Zum Inhalt springen

Benutzer:Centenier/Werkstatt 2

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2015 um 10:42 Uhr durch Centenier (Diskussion | Beiträge) (Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Jean le Reverend, Marquis de Bougy (* 1617; † 1658) war Lieutenant-Général der französischen Armee unter König Ludwig XIV.

Leben

Jean de Bougy (auch Bougi oder Bougis geschrieben) stammte aus dem alten französischen Adelsgeschlecht Révérend de Bougy (siehe Stammtafeln le Révérend de Bougy et du Mesnil ab 1400 [1]) aus dem Calvados in der Basse-Normandie. Schon sein Großvater „Seigneur Olivier Reverend de Bougy“ kam unter dem Kommando des Duc de Montpellier durch seinen mutigen und beherzten Einsatz gegen die Liga als Retter von Caen zu besonderen Ehren. König Heinrich III. ließ Bougy mitteilen, „dass seine Treue, die er auch bei vielen anderen Gelegenheiten bewiesen hat, ihm als solche die gesamte Basse-Normandie rettete“.

Jean de Bougy war der Jüngste von 16 Geschwistern. Er begann seine militärischen Laufbahn mit 12 Jahren als Kadett in einer Einheit der königlichen Garde (Maison militaire du roi de France); danach war er Kornett in der Compagnie des gendarmes de Berry, die der Marquis de Gassion, mit Genehmigung von Ludwig XIV., dem Marquis de Virville zum Preis von 132.000 Livres abgekauft hatte.


Bougie galt am französischen Hof als wichtiger Mittler zwischen Kardinal Mazarin und Marschall de Gassion. Auf Grund der Vermittlung der Königin und Mazarins heiratete er am 14. Februar 1654 die Comtesse Marie de la Chaussade de Callonge in Guienne, mit der er einen Sohn Jean Jacques de Bougie hatte, der den Titel Marquis de Chaussade führte und später als Mestre de camp in einem Kavallerieregiment diente.


Der Marschall von Frankreich blieb ihm als Hugenotte verwehrt. Der König errichtete ihm jedoch ein Marquisat in der Basse Normandie, das Anwesen der Bougy, das am 9. September 1669 in der Chambre des comptes eingetragen wurde. Die Dienste, die der Marquis de Bougy dem König geleistet hat, mag man an der Vielzahl seiner Verletzungen messen: er ist u. a. fünfmal von einer Kugel aus einer Muskete getroffen worden. Bougy gilt ebenfalls als Unterzeichner der Akte des Westfälischen Friedens (vgl. "Acta pacis Westphalicae", ISBN 3402049945, Seiten 1672, 1706, 1753.)


Von 1654 bis 1657 stand er in den Diensten des Prinzen de Conti, bis er aufgrund einer Verletzung des Brustkorbs gezwungen war, Diensturlaub einzureichen und zur Behandlung dieser nach Montpellier zu gehen. Da er weder in Montpellier noch in Bordeaux geheilt werden konnte, kehrte er zu seiner Frau zurück und starb dort 1658 im Alter von vierzig Jahren.


Als der Hof im Jahr 1651 beschlossen hatte, Paris zu verlassen, ließ die Königin sofort den Marechal de camp de Bougy kommen, der sich zu dieser Zeit in Flandern aufhielt. Dieser sorgte dafür, daß Anna von Österreich, Louis XIV. und Kardinal Mazarin nach Fontainebleau reisen konnten.


Der Prinz zog sich aus Mouron und Guienne zurück. Mr de Bougy erhielt die Order ihn unter der Leitung des Comte d'Harcourt zu verfolgen. Dieser genehmigte ihm mit 500 Pferden den Bach von Ne in Xaitonge zu passieren, eine weitflächige Landschaft aus Wasser und Moor, die sehr gefährlich ist. Hinter diesem Bach befanden sich die Rebellen mit 4000 Pferden und 5000 Fußsoldaten. Er zerschlug zwei ihrer Hauptquartiere und nahm 500 Kavalleristen, darunter Offiziere, gefangen. Bei der Schlacht von Capdequiers in Katalonien war er Generalleutnant des Tages und er schlug die angreifenden Truppen zurück. Er entriss einem Sergeanten die Hellebarde, stieß zuerst ins Gemenge und zog die Soldaten seinem Beispiel folgend mit. Er bekam einen Stich einer Mousquete aber riss sich zusammen, bis die Stadt eingenommen war. Man gab ihm die Herrschaft über die Stadt, und das, obwohl es nicht gerade in Mode war, so die hugenottischen Offiziere zu belohnen.


Bougy stand von 1654 bis 1657 unter den Diensten des Prinzen de Conti, als er gezwungen war wegen einer Verletzung des Brustkorbes Diensturlaub einzureichen und sich in Montpellier behandeln zu lassen. Nachdem er weder in Montpellier noch in Bordeaux geheilt werden konnte, ging zu seiner Gattin nach Calonges, wo er 1658 im Alter von vierzig Jahren starb. Es gab große Beileidsbekundungen von allen Seiten. Er hätte unsterblich werden können, wenn er katholisch gewesen wäre. Die Königin und der Kardinal hatten ihn mehrmals schriftlich dazu aufgefordert die Religion zu wechseln. Man hätte ihm den Stab eines Marschalls gegeben und eine Herrschaft seiner Wahl, er hätte nur konvertieren müssen. Seine Antwort war, dass wenn er sich dazu entschließen könnte, seinen Gott für den Stab eines Marschalls von Frankreich zu verraten, dann hätte er ja auch gleich den König für ein lächerliches Nichts verraten können. Er allerdings sei nicht in der Lage, weder seinen Gott noch seinen König zu verraten und gebe sich damit zufrieden, dass andere mit ihm zufrieden seien.

Der König errichtet ihm ein Marquisat in der Basse Normandie, das Anwesen der Bougy. Dies wurde in der Chambre des Comptes am 9. September 1669 registriert und die Dienste betrifft, die der Marquis de Bougy dem König verrichtet hat sind hierin in allen Details erwähnt. Diese beziehen sich nicht nur auf seine Kriegstaten, sondern auch auf sein Verhandlungsgeschick. Unter einer Vielzahl von Verletzungen ist er auch fünfmal von einer Muskete getroffen wurden.

Er hatte nur einen Sohn Jean Jaques Marquis de Bougy, Baron de Calonges, geboren im Jahre 1655, Feldmarschall im Regiment Collonel, der seinen Dienst aufgrund seiner Religion quittieren musste. Dieser emigrierte 1685 mit seinem Sohn Jean und seiner Tante Suzanne de Calonges nach La Haie (Den Haag) in Holland und verstarb 1744 in Aachen. Seine beiden Töchter aus seiner Heirat mit Elizabet de Bar (Barre) de Camparnau blieben in Frankreich.

Er stieg zum Kapitän der leichten Kavallerie zum Feldmarschall und schließlich zum Generalleutnant in der Armee Ludwig XIV. auf.