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SV Rödinghausen

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SV Rödinghausen
Vereinswappen
Basisdaten
Name Sportverein Rödinghausen e. V.
Sitz Rödinghausen, NRW
Gründung 1970
Farben grün-weiß-schwarz
Präsident Ernst Wilhelm Vortmeyer
Website www.svroedinghausen.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Mario Ermisch
Spielstätte Häcker-Wiehenstadion
Plätze 3.140[1][2]
Liga Fußball-Regionalliga West
2014/15 8. Platz
Heim
Auswärts

Der SV Rödinghausen (offiziell: Sportverein Rödinghausen e.V.) ist ein Sportverein aus Rödinghausen im ostwestfälischen Kreis Herford in Nordrhein-Westfalen. Der Verein wurde im Jahre 1970 gegründet und bietet die Sportarten Fußball, Kinder- und Damenturnen, Aerobic, Karate und Badminton an. Die Vereinsfarben sind grün, weiß und schwarz.

Bekannt wurde der Verein durch seine Fußballabteilung. Die erste Mannschaft tritt nach dem Aufstieg im Jahr 2014 in der Saison 2014/15 in der viertklassigen Fußball-Regionalliga West an. Die Heimspielstätte des Vereins ist das Häcker-Wiehenstadion mit einer Kapazität von 3.140 Plätzen.[1][2]

Geschichte

Frühe Jahre (1970 bis 2011)

Die Fußballer des SV Rödinghausen spielten über Jahrzehnte lediglich auf Kreisebene und spielten in den 2000er Jahren in der Kreisliga A zwischen Mittelmaß und Abstiegskampf. Ende der 2000er Jahre begann der Küchenhersteller Häcker Küchen in Person des Seniorchefs Horst Finkemeier, sich finanziell im Verein stärker zu engagieren. Finkemeier erklärte, ein Leistungszentrum in der Region zu etablieren und den gehobenen Amateurbereich der Oberliga Westfalen anzustreben.[3] Der Verein heuerte zahlreiche Spieler an, die zuvor bei höherklassigen Vereinen gespielt haben. Viele davon erhielten einen Arbeitsplatz bei Häcker Küchen.

In der Saison 2009/10 wurden die Rödinghausener erstmals Meister des Fußballkreises Herford und stieg in die Bezirksliga auf. Der SVR errang 85 von 90 möglichen Punkten. Lediglich der TuS Hunnebrock konnte den SVR in der Saison besiegen. Nach einem 5:3 über den Bünder SV gewannen die Rödinghausener darüber hinaus den Kreispokal. In der folgenden Bezirksliga-Saison 2010/11 errang die Mannschaft von Trainer Karl-Friedrich Wessel erneut die Meisterschaft und spielte erstmals im sich noch im Bau befindlichen Häcker-Wiehenstadion. Am Saisonende verließ Trainer Wessel den Verein.[4]

Die Ära Ermisch (seit 2011)

Zur Saison 2011/12 übernahm Mario Ermisch das Traineramt, der zuvor unter anderem erfolgreich beim Regionalligisten SC Verl gearbeitet hat. Gleichzeitig bezog der Verein das nun fertiggestellte Stadion.[5] Auch in der Landesliga sicherte sich der SVR die Meisterschaft mit nur einer Niederlage und 14 Punkten Vorsprung auf den SC Rot-Weiß Maaslingen. Wie schon in den beiden Jahren zuvor erzielte die Mannschaft über 100 Tore. Der Höhepunkt der Saison war das Kreisderby gegen den SC Herford vor 2.200 Zuschauern, die einen 5:1-Sieg der Rödinghausener sahen.[6]

Im Juli 2012 gastierte der spanische Spitzenklub FC Valencia im Wiehenstadion, der das Freundschaftsspiel vor 2.200 Zuschauern mit 4:0 gewann. In der Westfalenligasaison 2012/13 spielte der SVR erneut um die Meisterschaft mit und lieferte sich ein spannendes Rennen mit dem FC Eintracht Rheine und dem SuS Stadtlohn. Die SpVgg Vreden wurde im Saisonverlauf mit 11:0 besiegt. Am drittletzten Spieltag schaffte der SVR nach einem 2:2 gegen den FC Eintracht Rheine vor 1.200 Zuschauern den vorzeitigen Aufstieg in die Oberliga Westfalen. Für die Rödinghausener war es der vierte Aufstieg in Folge.

Ein Vorbereitungsspiel auf die Saison 2013/14 gegen den Premier-League-Klub Aston Villa vor 2.000 Zuschauern im Wiehenstadion endete 1:1. In der ersten Oberligaspielzeit des Vereins wurde der Verein Vizemeister. Damit sicherte sich der Klub den fünften Aufstieg in Folge. Der Aufstieg stand bereits vorzeitig am 30. Spieltag fest.[7] In seiner ersten Regionalligasaison belegte der Club als bester Aufsteiger den 8. Platz.

Persönlichkeiten

Kader Saison 2015/16

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
25 Jarno Peters Deutschland
01 Jan Schönwälder Deutschland
28 Kai-Bastian Evers Deutschland
05 Ihsan Kalkan TurkeiDeutschland
03 Angelo Langer Deutschland
18 Marcel Leeneman Deutschland
19 Lukas Reineke Deutschland
02 Andreas Saur Deutschland
04 Max Bachl-Staudinger Deutschland
14 Malte Beermann Deutschland
08 Jens Buddecke DeutschlandNiederlandeNiederlande
11 Marius Bülter Deutschland
13 Sebastian Jakubiak Deutschland
15 Stefan Langemann Deutschland
27 Lennart Madroch Deutschland
06 David Müller Deutschland
16 Patrick Ruske 1 Deutschland
16 Björn Schlottke Deutschland
35 Christian Schmidt Deutschland
21 Sören Siek (C)ein weißes C in blauem Kreis Deutschland
22 Rouven Tünte Deutschland
29 Cellou Diallo Guinea-a
17 Aytürk Gecim 1 Turkei
23 Marvin Höner Deutschland
10 David Loheider Deutschland
07 Markus Smarzoch Deutschland
09 Sinisa Veselinovic Serbien

1 
auch im Kader zweite Mannschaft

Quelle: SV Rödinghausen[8][9]

Zu- und Abgänge zur Saison 2015/16

Zugänge Abgänge
Max Bachl-Staudinger (SSV Ulm 1846)
Cellou Diallo (TSC Steinheim)
Marvin Höner (Ajax Amsterdam II)
Sebastian Jakubiak (FC St. Pauli II)
Angelo Langer (FC St. Pauli II)
David Loheider (Goslarer SC 08)
Jarno Peters (Arminia Bielefeld)
Björn Schlottke (Lüneburger SK Hansa)
Christian Schmidt (Bayer 04 Leverkusen U19)
Rouven Tünte (VfL Bochum II)
Azmir Alisic (Goslarer SC 08)
Marcel Andrijanić (TuS Erndtebrück)
Felix Frank (Sportfreunde Lotte)
Yannick Jaeschke (TuS Erndtebrück)
Daniel Riemer (zweite Mannschaft)
Florian Rüter (Alemannia Aachen)
Andreas Sauer (unbekannt)
Nico Schneck (Arminia Bielefeld II)
William Wachowski (Holstein Kiel II)
Francis Williams (England, Verein unbekannt)

Ehemalige Spieler

ehemalige Trainer

Umfeld

Stadion

Testspiel gegen Werder Bremen im Wiehenstadion

Der SV Rödinghausen trägt seine Heimspiele im 2011 eröffneten Häcker-Wiehenstadion aus. Das Stadion hat eine Kapazität von rund 3.140 Plätzen, davon 1.489 überdachte Sitzplätze auf der Haupttribüne und rund 950 Stehplätze auf der im Juli 2014 erstellten Tribüne entlang der Gegengeraden.[1][2] [10]

Bis 2009 trug die erste Mannschaft ihre Heimspiele auf der „Wiehenkampfbahn“ in Bieren aus. Dieser Sportplatz dient heute überwiegend den Jugendmannschaften als Wettkampfstätte.

Weitere Mannschaften

Neben der ersten Mannschaft stellt der SV Rödinghausen drei weitere Herrenmannschaften. Die zweite Mannschaft stieg im Jahre 2013 in die Landesliga Westfalen auf und schaffte zwei Jahre später den Aufstieg in die Westfalenliga. Die dritte Mannschaft spielt in der Kreisliga A und die vierte Mannschaft in der Kreisliga C. Die Frauenmannschaft des SVR tritt in der Bezirksliga an. Darüber hinaus gibt es eine Alte-Herren-Mannschaft und zwölf Nachwuchsmannschaften, davon zwei Mädchenteams. Die männliche A-, B- und C-Jugend schafften im Jahre 2014 den Aufstieg in die Landesliga.

Fans

Seit Oktober 2011 besteht der Fanclub SVR Amigos. Inspiriert von der Werbeaktion „Los Wochos“ der Fast-Food-Kette McDonald’s begann eine kleine Gruppe von SVR-Fans, die Spiele als Mexikaner verkleidet im Sombrero und Poncho zu besuchen. Der Fanclub hat derzeit 30-35 Mitglieder.[11] In der Oberligasaison 2013/14 lag der Zuschauerschnitt des SV Rödinghausen bei 769 Besuchern.[12] Das Vereinsmaskottchen ist ein Wolf.[13]

Soziales Engagement

Der SV Rödinghausen unterstützt die Hilfsorganisation Hammer Forum, die weltweit medizinische Hilfe für Kinder in Krisengebieten leistet.[14]

Kritik

Ähnlich wie andere durch Mäzene geförderte Vereine wie die TSG 1899 Hoffenheim oder RB Leipzig wird der SV Rödinghausen scharf kritisiert. Schon in der Bezirks- und Landesliga wurde der Verein als „Millionentruppe“ bezeichnet.[15][16] Der sportliche Leiter des Westfalenligisten SV Herbern Frank Heidemann erklärte in einem Interview, dass sein Verein keinen so hohen Etat aufstellte, sollte er wie in Rödinghausen nur durch eine Person gedeckt sein.[17] Nach dem torlosen Oberligaspiel des SV Rödinghausen gegen Westfalia Rhynern verglich Rhynerns Trainer Björn Mehnert seinen Verein mit einem VW Käfer, der mit einem Porsche ganz gut mitgehalten habe. Im Vorfeld hatte Mehnert den SV Rödinghausen als finanzkräftigsten Oberligisten in ganz Deutschland bezeichnet.[15] Rödinghausens Trainer Mario Ermisch zeigte sich über Mehnerts Aussagen verärgert und bezeichnete die Diskussion als Neiddebatte.[18]

Einzelnachweise

  1. a b c Nach der Fertigstellung der Stehplatztribüne im Juli 2014 liegt noch keine offiziell vom Verein bekanntgegebene aktualisierte Kapazität vor. Kapazität basiert daher auf Abschätzung: 90m x 4 Stufen x 2 Stehplätze pro Stufenmeter + 95m x 1,2m x 2 Stehplätze pro m² auf der Fläche vor der ersten Stufe. Insgesamt: 948 Stehplätze. Von den bisher 600 nicht überdachten Stehplätzen auf drei Seiten (verteilt auf ca. 200m) entfallen durch den Bau der Tribüne im Gegenzug 300 Stehplätze (Stehplätze auf ca. 100 m Länge). Insgesamt erhöht sich die bisherige Stadionkapazität von 2489 Besuchern damit Netto um rund 648 Stehplätze auf nun ca. 3140 Plätze (2489+648=3137). Berechnung der Kapazität jeweils angelehnt an Teil 1 §1 (2) VStättVO NRW: Verordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten (Versammlungsstättenverordnung – VStättVO -). (PDF) 14. November 2006, abgerufen am 19. Juli 2014 (vom 20. September 2002 (GV.NRW. S. 454/SGV.NRW.232), geändert durch Verordnung vom 14. November 2006 (GV.NRW. S. 567/SGV.NRW.232)).
  2. a b c Alles auf einen Blick. SV Rödinghausen, abgerufen am 6. November 2012.
  3. SVR in der Schlossallee. SV Rödinghausen, abgerufen am 31. Januar 2014.
  4. Wessel ist am Etappenziel! SV Rödinghausen, abgerufen am 18. September 2013.
  5. Thomas Vogelsang: 45 Minuten auf Augenhöhe. Neue Westfälische, abgerufen am 25. Mai 2013.
  6. Rödinghausen siegt im Derby. Neue Westfälische, abgerufen am 25. Mai 2013.
  7. Elmar Redemann: Der Durchmarsch ist perfekt! RevierSport, abgerufen am 11. Mai 2014.
  8. SV Rödinghausen e.V. (Hrsg.): Fanblock. Aufschlagen. Reinschauen. Hochgucken. Anfeuern. 01. Spieltag. Regionalliga West. Meisterschaftsspiel SV Rödinghausen vs. FC Kray. Selbstverlag, Rödinghausen 2. August 2014 (Stadionheft).
  9. vgl. SVR setzt auf gute Ausbildung. Trainer lehnt Favoritenrolle an. SV Rödinghausen, Bünder Zeitung, 27. Juli 2014, abgerufen am 2. August 2014 (Printausgabe in Bünder Zeitung vom 24. Juli 2014).
  10. Tim Osing: Für neue Herausforderung gerüstet. Neue Westfälische, abgerufen am 1. Juli 2014.
  11. DW: So fing alles an - 2 Jahre Fangemeinschaft "SVR Amigos". SVR Amigos, abgerufen am 1. November 2013.
  12. Fußball Oberliga Westfalen - Ergebnisse - Spielplan - Spieltag - Statistik. Zuschauer. In: RevierSport. RevierSport online GmbH, abgerufen am 9. Juni 2014.
  13. Krystian Wozniak: Ab sofort auch als "Wölfe" bekannt. RevierSport, abgerufen am 17. März 2015.
  14. Hammer Forum. SV Rödinghausen, abgerufen am 25. Mai 2013.
  15. a b Elmar Redemann: Steinmann ist "unser Mann in Rödinghausen". RevierSport, abgerufen am 26. Januar 2014.
  16. Peter Burkamp und Carsten Blumenstein: Vorfreude auf Rödinghausen. Neue Westfälische, abgerufen am 26. Januar 2014.
  17. Thomas Schulzke: Herberns nächster Gegner Rödinghausen: mit Mäzen in die Oberliga. Ruhr Nachrichten, abgerufen am 26. Januar 2014.
  18. Elmar Redemann: "Haben nie eine große Klappe gehabt". RevierSport, abgerufen am 26. Januar 2014.