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Pottendorfer Linie

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Pottendorfer Linie
(Wien Meidling–Ebreichsdorf–Wiener Neustadt Hbf)
Streckennummer (ÖBB):106 01
Kursbuchstrecke (ÖBB):511 (Wien Hbf - Wiener Neustadt Hbf)
512 (Wien Meidling - Deutschkreutz)
Streckenlänge:51,010 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie:A
Stromsystem:15 kV / 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 8,4 
Minimaler Radius:300 m
Streckengeschwindigkeit:140 km/h
Zweigleisigkeit:Abzweigung Altmannsdorf – Wien Blumental
Wampersdorf – Wiener Neustadt Hbf
Strecke
Südbahn von Wien Hbf
Bahnhof
-0,095 Wien Meidling Stammstrecke (Wien) S-Bahn Wien S-Bahn Wien 210 m ü. A.
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
Oswaldschleife
Abzweig nach rechts und von rechtsStrecke
Donauländebahn von Wien Penzing
StreckeAbzweig nach links
Anschlussbahn E-Werk
Abzweig nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Beginn der alten Trasse
BlockstelleStrecke (außer Betrieb)
1,412 Abzweigung Altmannsdorf 216 m ü. A.
Abzweig nach rechtsStrecke (außer Betrieb)
Anschlussgleis Badner Bahn
B 17
Strecke (außer Betrieb)
A 23
Abzweig nach rechts und geradeausStrecke (außer Betrieb)
Neue Westbahn von Salzburg
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke (außer Betrieb)
4,184 Wien Inzersdorf 193 m ü. A.
Abzweig geradeaus, nach links und von linksKreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Donauländebahn zur Winterhafenbrücke
Abzweig ehemals nach rechts und geradeausStrecke nach rechts (außer Betrieb)
Ende alte Trasse
Liesing (L 17,50 m)
Haltepunkt / Haltestelle
6,350 Wien Blumental S80
Abzweig ehemals nach rechts
ehem. Anschlussbahn Großmarkt Inzersdorf
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
6,800 Inzersdorf Frachtenbahnhof
Abzweig ehemals nach rechts
ehem. Anschlussbahn Metzgerwerke
Bahnhof
9,429 Hennersdorf S80 188 m ü. A.
Abzweig ehemals nach links
9,471 Anschlussbahn Fa. Viessmann
Kreuzung geradeaus unten
12,767 Aspangbahn
Bahnhof
13,157 Achau S80 177 m ü. A.
13,829 Mödlingbach (L 32,00 m)
14,470 Lobenbach (L 2x10,43 m)
14,782 Aubach (L 12,40 m)
18,651 Triesting (L 35,60 m)
Bahnhof
19,030 Münchendorf S80 186 m ü. A.
Abzweig ehemals nach linksStrecke nach links und geradeaus (außer Betrieb)
Beginn geplante Linienverlegung [1]
25,274 Kalter Gang (L 7,20 m)
26,352 Piesting (L 2x7,27 m)
Abzweig ehemals nach links und geradeausStrecke (außer Betrieb)
26,960 Anschlussbahn Landwirtschaftliche Gen.
BahnhofBahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,229 Ebreichsdorf S80 203 m ü. A.
28,047 Fischa (L 7,96 m)
Haltepunkt / HaltestelleStrecke (außer Betrieb)
28,295 Weigelsdorf S80 203 m ü. A.
Abzweig ehemals nach rechts und geradeausStrecke nach rechts (außer Betrieb)
Ende geplante Linienverlegung
StreckeStrecke
Ostbahn von Wien Hbf
StreckeBahnhof
13,517 Gramatneusiedl S60 182 m ü. A.
StreckeAbzweig geradeaus, nach links und ehemals von links
Ostbahn nach Hegyeshalom
StreckeBlockstelle
11,312 Reisenberg-Marienthal 181 m ü. A.
StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
8,003 Mitterndorf-Moosbrunn 187 m ü. A.
Streckeehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,536 Unterwaltersdorf (Awanst) 201 m ü. A.
Strecke nach linksAbzweig nach links und geradeaus
ehemaliger Bahnhof
30,224
0,000
Wampersdorf (alter Bahnhof)
Bahnhof
30,811
-0,587
Wampersdorf (neuer Bahnhof) S80 209 m ü. A.
Strecke mit Straßenbrücke
32,274 L 4047
Strecke mit Straßenbrücke
32,710 A 3
Abzweig nach rechts
33,380 Anschlussbahn (Awanst) Fa. Polsterer
Haltepunkt / Haltestelle
33,999 Pottendorf-Landegg vorm. Bahnhof S80 220 m ü. A.
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Güterzugumfahrung
StreckeAbzweig nach rechts und geradeaus
Raaberbahn von Sopron
37,815 B 60
StreckeBahnhof
38,074 Ebenfurth S80 230 m ü. A.
Strecke nach linksAbzweig nach links und geradeaus
Kilometer-Wechsel
39,114
39,200
Fehlerprofil (-86 m)
Abzweig ehemals nach rechts
Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf
Haltepunkt / Haltestelle
41,689 Untereggendorf S80 252 m ü. A.
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
42,229 ehem. Anschlussbahn (Awanst) Fa. Seutter
Bahnhof
43,816 Obereggendorf S80 252 m ü. A.
Abzweig nach rechts und geradeaus
44,206 Anschlussbahn Fa. Hofer
45,441 Ostumfahrung Wr. Neustadt
Kilometer-Wechsel
47,010
47,100
Fehlerprofil (-90 m)
Haltepunkt / Haltestelle
47,690 Wiener Neustadt Civitas Nova S80 263 m ü. A.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
48,450 Abzw. Obereggendorf 1
vorm. Wiener Neustadt Schleppbf
265 m ü. A.
48,476 B 17
Abzweig nach links und geradeaus
Südbahn von Wien Hbf
Blockstelle
49,797 Wiener Neustadt Hbf Gleisgruppe 300
Bahnhof
50,915 Wiener Neustadt Hbf S1 S2 S80 268 m ü. A.
Abzweig nach links
Wiener Neustadt Ausfahrbf
Abzweig nach links
Mattersburger Bahn nach Sopron
Abzweig nach links
Aspangbahn nach Aspang
Abzweig nach rechts
Schneebergbahn nach Puchberg am Schneeberg
Strecke
Südbahn nach Spielfeld-Straß
zweigleisige Strecke

Koordinaten: 48° 10′ N, 16° 20′ O Die Pottendorfer Linie ist eine Bahnstrecke im Industrieviertel in Niederösterreich. Sie gehört zum Kernnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Geschichte

Für dieses Gebiet wurden mehrmals Bahnen bis in den Orient geplant, aber nie verwirklicht.

Für die von mehreren Fabriksbesitzern schon zu Beginn der 1860er Jahre geplante Verbindungslinie von Raaber (k.k. priv. oesterreichische Staatseisenbahn-Gesellschaft) und Gloggnitzer Bahn (k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft) wurde bereits am 30. September 1864 eine Konzession ausgestellt, gemäß der die Bahn spätestens im Jahre 1868 hätte in Betrieb gehen sollen.[2] Trotz der Wohlhabenheit der Konzessionäre und deren Mitinteressenten konnte man sich in Finanzfragen nicht einigen, und nach dem missglückten Versuch, nachträglich Steuerbefreiung zu erlangen, wurde die Konzession zurückgegeben.[3]

Gemäß neu erwirkter Concessionsurkunde vom 23. August 1869, zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Wiener-Neustadt nach Grammat-Neusiedl[4] wurde die über Wampersdorf geführte Bahn am 1. September 1871 eröffnet (Neustadt-Grammat-Neusiedler Bahn[5]).

Mit 10. September 1872 erhielt der Wiener Bank-Verein eine Konzession zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Wien über Inzersdorf nach Pottendorf und an die ungarische Landesgränze gegen Oedenburg[6] und erreichte 1875 auch eine Vereinigung dieser Bahn mit der bestehenden zu einer handelsgerichtlich eingetragenen Bahngesellschaft, der Firma Wien-Pottendorf-Wiener-Neustädter Bahn.[7][8]

Die Eröffnung der Strecke zwischen Wampersdorf und Wien Blumental (früher Inzersdorf Metzgerwerke) fand am 7. Mai 1874 statt. Das Stück zwischen Blumental und Meidling folgte am 3. November 1875 und verlief auf einer Hochstrecke, die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Seither wird hier die Donauländebahn befahren, die alte Trasse war aber bis zum zweigleisigen Ausbau noch bis 2005 sichtbar.

Die Wien-Pottendorf-Wiener Neustädter Eisenbahn überließ den Betrieb der Strecken der Südbahngesellschaft, nach deren Verstaatlichung 1924 wurden die Strecken von der BBÖ betrieben, die Verstaatlichung der Bahngesellschaft erfolgte aber erst später. Am 29. April 1974 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen.

Heute zweigt die Strecke in Wien Meidling von der Südbahn ab. Seit 1983 wurde der Teil zwischen Wiener Neustadt und Wampersdorf zweigleisig ausgebaut. Die restliche Strecke soll laut einem Plakat auf der Strecke ebenfalls komplett zweigleisig ausgebaut werden.

Mit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wurde der Bahnhof Wien Blumental aufgelassen. Nach Rück- und Umbau wurde der Bahnhof am 1. August 2011 als Haltestelle Wien-Blumental wiedereröffnet; die Haltestelle Wien-Inzersdorf wurde aufgelassen.[9]

Denkmalgeschützte Aufnahmsgebäude befinden sind in Ebreichsdorf – dieses ist noch in Betrieb – und in Unterwaltersdorf. Letzteres wurde infolge der am 15. Dezember 2002[10] wirksam gewordenen Einstellung des Personenverkehrs zwischen Gramatneusiedl und Wampersdorf aufgelassen und beherbergt nunmehr ein Heimatmuseum.

Zukunft

Die Fahrdienstleitungen von Wien-Inzersdorf und Wien-Blumental werden zusammengelegt und ziehen auf den neu errichteten Turm, der kurz vor Blumental entstehen wird.

Auch der Bahnhof Hennersdorf soll komplett erneuert werden. So soll in der kleinen Gemeinde ein neues Ortszentrum mit einer Hochstation und Einkaufsmöglichkeiten entstehen.[11]

Bis voraussichtlich 2022 soll der Streckenabschnitt zwischen Wien Meidling und Wampersdorf vollständig zweigleisig ausgebaut sein, um die stark befahrene Südbahn zwischen Wiener Neustadt und Wien zu entlasten und neue Kapazitäten für Personen- und Güterverkehr zu erhalten.[12]

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau. Teil 1. A bis L. Pottendorf. Technische Denkmäler. Pottendorfer Bahnlinie. Aufnahmegebäude Pottendorf-Landegg. Brücke über die Fischa. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, Seite 1720.
  • Peter Wegenstein (Text), Heinz Albrecht (Fotogr.): Bahnen im Wiener Becken. Dieser Band beinhaltet die Strecken Wien Südbahnhof (Ostseite) – Staatsgrenze bei Nickelsdorf, Meidling – Wampersdorf – Wiener Neustadt und Wampersdorf – Gramatneusiedl. Bahn im Bild, Band 31, ZDB-ID 52827-4. Pospischil, Wien 1983.
Commons: Pottendorfer Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Streckenkarte Pottendorfer Linie Mai 2014. (pdf) ÖBB Infra, 1. Mai 2014, abgerufen am 11. Juli 2014.
  2. RGBl 1864/90.
  3. Ignaz Konta: Wiener-Neustadt-Grammat-Neusiedler Bahn. In: Hermann Strach (Red.): Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Band 1,2. Karl Prochaska, Wien 1898, S. 93.
  4. RGBl 1869/160.
  5. Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Die Neustadt-Grammat-Neusiedler Bahn. In: Das Vaterland, Nr. 225/1872 (XIII. Jahrgang), 18. August 1872, S. 5, Spalte 1, oben. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl.
  6. RGBl 1872/138.
  7. Gesetz vom 24. März 1875, betreffend die der Unternehmung der Wien-Pottendorf-Wiener-Neustädter Eisenbahn zu gewährenden Begünstigungen. RGBl 1875/55.
  8. Kundmachung des Handelsministeriums vom 3. Juli 1875, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen der Concessionsurkunden vom 23. August 1869 (R. G. Bl. Nr. 160) und vom 10. September 1872 (R. G. Bl. Nr. 138) für die Locomotiv-Eisenbahnen von Wiener-Neustadt nach Grammat-Neusiedel, dann von Wien nach Pottendorf an die ungarische Landesgränze gegen Oedenburg. RGBl 1875/101.
  9. Neue S-Bahn Station „Wien Blumental“ eröffnet. In: derstandard.at, 1. August 2011, abgerufen am 5. Dezember 2012.
  10. Kursbuch „Fahrpläne Österreich“ der ÖBB.
  11. Mitschrift der Aussagen 4.3. Zur Entwicklung der Entscheidungen. In: hennersdorf.at, abgerufen am 5. Dezember 2012.
  12. Zweigleisiger Ausbau der Pottendorfer Linie - Niederösterreich. ÖBB Infra, Juni 2014, abgerufen am 8. Juli 2014.