Bahnhof Dinslaken
Dinslaken | |
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![]() Blick auf das Bahnhofsgebäude, 2015
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | EDIN |
IBNR | 8001469 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 1. Juli 1856 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Dinslaken |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 34′ 3″ N, 6° 44′ 15″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof Dinslaken ist der einzige Bahnhof der Stadt Dinslaken im Kreis Wesel. Er liegt an der internationalen Bahnstrecke Oberhausen – Arnhem, die Teil der so genannten Betuweroute ist, einer wichtigen Güterzugverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rotterdamer Hafen.
Lage und Bedeutung
Der Bahnhof befindet sich im Kilometer 13,9 der VzG-Strecke 2270 (Oberhausen Hbf – Emmerich [– Arnhem]). Er verfügt über sechs Hauptgleise, von denen die Gleise 301 und 303 die durchgehenden Hauptgleise sind. Die Station verfügt über einen 325 Meter langen und 76 Zentimeter hohen Mittelbahnsteig (Gleis 301/302),[2] Gleis 303 dient als Überholgleis in Richtung Emmerich. Hinzu kommen die Gleise 305 bis 307 als Abstellgleise. Die Zugangsstelle wird von DB Station&Service in der Bahnhofskategorie 3 geführt.[3]
Die Betriebstelle wird seit Juni 2013 vom ESTW Emmerich aus ferngesteuert.[4] Das bis dato zuständige Relaisstellwerk Dif (Bauart SpDrS60) aus dem Jahr 1975 wurde dafür aufgegeben. Der Bau existiert nach wie vor.[5]
Der Bahnhof befindet sich im östlichen Bereich der Innenstadt. Die Einkaufsmeile auf der Fußgängerzone ist fußläufig erreichbar.
Dinslaken ist zwar nur ein Zwischenhalt auf der Bahnstrecke, stellt jedoch selbst einen großen Knoten dar. Der Bahnhof dient neben dem Halt der Züge von Oberhausen nach Emmerich am Rhein auch dem Umstieg zwischen der Eisenbahn und der Straßenbahn Duisburg (Linie 903) und ist damit auch von Bedeutung für die Nachbarstadt Duisburg.
Die Stadtteile im Duisburger Norden, z. B. Duisburg-Walsum oder Duisburg-Fahrn, sind seit der Stilllegung der Bahnstrecke durch Walsum nicht mehr durch den Bahnverkehr erschlossen. Durch den Duisburger Norden verkehrt außer der Straßenbahn kein schienengebundenes Nahverkehrsmittel, da die Eisenbahnhauptstrecke über Oberhausen führt. Damit dient die Straßenbahnlinie 903 der Verbindung zwischen Duisburg und Dinslaken und ist die Zubringerlinie der Bürger im Norden Duisburgs zum regionalen Schienenverkehr. Innerhalb Duisburgs stellt die Linie 903 als Nord-Süd-Achse der Nord-Süd-ausgedehnten Stadt Duisburg die Hauptlinie dar und ist die leistungsstärkste Linie im gesamten Netz der Duisburger Verkehrsgesellschaft.
Geschichte

Der Bahnhof wurde am 1. Juli 1856 im Zuge der Eröffnung des ersten Teilstücks der Hollandstrecke von Oberhausen Hauptbahnhof nach Dinslaken von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet und war für wenige Monate Endbahnhof der Strecke. Am 20. Oktober 1856 ging der Abschnitt zwischen Dinslaken und Emmerich in Betrieb, womit die Strecke zwischen Oberhausen und Arnhem durchgängig befahrbar war.[6] Die bis dahin existierende Poststation und die täglichen Schnellpostverbindungen wurde nach Fertigstellung der Bahnstrecke eingestellt.[7]
Im Jahre 1916 wurde ein neues Empfangsgebäude erbaut. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg zusammen mit dem Rest des Bahnhofs am 23. März 1945 fast vollständig zerstört. 100 Jahre nach der Eröffnung des ersten Bahnhofs wurde am 10. Juli 1956 das aktuelle Bahnhofgebäude errichtet. Die Schalterhalle wurde im für die 1950er-Jahre typischen Design mit großen Glasflächen ausgestattet.[7]
Am 30. November 1975 ging das neue Zentralstellwerk Dif in Betrieb.[5] Es ersetzte die alten mechanischen Stellwerke Dib und Wt.[8][9] Das Stellwerk war zudem für die Steuerung des Bahnhofs Voerde (Niederrhein) zuständig.
Der Bahnhof war bis Ende der 1980er Jahre Halt von internationalen Schnellzügen, die erst mit der Einführung des EuroCity 1987 eingestellt wurden.[10][11]
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Betuweroute bestehen Pläne, den Bahnhof um einen zweiten Mittelbahnsteig und zwei weitere Bahnsteigkanten zu erweitern. Hierzu wird der ehemals vorhandene zweite Mittelbahnsteig an Gleis 303 und dem wiederaufzubauenden Gleis 304 reaktiviert. Beide Bahnsteige erhalten zudem einen Aufzug für den barrierefreien Zugang.[12]
Bedienung
Fernverkehr
Sämtliche Züge des Schienenpersonenfernverkehrs fahren durch Dinslaken ohne Halt durch. Der nächste Fernverkehrsbahnhof ist Oberhausen Hauptbahnhof.
Regionalverkehr
Im Schienenpersonennahverkehr wird der Bahnhof Dinslaken von den folgenden Linien bedient.
Linie | Verlauf | Takt |
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RE 5 (RRX) | Rhein-Express: Wesel – Friedrichsfeld (Niederrhein) (zweistdl.) – Voerde (Niederrhein) – Dinslaken – Oberhausen-Holten (zweistdl.) – Oberhausen-Sterkrade – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Benrath – Leverkusen Mitte – Köln-Mülheim – Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln Süd – Brühl – Bonn Hbf – Bonn UN Campus – Bonn-Bad Godesberg – Oberwinter – Remagen – Sinzig (Rhein) – Bad Breisig – Andernach – Koblenz Stadtmitte – Koblenz Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min
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RB 35 | Emscher-Niederrhein-Bahn: Gelsenkirchen Hbf – Essen Zollverein Nord – Essen-Altenessen – Essen-Bergeborbeck – Essen-Dellwig – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 |
60 min |
Diese drei Linien bilden montags bis freitags zusammen einen angenäherten 20-Minuten-Takt.
Busse und Straßenbahnen
Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich der zentrale Omnibusbahnhof Dinslakens. Er ist Ausgangspunkt vieler Buslinien in die einzelnen Stadtteile und die benachbarten Städte, sowie des Bürgerbusses Hünxe (kurz: bHx) und sichert auf diese Weise eine Anbindung dieser an den Schienenpersonennahverkehr. Die Buslinien werden allesamt von der NIAG betrieben. Außerdem ist er der nördliche Endpunkt der Duisburger Straßenbahnlinie 903, die eine Erreichbarkeit des Dinslakener Bahnhofs auch aus dem Duisburger Norden ermöglicht.
Tabelle Straßenbahn- und Buslinien | ||
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Linie | Linienweg | |
903 | Dinslaken Bf1 – Watereck2 – Walsum Rathaus – Fahrn Schwan – Marxloh Pollmann – Hamborn Rathaus – Landschaftspark Nord – Meiderich Bf – Auf dem Damm – Duissern – Duisburg Hbf – König-Heinrich-Platz – Steinsche Gasse – Pauluskirche – Hochfeld Süd Bf – Rheintörchenstraße3 – Wanheim-Angerhausen – Hüttenheim4 | 15 min (1-4) 7,5 min (2-3) |
SB3 | Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte - Dinslaken-Lohberg – Hünxe – Wesel Bf | |
17 | Dinslakener Bruch, Holunderpfad – Dinslaken Bf – Dinslaken-Hiesfeld – Dinslaken-Sträterei – Dinslaken-Oberlohberg | |
19 | Dinslaken-Averbruch – Dinslaken-Kaufmännische Schulen – Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken-Lohberg | |
25 | Friedrichsfeld, Bülowstraße – Friedrichsfeld Bf – Voerde, Rathausplatz – Voerde Bf – Dinslaken Bf – Dinslaken-Hiesfeld Kirche – Dinslaken-Scholtenbusch, Liebigstraße | |
26 | Dinslaken-Kaufmännische Schulen – Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken-Hiesfeld – Oberhausen-Barmingholten – Dinslaken-Hiesfeld, Im Hardtfeld | |
71 | Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken-Lohberg – Hünxe-Bruckhausen – Hünxe – Hünxe-Gartrop-Bühl – Schermbeck | |
75 | Dinslaken, Theodor-Heuss-Gymnasium – Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken-Lohberg – Hünxe-Bruckhausen – Bucholtwelmen – Hünxe | |
98 | Dinslaken Bf – Dinslaken-Oberlohberg – Dinslaken-Sträterei – Hünxe | |
915 | Dinslaken-Lohberg – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken Bf – Dinslaken, Kaufmännische Schulen – Duisburg-Walsum, Franz-Lenze-Platz | |
918 | Voerde, Rathausplatz – Dinslaken Bf – Dinslaken-Hiesfeld – Dinslaken-Surmann – Oberhausen-Barmingholten – Oberhausen-Holten Bf | |
bHx | Dinslaken Bf – Gewerbegebiet Mitte – Dinslaken-Lohberg (– Bucholtwelmen – Voerde Bf) – Hünxe-Bruckhausen – Hünxe – Hünxe-Gartrop-Bühl oder – Krudenburg – Drevenack – Schermbeck |
Siehe auch
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
weitere Belege:
Gleise in Serviceeinrichtungen (EDIN). DB InfraGO (PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 420 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Bahnsteiginformationen. Station Dinslaken. DB Station&Service, 12. März 2015, abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Stationspreisliste 2015 (Gültig ab 01.01.2015). (PDF) DB Station&Service, 15. Dezember 2014, abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Dinslaken ESTW-A. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ a b André Joost: StellwerksArchiv Dinslaken Dif. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Rolf Swoboda: Venloer Bahn. Haltern – Wesel – Venlo. VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-941712-04-1, S. 20–22.
- ↑ a b Burkhard Thiel: Dinslaken. In: Zielbahnhof. Abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Dinslaken Dib. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ André Joost: StellwerksArchiv Dinslaken Wt. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Historisches Forum. In: Drehscheibe Online. Abgerufen am 24. Oktober 2014.
- ↑ Kursbuch der Deutschen Bundesbahn, Winter 1985/1986.
- ↑ Ausbaustrecke Emmerich–Oberhausen. Planfeststellungsabschnitt 1.3 (Dinslaken). (PDF) DB ProjektBau, , abgerufen am 21. März 2015.