemand zu fordern, weil gleich jeder schreit: Arbeitsdienst.“ (Interview des „Falter“, Stadtzeitung Wien, mit Wolfgang Dvorak-Stocker, 19. Oktober 2005) Vorlage:Ref
  • „Daß Leopold Stocker hingegen Anfang der 20er Jahre antisemitische Bücher verlegte ist leider nicht zu leugnen- hier war er der geistigen Krankheit seiner Zeit verfallen. Davon haben wir uns aber auch immer wieder distanziert - selbst wenn Frau Zitz anderes behauptet. Festgeahlten werden muß freilich auch, daß diese vor rund 85 Jahren erschienenen Bücher, so abzulehnen ihr Inhalt ist, mit dem heutigen Stocker Verlag absolut nichts mehr zu tun haben, daß Leopold Stocker selbst ab Mitte der 20erJahre keine solchen Bücher mehr verlegte, auch in den 30er und 40er Jahren nicht, und daß er seine eigentliche, nicht unbedeutende Lebensleistung auf landwirtschaftlichen Gebiet erbracht hat.“ (Wolfgang Dvorak-Stocker im politischen Online-Forum der „Kleinen Zeitung“ am 27. Juni 2005.) Vorlage:Ref

Literatur

  • 50 Jahre Verlagsarbeit. Ein Rückblick. Den Freunden des Hauses. - Graz ; Stuttgart: Stocker, 1967. - 112 S. : zahlr. Ill.
  • 75 Jahre Leopold Stocker Verlag - 75 Jahre „Der fortschrittliche Landwirt“. - Der fortschrittliche Landwirt, Heft Nr. 11, 1992, Sonderbeilage
  • 85 Jahre Leopold Stocker Verlag : Gesamtverzeichnis 2002/2003. - Graz : Stocker, 2002. - 47 S. : Ill.
  • Hall, Murray G. Vorlage:Ref: Österreichische Verlagsgeschichte 1918 - 1938. - Wien (u.a.) : Böhlau, 1985. Band 1: Geschichte des österreichischen Verlagswesens. - 427 S. Band 2: Belletristische Verlage der Ersten Republik. - 600 S. - ISBN 3-205-07258-8 ; ISBN 3-412-05585-9

Quellen

  1. Vorlage:Fußnote (siehe)
  2. Vorlage:Fußnote (siehe)
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  15. Vorlage:Fußnote (Titel siehe ÖNB ; Online-Text siehe Wiener Stadt- und Landesbibliothek)
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  18. Vorlage:Fußnote (a.a.O.)
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  21. Vorlage:Fußnote (a.a.O.)
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  37. Vorlage:Fußnote
  38. Vorlage:Fußnote (siehe)
  39. Vorlage:Fußnote
  40. Vorlage:Fußnote
  41. Vorlage:Fußnote Gemeint ist die Neuauflage seines Werkes: Charakterwäsche : die Re-education der Deutschen und ihre bleibenden Auswirkungen. - Erw. Neuausg. - Graz : Ares-Verl., 2004. - 326 S. - ISBN 3-902475-01-3 (siehe)
  42. Vorlage:Fußnote
  43. Vorlage:Fußnote
  44. Vorlage:Fußnote
  45. Vorlage:Fußnote (siehe)
  46. Vorlage:Fußnote
  47. Vorlage:Fußnote
  48. Vorlage:Fußnote Das vom Verfassungsschutz Brandenburg als „rechtsextremistische Internet-Plattform“ bezeichnete „Stoertebeker-Netz“ schrieb am 27. März 2004 über diesen Antrag: „Die steirischen Grünen, die wie alle Anhänger des Marxismus die Vielfalt menschlicher Rassen und deren unterschiedlichen Begabungen leugnen, beklagen nun Veröffentlichungen des Jesuiten nahen Verlags wie zum Beispiel das Buch vom Volkmar Weiss ‚Die IQ-Falle‘, in dem dieser die unterschiedliche Verteilung des IQ bei verschiedenen ethnischen Gruppen beschrieb. Einer der Lieblingsfeinde des geistigen und körperlichen Judentums, Dr. Friedrich Romig Dozent der Wiener Wirtschaftsuniversität, Schüler des Ständestaatsideologen Othmar Spann, publizierte im Stocker Verlag das Buch ‚Die Rechte der Nation‘. Auch am Gründer des Verlags lassen die Marxisten kein gutes Haar, wird dieser doch als ‚Antisemit‘ verunglimpft.“ (siehe: Steirische Grüne hetzen gegen Katholikenverlag) Neben anderen grammatischen und inhaltlichen Unrichtigkeiten behauptet der Stoertebeker-Autor, der Grazer Verlag sei „Jesuiten nah“. Für die Zeit vor 1945 ist das Gegenteil der Fall. Leopold Stocker gab betont jesuitenfeindliche Literatur heraus.
  49. Vorlage:Fußnote
  50. Vorlage:Fußnote (siehe PDF-Datei)
  51. Vorlage:Fußnote
  52. Vorlage:Fußnote (siehe)
  53. Vorlage:Fußnote (siehe). Edith Zitz (* 25. Mai 1965 in Salzburg) ist seit Dezember 1995 Landtagsabgeordnete der steirischen Grünen. Die ÖVP-Politikerin Waltraud Klasnic (* 27. Oktober 1945 in Graz) war von Januar 1996 bis Oktober 2005 Landeshauptfrau der Steiermark. Der SPÖ-Politiker Kurt Flecker (* 21. Dezember 1947 in Graz) ist seit November 2000 Landesrat und seit Oktober 2005 Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter in der Steiermark. Der SPÖ-Politiker Alfred Stingl (* 28. Mai 1939 in Graz) war von Januar 1985 bis März 2003 Bürgermeister von Graz. Am 10. Mai 2005 wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt.
  54. Vorlage:Fußnote
  55. Vorlage:Fußnote (siehe)
  56. Vorlage:Fußnote
  57. Vorlage:Fußnote (siehe). Er war Mitherausgeber des Katalogs zur Ausstellung „Geraubte Bücher“, die vom 10. Dezember 2004 bis 27. Februar 2005 in der Österreichischen Nationalbibliothek stattfand.